Potzblitz - Markus Kavka - E-Book

Potzblitz E-Book

Markus Kavka

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Beschreibung

Die Erlöse aus diesem Buch gehen an die LiveKomm zur Unterstützung der Club-Szene in Deutschland! Bei Bestellung direkt bei shop.ubooks.de, können wir die Spende verdoppeln! "Die Bühne scheint mir der Treffpunkt von Kunst und Leben zu sein." Oscar Wilde Hier hat alles begonnen. Die große Liebe, der Aufstieg und der Abstieg. Und dazwischen? Reibung, Funken, Feuer und Schweiß von der Decke. Ein Sprung mit allen Gliedmaßen auf die Klaviatur der gelebten Popkultur und die Erkenntnis: Ohne Bühne ist alles nix! Eine Sammlung prägender Momente in Live-Clubs. Mit Texten von: Markus Kavka / Heaven Shall Burn / Broilers / Slime / Dr. Mark Benecke / Die Goldenen Zitronen / Frank Goosen / Milliarden / Emil Bulls / Deine Cousine / Philip Bradatsch / Monsters of Liedermaching / Strom & Wasser / Muff Potter / Matze Rossi / 100 Kilo Herz / Klee / Johanna Zeul / Dirk Bernemann / Pöbel MC / Die Schaffenskrise / Hi! Spencer / Unzucht / Elfmorgen / Diane Weigmann / Akne Kid Joe / Annika Blanke / ZSK / Oliver Uschmann / Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys / Steiner & Madlaina / Götz Widmann Herausgegeben von Marc Huttenlocher und Sebastian Schwaigert.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 236

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Alle Autor*innen stellen ihre Honorare vollständig der ­Bundesstiftung Livekultur zur Verfügung um damit die Live- und Kulturszene zu unterstützen.

1. Auflage: September 2021Herausgegeben von Marc Huttenlocher & Sebastian Schwaigert

©opyright der Texte bei den jeweiligen Autor*innen. Vielen Dank für die Zusammenarbeit.

Covergestaltung: Michael BreuningerLektorat: Diana Glöckner Satz: Nicole Laka

ISBN: 978-3-86608-288-5

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck odereine andere Verwertung ist nur mit schriftlicherGenehmigung des Verlags gestattet.

UbooksNeudorf 664756 Mossautal

www.ubooks.deInstagram: ubooksverlag

Inhalt

SO GEHÖRT DAS!

von Frank Goosen

Western-hagen, Motörhead … Hass

von Alex Schwers (Slime)

Vielleicht aber kamen die Jungs auch aus Wien

von Philip Bradatsch

Neonröhren waren unsere Spotlights

von Ines Maybaum (Broilers)

Lieber das Falsche leben als im Richtigen sterben

von Schorsch Kamerun (Die Goldenen Zitronen)

Kontroll­verlust

von Dirk Bernemann

Club der­ Liebenden Eine Ode an das Gebäude 9

von Suzie Kerstgens (Klee)

Eine Ode an das Backstage

von Christoph von Freydorf (Emil Bulls)

Stattbahnhof Schweinfurt

von Matthias «Matze Rossi» Nürnberger

Im ­anderen Geschirrschrank

von Dr. Mark Benecke

Walls of Sound. Liebeserklärung an die Zeche Bochum

von Oliver Uschmann

Echokammer

von Ben Hartmann (Milliarden)

Dorfdisko

von Deine Cousine

CIRCUS MAXIMUS

von Markus Kavka

Mein Lieblings­club

von Maik Weichert (Heaven Shall Burn)

Unterwegs mit der Couchkartoffel

von Totte (Monsters of Liedermaching)

Der Anarchistentreff in Lüneburg

von Heinz Ratz (Strom & Wasser)

25 Gleise später

von Thorsten Nagelschmidt (Muff Potter)

Hallschlag/Stuttgart

von Joshi (ZSK)

D-Moll

von Marco & Rodi (100 Kilo Herz)

Eine wahre Begebenheit aus meinem Tourleben

von Johanna Zeul

KURZZEITKOKIKOMA

von Pöbel MC

Am Anfang war das Zelt

von Sven Bensmann (Hi! Spencer)

Punkrock

von Toby Fuhrmann (Unzucht)

Wenn der Boden klebt und Schweiß von der Decke tropft …

von Andy Schmaus (Elfmorgen)

Boobs in Concert

von Diane Weigmann

Erfurt, Berlin und der Typ von Audiolith

von Akne Kid Joe

Call me ein bisschen Kreischemädchen!oder:Das Konzept «Konzert»

von Annika Blanke

La musica, das für immer erste Mal

von Eisensepp (Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys)

Köln: Tsunami Club (oder die Fee vom ­bunten Haus)

von Steiner & Madlaina

trinkerdisneyland

von götz widmann

So machtlos

von Robert Segel (Die Schaffenskrise)

Autor*innen

Wer steckt dahinter?

Danksagung

Heureka.

Potzblitz ٢ ist da, und ihr haltet es nun in der Hand. Beschäftigte sich unser erster Teil von 2018 noch mit Liebeserklärungen an die Popmusik, so drehen sich die Kurzgeschichten unserer geschätzten Autor*innen in diesem Band um den weiten Themenkomplex «Live-Clubs».

Kosenamen und Funktionen eines Live-Clubs gibt es – das werden wir auf den folgenden Seiten lernen – reichlich. Für die einen ist er Wohnzimmer, für die anderen nicht weniger als Kathedrale, Palast oder gar Mahnmal. Hier findet zusammen, was zusammengehört, und Neues, Unvorhergesehenes entsteht. Jenseits der Udos und Smudos, der Elphis und Bayreuths, bietet der Live-Club Kulturschaffenden aller Couleur eine Bühne und erledigt dabei seine gesellschaftliche Aufgabe, «sozialer Klebstoff» zu sein, mit unermüdlicher Zuverlässigkeit. Fast beiläufig hat dieser Ort dabei über Jahrzehnte hinweg auch noch unzählige Heldengeschichten ausgespuckt, und es lässt sich wohl für alle am Buch Beteiligten behaupten, dass unser Leben vermutlich anders verlaufen wäre, hätte uns der Live-Club nicht zu dem erzogen, was wir heute sind.

Leider ist es allzu oft das Abhandenkommen einer Sache, die deren Bedeutung schmerzhaft spürbar macht. Denn heute stehen wir da, kratzen uns die schüttere Stirn und fragen uns: Live-Club? Was war das noch? Und wie ging das noch mal?

Wir sind im Frühjahr 2021. Kulturdeutschland lag nun über ein Jahr zusammengerollt in einem komatösen Dämmerschlaf – unsicher blinzelnd und die steif gewordenen Glieder auf Funktionalität überprüfend. Ein langsames Wachwerden.

Um die ersten Funken für dieses Buch einzufangen, müssen wir in den August 2019 zurückgehen und damit in die unbeschwerte Zeit vor der Pandemie. Wir waren gerade mit dem ersten Teil von Potzblitz auf kleiner Lesetour und als letzte Station beim Open Flair in Eschwege zu Gast. Wie schon Jahre zuvor waren wir in einem Landgasthof namens Zur-Eiche-oder-Linde (oder sonst ein Baum) einige Kilometer außerhalb Eschweges untergebracht. Blümchentapete, rustikale Einrichtung, erschossenes Getier an der Wand, im Erdgeschoss eine Schuhputzmaschine, die über Jahre zuverlässig Vertreterschuhe aufgebürstet hatte. Hier schläft man schnell ein und wacht schnell wieder auf. Alles ist auf Funktionalität getrimmt. Einfach, aber solide. Man male sich einen idealen Ort für kreatives Schaffen aus – die Zur-Eiche-oder-Linde war das maximale Gegenteil, und dennoch entstand genau hier im Sommer 2017 bereits die Idee zum ersten Teil des Buchs.

Und so ist es ein Kniff des Schicksals, dass es wieder derselbe Gasthof war, in dem die ersten Gedanken zu einem zweiten Teil auf den Tisch kamen. Jette, die damals Teil der Reisegruppe war, meinte, dass man bei einem zweiten Teil doch unbedingt die Clubs in den Mittelpunkt stellen sollte, und das leuchtete auch auf Anhieb ein, waren die im ersten Teil beschriebenen erleuchtenden Momente mit Popmusik doch oft schillernde Begegnungen in und mit Live-Clubs.

Erst mal wurde die Idee allerdings auf Eis gelegt und nicht mehr angerührt. Anderes schob sich als «dringender» auf den Radar. Man kennt das …

Es folgte ein relativ unspektakulärer Herbst, und auch über Weihnachten und Neujahr gelang es gesamtgesellschaftlich recht gut, frühe Anzeichen des bevorstehenden Dramas zu verdrängen. Mit dem ersten Lockdown im März 2020 wurde die Pandemie nun aber für jeden spürbar. Die allermeisten Kulturbühnen zeigten sich dabei von Beginn an kämpferisch und tüftelten frühzeitig und akribisch an Hygienekonzepten, um zumindest einen eingeschränkten Betrieb aufrecht zu erhalten. Zur Anwendung kamen diese aber zu selten, waren es doch die Live-Clubs, die als Erstes schließen mussten und als Letztes wieder geöffnet werden durften.

So überrascht es kaum, dass etliche Kulturbetriebe und davon abhängige Berufsgruppen an den Rand der Existenz gedrängt wurden – zu hoch waren die finanziellen Einbußen, zu gering staatliche Hilfsmaßnahmen. Irgendwo dazwischen schob sich die Idee von einem zweiten Potzblitz-Teil zurück ins Blickfeld. Jettes Idee, über «Live-Clubs» zu schreiben, hatte nun eine ungeahnte Dringlichkeit bekommen, und wir waren uns einig: «Wir müssen JETZT da ran!»

Was folgte, kannten wir schon von Teil eins: grobes Konzept ausarbeiten, Verlag suchen, Wunschliste erstellen, wen wir gern dabei hätten, Adressbücher wälzen, Freunde von Bekannten und deren Bekannten fragen, ob sie einen Kontakt vermitteln können. Und so folgten die bekannten Wochen des Baggerns und Schnorrens nach Texten nach bekanntem Muster: «Hey XY! Wir basteln da an einer wichtigen Sache, und du darfst mitbasteln. Du wirst nicht reich (da Benefiz), aber du wirst auch nicht als Wurm wiedergeboren (Karma).»

Schon bei der Akquise kam es dabei zu vielen sehr interessanten und auch bewegenden Gesprächen, in denen deutlich wurde, wie sehr die Bühne für die jeweiligen Künstler*innen eine Lebensgrundlage darstellt, und das nicht nur als Bereitstellerin von Lohn und Brot, sondern auch als Ort, der das Leben schöner, spannender – ja, besser macht. Wir mussten mit niemandem über die Notwendigkeit der Sache sprechen, die war offensichtlich, und so war die Bereitschaft, für Potzblitz zu schreiben, entsprechend groß. Bei der Auswahl der Autor*innen wurde versucht, ein breites Feld an Künstler*innen zu spiegeln, schließlich steht eine lebhafte Clubkultur für Vielfalt. So finden sich auf den folgenden Seiten Texte von Liedermacher*innen, Metalheads, Punks, Poetry-Slammer*innen, Rappern, Musikjournalisten, Moderator*innen und auch Bestsellerautoren mit Affinität zur Popkultur. Alles gute Leute mit klarem Verstand, die unsere Clubszene hierzulande leben und mit diesem Projekt am Leben halten wollen – die Dichter des (halb) toten Clubs quasi.

Konkret heißt das: Alle Autor*innen-Honorare gehen an die Bundesstiftung Livekultur, die sich zum Ziel gesetzt hat, Kulturräume und Flächen zu sichern, Förderkonzepte für die Livekultur zu entwickeln und dem Thema Livekultur die Anerkennung als schützenswerte Kultur zu verschaffen.

Aber nun: Bühne frei!

Hutti & Sebi

im Juli 2021

SO GEHÖRT DAS!

von Frank Goosen

You don’t know what you got until you lose it» hat John Lennon einst gesungen, und erst in der Pandemie ist mir aufgefallen, dass ich in meinem Leben viel zu wenige Konzerte besucht habe. Deshalb bin ich auch in viel zu wenigen Musikclubs gewesen, aber immerhin hatte ich lange das Glück, dass ich in einigen auftreten durfte. Und hoffentlich demnächst wieder darf.

Mein erstes Rockkonzert war ein Auftritt von Trio im April 1982 in der erst ein paar Monate zuvor eröffneten Bochumer Zeche. An einem der Mikrofonständer hing eine nicht aufgeblasene Sexpuppe, Stephan Remmler schlug zwischendurch mit einem Drumstick auf einen Gummipenis, las aus einem Beate-Uhse-Katalog vor und erzählte, der Schlagzeuger gucke so traurig, weil letzte Nacht all seine Masturbationsversuche missglückt seien.

Im Mai 1984 konnte ich in der Zeche zum ersten Mal in meinem Leben zum Typen an der Kasse sagen: «Ich stehe auf der Gästeliste.» Das war beim Konzert von Herbert ­Grönemeyer, der auf unserer Schule gewesen war und den ich am Nachmittag zusammen mit drei anderen für die Schülerzeitung interviewt hatte. Er hatte denselben Physiklehrer gehasst wie wir und war kurz vor dem Abitur noch beinahe von der Schule geflogen, weil er den in einer Auseinandersetzung geduzt hatte.

Die Band, die ich in der Zeche (und auch sonst wo) am häufigsten gesehen habe, ist die Bochumer Rhythm-and-Blues-Combo Vatermörder, die sich Anfang der Achtziger an unserer Schule gegründet hatte. Sänger war Jochen ­Malmsheimer, mit dem ich zwischen 1992 und 2000 als ­Tresenlesen in den Kneipen und auf den Kabarettbühnen der Republik unterwegs war. Beim zehnjährigen Bandjubiläum Anfang der Neunziger stand ich zum ersten Mal in der Zeche auf der Bühne, weil ich im Laufe des Konzertes als schärfster Rock’n’Roll-Tänzer der Vatermörder-Geschichte ausgezeichnet wurde. Zusammen mit der Ute (weißes Fifties-Kleid mit roten Polka-Dots) habe ich dann auch noch bei If You Love Me Like You Say von Albert Collins im Background gesungen. An diesem Abend bin ich Backstage aufs Klo gegangen, und zwar auf eine Toilette, die schon Tina Turner benutzt hatte. Auf die Kacheln darüber hatten Die Ärzte mit Filzstift geschrieben: «Es ist die Angstpisse, die dich aufs Klo treibt.»

Bei einem anderen Konzert von Vatermörder stand plötzlich ein Bassist mit auf der Bühne, der mal bei den Simple Minds gewesen, jetzt aber so besoffen war, dass Gitarrist Philipp «Guitar Babe» Gräsel ihm immer wieder in Zeichensprache klarzumachen versuchte, das aktuelle Stück werde in der Tonart A gespielt.

Später sah ich in der Zeche Auftritte von Supercharge, der Band von Albie Donnelly (Glatze, langer Bart, Ray Ban), die in Paris auf der Hochzeit von Tina Onassis gespielt hatten, und erlebte, wie einer der Saxofonisten eine Blues Harp mit der Nase spielte. Es ist ja schon schlimm genug, wenn Harpspieler den Speichel aus ihrem Instrument schütteln, aber beim Nasenansatz dürfte es feststofflich werden.

2007 hatte ich die Bühne der Zeche dann ganz für mich allein, als ich dort meinen Roman So viel Zeit vorstellen durfte, in dem es passenderweise um fünf Männer geht, die mit Mitte vierzig eine Band gründen und Hardrock der Siebziger spielen, was alles auf einen Auftritt in einer … Zeche hinausläuft, nur eben nicht in d-e-r Zeche (die mal Prinz Regent hieß), sondern in einer anderen (Hannover, die letzte, die in Bochum dichtgemacht wurde, 1973). Die Toilette war nicht mehr die, auf der schon Tina Turner gehockt hatte, und auch das Graffito der Ärzte war verschwunden.

Musikclubs gehören zu meinen bevorzugten Locations für Lesungen, nicht zuletzt weil ich ja eigentlich Rockstar hatte werden wollen, aber leider keinen Takt halten und auch nicht wirklich Gitarre spielen kann. Ich weiß, der Mangel an diesen Fähigkeiten hält nicht jeden oder jede davon ab, eine entsprechende Karriere zu starten, aber ich bin quasi ein «Natural born Beatles-Fan», und da hat man gewisse Ansprüche an sich und andere.

Das Tolle an Live-Musikclubs sind nicht zuletzt die Garderoben, ach was sag ich – Garderoben gibt es in Theatern. In Musikclubs ist der oben schon erwähnte Backstagebereich nicht selten fensterlos, wahrscheinlich damit man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann, also den bevorstehenden Auftritt und die Groupies und die Drogen danach, auch wenn bei literarischen Veranstaltungen die Exzesse meistens über Weißweinschorle und «Würden Sie das Buch noch für meine Tochter signieren?» nicht hinausgehen.

Ich liebe auch den Flaschenöffner, der mit einer Kette am enervierend brummenden Gastro-Kühlschrank befestigt ist. Auch die Bandaufkleber auf den Handtuchspendern in der Backstage-Toilette wissen zu gefallen, zum Beispiel der Kollege von der Band Das Pack mit den dicken Lippen, der bereitwillig viel Zahnfleisch zeigt, und darunter steht zu lesen: «guter porno.de» (mit Leerstelle), zu finden hinter der Bühne im zakk in Düsseldorf.

Eine lobende Erwähnung verdient sich auch die Tür im Backstage des Lagerhauses in Bremen: Von FCK PGDA über B.B. & THE BLUES SHACKS, ANTIHELD und SCUMPIES (bei denen ich ein bisschen länger brauchte, um die Doppelbedeutung zu raffen) bis zu FLAVIA COELHO ist alles dabei, immer schön selbstbewusst in GROSSBUCHSTABEN. SO GEHÖRT DAS! Mein Lieblingssticker auf dieser Tür ist allerdings FICK DEIN VOLK von den Jungs von KAFVKA, bei dem ich erst an Boris und Donald denken musste, der mich dann aber dazu brachte, mir die gleichnamige Nummer anzuhören. Sehr schön ist auch, dass in dieser wunderbar wilden Collage der Hinweis, dies sei eine «Noise Protection Door», eine Schallschutztür, die während Soundcheck und Show geschlossen bleiben müsse, nie überklebt wird.

Und am schönsten ist es, wenn nicht nur die Wände, sondern auch die Decke mit Edding-Œvres der Musiker*innen, die hier ihren Schweiß gelassen haben, verziert sind. Ein sehr löbliches Beispiel findet sich in der Fabrik in Hamburg, wo ich noch einige Jahre auftreten muss, um alles gelesen zu haben.

Das Schreiben über Bühne und Backstage, Lärmschutztüren und Rock’n’Roll hat mich ganz fickerig gemacht. Ich schnappe mir jetzt zwölf Bier (oder doch lieber eine Weißweinschorle?), dringe in die Zimmer meiner erwachsenen Söhne ein, lese ihnen das hier vor und schmiere dann ihre viel zu nackten Zimmerwände mit wasserfestem Edding voll. Das mache ich so lange, bis ihr mich wieder auf Tour gehen lasst. Wer immer «ihr» seid. Ich verspreche auch, auf mehr Konzerte zu gehen. Macht hinne, ich bin bereit!

Western-hagen, Motörhead … Hass

von Alex Schwers (Slime)

Es war im Januar ’89, als ich mit meinem Freund Rolf mit dem Fahrrad in die circa zehn Kilometer entfernte Zeche Carl in Essen fuhr. Ich war damals 15 Jahre alt.

Ziel unserer Radtour: ein Konzert der UK Subs mit der deutschen Punkband Hass als Support. Hass spielten ihr erstes Konzert seit Jahren, und dementsprechend groß war der Andrang. Am Gelände der Zeche Carl angekommen, wurde uns sofort klar, dass wir auf normalem Weg wohl nicht mehr in die Halle kommen würden. Das Konzert war restlos ausverkauft, und hunderte Punks versammelten sich auf dem Vorplatz der Zeche. Die Szenerie war beeindruckend und beängstigend zugleich. Ich war zwar vorher schon bei Konzerten von Marius Müller-Westernhagen und sogar Motörhead gewesen, aber ein echtes Punk-Konzert hatte ich noch nicht erlebt.

Wir nahmen erst mal Platz auf einer Mauer und schauten uns das Treiben aus sicherer Distanz an. Für damalige Verhältnisse «alte Punks» liefen in kleinen Gruppen grölend über den Platz, es flogen Bierflaschen, Musik schallte aus Kassettenrecordern an jeder Ecke. Ich erinnere mich, dass ich dort zum ersten Mal Dead Kennedys gehört habe.

Irgendjemand drückte uns zwei Flaschen Bier in die Hand, es fühlte sich an wie die grenzenlose Freiheit und der Rock’n’Roll, über den ich als Kind in einer Elvis-Biografie gelesen hatte. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass das, was an dem Abend noch kommen sollte, wohl sogar Elvis persönlich beeindruckt hätte.

Der Strom an Punks, die auf das Zechengelände kamen, riss nicht ab, es war sprichwörtlich wie die Ratten, die aus allen Löchern krochen. Irgendwann rückte die Meute näher an die Eingangstüren der Zeche Carl. Die Ersten fingen an, gegen die Tür zu hämmern und «Aufmachen!» zu brüllen.

Von drinnen war Musik zu hören, Hass spielten bereits, und die wenigen Securitys der Zeche Carl versuchten, gegen den Druck der Masse anzukommen, waren aber total überfordert. Das Szenario übte eine magische Anziehung auf uns aus. Schließlich gaben wir unserer Sensationsgeilheit nach und gingen auch zu der Menge vor dem Eingang.

Irgendwann ging alles ganz schnell, Scheiben klirrten, Leute grölten, die Türen wurden mit der Kraft von circa fünfhundert besoffenen Punks aufgedrückt, und der Mob strömte in die eh schon ausverkaufte Zeche Carl.

In dieser Menge wurden wir zwei kleinen Blagen quasi mit in die Halle gezogen. Ach du Scheiße, so was kannte ich maximal aus Mad Max.

Es war unfassbar voll, und wir quetschten uns irgendwie durch den langen Flur bis zur Halle. Im Flur beobachtete ich einen völlig besoffenen Typen, der an der Hand blutete. Er hatte einen Socken oder Lappen oder irgendwas um seinen Finger gewickelt.

Dann nahm er den Lappen ab, und darunter kam der blanke Knochen des Daumens zum Vorschein! Ich war schockiert, wollte helfen, habe mich aber nicht getraut, ihn anzusprechen. Rolf wurde schlecht bei dem Anblick.

In der Halle angekommen, konnte ich kaum was sehen und hatte Mühe, nicht in den Pogo-Mob gezogen zu werden. Die Stimmung war überwältigend, eine Mischung aus Anarchie, Aggression und Liebe, und es stank überall nach Bier und Kotze.

Auf der Bühne rumpelten sich Hass durch irgendeinen Song gegen Bullen, als sie plötzlich mitten im Lied aufhörten zu spielen und der Schlagzeuger unter dem Grölen der Menge ans Mikrofon trat. Er sagte mit verhaltener Stimme irgendwas wie: «Leute, draußen sind Nazis. Geht alle raus, und haut ihnen auf die Fresse!»

Unverzüglich begann der Sog, der uns zuvor in die Halle gezogen hatte, uns wieder mit nach draußen zu spülen. Es war unglaublich, der ganze Laden, ich schätze mal, es waren so tausenddreihundert Leute, war in wenigen Minuten komplett geleert, und wir fanden uns inmitten dieser Menge auf dem Vorplatz wieder.

Die große Suche nach den Nazis begann, wir saßen währenddessen wieder auf der Mauer. Hunderte brüllten: «Nazis raus!» Jeder, der keine bunten oder langen Haare hatte, wurde verdächtigt. Zum Glück hatte ich damals noch meine Hippie-Mähne!

Relativ zeitgleich kamen einige Polizeiautos aufs Gelände gefahren und zogen rasant wieder ab, als sie realisierten, was da los war. Das Personal der Zeche Carl nutzte die Zeit und verbarrikadierte mit allen verfügbaren Kräften die Türen, um den Mob daran zu hindern, wieder zurück in die Zeche zu kommen.

Irgendwann kapierte es auch der Letzte: Hier sind keine Nazis, das war ein fauler Trick. Es war ein unglaubliches Schauspiel, wir waren sprachlos und fasziniert. Es wurde dann auch schnell klar, dass das Konzert an dieser Stelle wohl beendet war, und irgendwann schwangen wir uns wieder auf die Räder und fuhren nach Hause.

Unsere Gespräche auf dem Rückweg glichen wohl denen von Raumfahrern, die soeben auf einem fremden Planeten gelandet sind. Wir konnten kaum glauben was wir da gerade erlebt hatten.

Letztendlich hatten wir ungefähr zweieinhalb Lieder von Hass gesehen, und nichts von UK Subs.

Vier Jahre später wurde ich selbst für einige Zeit Schlagzeuger von Hass. Natürlich habe ich die Band, die ja alle viel älter waren als ich, sofort gefragt, wie das Konzert aus ihrer Sicht damals abgelaufen ist, und die Erklärung war folgende: Während sie gerade auf der Bühne standen und spielten, kam irgendein bärtiger Sozialarbeiter zum damaligen Schlagzeuger und schrie ihm ins Ohr, dass sie sofort aufhören müssten zu spielen und irgendetwas unternehmen müssten, um die Leute aus der Halle zu kriegen, weil es sonst Tote gibt.

Die Blitzidee des Schlagzeugers: Draußen sind Nazis!

Hat funktioniert … und wie!

Dem Punkrock bin ich bis heute treu geblieben, aber keines der Hunderte von Konzerten, die ich in den letzten Jahrzehnten selbst gespielt oder besucht habe, ist auch nur ansatzweise vergleichbar mit diesem Event in der Zeche Carl im Januar ’89.

Und der damalige Schlagzeuger, der das Chaos mit seiner Ansage ausgelöst hat – der heißt Tommi und wohnt jetzt bei mir im Haus. Nächste Woche hat er wieder Flurdienst!

Vielleicht aber kamen die Jungs auch aus Wien

vonPhilip Bradatsch

Vor vielen Jahren schenkte mir eine Freundin eine zerfledderte Ausgabe von Jack Kerouacs On The Road. Keine Ahnung, ob sie mir damit irgendetwas sagen wollte. Als Widmung hinterließ sie mir jedenfalls ein Zitat aus einem Film über den großen amerikanischen Songpoeten Townes Van Zandt: «Hang loose, bring money.»Seltsam, dass ich diesen Ratschlag Jahre später einmal befolgen sollte.

Hatte sie einen Grund gehabt, mir dieses Buch zu schenken? Halten wir wirklich eine Fackel, die wir jenen, denen sie bestimmt ist, übergeben sollen? Oder versuchen wir nicht viel eher, einfach nur einen Funken in uns selbst zu entzünden? Um da irgendwie rauszukommen. Nicht die Tretmühle, bloß nicht, nicht wir. Keine zwei Abende am gleichen Fleck, immer unterwegs, das Unterwegssein als Selbstzweck, uns kriegen sie nicht. Helden der Handy­kameras. The Cowboys of Instagram.

Jedenfalls, man hat mich gebeten, eine Liebeserklärung an einen Live-Club abzugeben, und während ich das hier schreibe, ist diese irre Pandemie noch in vollem Gang. Der Stillstand ist zum Normalzustand geworden, der Stock steckt in den Speichen, der Schock nicht mehr ganz so tief in den Knochen, und keiner sitzt mehr fest im Sattel. Desolation Row.

Schwierig, in den verschwimmenden Erinnerungen zu wühlen. So viele Orte, die man erzählen müsste. Und mehr noch, die großartigen Menschen dahinter. Die Verrückten, mit allem Mut der Welt ausgestattet, mit allen Wassern gewaschen. An der Theke, hinter der Theke, vor den Türen, letzte Zigarette, man kann dem kalten Atem noch silbern im Wind hinterherschauen, bevor man wieder reinmuss, Stagetime, unter die unfassbar heißen Scheinwerfer, noch aus den Achtzigern, vom Vorbesitzer, der hatte hier mal ’ne Kleinkunstbühne am Laufen, dann war’s einige Zeit ein Juze, erzählt der Mittfünfziger in der engen Lederjacke. Seine Begleitung will ihn kurz korrigieren, belässt’s aber bei einem entschuldigenden Lächeln und schüttelt sich vor Kälte. Auch sie drängt es nun hinein. Vielleicht aus Höflichkeit, vielleicht aus vollkommen anderen Gründen, wer weiß das schon. No hard feelings.

Wie also wählt man einen solchen Club aus? Ist nicht alles irgendwann eh nur noch e-i-nClub? Ein Wohnzimmer, eine Küche, ein und dieselbe gottverdammte Schlafcouch? Wenn überhaupt? Mir fallen tausend Dinge gleichzeitig ein. Schießen Bilder durch den Kopf, die ich nicht vernünftig verknüpft kriege, kann nicht beschreiben, was mir fehlt, wenn ich nicht mittendrin bin. Weil man ja, während man es erlebt, schon weiß, wie flüchtig es ist. Wie vergänglich. Jeder Abend ein kleines bisschen Blitz und Donner. Morgen früh, falls mich meine Erinnerung dann nicht trübt, ist das Gefühl vergessen, und ich jage ihm von Neuem hinterher. Tramps like us.

Und das ist der Punkt: Wir Musiker sind in der Geschichte dieses Buches nicht die Helden. Wir sind die, die weiterziehen, die davonkommen, die all das im Grunde vor allem für sich selbst tun. Weil wir es uns schuldig sind, weil wir noch irgendeine durchsichtige Rechnung offen haben. Nein, die Helden sind die, die uns auf diese Bühnen stellen. Die die Pacht zahlen, die Zeche, sich mit Nachbarn rumärgern, auf Ämtern, wahrscheinlich sogar in irgendwelchen schimmeligen Stadtratssitzungen. Die Anträge ausfüllen, sich vielleicht sogar verdammt noch mal Faxgeräte zulegen mussten, um mit der örtlichen Verwaltung Schritt zu halten, und das alles, noch bevor auch nur ein Ton erklungen ist. Himmel, wie können wir das als selbstverständlich hinnehmen? Dass irgendwer hinter uns den Tresen abwischt, um vier Uhr morgens zusperrt, womöglich sogar noch halbwegs nüchtern? Was wären Groß- und Kleinstädte, Dörfer und ansonsten gottverlassene Weiler ohne diese Orte, ohne diese Leute?

Die sich keinen großen Dank erwarten, keine stürmische Kritik, keine Bewunderung. Aber vielleicht dann doch, dass man sie in Pandemiezeiten nicht als hilflos träumerische Freaks betrachtet, denen es auch nicht schaden könnte, im «echtenLeben»anzukommen, wenn, falls, der ganze Spuk mal ein Ende haben sollte. Das echte, wahre, gute Angestelltendasein, denn was zählt schon ein Lebensentwurf, den man sich selbst ausgedacht hat, wo doch die Wirtschaftswunderschablone der Provinzbarone noch auf jeden irgendwie draufgepasst hat? Zumindest mit ein bisschen Hämmern und Zurren. Freiheit nur für die, die sich zu zügeln wissen! Das öffentliche Leben spielt sich in bundesdeutschen Wohnzimmern ab, und wer jetzt noch keinen Vorhang hat, der näht sich keinen mehr. Sorry, ich schweife ab … Wo war ich?

Genau. Bei Birgit und Mario vom Heppel & Ettlich in Schwabing. Bei Steffi und Rory aus dem Wild Rover in Aachen. Bei Olli Zilk, the one and only, vom Bahnhof in Bad Kötzting und dem Alten Spital in Viechtach. Bei Tamo und Tobi und Conny aus dem Feinstaub in Frankfurt. Bei Reiner und O vom Cafe Ohne in Schieß-mich-tot, Baden-Württemberg. Und und und.

Jeder dieser Läden verdiente es, hier besprochen zu werden. Mein Potzblitz-Club aber steht in meiner Heimatstadt Kaufbeuren, glaube ich. Im Moment zumindest. Und das überrascht mich mehr, als ihr es euch vorstellen könnt. Denn mein Verhältnis zu dem Ort, an dem ich geboren bin, lässt sich wohl am ehesten als Nichtverhältnis beschreiben. Ich hege keinen Groll, verspüre aber auch keinerlei heimatliche Gefühle. Ich hatte keinen Einfluss auf den Ort meiner Geburt, man hat mich nicht gefragt, mir keine Landkarte in die Hand gedrückt und gesagt: Mach dein Kreuz! Zumindest nicht, dass ich wüsste.

Aber wie gesagt, hier geht es nicht um Architektur, nicht um Geografie. Hier geht es um die Leute hinter den Läden. Den Juke Joints, den rauchgeschwängerten Bars, den hippen Hangouts, den altgedienten Indie-Clubs, den derangierten Rangierbahnhöfen der Live-Kultur.

Das Roundhouse Kaufbeuren gehört Markus, einem meiner besten Freunde auf dieser Welt. Aber der Reihe nach …

Bevor Markus den Laden übernahm, hieß der Schuppen noch Pic, und das seit mehr als dreißig Jahren. Die einzig vernünftige Bar in der Stadt, mein Wohnzimmer, unser Wohnzimmer, dienstags und donnerstags, wenn Happy Hour war, ging man tags drauf nicht zur Schule. Wie auch? Nach der Closing Timeholte Wirtin Moni die Aschenbecher hervor, und ich und ein paar Auserwählte durften noch bleiben, und dann wurde wieder mal erzählt, wie das damals war, als Chuck Prophet hier gespielt hatte, und fast mal Nirvana, bevor sie groß wurden.

Kurze Zeit später dann buchte mein Kumpel Chrissi – natürlich ohne mein Wissen – dort meinen allerersten Auftritt, ich war wahrscheinlich achtzehn oder zweiundzwanzig oder sechzehn. Als Opener für irgendeine lokale oder halb lokale Band, vielleicht aber kamen die Jungs auch aus Wien, tat ich mein Bestes, einen einigermaßen glaubhaften Vorstadttroubadour abzugeben, coverte neunminütige Neil-Young-Songs in voller Länge, spielte eigene Lieder, die ich zum Glück schnell wieder vergaß, und warf an irgendeinem Punkt einen Schuh ins Publikum. Was für ein Abend.

Es sollte Jahre dauern, bis ich mit meiner Band The Dinosaur Truckers auf die zu niedrige, zu enge Bühne zurückkehren würde, es waren verschwitzte, rauschhafte Abende, unser Mandolinenspieler sprang während des Auftritts auf die Bar, der Laden platzte aus allen eilig zusammengeschusterten Nähten, nichts hält länger als ein Provisorium, sagt mein Vater, und das Pic war ein einziges Provisorium, aber für uns das Größte der Welt. Hier traf New York City auf die Provinz, Swinging ­London auf Jugendstil- äh, Jugendzentrum-Charme, alles, was man jemals wollen konnte, wenn man sich traute. Man suchte hier nicht nach Schönheit, wurde aber dafür mit Magie belohnt. Als Moni und Peter ihre Kneipe endgültig zusperrten, kamen fünfhundert und rissen sich als Andenken Kacheln aus den Klowänden.

Markus krempelte das Ding von Grund auf um, womit er sich nicht nur Freunde machte. Er brachte den Laden auf Vordermann, aber viele wollten ihn nicht auf Vordermann gebracht sehen, auch ich war skeptisch. Was würde aus den Gartenstühlen werden? Warum um alles in der Welt sollte man diese Wände streichen wollen? A New Coat of Paint? Wozu?

Als ich das renovierte Roundhouse schließlich das erste Mal betrat, traf mich dann auch naturgemäß der Schlag. Schick. Schwarz. Schöne Bühne. Eine Mords-PA. Lichtanlage. EINE LICHTANLAGE? DIE LAMPEN, MANN! Aber er hatte natürlich recht: Die Aura geht mit den Wirtsleuten. Das kann man nicht übernehmen. Der Geist steckt in den Menschen, nicht in den Mauern. Und Markus verströmte einen neuen Geist, einen neuen Spirit, es war ein neuer Morgen. Er und seine Leute holten Bands aus allen Ecken der Welt, aus New York, aus Bordeaux, Berlin, Kentucky, München. Mal kamen zehn Zuschauer, mal vierzig, voll war’s nur bei den lokalen Bands, was soll ich sagen, ist und bleibt halt ’ne Kleinstadt, Don’t Blame the Messenger. Er schmiss Neunziger-Partys, damit Kohle für Bandgagen reinkam, Achtzigerfeten, bei denen er sich selbst hinters DJ-Pult klemmte. Your own personal Jesus. Und irgendwann, als der Laden endlich lief: Na ja, ihr wisst ja, was dann kam.