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Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten. Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht! Lady Simpson nahm es keineswegs hin, daß man sie abdrängen wollte. Sie stand groß und majestätisch vor der langen Tischreihe, auf der ein exquisites kaltes Büfett aufgebaut war. Sie hatte sich mit gewohnter Energie durch die Reihen der Feinschmecker geschoben und dabei durchaus an einen Räumpanzer erinnert. Nun hatte sie ihr Ziel erreicht und traf ihre Auswahl. Die ältere Dame war eine imponierende Erscheinung. Zudem erwies sie sich auch hier als versierte Einzelkämpferin, der man keineswegs den Schneid abkaufen konnte. In der linken Hand hielt sie einen großen Teller, den sie zu füllen gedachte. In der rechten befand sich eine Gabel, mit der sie nach den ersten Köstlichkeiten langte. Sie interessierte sich für Schweinelendchen in süß-saurer Sauce, für eingelegte Hühnerbrust und marinierte Rindfleischbällchen. Sie war fest entschlossen, den Pauschalpreis von einem Pfund voll zu nutzen. Eine Lady Simpson ließ sich solch eine Gelegenheit nicht entgehen. Sie wurde ein wenig unwirsch, als neben ihr ein junger Mann auftauchte und sie zur Seite drücken wollte. Mylady maß ihn mit eisigem Blick, der bereits Unheil verkündete. Selbstverständlich blieb sie stehen und versetzte dem jungen Mann einen Hieb mit ihrer Hüfte. Der Getroffene wurde durchgeschüttelt und verlor den Teller, den er in der linken Hand hielt. Er blickte leicht überrascht auf Agatha Simpson, rang sich ein Lächeln ab und griff dann ungeniert nach Myladys Teller, um sich auf diese ein wenig unsportliche Art Ersatz zu verschaffen. Er hätte besser darauf verzichtet. Lady Agatha trat ihm nicht nur auf den linken Fuß, sondern stach mit der Gabel zu und traf die Hüfte des Drängelnden. Der Getroffene krümmte sich, fuhr zurück und verschwand erst mal von der Szene. Mylady lächelte boshaft und befaßte sich dann wieder mit dem Angebot.
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Seitenzahl: 117
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Lady Simpson nahm es keineswegs hin, daß man sie abdrängen wollte. Sie stand groß und majestätisch vor der langen Tischreihe, auf der ein exquisites kaltes Büfett aufgebaut war. Sie hatte sich mit gewohnter Energie durch die Reihen der Feinschmecker geschoben und dabei durchaus an einen Räumpanzer erinnert. Nun hatte sie ihr Ziel erreicht und traf ihre Auswahl.
Die ältere Dame war eine imponierende Erscheinung. Zudem erwies sie sich auch hier als versierte Einzelkämpferin, der man keineswegs den Schneid abkaufen konnte.
In der linken Hand hielt sie einen großen Teller, den sie zu füllen gedachte. In der rechten befand sich eine Gabel, mit der sie nach den ersten Köstlichkeiten langte. Sie interessierte sich für Schweinelendchen in süß-saurer Sauce, für eingelegte Hühnerbrust und marinierte Rindfleischbällchen. Sie war fest entschlossen, den Pauschalpreis von einem Pfund voll zu nutzen. Eine Lady Simpson ließ sich solch eine Gelegenheit nicht entgehen.
Sie wurde ein wenig unwirsch, als neben ihr ein junger Mann auftauchte und sie zur Seite drücken wollte.
Mylady maß ihn mit eisigem Blick, der bereits Unheil verkündete. Selbstverständlich blieb sie stehen und versetzte dem jungen Mann einen Hieb mit ihrer Hüfte.
Der Getroffene wurde durchgeschüttelt und verlor den Teller, den er in der linken Hand hielt. Er blickte leicht überrascht auf Agatha Simpson, rang sich ein Lächeln ab und griff dann ungeniert nach Myladys Teller, um sich auf diese ein wenig unsportliche Art Ersatz zu verschaffen.
Er hätte besser darauf verzichtet.
Lady Agatha trat ihm nicht nur auf den linken Fuß, sondern stach mit der Gabel zu und traf die Hüfte des Drängelnden. Der Getroffene krümmte sich, fuhr zurück und verschwand erst mal von der Szene. Mylady lächelte boshaft und befaßte sich dann wieder mit dem Angebot.
Vor etwa zehn Minuten war sie mit ihrem Butler in diesem neu eröffneten chinesischen Restaurant in der Nähe Sohos eingetroffen, angelockt von einer Anzeige, daß man am heutigen Eröffnungstag für ein Pfund so viel essen durfte, wie man wollte.
Man gönnte ihr aber keine Ruhe.
Neben ihr erschien ein kleiner rundlicher Mann von etwa fünfzig Jahren, für den es plötzlich eine Art Gasse gab. Einige von seinen Begleitern hatten sie geschaffen und lotsten den Rundlichen an den Tisch heran. Da Mylady noch störte, sollte sie erneut zur Seite geschoben werden.
Der Rundliche bediente sich und interessierte sich für die gleichen Speisen, auf die die ältere Dame sich gerade konzentriert hatte. Mit flinker Hand überholte er Myladys Gabel und stach in ein Schweinelendchen, das Agatha Simpson bereits reservieren wollte.
Mylady dachte nicht daran, so ohne weiteres ihre Beute preiszugeben. Sie drückte mit ihrer Gabel das Lendchen fest auf die Servierplatte und hinderte den Rundlichen daran, es auf seinen Teller zu heben.
»Nana, junger Mann«, grollte sie. »Haben Sie Ihre Manieren an der Garderobe abgegeben?«
Der Rundliche blickte entgeistert in die Gegend und bekam einen roten Kopf. Mylady nutzte ihren taktischen Vorteil und piekte zwei Schweinelendchen auf, die prompt auf ihrem Teller landeten. Sie lächelte triumphierend und hielt Ausschau nach den Hühnerbrüstchen.
Hinter dem Rundlichen tauchte ein vierschrötig aussehender Mann auf, der etwa vierzig Jahre alt war. Er griff nach dem Teller der älteren Dame und stöhnte umgehend. Sie hatte ihm einen Tritt gegen das linke Schienbein versetzt und schüttelte dazu verweisend den Kopf.
»Stellen Sie sich gefälligst hinten an«, sagte sie dann überlaut und wandte sich an den Rundlichen. »Das gilt auch für Sie.«
Butler Parker, der aus einer gewissen Distanz heraus dies alles beobachtet hatte, schritt gemessen auf die Gruppe zu und war bereit, wieder mal schlichtend einzugreifen.
Seinem scharfen Blick war nicht entgangen, daß der Rundliche sich mit einigen Männern umgeben hatte, die wie Leibwächter fungierten. Vorerst waren diese Beschützer, zu denen auch der junge Mann und der Vierschrötige zählten, ein wenig verwirrt, doch der Zustand konnte sich sehr bald ändern.
Parker hatte das sichere Gefühl, daß Gefahr in der Luft lag!
*
Der rundliche Fünfzigjährige wiegelte ab.
Er schüttelte den Kopf, als die beiden anderen Leibwächter tätig werden wollten. Dann schob er sieh zurück durch die Gasse, die man für ihn gebildet hatte, und ging an einen Tisch.
Der Mann nahm auf einer Eckbank Platz und winkte dem Inhaber des neu eröffneten China-Restaurants.
Ein mittelgroßer, sehr schlanker Typ, dessen chinesische Vorfahren unverkennbar waren, reagierte augenblicklich. Er winkte zurück und trat an den Tisch des Rundlichen, der offensichtlich einige Fragen stellte, die sich auf Lady Simpson bezogen. Dabei deutete er ungeniert auf die ältere Dame, die mit einem wohlgefüllten und ein wenig überladenen Teller das Büfett verlassen hatte.
Lady Simpson hatte Beute gemacht und wollte sich nicht stören lassen. Sie belegte einen kleinen Tisch und widmete sich den Köstlichkeiten. Den Zwischenfall schien sie bereits vergessen zu haben.
In dem Restaurant herrschte drangvolle Enge. Angelockt durch Reklame in diversen Zeitungen, nutzte man die Gelegenheit, sich für nur ein Pfund zu sättigen.
An den großen Hauptraum grenzten kleinere Kabinette. Die Inneneinrichtung entsprach dem gängigen Bild, das man sich von solchen Etablissements machte. Fransenverzierte Lampions sorgten für eine geheimnisvolle Beleuchtung. Auf den rot tapezierten Wänden waren Drachen, Löwenköpfe und Kraniche zu sehen. Die Längswand hinter dem Büfett präsentierte ein Riesenfoto mit einem Panorama von Hongkong.
Natürlich interessierte Josuah Parker sich für den Rundlichen, der mit vier Leibwächtern hier erschienen war, um sich für den nun wirklich niedrigen Einheitspreis durchzuessen. Gesellschaftlichen Rang konnte dieses Ereignis nicht aufweisen. Es handelte sich eher um ein Restaurant, das nicht zur Luxusklasse gehörte, und der Rundliche konnte sich mit Sicherheit ganz andere Lokale leisten.
Im Fall Lady Simpsons war das eine völlig andere Sache. Die vermögende ältere Dame, die zum Blut- und Geldadel der Insel gehörte, galt als ungemein sparsame Frau. Sie ließ sich grundsätzlich keine Gelegenheit entgehen, irgendwo in Groß-London ein Sonderangebot zu ergattern.
Sie rechnete mit jedem Penny, konnte das Geld allerdings auch wieder förmlich zum Fenster hinauswerfen, wenn es darum ging, einen Kriminalfall zu lösen. Mylady hielt sich für eine begnadete Detektivin und merkte überhaupt nicht, daß es ihr Butler war, der die Fäden zog.
Natürlich konnte der Besitzer des Restaurants keine Auskunft geben, was Lady Simpson betraf. Sie war fremd hier. Der Rundliche entließ den Lokalbetreiber mit einer herrischen Handbewegung. Er machte keinen zufriedenen Eindruck, wandte sich an den Vierschrötigen, stand auf und näherte sich Myladys Tisch.
Die ältere Dame blickte kurz hoch, runzelte die Stirn, fühlte sich gestört und schüttelte abweisend den Kopf. Der Rundliche nahm auf einem Stuhl Platz, den der Vierschrötige respektvoll vorgezogen und dann untergeschoben hatte.
Josuah Parker hielt es für an der Zeit, die Hilfstruppen des Rundlichen abzulenken und anderweitig zu beschäftigen. Der Butler griff in eine der vielen Westentaschen seines Zweireihers und förderte einen kleinen Zerstäuber zutage, der wie ein Einweg-Feuerzeug aus sah.
Parker näherte sich unauffällig den zurückgebliebenen Leibwächtern und bedachte die drei Männer mit einer Dosis aus dem Zerstäuber. Sie bekamen nichts davon mit, spürten aber unmittelbar danach einen heftigen Juckreiz. Sie wurden unruhig, rieben und kratzten sich im Gesicht, fuhren sich durch das Haar und tänzelten herum.
Parker blieb noch ein wenig, hielt jedoch respektvoll Abstand und ging erst dann hinüber zu Mylady, als die drei Leibwächter mit sich allein beschäftigt waren. Es hatte sich leider nicht vermeiden lassen, daß auch einige andere Gäste vom Spray erwischt worden waren.
Sie benahmen sich nicht weniger auffallend als die Leibwächter. Sie kratzten und scheuerten sich, litten eindeutig unter einem geradezu wilden Juckreiz und waren vorerst nicht mehr ansprechbar.
Dieses exaltierte Verhalten erregte Aufsehen.
Neugierige Gäste bildeten eine Art Halbkreis und schauten interessiert den Verrenkungen der Betroffenen zu. Möglicherweise hielten sie dies für einen exotischen Tanz, der zur allgemeinen Unterhaltung beitragen sollte.
Parker hatte nun Zeit und Gelegenheit, sich mit dem Rundlichen und dem vierschrötigen Leibwächter zu befassen.
*
»Sollten Sie es möglicherweise versäumt haben, sich Mylady vorzustellen?« erkundigte sich Parker in seiner bekannt höflichen Art und blickte den Rundlichen an.
»Mann, wer sind denn Sie?« blaffte der Angesprochene sofort und wandte sich halb zu seinem Leibwächter um, den er allerdings zu seiner Überraschung nicht ausmachen konnte.
»Falls Sie Ihren Begleiter suchen, müßten Sie Ihren Blick dem Parkett zu wenden«, erwiderte Parker. Er hatte bereits dafür gesorgt, daß der Leibwächter zu Boden gegangen war. Mit dem bleigefütterten Bambusgriff seines Schirmes hatte er den Mann knieweich werden lassen.
»Was ... was soll das bedeuten?« fragte der Rundliche, der unsicher wurde. Er schielte zu Boden und entdeckte dort tatsächlich seinen Leibwächter.
Der Rundliche wollte aufspringen, doch Parker legte seine linke, schwarz behandschuhte Hand auf die Schulter des Mannes und hinderte ihn daran.
»Sie haben großes Glück, mein Bester«, schaltete sich Agatha Simpson gefährlich freundlich ein. »Ich wollte Ihnen gerade den Mund stopfen. Wie können Sie es wagen, mich nach meinem Namen zu fragen?«
»Der Herr wird sich umgehend vorstellen, Mylady«, wußte der Butler.
»Vorstellen ...? Äh ... Ich bin Ben Flittard.«
»Sehen Sie, junger Mann, es geht doch«, lobte die ältere Dame verhalten. »Sie müssen nur wollen. Und welchen Beruf üben Sie aus, falls Sie überhaupt einen haben?«
Der Rundliche hatte inzwischen mitbekommen, worin sich seine Leibwächter übten. Sie führten eine Art Polka auf, bauten allerdings auch Elemente eines Schuhplattlers ein. Ihren Herrn und Meister schienen sie längst vergessen zu haben.
»Mylady geruhte, Ihnen eine Frage zu stellen«, erinnerte der Butler.
»Ich ... ich bin Unternehmer«, gab der Rundliche zurück.
»Mylady haßt ungenaue und vage Angaben«, versicherte Parker ihm.
»Sind Sie verrückt?« Der Mann brauste auf. »Wissen Sie denn überhaupt, wer ich bin?«
»Sie werden es Mylady sicher umgehend anvertrauen«, meinte der Butler gemessen.
»Ich bin Unternehmer«, wiederholte der Rundliche. »Ich ... ich finanziere Lokale und so.«
»Demnach sind Sie auch an diesem Restaurant beteiligt?« hakte Josuah Parker sofort nach. Er begriff jetzt, warum ein Mann wie Ben Flittard gekommen war.
»Ich habe Les Warren die Einrichtung finanziert«, sagte der Rundliche. »Verdammt, was sollen diese Fragen? Ich will jetzt gehen, haben Sie mich verstanden?«
»Sie sollten sich in der Tat ein wenig um Ihre Begleiter kümmern, Mister Flittard«, mahnte der Butler. »Man scheint sich einem Striptease hingeben zu wollen.«
Parker hatte nicht übertrieben.
Die drei Leibwächter und inzwischen etwa fünf weitere Tänzer waren dabei, sich ihrer Hemden zu entledigen, um besser an die juckenden Hautpartien heranzukommen. Sie erledigten dies zwar nicht mit koketter Eleganz, sondern mehr mit wütender Gewalt und Hast. Die Umstehenden klatschten bereits im Takt und amüsierten sich königlich.
Parker entdeckte Les Warren, der das chinesische Restaurant eröffnet hatte.
Der Mann stand hinter dem langen Tresen, der aus einer riesigen Vitrine bestand. Er telefonierte und sprach hastig und mit viel Nachdruck in die Sprechmuschel. Parker konnte sich kaum vorstellen, daß Les Warren die Polizei alarmierte.
Ben Flittard war aufgestanden und maß Mylady mit wütendem Blick.
»Irgendwann sprechen wir uns noch, Lady«, sagte er, »aber dann werde ich den Ton angeben.«
»War das gerade als Drohung aufzufassen?« erkundigte sich die ältere Dame hoffnungsvoll und langte nach ihrem perlenbestickten Pompadour, der an sich einen recht unschuldigen Eindruck machte.
Dieser kleine Handbeutel hatte es jedoch in sich. Agatha Simpson konnte mit diesem Schlaginstrument geradezu virtuos umgehen.
Ben Flittard schien zu spüren, daß er in diesen Sekunden sehr gefährlich lebte. Er schluckte also hinunter, was er hatte sagen wollen, drehte sich auf dem Absatz um und stolperte dabei über den Vierschrötigen, der sich gerade mühsam aufgerichtet hatte.
»Hoppla«, sagte die resolute Dame erfreut, als der Rundliche stolperte und sich über einen Tisch legte, auf dem einige leere, aber benutzte Teller standen. Als Ben Flittard sich wieder aufrichtete, sah sein teurer Maßanzug nicht mehr elegant aus. Saucenreste und welke Salatblätter schmückten ihn.
*
»Was soll denn das, Mister Parker?« protestierte Lady Simpson verhalten, als der Butler sie um die lange Vitrine geleitete. »Ich habe noch nicht von den Nachspeisen gekostet. Die sind schließlich im Preis mit enthalten.«
»Mylady könnten möglicherweise gestört werden«, deutete der Butler an. »Mister Les Warren dürfte diesbezügliche Telefonate geführt haben.«
»Wer ist Les Warden?« fragte sie umgehend.
»Mister Les Warren«, korrigierte der Butler höflich. »So heißt der Betreiber dieses Restaurants.«
»Ich glaube also, daß er ein paar Schläger alarmiert haben könnte, Mister Parker?«
»Man sollte sicherheitshalber davon ausgehen, Mylady.«
»Eine Lady Simpson weicht niemals der rohen Gewalt.« Unwillkürlich brachte sie ihren Pompadour in erste Schwingungen.
»Dafür pflegen Mylady aber stets das Terrain zu bestimmen, auf dem Auseinandersetzungen stattzufinden haben.«
»Das ist allerdings richtig.« Sie nickte nachdrücklich. »Wohin werde ich also gehen?« .
»Mylady haben sicher die Absicht, Mister Les Warren zu kontaktieren.«
»Und wer ist das schon wieder?« Sie runzelte die Stirn.
»Der Inhaber dieses Restaurants, Mylady.« Parkers Geduld war nie zu erschüttern.
»Ich weiß, ich weiß«, gab sie unwirsch zurück. »Namen und Gesichter vergesse ich nie, wie Sie wissen. Und wo steckt dieses Subjekt nun?«
Parker brauchte nicht zu antworten.
Mylady und er standen bereits in einem recht engen, aber langen Korridor.
Les Warren verschwand gerade hinter einer Tür am Ende dieses Korridors und zog sie hinter sich zu. Parker ging voraus, dicht gefolgt von seiner Herrin. Sie war in ihrem Element. Sie witterte eine hübsche Auseinandersetzung und war nur zu gern bereit, sich an ihr zu beteiligen.
Parker hatte die Tür erreicht und drückte sie vorsichtig auf.
Les Warren stand mit dem Rücken zur Tür und blickte nach rechts. Er erteilte gerade Weisungen.
»... aber nicht im Lokal, ist das klar? Ihr fangt die beiden komischen Typen auf dem Parkplatz. Aber ich will keinen Lärm haben.«
»Was sind das für Typen?« war eine dunkle Stimme zu hören.
»’ne alte Lady, schon ziemlich abgetakelt«, antwortete Les Warren. Und dann ist da noch ihr Butler, aber der scheint clever zu sein.«
»Wohin schaffen wir die Wracks?« fragte eine wesentlich hellere Stimme.
»Zu Mike Wang. Der weiß bereits Bescheid und läßt sie erst mal verschwinden, bis wir wissen, wer die beiden sind.«
Er hob die Hand und schien damit seine Hilfstruppe zu entlassen. Parker bereitete seinen Universal-Regenschirm vor, doch er brauchte ihn nicht einzusetzen. Die Hilfstruppen verschwanden durch eine andere Tür aus dem Raum, in dem Les Warren sie versammelt hatte. Nachdem eine Tür ins Schloß gefallen war, trat Parker ein.
Les Warren war gerade dabei, sich eine Zigarette anzuzünden. Als er sich umwandte, erstarrte er zu einer Art Salzsäule. Er schaute Parker und Mylady an.
