Sein und Verwirklichung als gel(i)ebtes Leben - Renate Busam - E-Book

Sein und Verwirklichung als gel(i)ebtes Leben E-Book

Renate Busam

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Beschreibung

Die Grundenergie von Renate Busams Werk: "Sein und Verwirklichung als gel(i)ebtes Leben" entspringt der tiefen Erfahrung der Frage:  Wer sind wir wirklich? und: Wie wird ein Ich zu einem Ich, das – frei von fester Identität – seine Teilhabe am universellen, unaufhaltsamen Fluss schöpferischen Bewusstseins erkennt,  genießt und offen kreativ lebt. Das Buch beschreibt sowohl Renate Busams persönliche Zeit des Erwachens (inklusive farbiger Originalzeichnungen),  als auch zentrale Erfahrungsmuster und Gesetzmäßigkeiten auf dem Weg zu einem erfüllten Leben – orientiert an der innersten Essenz des Seins. Geboren aus der einheitlichen Kraft eines dreidimensional manifesten Körper-Geist-Systems, eröffnet die Autorin eine Perspektive der Transzendenz:  das Modell der 12er-Chakren-Struktur. Dieses beschreibt auf anschauliche Weise die komplexen Dynamiken unseres energetischen Feldes – insbesondere in Prozessen der Selbsterforschung und Einheitsfindung. Ergänzt wird das Buch durch multimediale Elemente: – QR-Codes führen zu begleitenden YouTube-Meditationen, Vorträgen und Übungen zu einzelnen Themen. – Zusätzlich gibt es einen Download-Link zu Audio- und Videodateien in der Mediathek auf ihrer Website: renatebusam.de Zielgruppe sind alle, die an Metaphysik, transpersonaler Psychologie, Esoterik, Selbsterkenntnis, Selbsterforschung und an einer Neuorientierung des eigenen Lebens interessiert sind. Schlagwörter: Selbstheilung, Heiltechniken, Therapie, menschliches Energiefeld,  Ich-Entwicklung und Transpersonale Entwicklung. Metaphysik, Bewusstsein, Körper- und Energiefeld. Bewusstsein und Prinzipen der Manifestation unserer dreidimensionalen Wirklichkeit.

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Seitenzahl: 179

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Renate Busam

Sein und Verwirklichung als gel(i)ebtes Leben

Impressum

Texte & Zeichnungen

© Copyright by Renate Busam www.renatebusam.de

Mitarbeit:

Angelika Schindler

Amelie Wanner

Samuel Obrecht

Horst Eschment

Korrektorat: Andreas Möller

Satz & Layout: Horst Eschment

Renate Busam Wäldenstraße 42

77704 Oberkirch [email protected]

Print-ISBN: 978-3-565019-70-0

„Obwohl die Wirklichkeit nur eine Illusion ist, ist sie hartnäckig“

(Albert Einstein)

Die Grundenergie des Buches ist getragen von der Überlegung, wer wir eigentlich sind und wie ein Ich zu einem Ich wird, das, selbst leer und identitätslos, seine Teilhabe an dem universellen, unentrinnbaren Fluss des schöpferischen Bewusstseins sehen, genießen und offen kreativ leben kann.

In der enorm schöpferischen Vielfalt des Großen Lebens entstehen auch Wege und Ausdrucksformen, die dem dreidimensional identifizierten, körperbezogenen Ich ermöglichen, seine identifikatorische Begrenzung zu transzendieren – manchmal zu seiner eigenen Überraschung. (Renate Busam)

Vorwort/Danksagung

von Amelie Wanner

In der Meditation während eines Seminars bei Renate war plötzlich der Impuls in mir, Renate zu fragen, ob sie bereit wäre, das Wissen, welches durch ihr Feld fließt und sich manifestiert in Form eines Buches niederzuschreiben. Und so begann unsere kleine Forschungsreise, angetrieben durch Samuels und mein Interesse an Renates Lebensweg, ein Leben, welches durch die konsequente Ausrichtung an der Stille zur Selbstverwirklichung gelangte. Je deutlicher sich die einzelnen Facetten des biografischen Werdegangs öffneten, umso mehr Fragen zeigten sich.

Fragen, welche unter anderem das menschliche Ich und die tiefere Einheit umfassten und für uns, für suchende Seelen, wie auch für die kommende Generation von wertvoller Bedeutung zu sein schienen.

Persönlich spürte ich innerhalb der Forschungsreise, dass mein Interesse in eine tiefere Sehnsucht nach der Erforschung von Einheit und Verwirklichung wechselte. Eine Sehnsucht, welche ich zuvor, ein Leben lang in der Projektion mit der äußeren Welt als Trennungsschmerz, als Einsamkeit als ein Niemals-Ankommen und als tiefes Ungestilltsein empfand. Im Spiegel von Renates gelebtem Leben, ihren Erfahrungen und Öffnungen wechselte das in eine neue Lebensausrichtung, in eine neue Lebensmelodie. Und das erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit und Gnade.

Möge dieses Buch in die Hände derjenigen gelangen, welche auf der Suche nach sich selbst, nach der inneren unendlichen Fülle und stillen Heimat sind und letztlich auf der Suche nach dem Ewigen. Möge dieses Buch als Impulsgeber, als stille Begleiterin dienen, in einer Welt, welche im Umbruch ist und nach einer neuen heilvollen Form des gemeinsamen Zusammenlebens streben muss.

In Liebe Amelie

von Samuel Obrecht

Dieses Buchprojekt kam sehr unverhofft zu mir in einer Zeit großer Verwirrung. Ich hatte Renate erst zwei Jahre zuvor kennengelernt und die spirituelle Welt war daher noch recht neu für mich. Dennoch wusste ich, dies wird mein Weg sein; das ist, wonach ich all die Jahre gesucht hatte. Umso erfreuter war ich darüber, als sich mir nun die Möglichkeit bot, endlich all die Fragen, die sich in mir angestaut hatten, stellen zu können. Nach und nach, durch das wiederholte Auseinandersetzen mit den Texten und anderem Material von Renate, eröffneten sich mir immer neue Aspekte in Renates Antworten.

Zunehmend fand ich meine innere Erfahrung gespiegelt in den Texten und umgekehrt. Gleichzeitig konnte ich beobachten, wie das Gleiche für Amelie der Fall war, für sie sich aber z.T. vollkommen andere Facetten offenbarten, zu denen ich keinen Zugang hatte. Was ich damit sagen will ist: Jedes System nimmt sich aus diesem Buch genau das, was es braucht, was für es wichtig ist, in diesem Moment, und das passiert jenseits des Intellekts. Die transformative Kraft des Buches entfaltet sich auf einer eher intuitiven Ebene, das intellektuelle Verständnis des Geschriebenen folgte bei mir meist erst spontan als Reaktion auf die innere Erfahrung. In diesem Sinne stellt dieses Buch für mich auch eine Art Landkarte auf dem Weg der Selbsterforschung dar. Ich hoffe diese Karte erweist sich für den Leser, die Leserin, dabei als ebenso hilfreich wie für mich.

In Dankbarkeit an das Große Leben, Samuel

 

Einführung von Renate Busam

Die Grundenergie des Buches ist getragen von der Überlegung, wer wir eigentlich sind und wie ein Ich beschaffen sein muss, das seine Teilhabe an dem universellen, unentrinnbaren Fluss des schöpferischen Bewusstseins sehen, genießen und offen kreativ leben kann.

In der enorm schöpferischen Vielfalt des Großen Lebens entstehen auch Wege und Ausdrucksformen, die dem dreidimensional identifizierten, körperbezogenen Ich ermöglichen, seine identifikatorische Begrenzung zu transzendieren – manchmal zu seiner eigenen Überraschung.

Der erste Teil dieses Buches erzählt von einem solchen Weg des „Erwachens“ und berichtet von den grundlegenden Veränderungen im Bewusstsein und in der Lebenswirklichkeit, die damit einhergehen. Schaut mann/frau genauer hin wird deutlich: Mein Weg ist nicht „mein“ Weg, auch wenn er als spezifisch und persönlich erscheint. Er ist von Anfang an da, als innerer Kern eines Bewusstseins.

Letztendlich gibt es keine Lebensgeschichte, keine lineare Zeitstruktur. Schöpfung geschieht, und alles ist gleichzeitig und EINS. Das, was hier dennoch als dreidimensionaler Weg erzählt wird, basiert auf dem Interview, das Samuel und Amelie mit mir geführt haben.

Der zweite Teil des Buches ist metaphysischer Natur. Er umfasst tiefe Erfahrungen und Problemstellungen, die nach dem „Erwachen“ bzw. damit einhergehend auftauchen, als eine Ausdrucksform der Möglichkeit, das zu verwirklichen, was wir sind: Was passiert, wenn wir uns selbst erforschen, konsequent nach Innen gehen, wenn wir als Ichbewusstsein bisher unbekannte Räume betreten, die alle im stillen Sein auftauchen?

Was passiert, wenn das dreidimensional erscheinende Körper-Geist-System sich an das stille Sein, an die Leere, die Grundbedingung der menschlichen Existenz ist, angleicht?

Was passiert, wenn wir das grundlegende Prinzip erfahren, dass Sein wahre Erkenntnis bedeutet und dass ein System, das sich als dieser Zustand und in diesem Zustand erfährt, sich selbst, ohne Zutun eines Ich, zutiefst verändern und transformieren kann?

Was passiert, wenn ein Ich erkennt, dass es nicht wirklich existiert, dass es vielmehr Teil eines un-persönlichen komplexen und enorm kreativen Schöpfungsprozesses ist?

Eine große Freude war, dass der Entstehungsprozess des Buches von unserer kleinen „Buchgruppe“ begleitet war, die sich alle drei bis vier Monate traf und uns allen Einblick in die kreative Kraft und tiefgreifende Liebe geschenkt hat, die durch die ganz selbstverständlich sich entfaltenden Einheit unseres Fünfsterns die Grundlage unserer Treffen wurde. Wir haben den sich organisch entfaltenden Text gemeinsam erörtert.

Amelie und Samuel haben dabei die Fähigkeiten der nächsten Generation eingebracht und dem Textteil zur Tiefung und Erweiterung QR-Codes verpasst, von Amelie und Angelika enorm einfühlsam und arbeitsintensiv aus all dem Material meiner Seminare ausgewählt, das von Angelika als Mediathek schon so lange fachkundig verwaltet und zum Hören aufbereitet wird. Samuel hat dann die Verbindung zu YouTube hergestellt und das Buch kann so einen Quantensprung in eine andere Ebene der Rezeption bieten. Horst hat mit großem Geschick und enormer Geduld und Ausdauer das Layout des Buches erarbeitet.

Das letzte Kapitel besteht aus eher verdichteten Aphorismen. Du kannst auch hier zu lesen beginnen.

Das Interview

Leben und Lebensgeschichten.Wie etwas zu dem wird, was bereits da ist.

War dein Leben schon immer spirituell ausgerichtet oder gab es in deinem Leben bestimmte Erfahrungen, welche zu einem spirituellen Wendepunkt geführt haben?

Nun, der Grobentwurf unserer Lebensbahn ist vorgeburtlich da und schwingt dann, zunächst jenseits der dreidimensionalen Zeitfolge als kreatives Potential ein Leben lang in unserem Körper-Geist-System mit.

Diese Matrixinformation oder altmodisch ausgedrückt, die Seelenebene, hat eine einheitliche Kraft. Sie gibt Orientierung vor, zunächst unabhängig und jenseits der Ichstruktur.

Diese Ebene organisiert die Erfahrungen des Ich wesentlich mit und so entstehen im Ich bestimmte Wahrnehmungsfilter.

Die vorgeburtliche Matrix, die diesem manifesten Körper zugrunde liegt, bringt bestimmte Fähigkeiten mit. Zum Beispiel habe ich sehr früh angefangen Yoga zu machen ohne je Yogaübungen gesehen oder etwas darüber gelesen zu haben.

Vorgeburtliche Anlagen zeigen sich als Neigungen oder Fähigkeiten, die wir für normal halten, aber sie gehören eigentlich schon zu unserem zukünftigen Ausdruck und sind Bausteine seiner individuell erscheinenden Entfaltung.

Mein Feld war immer schon extrem feinfühlig mit Energien. Um die zwanzig merkte ich in einer Shiatsu-Behandlung: Wir sind im Grunde nur Strömen, reine Energie. In einem Energie-Happening mit Michel Barnett, den ich einmal in Hamburg treffen konnte, kamen weitere öffnende energetische Erfahrungen dazu: Ich saß meditierend auf dem Boden, jemand setzte sich direkt vor mich und in Resonanz zu dessen Feld explodierte mein Herzzentrum in einem sehr intensiven blau-grünen Licht. Da war nur noch ein ganzheitliches Feld, keine Personen mehr.

Ich lernte den Herz-Raum als zentralen Raum der einheitlichen Frequenzbrechung mit einem anderen Menschen kennen, als Raum, in dem Dualität zerfällt.

Die zweite, sehr interessante Erfahrung war: Ich stand hinter jemanden, der weinte herzzerreißend, in mir war totale Stille. Ich war in einem stillen Raum ohne Identifikation mit meiner Ich-Ebene. Die einzige Wahrnehmung, die auftauchte, war eine Pulsation des dritten Auges und darin konnte ich genau spüren, dass Weinen und Lachen dieselbe Frequenz ist: In mir lachte es und in ihm weinte es. Beides war gleich gut.

Im Zustand des Still-Seins existiert kein Unterschied zwischen Weinen und Lachen. Gefühle existieren nur auf bestimmten Ebenen, auf anderen nicht.

Was hat dann den entscheidenden Wendepunkt ausgelöst?

Es gab einen konkreten Auslöser, einen überraschenden.

Über eine Freundin bin ich bei einer Frau gelandet, die ein Channel war. Die hat mein Feld gelesen, hat gesagt, geh nicht in die Bretagne zum Yoga, sondern fliege in die USA, weil du da einen Zwillingsaspekt treffen wirst. Ich hatte erhebliche Zweifel, aber dann ist etwas ganz Interessantes passiert:

Mein Wurzel-Chakra explodierte, ich konnte die Verbindung zur vorgeburtlichen Matrix fühlen und badete in einem roten Strahl. Ich war out of body, konnte mich eine halbe Stunde nicht rühren. Dieser Bewusstseinszustand war so ungewöhnlich und so kraftvoll und hat mich schlagartig überzeugt: Und ich habe Flugkarten besorgt.

Die Begegnung mit diesem Zwillingsaspekt war der zentrale energetische Auslöser und entscheidende Wendepunkt in meinem Leben, „Zwillingsseele“ würde Platon sagen.

Die Suche nach Zwillingsseelen lag im Trend damals. Der Witz war, dass ich an sowas nicht geglaubt habe, obwohl der Begriff bei Platon entwickelt wird. Für mich war das „esoterische Traumfabrik“. Dennoch bin ich einer begegnet. Heute würde man vermutlich „paralleles Quantenfeld“ sagen. Beschreiben könnte man das vielleicht so: Die vorgeburtliche Matrixinformation beider Felder ist in wichtigen Aspekten deckungsgleich. Nur die aktuelle Erdanbindung war unterschiedlich. Er, eine Generation älter und in der männlichen Ausdrucksform, was den physischen Körper angeht, und ich in der weiblichen.

Die Begegnung löste so etwas wie einen weißen tantrischen Prozess aus in meinem Feld, der über die Koordination der Herz-Chakren eingeleitet worden war. Ich war wie von einem kosmischen Blitz getroffen.

Der tantrische Prozess hielt zuhause vier oder fünf Monate an. Mein Bewusstsein hat sich dabei schlagartig in viele Dimensionen hinein erweitert. Ich erlebte eine Art Neugeburt, ein Erwachen. Mein ganzes Weltbild, meine Wertigkeiten wurden umgekrempelt in dieser Zeit.

Ich erkannte, dass Zeit und Raum im Hinblick auf energetische Prozesse keine Rolle spielen, denn diese „Zwillingsseele“ lebte in USA und ich lebte zu diesem Zeitpunkt in Hamburg. Dennoch hat mein Feld diese männliche Energie aufgenommen und nach und nach ganz unabhängig von Zeit und Raum über die ganze Chakrenfolge (ich habe zwölf davon erfahren) integriert. Vermutlich könnte man das, was in dieser Zeit mit mir passierte, einen Quantensprung nennen – die lineare Zeit war aufgebrochen und die dreidimensionale Bewusstheit auch.

Mein Ich lernte die Funktionen der einzelnen Chakren kennen, und deren feinstoffliche Themenkomplexe. Mein dreidimensionaler Körper war verankert im Sein. Einfaches Sein war der Impulsgeber, es steuerte auch die Rhythmen der tiefen Reinigungs- und Heilprozesse, die da einsetzten. Mein Ich gewann überraschende Einsichten in alte Wunden und Erinnerungsspeicher, sogar auch in die meiner Eltern. Das Ganze verlief gänzlich undramatisch. Bewusstsein beobachtete sich in einem eher distanzierten, aber liebevoll interessierten Erkennen. Der Beobachter in mir nahm in einer Art Infrarotfilm sogar die ersten Erinnerungen des Babykörpers und seine enorm genaue Wahrnehmung der Umgebung wahr, sehr genau auch die Atmosphäre meiner Ursprungsfamilie, sogar die Schwingungsfelder meiner Großeltern in der Nachkriegszeit.

Ich konnte dabei spüren, dass „Familie“ zunächst als ein Bewusstseinsfeld erscheint, weniger als individuelle Ausdrucksformen.

Eine weitere einschneidende Erfahrung in diesem Prozess war die Erweiterung meines scheinbar individuell funktionierenden Bewusstseins in eine Art überpersönliche Ebene hinein. Eine Zeit lang nahm mein Ich plötzlich die Welt in einer Doppelperspektive wahr: Aus der Perspektive des Ich und aus der Perspektive des Anderen – gleichzeitig.

Zum Beispiel ging ich in Altona durch die Fußgängerzone und konnte die Gedanken des Bettlers hören, als ich ihm etwas Geld gab. Oder in meiner beruflichen Tätigkeit als Lehrerin konnte ich die Gedanken von Schülern und Schülerinnen eine bestimmte Zeit lang hören. So konnte ich fühlen, dass da ein Schüler war, der sich durch meine Art behindert fühlte, bei einem Mädchen war das Kaninchen gestorben und ich hörte ihre Gedanken dazu.

Wie ging es dir mit dieser plötzlichen, bewusstseinserweiternden Wahrnehmung?

Es hatte etwas von einer Lebenskrise, die aber gleichermaßen eine faszinierende Öffnung war und eine enorme Bereicherung für mein Leben. Mein Wesen war tief berührt und so erstaunt und glücklich über die Erfahrbarkeit von ganz anderen Ebenen unserer Existenz. Die Langeweile und der Überdruss, den mein Ich manchmal dem Leben gegenüber verspürt hatte, war plötzlich weg.

Ich hatte diverse Zugänge zu einem überpersönlichen Bewusstsein erhalten und war in Freude, es war wie ein Nachhause-Kommen.

Diese Zeit hat mein Leben völlig umgekrempelt. Letztlich erlebte mein Ich den Zerfall meiner bis dahin eher intellektuell geprägten dreidimensionalen Weltsicht. In meinen Körpern war alles erschüttert, und ich war in dieser Zeit extrem sensibel und erschöpft. Mein Lebensstil und das, was meinem Ich wichtig war, änderte sich schlagartig. Was jetzt für mich das wichtigste in meinem Alltag war, war dieser neue „Innen-Raum“, war das Einsinken in diese tantrischen Bewusstseinsprozesse, die begannen, sobald ich mich hinlegte und ins Sein abtauchte. Sie zeigten mir die Innenwelten in einer neuen Wahrnehmungsqualität, inneres Hören, inneres Sehen, intuitives Erkennen. Ich war fasziniert von all den neuen Erkenntnissen. Das war eine wunderbare Zeit und auch körperlich eine ekstatische Zeit durch die tantrischen Prozesse.

Du beschreibst, dass deine Wahrnehmung in diesem Zustand eine übergeordnete war. Was heißt das?

Diese Bewusstseinsprozesse zu versprachlichen ist gar nicht so leicht. Die Grunderfahrung war wie ein Zerreißen von Zeit und Raum, voller Einsichten in Altes und Neues, die die bisherige Weltsicht und Wahrheit des Ich völlig veränderten.

Da gab es in und hinter allem eine unglaubliche Intelligenz, ein Bewusstsein, das alles hervorbrachte jenseits meines „kleinen Ich“. Sie zeigte sich einfach.

Das war großartig und so tröstlich.

Anmerkung:

Ein Vielfaches von Energie kann aus der Stille gebündelt erscheinen als Piktogramm-Projektion aus dem 3. Auge. Die darin enthaltenen verdichteten Informationen benötigen Wochen oder Monate bis sie sich „übersetzen“ und greifbar werden als Erkenntnisse, als Programme der Hirnrinde. Das bedeutet: Bewusstsein schickt sich selbst aus einer Null- Dimension Informationen zu, die zu dreidimensionalen Orientierungs-Impulsen für das Körper-Geist-System werden.

Kannst du diese tantrischen Heilungsprozesse näher beschreiben?

Tantrische Prozesse sind Bewegungen der Einheitsfindung. Sie waren wie ein Crashkurs im Verstehen, was Einheit bedeutet, was überpersönliche Wahrnehmung ist und öffneten in mir ein tiefes Heilpotential und Heilwissen im Hinblick auf die Dynamiken zwischen physischen und feinstofflichen Körperaspekten.

Die tantrischen Prozesse liefen meist vom Basis-Chakra aus durch die einzelnen Chakren hindurch und hingen manchmal lange als Heilenergien in einem Zentrum. Dabei wurde mir erstmals klar, wie komplex ein Chakra als Informationsquelle und als Pool für die Erkenntnis von tieferen Wirklichkeitsebenen ist.

In einem fünf-oder interdimensionalen Raum des Bewusstseins können sich Chakrenstrukturen und Gedankenformen neu ordnen und einen.

Z.B. reichen die Frequenzbereiche und „Erinnerungen“ des zweiten Chakras (Hara) bis zum frühen Kind. Sogar die Heilung der Not des Kindes, ausgelöst durch die sexuelle Energie der Eltern zu diesem Zeitpunkt, ist möglich.

Interessant war auch die Erforschung des Hals-Chakra. Ich sah, wie sich aus dem Halszentrum eine Menge energetischer Filz würgte, der wie eine lange Kordel von Hara bis Hals drehend aus alten Gefühlen und Gedankenprojektionen bestand. Die tantrischen Heilprozesse hatten in ihrem Grundton sexuelle Qualität, schwangen aber im Feinstofflichen wie eine Triade von weiblich, männlich und göttlich. Sowohl das männliche Prinzip als auch das weibliche verkehren sich nicht nur ineinander, sondern erlöschen immer wieder in der „neutralen“ göttlichen Energie der Einheit bis zum ekstatischen Höhepunkt: Dem Geflutet-Werden des gesamten Körper-Geist-Systems durch eine einheitliche Kraft und die Öffnung des Systems in die Stille des SEINS.

In diesem Raum-Nicht-Raum entsteht Neues.

Die Tiefe dieser Bewusstseinszustände legte die Selbstheilkräfte unserer Körper-Geist-Systeme offen. Und sie waren an energetische Erkenntnisse gekoppelt, die später Grundlage meiner Heilarbeit mit anderen wurde.

Wusstest du bereits, was Tantra ist?Wie konntest du dein Erleben einordnen bzw. verstehen?

Nein, ich habe zu dem Zeitpunkt nicht gewusst, was Tantra ist. Tantrisches Wissen war offenbar eine der vorgeburtlichen Anlagen und Ausdruck der tiefen Einheitsorientierung in meinem System. Zum Zeitpunkt des Erlebens hatte mein Ich nicht wirklich Ahnung von dem was war. In der Unmittelbarkeit des tantrischen Erlebens wusste ich einfach nur, dass das alles perfekt ist so wie es ist. Ich war einfach offen und in Hingabe an das, was passierte. Immer. Yoga habe ich von klein auf gemacht und deshalb waren mir die Chakren vertraut. Aber über Tantra wusste ich nichts. Ich wusste z.B. nicht, dass viele nächtliche Prozesse tantrische Prozesse sein können.

Im tantrischen Prozess ist gleichzeitig Erkenntnis und Heilung gegeben, denn Tantra geht nur in Verbindung mit Sein. Bewusstsein erscheint als Beobachter*in.

Du bist immer im Moment. Du bist da.

Hattest du damals irgendeine Ahnung von der tieferen Yoga-Philosophie oder irgendwelche Schriften gelesen?

Nachdem ich mit 17 in einer Sinnkrise Gott verloren hatte, war ich auf der Suche nach „Gott“ und den tieferen Ebenen unseres Lebens.

Ich habe u.a. Philosophie studiert und Metaphysik. Denkansätze, die reflektierten, was Bewusstsein ist und was eigentlich Schöpfung in der wir leben und vergehen, haben mich dabei besonders interessiert.

Konntest du deine Erfahrungen mit jemandem teilen, während dieser krassen Prozesse?

Dafür war das alles zu tief und zu neu. Ich wollte diese „heiligen“ Räume schützen durch Schweigen.

Ich habe angefangen, so gut es ging, mich zurückzuziehen von der Welt und von meinen Freund*innen.

Ich musste, um die Intensität des Erlebens aushalten und verstehen zu lernen, allein sein mit mir.

Also du hast mit wirklich niemandem darüber geredet?

Nein. Und ich weiß noch, dass ich dachte, wenn ich nicht so klar wäre, dass mein Ich einen erweiterten Bewusstseinszustand erlebt, der wirklicher ist als der normale, „dann hätte ich auch in der Psychiatrie landen können“; alles waren ja so ver-rückte Welten im Vergleich zum normalen 3D-Erleben.

In mir gab es eine Klarheit, eine sichere, die besagte, dass tatsächlich unser Bewusstsein sich selbst in ganz anderen Welten erfahren kann als in der Bewusstseinsebene, die unseren gewöhnlichen 3D-Alltag trägt. Ich wusste, dass diese Erfahrungen etwas Allgemeingültiges haben, dass sie überdimensional und überpersönlich sind und dass jeder solche Erfahrungen machen kann, wenn die Öffnung da ist. Einigen wenigen habe ich erst davon erzählt, als mein Prozess weitgehend abgeschlossen war. Ich habe dann sehr nahen Freunden zu erklären versucht, warum ich plötzlich anders bin und warum ich einen anderen, zurückgezogeneren, mehr nach Innen gerichteten Lebensstil brauche.

Einige haben es verstanden, einige nicht.

Gab es einen definitiven Zeitpunkt, wo dieser Prozess dann zu Ende war?

Na ja, er hat seinen Abschluss gefunden in einem Knall-Effekt im Wurzel-Chakra, in dem die tantrische Energie gestrandet ist als eine eher zerstörerische Energie. Mein Herz hat dann gesagt:

„Schluss“! Das ist nicht mehr eine Erfahrung, die ich möchte. Dieses klare „Nein“ in mir hat den Prozess beendet, nicht mein

„Ich“. Tantra ist ja auch sexuell und ein sehr erfüllender Genuss, Stunden der Ekstase, und das „Ich“ wollte damit natürlich nicht aufhören.

Aber die innere Einheit, die tiefere Intelligenz im System hat dann beschlossen: „So, das wars.“ Es ging offensichtlich um Selbsterfahrung und um einen tiefen Heilprozess, nicht um sexuelles Erleben. Die Frequenz, die am Ende der tantrischen Prozesse übrig geblieben ist, war im Grunde eine Anus-Frequenz und zwar meine, aber auch eine kollektive zerstörerische Frequenz, die die Lebensenergie unseres Planeten leider auch kennzeichnet.

Das Nein dazu als Herzimpuls hat dann einen neuen Raum geöffnet, der das Ende der tantrischen Prozesse einläutete und gleichzeitig in einen neuen Lebensabschnitt mündete.

Warst du mit dieser Zwillings-Seele die ganze Zeit verbunden?

Energetisch verbunden ja und eine zeitlang auch emotional bezogen, aber am Ende nicht mehr identifiziert mit der Person oder mit seinem Feld. Überhaupt war ich in all den Prozessen ganz bei mir, in „meinem“ Feld verankert.

Ich war im Sein. Im “Ich bin, die ICH BIN“.

Aber eine ganz witzige Sache will ich noch erzählen aus der Zeit, als ich mit ihm identifiziert war und in der Illusion, das alles wäre persönlich und die Vorstellung da war, in Zukunft mit ihm zusammen zu leben und arbeiten zu wollen:

Ich machte morgens immer mein Yoga vor der Schule, um überhaupt arbeitsfähig zu sein in der intensiven Transformationszeit. Es entwickelte sich ein kleines Ritual: Immer am Ende der Asanas schickte ich „ihm“ in meiner Vorstellung ein kleines Gänseblümchen über den Ozean.

Als dann der tantrische Prozess zu Ende war, wurde ich morgens nach den Asanas plötzlich überschüttet von einem Meer von energetischen Gänseblümchen.

Sie waren alle in meinem Feld.

In der Tiefe des Seins gibt es keine zwei Felder, nur EIN Bewusstsein.

Letztendlich gibt es kein Ich und Du, da ist nur Eins.

Und Einheit bleibt Einheit.

Die Emotionen, welche du in dieser Heilphase in deinem System erlebt hast, konntest du diese in der Ausrichtung auf die Stille neutralisieren und heilen?

So ist es. Schmerzen, Verwirrung, Unklarheit, Erschütterung und Verletzlichkeit gehören zu einem solch tiefen Transformationsprozess dazu.

Gleichzeitig aber die großartige Erfahrung der enormen Selbstheilkräfte und der intelligenten Liebe eines Systems zu sich selbst.

Das zu erforschen ist wunderbar.

Die wichtigste Erfahrung dabei war, dass Gefühle nur im Astralkörper existieren, aber im Intuitiv-Mentalen schon nicht mehr, während sie im stillen Sein völlig erloschen sind.

Mit der Stille manifestiert sich ein mächtiger „neutraler“ Heil-Raum.

Welche zusätzlichen Erfahrungen erweiterten deine Weltsicht?