Porzellanhimmel - Valentina May - E-Book
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Porzellanhimmel E-Book

Valentina May

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Beschreibung

Glanz und Glück scheinen der Schmuckdynastie der Familie von Güldenstein aus dem Weserbergland sicher zu sein. Doch ein dunkles Ereignis aus der Vergangenheit droht alles zu zerstören... Die große Familien-Geheimnis-Saga für alle Fans von Lucinda Riley, Claire Winter und Jeffrey Archer Emanuel von Güldenstein lebt seit dem Tod seiner Verlobten Eva abgeschottet auf seinem Privatschloss. Der dazugehörige Garten, Evas Herzstück, erinnert ihn immer wieder an seinen schrecklichen Verlust und den grausamen Fluch, der auf der Familie lastet. Mit viel Einfühlungsvermögen gelingt es der schönen Gärtnerin Sophie jedoch, seine harte Schale zu durchdringen und findet dabei sogar einen neuen Hinweis auf das Geheimnis der Güldensteins. Dann schlägt der Fluch erneut zu und Emanuel muss sich entscheiden, ob Liebe stärker ist als Angst... »Porzellanhimmel« ist der zweite Teil der mitreißenden Familien-Geheimnis Saga »Das Geheimnis der Güldensteins« - die Teile sind auch unabhängig voneinander zu lesen. 

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Inhalt

Cover & Impressum

1.

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44.

45.

46.

Epilog

5.

Gartenbaubetrieb Heuermann prangte in großen Lettern über dem verglasten Eingang, hinter dem sich der Bürotrakt befand. Sophie suchte ihn nur selten auf, höchstens zu einer Projektbesprechung, denn sie arbeitete die meiste Zeit an der frischen Luft in einem Garten. Als sie die Eingangstür aufzog, hörte sie Stimmen. Sie schaute zur Uhr. Um diese Zeit war noch nie eine Teambesprechung gewesen. Wenn es ein außerordentliches Treffen war, warum hatte sie denn keiner informiert?

Die Tür zum Besprechungsraum war weit geöffnet. Ihre Kollegen hatten sich im Halbkreis um Günter versammelt, der vorn am Flipchart stand. Neben ihm eine Frau mit dicker Brille und Zottelhaar. Sie hörte schweigend zu, während Günter von den letzten Projekten der Firma berichtete. Sophie blieb im Türrahmen stehen. Er winkte sie zu sich. »Ah, da kommt ja auch unsere Sophie Becker.« Sofort richteten sich alle Blicke auf sie. Sophie ging auf ihren Chef und die Fremde zu. Die Frau war etwa Mitte vierzig, blass und untersetzt wie jemand, der den ganzen Tag hinter dem Schreibtisch verbrachte.

»Sophie, ich möchte dir gern Frau Kunze vorstellen, meine Geschäftspartnerin.« Das Wort Geschäftspartnerin hallte unheilvoll in Sophies Kopf. Und die Neuigkeit kam sehr überraschend. Wo hatte Günter sie so plötzlich hergezaubert? Weshalb hatte er nicht ein Sterbenswort gesagt? Leise Hoffnung keimte in ihr auf, ihren Job behalten zu können. Günter wusste doch, wie wichtig ihr das war.

»Frau Renate Kunze, Sophie Becker«, unterbrach Günter ihre Grübeleien und wandte sich wieder seiner Geschäftspartnerin zu, »Sophie hat mit meiner verstorbenen Frau zusammen die Ausschreibung für die Landesgartenschau gewonnen und sehr viel Lob und eine Prämie für die Ausführung erhalten«, erklärte Günter lächelnd.

Frau Kunzes Händedruck war lasch. Auf den ersten Blick wirkte Renate Kunze nicht so, als könnte sie zupacken, wie es für dieses Unternehmen erforderlich war. Vielleicht gehörte sie eher zu den kreativen Planern, die mehr vor dem Zeichenbrett oder Computer saßen. Renate Kunze musterte sie mit einem Ausdruck, den Sophie nicht deuten konnte.

»Ich habe schon von Ihnen gehört, Frau Becker. Auf eine gute Zusammenarbeit. Wir werden im Anschluss Ihre Aufgaben im Einzelnen besprechen.«

»Ja, sicher, gern«, antwortete Sophie und sah fragend zu Günter, der ihr zunickte.

Anschließend mischte sich Günters neue Geschäftspartnerin unter Sophies Kollegen.

»Kann ich dich mal einen Moment sprechen? Unter vier Augen?«, raunte Sophie Günter zu und zupfte an seinem Ärmel.

»Ja, natürlich. Komm, wir gehen in mein Büro.«

»Wieso hast du nicht einen Ton gesagt und stellst uns alle vor vollendete Tatsachen?«, brach es aus Sophie heraus, kaum dass die Tür hinter ihnen geschlossen war.

»Was meinst du denn?« Günter schob Papiere auf seinem Schreibtisch hin und her.

»Spiel bitte nicht den Ahnungslosen. Du weißt genau, was ich meine. Die Sache mit Frau Kunze. Wie lange geht das denn schon?« Günter hatte doch gewusst, wie sehr sie die Misere der Gärtnerei belastete.

»Erst seit zwei, drei Tagen.« Noch immer mied er ihren Blick.

»Wusste von den anderen einer was davon?«, bohrte Sophie weiter.

Er schüttelte den Kopf, was sie mit Erleichterung zur Kenntnis nahm. Es hätte sie sehr enttäuscht. Schließlich war sie auch mit ihm befreundet.

»Woher kommt sie? Und wie habt ihr euch überhaupt kennengelernt?«, wollte sie wissen. Günter hatte den Namen nie erwähnt.

»Auf der Ausstellung in Kassel«, antwortete er.

Die lag höchstens zwei Monate zurück. Wie konnte er jemanden, den er kaum kannte, zur Geschäftspartnerin machen? Warum hatte er das ihr nicht angeboten? Immerhin besaß sie genügend Know-how, Erfahrung und kannte sich auch in der Buchhaltung aus.

Vor zwei Jahren hatte Frida sie gefragt, ob sie sich vorstellen könne, in die Firma einzusteigen und sie vielleicht sogar irgendwann zu übernehmen, wenn sie und Günter in den Ruhestand gingen. Die Ehe der beiden war kinderlos geblieben, und auch sonst gab es keine Erben. Damals hatte Sophie sich das nicht zugetraut und deshalb abgelehnt. In diesem Moment bereute sie die Entscheidung.

»Renate hatte dort in der Nähe auch eine Landschaftsgärtnerei, zusammen mit ihrem Mann«, fuhr Günter fort und sah auf. »Der ist vergangenes Jahr gestorben. Allein wollte sie den Betrieb nicht weiterführen. Wir teilen ein ähnliches Schicksal und kamen intensiver ins Gespräch. In der Zwischenzeit haben wir uns schon mehrmals getroffen und viele Gemeinsamkeiten in der Firmenführung festgestellt. Renate ist ein wahres Finanzgenie, und sie steigt mit Kapital bei uns ein. Etwas Besseres hätte uns nicht passieren können.« In Günters Augen blitzte es seltsam auf. In letzter Zeit hatte er sich oft zurückgezogen, hatte sich sogar manchmal einen freien Tag genommen, was recht ungewöhnlich für den arbeitsamen Mann gewesen war. Sophie und die anderen hatten das immer mit seiner Trauer begründet. Doch in diesem Augenblick regten sich Zweifel in ihr. Konnte es sein, dass er sich mit Renate Kunze getroffen hatte?

»Renate bekommt Fridas Büro«, sagte er lächelnd. Sophie hatte das Gefühl, als hätte er ihr die Faust in den Magen gerammt. In den letzten Monaten nach Fridas Tod hatte sie dort am Schreibtisch gesessen und anstelle der Freundin die Planungen entworfen und geprüft.

»Du hast doch sicher nichts dagegen? Dann kannst du auch wieder mehr draußen arbeiten. War dir doch eh immer lieber.«

Bevor Sophie etwas entgegnen konnte, klopfte es an der Tür, und kurz darauf streckte Renate Kunze den Kopf herein.

»Störe ich?«, fragte sie und lächelte Günter an, der über beide Ohren strahlte.

»Aber Reni, nein, natürlich nicht. Komm doch herein«, flötete er.

Sophie stöhnte innerlich auf, sie fühlte sich in ihrer Vermutung bestätigt, Günter könnte in Renate Kunze verliebt sein. Die neue Geschäftspartnerin wirkte weniger taff als Frida, und attraktiv war sie in Sophies Augen auch nicht. Frida hatte stets Wert auf ihr Äußeres gelegt. »Als Geschäftsfrau muss man Eindruck schinden. Was sollen sonst die Kunden von einem denken«, waren ihre Worte gewesen.

»Schön, dann können wir ja über die Aufgaben reden«, begann Günter und blickte von ihr zu Renate Kunze. »Du kennst ja unseren Großauftrag in Hameln.« Er warf Renate Kunze einen bedeutungsvollen Blick zu, der Sophie signalisierte, dass die beiden längst darüber gesprochen hatten und ihr Einverständnis sicher nur pro forma war. Ihr schwante nichts Gutes. Die Stadt Hameln hatte einen Auftrag für eine Grünflächenanlage vergeben. Nicht gerade das, was Sophie sich wünschte. Sie wollte eine Herausforderung und nicht nur irgendwelche Ideen anderer Planer gärtnerisch umsetzen.

»Du willst doch nicht ernsthaft, dass ich das stupide Projekt leite? Und was ist mit der Umgestaltung des Kurparks in Bad Münder? Ich dachte, ich sollte das übernehmen«, protestierte sie empört. Das Lächeln von Renate Kunze gefror, während Günter in diesem Moment ein verdattertes Gesicht zog, als hätte er mit einer anderen Reaktion gerechnet.

»Frau Becker, ich glaube, Sie haben nicht das Recht, die Ihnen zugeteilte Arbeit abzulehnen, auch wenn Sie mit Günters Frau eng befreundet gewesen sind.« Renate Kunzes Tonfall war ruhig, freundlich, aber bestimmt. Sie wies Sophie deutlich den Platz zu, der ihr künftig gebührte. Die Kunze war jetzt ihr Chef.

»Vielleicht kannst du Renate ja in Bad Münder zur Hand gehen, wenn du das Projekt in Hameln frühzeitig abschließt«, mischte Günter sich ein.

Sophie war von ihm enttäuscht. Günter war ein Waschlappen. Er stieß seine loyalste Mitarbeiterin und Freundin vor den Kopf. Seine neue Geschäftspartnerin hatte jetzt offensichtlich das Sagen.

Sophie war versucht, alles hinzuschmeißen. Aber ihre letzte Wagenreparatur war noch nicht mal zur Hälfte bezahlt. Sie brauchte dringend das Geld. Eine bittere Pille, die es zu schlucken galt, noch dazu, wenn sich die Neue gleich den lukrativsten Auftrag einverleibte.