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Der Auftrag: Vor 16 Jahren wurde das erste irdische Raumschiff mit Lichtantrieb bei einem Erprobungsflug von einer unbekannten Macht entführt. Aufgefangene Signale und exakte Messungen haben ergeben, dass sich dieses Raumschiff im Anflug auf einen Planeten im Sirius System befindet. Reisen Sie auf diesen Planeten, erkunden Sie das Schicksal der Besatzung und bringen Sie das kostbare Raumschiff nach Möglichkeit auf Umkehrkurs. Konsortium der Sieben
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Seitenzahl: 118
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Robert Hallstrom und die gläsernen Menschen von Noo: Science Fiction: Robert Hallstroms Zeitkugel 12
Copyright
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von Horst Weymar Hübner
Der Auftrag:
Vor 16 Jahren wurde das erste irdische Raumschiff mit Lichtantrieb bei einem Erprobungsflug von einer unbekannten Macht entführt. Aufgefangene Signale und exakte Messungen haben ergeben, dass sich dieses Raumschiff im Anflug auf einen Planeten im Sirius System befindet. Reisen Sie auf diesen Planeten, erkunden Sie das Schicksal der Besatzung und bringen Sie das kostbare Raumschiff nach Möglichkeit auf Umkehrkurs.
Konsortium der Sieben
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Alfred Bekker
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Am 5. Juli 1984 glückte Professor Robert Hallstrom das wahrhaft phantastische Experiment, winzige Substanzteile zu ent- und zu rematerialisieren. Und er errechnete, dass diese Substanzteile im Zustand der Körperlosigkeit mit ungeheurer Geschwindigkeit in der 4. Dimension zu reisen vermochten — also nicht nur durch den Raum, sondern auch in die Vergangenheit und in die Zukunft.
Mit seinem Assistent Frank Jaeger und dem Ingenieur Benjamin Crocker begann er, diese Entdeckung für die Praxis auszuwerten. Er wollte ein Fahrzeug bauen, das sich und seinen Inhalt entmaterialisieren, dann in ferne Räume und Zeiten reisen, sich dort wieder rematerialisieren und nach dem gleichen Verfahren wieder an den Ursprungsort und in die Ursprungszeit zurückkommen konnte. Doch nach vier Jahren musste der Professor seine Versuche aus Geldmangel einstellen.
Die superreichen Mitglieder vom „Konsortium der Sieben“ in London boten ihm aber die fehlenden Millionen unter der Bedingung an, dass sie über den Einsatz der Erfindung bestimmen könnten. Der Professor erklärte sich einverstanden, konnte Weiterarbeiten und vollendete am 3. Mai 1992 sein Werk: Die Zeitkugel. Seit diesem Tag reisen der Professor, sein Assistent und der Ingenieur im Auftrag des „Konsortiums der Sieben“ durch die 4. Dimension.
Dieser Roman erzählt die Geschichte der Ausführung eines derartigen Auftrags.
Das Wesen besaß zwei Köpfe mit je drei Augen. Jeder Kopf hatte eine Öffnung, die sowohl die Nase als auch den Mund oder beides zusammen darstellen konnte.
Auf den nackten Köpfen erhob sich ein gezackter Kamm aus Hornplatten. Vom zusammengewachsenen Hals ab abwärts war das Wesen rotbraun behaart. Die langen Arme hatte es nach Affenart auf den Boden gestützt.
Es kauerte leicht nach vorn geneigt in seiner beeindruckenden Hässlichkeit am Rande der Lichtung und starrte aus seinen sechs Augen herüber.
„Gehen Sie nicht näher heran, Ben!“, warnte Professor Hallstrom. Sie waren nur knapp fünf Minuten mit der Zeitkugel auf diesem Planeten materialisiert. Das erste Lebewesen, das sie antrafen, war diese doppelköpfige Mischung aus Affe und Echse.
Ben Crocker blieb stehen. Er hatte die Führung der kleinen Gruppe übernommen.
„Wenn es sich um einen intelligenten Bewohner dieser Welt handelt, sollten wir ihm einen guten Tag wünschen“, schlug Ben vor. „Frank könnte eine kleine feierliche Ansprache halten und ihm mitteilen, dass er sich als entdeckt zu betrachten hat.“
Frank Jaeger stieß eine unfeine Verwünschung aus und sagte dann: „Du hast den Kerl zuerst gesehen, also steht dir das Entdeckerrecht der Namensgebung zu. Ich schlage vor, dass wir ihn Ben nennen. Stimmen Sie zu, Professor?“ Er schaute sich nach Hallstrom um, der ein unbehagliches Gesicht machte und auf das Gluckern und Schmatzen des Bodens unter seinen Füßen lauschte.
„Hören Sie mit den Albernheiten auf!“ Hallstrom hatte im Moment keinen Sinn für Späße. Er schaute angespannt zum Waldrand. Das doppelköpfige Wesen hatte seine abwartende Haltung aufgegeben und richtete sich drohend auf.
Das zottige rotbraune Fell endete bei den Knien. Von da an abwärts waren die beiden kräftigen Beine mit Schuppen bedeckt.
Das Wesen stieß einen dumpfen Laut aus, hob die Arme, machte ein paar schlenkernde Bewegungen und grub plötzlich in fieberhafter Eile in dem morastigen Boden.
Es brachte einen schwarzen, unregelmäßig geformten Gegenstand von der Größe einer Männerfaust hervor, holte aus und schleuderte ihn nach Ben.
Die Absichten des Wesens vorausahnend, warf Ben sich geistesgegenwärtig zu Boden.
Im nächsten Augenblick schon spürte er den unangenehmen Luftzug des Wurfgeschosses und vernahm ein schrilles Pfeifen, gefolgt von einem splitternden Aufprall und dem Rauschen, Krachen und Bersten eines fallenden Baumes.
Vorsichtig hob Ben den Kopf. Das Wesen blickte herüber, um sich vom Erfolg seines blitzschnellen Angriffs zu überzeugen.
Der Lärm des stürzenden Baumes wurde lauter. Ben riss den Kopf herum.
Das fehlgegangene Wurfgeschoss hatte am anderen Rand der Lichtung einen mächtigen Baum in Bauchhöhe eines ausgewachsenen Mannes getroffen und den Stamm durchgesplittert. Krachend senkte sich der abgeschlagene Baum immer mehr dem Boden zu und riss jüngere Bäume mit sich. Ein Regen von Bruchholz ging nieder.
Mit einem dumpfen, berstenden Aufprall, der den Sumpfboden schwanken ließ, schlug der Baum hin.
Hallstrom war leichenblass. Der Wurf war so schnell erfolgt, dass er das Geschoss nicht erkennen konnte. Zu einem Warnruf war er gar nicht gekommen.
Frank Jaeger hatte auch nur die ausholende Bewegung gesehen. Sonst nichts.
Ben Crocker sprang mit einem Wutschrei hoch, schüttelte den Schlamm von den Händen und riss seinen Paralyzer aus dem Futteral.
Das doppelköpfige Wesen überraschte die Zeitreisenden mit einer neuen blitzschnellen Aktion, die sie gar nicht richtig verfolgen konnten: Es schnellte sich nur mit der Kraft der Beine in einem gewaltigen Sprung rückwärts in den Wald, so hoch und weit, als besäße dieser Planet keine Schwerkraft.
Ein sich rasch entfernendes Rauschen und Brechen von Ästen verriet, dass sich die doppelköpfige Affenechse auf der Flucht befand.
„Alle guten Geister!“ Frank stieß den angehaltenen Atem aus. „Hoffentlich gibt es von dieser Sorte nicht allzu viele.“
„Mir reicht das eine!“, schimpfte Ben. Nachträglich bekam er ein flaues Gefühl in der Magengegend, „Das Vieh wirft nicht, das schießt ja förmlich.“
Professor Hallstrom kam mit schmatzenden Schritten durch den Morast heran. „Dieses Tier oder was es auch war, es kennt die Wirkung von Waffen. Es ist erst geflohen, als Ben den Paralyzer zur Hand nahm. Gehen wir rasch weiter. Dieser Platz gefällt mir nicht sonderlich.“
Sie verließen die Lichtung und drangen durch den vor Feuchtigkeit tropfenden Wald vor, immer dem Geräusch einer heftigen Brandung nach, die gegen Felsen schlug.
Ben und Frank hielten die Paralyzer schussbereit. Zur Abschreckung und als Vorsichtsmaßnahme.
Ein mächtiges Meer erstreckte sich vor ihnen. Das Donnern und Rauschen einer Brandung rührte von den hohen Wellen her, die sich nur hundert Meter entfernt an ein paar spitzen Felsennadeln brachen und dann schäumend auf den flachen Strand liefen.
„Es hätte mich ja auch sehr gewundert, wenn es auf dieser feuchten Welt kein Meer gegeben hätte“, sagte Ben und streifte zum zehnten Mal die Wassertropfen von seiner Kombination, die sich darauf niedergeschlagen hatten. Sofort bildeten sich neue. „Wohin haben wir uns zu wenden? Gehen wir den Strand entlang nach links oder nach rechts, oder schwimmen wir geradeaus zu einem neuen Ufer?“
„Von deinem letzten Vorschlag rate ich dringend ab. Ich empfehle dir, nicht einmal ein erfrischendes Bad zu nehmen.“ Frank zeigte aufs Meer hinaus.
Ein Stück links von den Felsnadeln weg, wo sich das Meer nicht mehr so aufgewühlt zeigte, trieb ein Tangteppich im Wasser. Er hatte eine schmutzig rote Farbe. Ein Vogel, der sich darauf niedergelassen hatte, musste sich mit den Beinen verfangen haben. Aufgeregt schlug er mit den Flügeln, um freizukommen.
Der Tangteppich bäumte sich auf, bildete einen richtigen Wall um den Vogel herum. Der Wall wurde höher und höher und stürzte über dem Vogel zusammen.
Sekundenlang schäumte das Meer an dieser Stelle auf, dann war es glatt, und der Vogel war verschwunden. Und der fleischfressende Tangteppich nahm eine grünliche Färbung an und war im Meer kaum noch auszumachen.
„Na ja“, meinte Ben, „mit Schwimmen werden wir da wirklich nicht viel Glück haben. Aber wir könnten ein Floß bauen und hier die Seefahrt einführen.“
Die Zustimmung zu seinem Vorschlag blieb aus.
Professor Hallstrom hatte sich sorgfältig umgesehen. „Nach links zu gehen, erscheint mir wenig sinnvoll. Ich sehe dort keinerlei Erhebung, und der Regenwald reicht bis zum Horizont ständig an den Strand heran. Eingedenk unserer Begegnung mit dem doppelköpfigen Wesen ist ein Gang durch Waldgebiet zu risikoreich. Wenden wir uns nach rechts.“
„Die Erfindung des Taxi-Gleiters hat sich hier auch noch nicht herumgesprochen“, murrte Ben, der noch nie ein Anhänger umständlicher Märsche auf eigenen Füßen war.
„Wir werden deine Wünsche berücksichtigen, sobald es sich einrichten lässt.“ Frank hängte sich die mitgebrachte Tasche über die andere Schulter. Sie hatten sich für diese Zeitreise mit einigem Gerät versehen, das ihnen ihre Aufgabe erleichtern sollte.
Gelandet waren sie auf dem neunten Planeten des Sternes Sirius und 8,8 Lichtjahre von der Erde entfernt, um sechzehn Jahre und siebenundfünfzig Tage in die Zukunft versetzt.
„Und ihr meint, das verlorengegangene Raumschiff kommt ausgerechnet hier herunter?“ Ben runzelte die Stirn. „Ich sage dir, wenn überhaupt etwas herunterkommt, dann würden es nicht einmal mehr die Ingenieure erkennen, die es erbaut haben.“
„Und wenn doch?“
„Dann sitzen Tote drin, Mumien in Raumanzügen, eingetrocknete Frauen und Männer, siebzehn Stück, vorausgesetzt, niemand ist unterwegs herausgefallen.“
„Ich bezweifle, dass sie tot sind. Warum sollten ihnen von diesem Planeten sonst Signale entgegengeschickt worden sein, so stark, dass sie noch von den Experimentierschiffen aufgenommen werden konnten, die jenseits der Transpluto-Bahn den verbesserten Lichtantrieb testeten?“
„Zufälle“, sagte Ben wegwerfend.
Hallstrom drehte sich um. „Keine Zufälle, Ben. Was Sie bisher nicht wussten und was ich bis zu unserer Zeitreise geheim halten musste — dieses verloren gegangene und dann wenigstens durch Ortung wiedergefundene Schiff war das Erste, dessen Lichtantrieb nach auf der Venus gefundenen Plänen gebaut worden war!“
„Auf der Venus?“ Frank glaubte, sich verhört zu haben.
„Ich bin sprachlos“, war Bens Kommentar. „Wer hat den Antrieb gebaut? Unsere Freunde?“
„Alle Nationen der Erde. Unsere Freunde vom Konsortium der Sieben haben Geld gegeben. Während der ersten Erprobung schon ist dem Schiff etwas zugestoßen. Es verließ sein vorgesehenes Versuchsgebiet und nahm Geschwindigkeit auf. Als es nahezu Lichtgeschwindigkeit erreicht hatte, geriet es aus dem Ortungsbereich. Nur durch die fremden Signale dem Schiff entgegen in Richtung unseres Sonnensystems wurde es wiedergefunden.“
„Hat die ganze Sache etwas mit den Unterlagen und Bildern zu schaffen, die Sie uns gezeigt haben?“, vergewisserte sich Frank. Eines Tages hatte ihnen der Professor Bilder von Raumfahrzeugen gezeigt, die übersät waren mit Meteortreffern.
„Ja.“ Hallstrom senkte den Kopf. „Diese Raumfahrzeuge enthielten wertvolle Dinge — diesen Lichtantrieb. Man fand auch eine Art Code für Signale, die sich für extrem große Entfernungen verwenden lassen. Und die Geräte dazu, die diese Signale abgeben. Vieles war zerstört und konnte nur in mühsamen Versuchen ergänzt werden.“
„Immerhin sehe ich jetzt um einiges klarer“, sagte Ben. „Irgendein schlauer Kopf hat drei Dumme gebraucht, die ins Sirius-System sausen und das verschwundene irdische Raumschiff auffangen.“
Frank überlegte scharf. „Und diese fernen Signale, die man aufgefangen hat, die waren identisch mit dem Code von der Venus?“
„Jeder Zweifel ist ausgeschlossen“, bestätigte Hallstrom. „Darum werden wir hier auf Intelligenzen stoßen, die einmal auf der Venus waren und zerstörte Raumschiffe zurückließen, die verschwanden, ohne weitere Spuren zu hinterlassen, und die man vor Kurzem durch ihre Signale hier im Sirius-System aufspüren konnte.“
„Intelligenzen!“ Ben lachte. „Wir hätten die doppelköpfige Affenechse fragen sollen, ob sie schon auf der Venus war.“
„Bei solch wissenschaftlichen Aufgaben darf ich wohl um kräftige Mitarbeit und den gebotenen Ernst bitten!“, sagte Hallstrom mit Nachdruck.
Frank grübelte weiter. „Setzen wir voraus, es verhält sich so, wie Sie sagen. Setzen wir weiter voraus, dieses Raumschiff kommt tatsächlich. Dann bedeutet das, dass die Intelligenzwesen dieses Planeten wussten, dass die Erde ein Raumschiff mit ihrem Antrieb bauen würde. Wie sie das über eine Entfernung von fast neun Lichtjahren hinweg festgestellt haben wollen, ist mir unerklärlich.“
„Über diesem Problem haben sich die besten Wissenschaftler der Erde die Köpfe zerbrochen, Frank. Sie sind allesamt zu dem Ergebnis gekommen, dass in unserem Sonnensystem feine Spürgeräte vorhanden sein müssen, eine Hinterlassenschaft der fremden Rasse, die das Arbeiten eines Lichttriebwerkes registrierten und zu diesem Planeten hier weiterleiteten. Und irgendwie muss es der Rasse gefallen haben, der Erde dieses Triebwerk zu entziehen und selber an sich zu bringen. Es gibt auch andere Auslegungen, aber diese hat den größten Wahrscheinlichkeitsgrad. Wie aussichtslos es ist, in unserem System nach etwaigen Spürgeräten zu suchen, brauche ich nicht zu betonen. Es bieten sich genügend Planeten und Millionen Asteroiden als Versteck an, die vielen Monde, und vielleicht schweben diese Geräte auch im Raum zwischen den Planeten.“
„Das wäre eine Erklärung, wenn auch eine hauchdünne“, gab Frank zögernd zu. „Und hier soll das Raumschiff herunterkommen?“ Er machte eine ausholende Armbewegung.
„Im Umkreis von zweihundert Kilometern.“ Der Professor öffnete den Magnetverschluss seiner Brusttasche und holte eine Tabelle heraus. „Das Meer scheidet als Landeplatz aus, ebenfalls der Wald. Die Fremdwesen haben es auf das Schiff abgesehen. Sie werden es in einer Gegend herunterkommen lassen, wo es ihnen zugänglich ist.“
Ben kratzte sich am Kinn. „Einen Landeplatz für ein ankommendes Raumschiff würde ich ja auch nicht gerade mitten in den Regenwald bauen.“ Er blickte zurück. „Wie heißt denn das nach unserer Meinung größte Wunderwerk der irdischen Technik? Ich meine für den Fall, dass die Besatzung noch lebt und wir den Leuten begegnen.“
„Es ist die TACHYON I. Wir werden jeglichen Kontakt vermeiden, aber versuchen, die Leute auf den Rückweg zu unserem System zu bringen. Mit dem Schiff natürlich!“
„Damit sie als steinalte Greise ankommen.“ Ben war damit nicht einverstanden.
„Machen wir uns auf die Suche. Frank — verteilen Sie die neuen Sprechgeräte.“
Jaeger holte sie aus der Tasche. Er hatte sie entwickelt, als er wusste, wohin die Zeitreise sie führen würde.
Normaler Funkverkehr war im Sirius-System nicht möglich. Eine zweite Sonne, die den Sirius im Abstand von zwölf Lichtsekunden umkreiste, war eine unerschöpfliche Quelle von regelrechten Störschauern.
Auf diesem neunten Planeten hätten sich die Zeitreisenden nicht einmal über eine Entfernung von nur hundert Metern auf dem herkömmlichen Funkwege unterhalten können.
Ben klemmte sein Gerät neben dem Radar-Timer ans Handgelenk. Der Professor befestigte seines am Kragen der silberglänzenden Kombination, und Frank barg seines in der Brusttasche unter dem Magnetverschluss.
Ben hob den Kopf und schaute zum wolkenbedeckten Himmel hinauf. Eine kleine weiße und eine etwas größere und kupferfarbene Scheibe schwammen in den Wolken. Die kleine Scheibe war die Sonne Sirius, fast zweimal größer als die irdische Sonne und dreiundzwanzig Mal heller. Die andere Scheibe war die zweite Sonne, von der die Störungen ausgingen.
Die Wolkendecke musste einige Kilometer dick sein, dass das Licht der Sirius-Sonne so gemildert auf dem 9. Planeten ankam.
„Von mir aus kann’s losgehen“, meldete sich Ben bereit. „Aber wenn die TACHYON I landet und ein Komitee von Affenechsen zum Empfang bereitsteht, dann halte ich mich in der letzten Reihe auf, damit man mein Lachen nicht allzu deutlich hört.“
„Vielleicht vergeht es dir auch. Und frag bitte nicht gleich den ersten und auch den zweiten vernünftigen Bewohner dieser netten Welt, wo es etwas zu essen gibt“, ermahnte Frank.
Der Angriff kam von einer gänzlich unerwarteten Seite.
Sie hatten sich zu sehr auf doppelköpfige Affenechsen konzentriert und darüber vergessen, dass diese feuchte Welt auch andere Überraschungen bereithalten konnte.