Pax - Andy S. Falkner - E-Book

Pax E-Book

Andy S. Falkner

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Beschreibung

Er muss seinen Willen anderen nicht aufzwingen: Sie tun einfach, was er will, und das von Kindheit an. Dann ist es nicht schwer, den Weltfrieden zu verwirklichen. Zumindest solange…

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Veröffentlichungsjahr: 2017

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Andy S. Falkner

Pax

Megalomane und Gigantophobe, Band 11

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Titelblatt

Andy S. Falkner

Pax

Science Fiction Monologue

Megalomane und Gigantophobe, Band 11

Text & Bild © Andreas Solymosi

Umschlaggestaltung: Judith Solymosi, nach einem Gemälde-Motiv von Vera Solymosi-Thurzó

Einige Darstellungen stammen aus Wikipedia

Alle Rechte vorbehalten

Klappentext

Er muss seinen Willen anderen nicht aufzwingen: Sie tun einfach, was er will, und das von Kindheit an. Dann ist es nicht schwer, den Weltfrieden zu verwirklichen. Zumindest solange…

Pax

Ja, ich weiß, so was gab‘s schon. In K-Pax hat Kevin Spacey die Hauptrolle gespielt, Jeff Bridges war sein Psychiater. Der Unterschied ist, das Prot nur geglaubt hat, er wäre ein Alien (wie weit das der Wahrheit entsprach, lässt die Geschichte offen – der Punkt dort ist eher, ob Dr. Powell sich an seinen rationalen Wahrheiten festhalten kann), ich aber weiß, dass ich einer bin. Gerade der Film von Iain Softley hat mir das geoffenbart.

Ich wusste von Anfang an, dass etwas mit mir nicht stimmte. Schon als Baby hatte ich mal Lust zu saugen, meine Mutter aber meinte, ich könnte nicht hungrig sein – sie gab mir trotzdem ihre Brust. Später ließ ich meistens meine Kameraden unsere Spiele nach ihren Vorstellungen gestalten, aber gelegentlich wollte ich etwas anderes, und es geschah. Mal wurden die Regeln des Gesellschaftsspiels geändert, mal ließ ich mich doch der anderen Fußballmannschaft zuteilen, mal fingen alle an, einen zu mobben, den ich nicht mochte. Sonst war ich ein ganz normales Kind und missbrauchte meine Fähigkeit nur selten.

Sie wurde wichtig, als meine Noten fürs Gymnasium eigentlich kaum reichten: Der Direktor lud mich mit meinen Eltern zu einem Gespräch ein; er nahm mich trotz seiner besseren Einsicht auf. Später erhöhte mein Vater das Taschengeld, oder ließ sich ein Mädchen von mir betatschen – Kleinigkeiten, die mir aber auffielen und die ich immer wieder äußerst vorsichtig provozierte. Meistens wollte ich nur die Hälfte des Schulbrots meines Klassenkameraden oder ließ den Wärter anderswo hinschauen, wo wir uns ins Stadion ohne Ticket reinschleichen wollten. Die Betroffenen merkten nichts davon, oder zumindest ich merkte nicht, dass sie etwas gemerkt hätten. Ich ahnte auch nur, dass mit mir etwas nicht stimmte – ich bin nicht wie die Anderen. Ich muss mich nur auf eine bestimmte Art und Weise konzentrieren, und der Andere folgt schon meiner Absicht. Dies richtet sich nicht gegen seinen expliziten Willen; ihm kommt es vor, als ob er immer schon so handeln wollte. Als ob sich sein Wille in meinen hineinfüge. Es ist überhaupt keine Hypnose oder irgendwas Parapsychologisches, worüber ich mit der Zeit viel las; ich entdeckte nirgendwo etwas Ähnliches, dass andere über eine solche Begabung verfügten. Deswegen rückte ich damit nicht heraus und verriet auch meinen engsten Freunden nicht, wozu ich fähig bin. Ich tat es auch nicht, nur in den seltensten Fällen, und das nur testweise – ich probierte höchstens an bedeutungslosen Handlungen aus, was ich könnte, wenn ich wollte. Ich wusste, dass das etwas Unmoralisches war, deswegen hielt ich mich damit zurück. Und ich redete mit Niemandem darüber.

Ob deswegen oder nicht, interessierte ich mich immer schon für Menschen. Obwohl mein IQ kaum über dem Durchschnitt liegt, besitze ich ein herausragendes Namens- und Gesichtsgedächtnis. Habe ich einen einmal gesprochen, erkenne ich ihn auch zehn Jahre später. Als Schulanfänger wusste ich schon am ersten Tag die gesamte Namensliste meiner Klassenkameraden auswendig und auch, wer wer ist. Kinder unterscheiden normalerweise die zahlreichen Tanten und Onkel, Freunde der Eltern und ihre Arbeitskollegen nicht voneinander – ich aber wusste von jedem alleine durch die Gespräche der Erwachsenen, als ich ihnen vorgestellt wurde, und auch von ihren Beziehungen untereinander. Das mochten sie immer und brachten mir Schokolade als Belohnung. Es ging mir immer gut, deswegen fiel es mir gar nicht ein, meine Manipulationsfähigkeiten zu meinen Gunsten einzusetzen. Erst wo ich anfing, mich für Mädchen zu interessierten, kam mir der Gedanke, das aktuelle Herz mir zuzuneigen. Na ja, und dann Geld – das hätte ich öfters gerne mehr gehabt. Aber meine Hemmungen hielten mich zurück.