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Rai findet sich in einer Arena wieder und versucht sich frei zu kämpfen. Ohne es zu wollen beschütz ein Mann sie und bringt sie von dort weg. Wie sich herausstellt gehört er einem Clan an. Und sie wird ihm folgen müssen, wenn sie Ruhe vor den Verfolgern haben möchte. Oder schlägt sie sich wieder einmal alleine durch? Der Merlin-Clan 1: Dieses Buch ist der Anfang der Merlin-Clan Reihe Der Merlin Clan 2: Sehnsucht nach mehr
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Seitenzahl: 124
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Der Rat wurde einberufen. Die Ratsmitglieder versammelten sich um über das Schicksal zu entscheiden. Der Raum war bis zum hintersten Winkel gefüllt. Alle, welche noch keinen Partner hatten, waren da. Überall sah man Clans herumstehen. Die Single-Anführer ganz weit vorne. Jeder hoffe, dass es ihn treffen würde. Doch man würde warten müssen, bis das Schicksal entscheidet oder der Rat, falls es zu keiner Narbe kam.
Ein lautes Gemurmel erfüllte den Raum, als man die Gefangene herein brachte. Sie ging gekrümmt, ihr Gesicht war verborgen unter einer Kapuze. Man konnte kaum erahnen, wer diese Frau war. Der Lärmkegel hob sich, einer der Ratsmitglieder stand auf und sorgte für Ruhe. Augenblicklich wurde es ruhig. „Wir sind heute hier zusammen gekommen, um über unsere neuste Entdeckung zu urteilen.“
Viele der anwesenden Männern nickten zustimmend. Für sie ging es nur um ein Urteil, für die Gefangene würde es jedoch das Leben verändern. Ganz gleich, wie sich alles ergeben würde.
„Doch bevor wir dies können, brauchen wir ein paar Informationen.“ Hier blickte er auf die Gefangene hinunter. Sie hatte sich leicht aufgerichtet, ihr Blick jedoch nicht erhoben. „Nun, wer bist du?“
Die Gefangen weigerte sich zu antworten. Man versuchte sie zum antworten zu bewegen, indem man sie mit einem Stock pickte. Doch sie funkelte ihren Wächter nur böse an.
„Anscheinend will sie nicht mit uns reden. Das erschwert uns zwar die Entscheidung, doch wir haben auch andere Wege etwas über sie zu erfahren.“ Nun drehte sich Wulig, der Redner herum. „Bringt mir Mareck.“
Ein raunen ging durch die Menge. Jeder wusste, wenn Mareck gerufen wurde, dann würde es wirklich ernst sein. Also vermutete wohl der Rat, dass die Gefangene von einer edlen Herkunft war. Das war interessant, dachte Zur und lehnte sich auf das Gelände des Balkons, um besser nach unten schauen zu können. Bisher war er eher gelangweilt gewesen. Man hatte ihn hergeschickt, sein Clan um genau zu sein. Sie wollten, dass er endlich seine Partnerin fand. Zur merkte selbst, dass er unruhig war in den letzten paar Monaten. Sein Clan hatte dies nicht länger hinnehmen wollen und so schickten sie ihn überall hin, wo man neue Entdeckungen machte. Sie erhofften sich, dass die Partnerin von Zur sich dann endlich zeigen würde.
Mareck ließ nicht lange auf sich warten. Er trat hervor und lächelte freundlich. „Guten Abend, verehrte Dame. Ich darf um Ihre Hand bitten?“ Er hielt ihr sein Hand hin.
Als die Gefangene sich erneut verweigerte, stieß Mareck ein zischen aus. Drehte sie zu sich herum und ergriff ihre Hand.
Der wütende Blick, welchen sie nun Mareck zuwarf, streifte auch die anderen Zuschauer hinter ihnen. Ganz kurz sah sie auch nach oben zum Balkon. Zur´s Augen und ihre trafen sich für einen Bruchteil der Sekunde.
Eine Tür ging auf und zu. Doch dieser eine Augenblick zog sich für Zur sehr lange hin. Er hatte noch nie solche Augen gesehen. Dann war dieser Augenblick vorbei. Zur schüttelte leicht benommen den Kopf.
Mareck fing nun an zu lächeln. „Mir scheint, dass wir hier ein richtiges Juwel haben.“ Er küsste die Hand der Gefangenen und ließ sie dann los. Nun wandte er sich an den Rat. „Darf ich euch Rai vorstellen? Sie ist eine direkte Nachfahrin von dem Clan Merlin.“ Hier ging ein lautes Raunen durch den Raum. Vom Clan Merlin hatten alle schon gehört, doch es war überall bekannt, dass dieser Clan ausgestorben war. Obwohl es einer der mächtigsten Clan´s gewesen war, waren sie damals hinterrücks umgebracht worden. Man hatte die Täter verurteilt und den Tod der Anführer des Clans betrauert. Das nun eine von ihnen noch am Leben war, würde für ein gehöriges Durcheinander sorgen. Zumal sich viele der Ratsmitglieder ihre jetzige Position gesichert hatten. Trotzdem würde einer von ihnen seinen Platz räumen müssen, wenn die Gefangene darauf bestand ein Ratsmitglied zu werden.
„Was wisst ihr noch?“ erkundigte sich Wulig und sorgte damit wieder für Ruhe.
„Sie ist kurz vor ihrer Trächtigkeit und wenn ich das Kribbeln recht wahr genommen habe, dann ist ihr Partner bereits hier unter uns.“
Nun gab es für viele Männer kein Halten mehr, sie drängten sich an die Gefangene heran und wollten sie berühren. In ihre Augen sehen. Verzweiflung blitzte nun in den Augen von der Gefangenen auf. Sie schreckte zurück. Die Wächter um sie herum hatten große Mühe die rasenden Männer unter Kontrolle zu bekommen.
Zur klammerte sich mit seinen Händen ans Geländer fest. Ein stechender Schmerz breitete sich über seine linke Schulter aus und strahlte bis über seine linke Brust. Es war, als würde man ein glühendes Eisen auf ihn halten. Er bekam seine Narben. Keiner der Umstehenden hatte etwas mitbekommen. Zur versuchte durch zu atmen, den Schmerz weg zu Atem.
Endlich war es Wulig gelungen die Männer halbwegs unter Kontrolle zu bekommen. „Jetzt lasst sie in Ruhe. Sie ist eine Merlin!“ Fauchte Wulig ungeduldig. „Wer sich nicht benehmen kann, denn werfe ich umgehend raus.“ Das saß. Die Masse beruhigte sich. Endlich war es wieder so ruhig, dass man klar denken konnte.
Doch die Gefangene brach zusammen. Erschrocken eilte ein Wächter zu ihr und versuchte sie an zu fassen. Doch sie biss ihn sofort in seine Hand. Woraufhin er sie los ließ. Sie krümmte sich auf den Boden zusammen. Wie ein Igel, welcher seine Stachel ausfuhr. Ihr schweres Atmen erfüllte nun den Raum.
Zur ahnte was dies zu bedeuten hatte, sie bekam ihre Narben. Und wenn er richtig lag, dann waren es die gleichen, welche er soeben erhalten hatte. Sie war seine Partnerin. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Hatte das Schicksal ihm endlich seine Partnerin zugedacht?
Wulig war nun ebenfalls zur Gefangenen getreten. „Was ist mir ihr?“
Mareck nickte wissend. „Sie hat ihre Narben bekommen.“ Er schaute sich bereits suchend um. „Ihr Partner muss hier irgendwo sein.“
Ein Mann in schäbiger Kleidung trat hervor. „Ich habe meine Narben eben gerade bekommen. Ich bin ihr Partner!“ Auf seinem Gesicht war ein breites Grinsen zu sehen.
Zur´s Herz verkrampfte sich. Ohne groß darüber nach zu denken, sprang er vom Balkon direkt vor die Gefangene und diesem Mann. „Sie gehört zu mir.“ sagte er ruhig und entschlossen.
Wulig riss seine Augen auf. „Zeigt mir eure Narben!“ verlangte er.
Zur ließ seinen Kontrahenten nicht aus den Augen, als er seine Jacke auszog und seinen Oberkörper entblößte. Da waren deutliche Linien zu sehen, welche sich um seine linke Brust sammelten, eingebettet in einem Wolfsmuster.
Der andere Mann zog ebenfalls sein T-Shirt hoch. Dort gab es auch solche Linien, allerdings waren diese nicht so schwarz und ausgeprägt wie bei Zur. Es fehlten auch die Feinheiten. Kein Wunder, da der Mann nur einer der untersten des Melanu Clans war.
Wulig nickte. „Das beweist zumindest, dass jeder von euch seinen Partner hier hat. Doch ob Rai einem von euch zu steht, dass können wir nur Beweisen, wenn wir ihr Muster sehen.“ er drehte sich nun wieder zu den Wachen um. „Los, reißt ihr den Pullover vom Kopf.“ befahl er.
„Halt.“ Zur´s Stimme war eisig. „Sie gehört zu mir und ich verlange, dass man sie mit Respekt behandelt. Zwei der hier anwesenden Frauen sollen mit ihr in den Nachbarraum gehen und sich die Narbe bei ihr anschauen. Sie können uns dann berichten, wie diese aussieht.“
Wulig wollte protestieren, doch nun erhob sich Odin. Er war der weiseste Mann im Rat. „Zur hat recht. Wir sollten der Nachfahrin vom Merlin Clan nicht wie einen räudigen Hund behandeln.“ Er winkte zwei Frauen, welche herum standen heran. „Seid so gut und geht mit der Gefangenen in den Kerker. Dort soll sie euch ihre Narben zeigen.“
Beide Frauen nickte und machten sich auf den Weg. Die Wächter begleiteten die drei Frauen, blieben aber vor der letzten Tür stehen.
Rai warf beim hinausgehen dem fremden Mann einen Blick zu, welcher sie vor der Schande bewahrt hatte, vor allen Männern ausgezogen zu werden. Seine Augen versuchten ihr irgendetwas mit zu teilen. Doch so schnell, wie sich ihre Blicke begegnet sind, so schnell war der Augenblick auch wieder vorbei.
Sie hatte immer noch keine Ahnung was hier vor sich ging. Ihr Herz schlug sehr schnell in ihrer Brust. Man hatte sie schon ein paar Tage in Gefangenschaft. Wie hatte sie auch so blind sein können in eine Falle zu laufen, von der sie wusste, dass sie da war. Einen Augenblick war sie unvorsichtig gewesen und nun würde sie dafür bestraft werden.
Nun waren die Frauen alleine mit ihr. „Ich bin Nala.“ stellte die eine Frau sich ihr vor. „Und das ist Lana.“ Dann machte die Frau etwas, was Rai verwunderte. „Vermutlich haben die Männer dir nicht viel gesagt. Das vergessen sie sehr oft uns Frauen ein zu weihen. Bitte nimm es ihnen nicht so krumm. Wir beide wollen uns deine Narbe ansehen. Du hast sie doch bekommen oder?“
Rai war sich nicht sicher, was sie damit meinte. Vorhin hatte sie einen gewaltigen Schmerz in ihrer linken Schulter am Rücken verspürt, welches dann nach vorne ausgestrahlt hat. Aber, woher hätte dieser Schmerz kommen können?
Langsam trat Nala näher an sie heran. „Darf ich?“ Vorsichtig hob sie den Pullover an und zog so gut es ging die linke Hand durch den Ärmel. Und dann konnte Rai es ebenfalls sehen. Sie hatte tatsächlich eine Narbe von ihrer linken Schulter bis nach vorne zu ihrer Brust. Wobei sie dort nicht alles sehen konnte, weil ihr BH dies verdeckte.
Sie war verwirrt, was hatte das zu bedeuten? Warum war es den Menschen hier so wichtig, dass sie so eine Narbe hatte? Sie verstand dies alles nicht.
„Es sind die gleichen Narben, welche Zur hat.“ stimmte nun Lana erleichtert zu. „Bei ihm wird es dir gut gehen.“ versicherte sie Rai sofort.
Nala ließ den Pullover wieder sinken. „Ich denke auch, das du sehr viel Glück hast an Zur geraten zu sein. Er wird dir ein sehr guter Partner sein.“
Rai blickte immer noch wachsam von einer zur anderen Frau. „Ich versteh das alles nicht!“
Nala warf ihr einen mitfühlenden Blick zu. „Wir haben nicht viel Zeit, um dir alles zu erklären. Damit du heile hier herauskommst, solltest du dich ganz dicht zu Zur stellen, wenn wir wieder in den Raum kommen. Zur wird dich dann von hier weg bringen. Ihm kannst du vertrauen. Deine Narben werden dir ohnehin sagen, dass ihr zusammen gehört.“
Es klopfte laut an die Tür. Ihre Zeit war um. Bedauerliche Blicke folgten Rai, als sie wieder in den Raum voller Männer geführt wurden. Hinter ihr traten Nala und Lana ebenfalls ein.
Rai war noch hin und her gerissen, was sie nun machen sollte. Doch die Frauen waren vorhin sehr nett und behutsam zu ihr gewesen. Vielleicht sollte sie auf sie hören? Intuitiv stellte sie sich so nah wie möglich an den Mann heran, welcher als Zur bezeichnet wurde.
Wulig nickte den Frauen zu. „Und?“
Nala stellte sich so hin, dass sie notfalls mit eingreifen konnte, wenn man Rai was antuen wollte. „Die Sache ist eindeutig. Sie gehört zu Zur. Ihre Narben zeigen das gleiche Wolfsmuster auf, wie das was uns Zur gezeigt hat.“
Ein ärgerliches Heulen ging durch die Menge. Und wie zu erwarten wollten sich nun ein duzend Männer auf Zur stürzen. Doch Odin wusste es mit einer Handbewegung zu verhindern. „Zur, ich gratuliere dir zur Partnerin. Ihr zwei dürft jetzt gehen.“
Zur verbeugte sich angemessen, dann drehte er sich zu Rai um. Sie blickte ihn verängstigt an. Ohne groß darüber nach zu denken, nahm er sie auf seine Arme und trug sie hinaus. Während er mit schnellen Schritten das Gebäude verließ, drückte er sie fest an sich. „Schau niemanden an.“ flüsterte er ihr zu. „Wir müssen es nur bis zu meinem Auto schaffen. Dann sind wir in Sicherheit.“
Er sah bereits sein Auto. Mit wenigen Sprüngen war er da. Er setzte sich auf den Beifahrersitz und eilte dann zum Fahrersitz. Wenige Sekunden später heulte der Motor los und sie fuhren davon. Nachdem sie etwa zwanzig Minuten gefahren waren hielt Zur an.
„Ich werde dir jetzt die Fesseln abnehmen.“ sagte er leise und holte einen Schlüssel aus seiner Tasche hervor. Ganz langsam beugt er sich zu ihr.
„Halt.“ flüsterte sie ihn bittend.
Zur verharrte mit seiner Hand in der Luft. Nun konnte er endlich einen klaren Blick auf seine Partnerin haben. Sie hatte schwarzes Haar, braune Augen und ihre Lippen wiesen einen sehr zarten rosanen Hautton auf. Ihr Stimme war samtig. Zumindest fand dies Zur.
Rai warf dem Mann neben sich einen langen Blick zu. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Diese ganze Geschichte war so verwirrend. Sie war müde, hungrig und konnte wirklich bald ein Bad gebrauchen.
Zur konnte nicht so lange warten, bis sie sich entschieden hatte ihm zu vertrauen. Daher bewegte er sich ganz langsam auf sie zu und schloss vorsichtig ihre Fesseln auf. Erst das eine Handgelenkt, dabei streiften seine Finger kurz ihren kleinen Finger. Er war eiskalt. Zur runzelte die Stirn, ließ sich aber ansonsten nichts anmerken. Dann schloss er die Zweite auf.
Er warf die Fessel achtlos nach hinten auf die Rückbank.
Bevor er wieder den Motor startete, drehte er die Heizung bei Rai´s Sitz auf. Dann gab er wieder Gas. Sie mussten noch ein kleines Stück zurück legen. Doch nach einer weiteren halben Stunde konnte er das Zittern von Rai nicht mehr übersehen. Erneut runzelte er die Stirn. Er würde mit ihr wohl in einem Hotel übernachten müssen. Beim nächsten Supermarkt hielt er an. „Ich muss kurz was besorgen, warte hier auf mich.“ Zur schloss den Wagen ab, warf ihr aber noch einen warnenden Blick zu, dann ließ er sie allein.
Als er wieder kam, hatte er eine große Tüte dabei. Welche er im Kofferraum legte. Dann ging die Fahrt kurz weiter, dass erste Hotel was Zur sah fuhr er ab. Erneut sagte er Rai, dass sie auf ihn warten sollte. Nach fünf Minuten war er wieder da. Er holte das Gepäckstück und die Tüte vom Kofferraum und öffnete dann Rai´s Tür. „Komm. Du kannst dich gleich ausruhen und dich frisch machen.“ lockte er sie freundlich.
Rai stieg mühsam aus dem Auto auf. Ihre ganze Kräfte waren aufgebraucht. Das war auch der Grund, weshalb sie vorhin nicht versucht hatte zu fliehen. Zum Einen hatte sie einfach keine Kraft und zum Anderen wusste sie auch nicht wohin. Daher ging sie einfach mit Zur mit. Bisher war er freundlich zu ihr gewesen, auch, wenn er nicht viel gesprochen hatte. Die Aussicht, dass sie sich ausruhen könnte und sich frisch machen durfte, war mehr, als das was sie erwarten konnte.
Zur hatte gerade die Tür geöffnet und die Taschen abgelegt, als er mitbekam, dass Rai schwankte. Schnell war er an ihrer Seite und fing sie auf. „Tut mir leid.“ murmelte er an ihr Ohr.
Rai zitterte am ganzen Körper. Ihr war kalt, so kalt.
Zur blickte sich etwas ratlos um. Schnell schloss er die Tür und ging mit Rai auf dem Arm zum Bett hinüber. Er legte sie vorsichtig ab. Dann machte er die Nachttischlampe an. Rai sah blass aus, ihr ganzer Körper zitterte. Er konnte sehen, dass sie unterkühlt war. Was hatte man mit ihr gemacht? Fragte er sich. „Ich werde dir jetzt die Schuhe ausziehen und dich dann unter die Bettdecke legen.“
Rai hatte die Augen geschlossen und reagierte gar nicht auf das, was er gesagt hatte. Zur seufzte leise und fing an die Schuhe zu öffnen. Nachdem er sie unter die Bettdecke gelegt hatte, zögerte er. Sollte er ihr noch eine Decke bringen? Spontan nahm er vom Nachbarbett die anderen Decken und legte sie über Rai.
Dann ging er zum Telefon. Er bestellte beim Zimmerservice Tee und Suppe. Sie musste bestimmt etwas zu sich nehmen. Ob man ihr in der Gefangenschaft etwas zum Essen gegeben hatten? Wie war sie überhaupt gefangen genommen worden? Wo kam sie her? Wie hatte sie all die Jahre überlebt? Ihre Kleidung ließ auf nichts schließen.