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Jerome scheint endlich angekommen zu sein. Dennoch sehnt er sich nach seiner Lebenspartnerin. Obgleich ihn alle noch skeptisch gegenüber sind, weil sein Vater schreckliche Dinge getan hat, versucht er damit zurecht zu kommen. Bis er den Ring sieht und dann überschlagen sich die Ereignisse. Der Merlin-Clan 2: Sehnsucht nach mehr Der Merlin-Clan 1: Sie gehört zu mir Alle Bände kann man unabhängig voneinander lesen. Der Merlin-Clan 4: Vergebende Rettung erscheint bald
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Seitenzahl: 71
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Kapitel 1
Jerome wusste, dass er es eigentlich leichte haben sollte, eine Lebenspartnerin zu finden. Immerhin konnte er mit seiner Gabe einfach eine Frau, die ihm gefiel aussuchen und sie aneinander binden. Doch das behagte ihm nicht sonderlich. Nun war er in den letzten drei Monaten bereits auf dem zwanzigsten Treffen des Rates. Er freut sich, dabei sein zu dürfen. Das hatte damals sein Vater für ihn arrangiert. Und Jerome war mehr als dankbar, dass er sich nun nicht mehr verstecken musste. Nein, es war viel mehr als das. Seine Schwester Lilly war wieder in sein Leben gekommen. Seine kleine Schwester, die er damals zurück lassen musste. Und nicht nur sie. Er hatte jetzt auch eine Halbschwester Rai. Sie waren beide immer für ihn da. Sie trafen sich mindestens einmal die Woche um Zeit gemeinsam zu verbringen und alles nach zu holen, was sie so vermisst hatten. Natürlich waren Zur, Rais Ehemann und Dwayne, Lillys Ehemann auch mit dabei. Doch Jerome störte dies nicht. Denn sie waren tolle Männer und er hoffte sehr, dass er auch zu so ein toller Mann wurde, der seine Frau über alles liebte wie sie.
In ihnen hatte er gute Vorbilder. Seine zwei Schwestern waren sehr glücklich. Aber, es war nicht nur das, was Jerome dazu bewegte, auf diese Treffen zu gehen.
Zum einen hatte Rai ihm gesagt, dass er dort seine zukünftige Frau finden würde und zum anderen, sehnte er sich nach einer Familie. Einer eigenen Familie, und dazu gehörte nun mal eine Frau und auch Kinder.
Jerome ließ sein Blick über die Menge schweifen. Er entdeckte Zur und winkte ihm. Dieser grinste und winkte zurück. Aber auch Lilly und Dwayne waren nicht weit, dass spürte er. Und da sah er sie auch schon. Beide hielten sich wie immer an den Händen und schlenderten auf Zur zu. Vermutlich war Rai noch mit dem Rat beschäftigt. Es dauerte immer etwas, bis sich der Rat bei allen zeigte. Und da Rai eine Merlin war, war ihr ein Platz im Rat angeboten worden. Lilly durfte dort auch ihren Platz in Anspruch nehmen, doch sie hatte abgelehnt. Sie versuchte erst einmal ihr Leben wieder zu finden. Was Jerome verstehen konnte. Denn sie war seit dem sie Zwölf gewesen war nur auf der Flucht gewesen. Erst Dwayne hatte ihr die Sicherheit gegeben, dass sie zur Ruhe kommen konnte und das wollte sie nun ausgiebig genießen.
Ihm hatte man den Platz im Rat nicht angeboten. Da man befürchtete, dass er die Fehler seines Vaters wiederholen könnte. Jerome wusste, dass sein Vater viele Fehler in seinem Leben gemacht hatte. Doch jetzt, seid ein paar Jahren, war er bereit gewesen, dafür gerade zu stehen. Verwunderlich war nur, dass sein Vater für Jerome zwar den Weg frei gemacht hat, doch seinen eigenen Freipass nicht angenommen hatte. Deshalb waren noch so viele Menschen so skeptisch.
Plötzlich änderte sich die Atmosphäre. Jerome schaute sich erstaunt um. Die Menge teilte sich und der Rat kam nun auf die Bühne. Er winkte Rai kurz zu. Diese nickte in seine Richtung und lächelte. Dann nahm sie vorne platz.
Der Rat bestand aus vierzehn Leuten. Das heute alle von ihnen versammelt waren, war etwas ganz besonderes.
Jerome runzelte die Stirn. Warum waren sie alle versammelt? Was sollte heute stattfinden? „Wir sind heute hier zusammen gekommen, um die Prinzen und ihre Nachfahren zu feiern.“
Ein Raunen ging durch alle. Die Prinzen, wunderte sich Jerome. Was hatte das zu bedeuten? Die Prinzen waren von der Linie der Simbels und der Flemmings. Doch, nach dem was Jerome von seinem Vater wusste, waren die Simbels ausgestorben. Die Flemmings waren noch vertreten, allerdings gab es dort nur noch die Prinzen.
Nun kam Jerome näher. Das wollte er auf keinen Fall verpassen.
Fünf Menschen mit Kapuzen kamen herein. Alle machten ihnen platz. „Zuerst, darf ich euch Omar vorstellen, er ist ein Prinz von den Simbels.“
Der Vorgestellte nahm seine Kapuze ab. Er war ein athletischer junger Mann, um die dreißig. Seine wachen Augen suchten bereits und der Menge nach Herausforderungen.
Beifall erklang von dem Publikum.
„Seine Schwester Polly Simbels.“ Wurde die nächste Person vorgestellt. Wieder wurde die Kapuze gelüftet und fast gleichaltrige Frau erschien. „Omar´s Zwillingsschwester Nina Simbel.“ Erneut nahm die Person die Kapuze ab. Allerdings schaute sie nicht in die Runde, sowie die andere Schwester.
„Jetzt kommen wir zu dem Prinzen von Flemming, Julius Flemming und seine Schwester Virginia Flemming.“ Beide nahmen gleichzeitig ihre Kapuzen ab.
Erneut erklang Beifall.
„Wie ihr hört, seid ihr herzlich willkommen geheißen. Besonders freuen wir uns, dass wir wieder einmal ein paar Frauen von unseresgleichen gefunden haben.“ Sagte der Sprecher. Doch nun trat Rai hervor. „Im Namen des Rates, freuen wir uns, euch bei uns zu haben. Ihr Frauen werdet beschützt und habt nichts zu befürchten. Euch Männern wünschen wir eine erfolgreiche Suche nach euren Lebenspartner.“ Sie lächelte in die Runde. „Somit wünschen wir euch allen einen schönen Start ins Fest.“
Die Menge Jubelte und dann vermischten sich alle. Sodass Jerome die Neuankömmlinge nicht mehr im Blick behalten konnte.
Jerome versuchte zu seinen Schwester hinüber zu kommen. Doch ergebnislos. Einer Eingebung zufolge ging er nach hinten zu den Treppen. Er war nicht verwunderlich, dass er Lilly, Dwayne, Zur und Rai dort vorfand. Sie begrüßten sich und fingen an zu plaudern.
„Wollen wir nicht woanders hin gehen?“ Fragte Lilly nach einer weile. Ihr waren die ganzen Massen oft zu viel.
„Ja, warum nicht.“ Stimmte Dwayne zu. „Kommt doch einfach mit zu uns? Dort können wir zusammen grillen.“
„Einverstanden. Wir holen nur noch schnell unseren Sohn und kommen dann.“ Stimmte Zur zu. Jerome nickte. „Ja, ein Familientreffen wäre ganz schön. Dann kannst du mir auch etwas mehr über die Prinzen erzählen. Wo sie herkommen und wie es dazu kam, dass ihr sie wieder offiziell eingeführt habt.“
„Oh, dass ist schnell erklärt. Dein Vater hat sie quasi zu uns geschickt. Er wollte, dass wir sie wieder einführen, damit die Stärke des Rates wieder hergestellt wird.“ Berichtete Rai freimütig.
Jerome runzelte die Stirn. Sein Vater tat nie etwas ohne hinter Gedanken. Was also steckte dahinter? Er nahm sich vor dem auf den Grund zu gehen.
Plötzlich trat einer vom Rat zu ihnen. „Hallo Zusammen.“ Es war Wulig. Jerome hatte bereits einiges mit ihm zu tun gehabt. Er war einer der wenigen, die sich mit ihm hatten anfreunden wollen.
Jeder nickte ihm zu.
„Wolltet du noch etwas mit mir besprechen?“ Erkundigte sich Rai bei ihm.
Wulig winkte ab. „Nein, nicht mit dir Rai. Du hast das heute sehr gut gemacht im Rat. Ich wollte Jerome bitte, mich heute Nachmittag im Ratshaus zu besuchen. Ich würde gerne noch etwas mehr über deinen Vater erfahren.“
Jerome nickte. Das war nichts Ungewöhnliches, denn er kannte seinen Vater am besten und wusste genau, wie man ihn einschätzen konnte.
Wulig verbeugte sich elegant vor ihnen. „Dann wünsche ich euch einen schönen Tag. Bis 16 Uhr Jerome.“
Jerome nickte und die anderen wünschten Wulig einen schönen Tag.
„Kommt, lasst uns verschwinden.“ Schlug Lilly vor und nahm Dwayne seine Hand.
Jerome hatte dies schon oft beobachtet. Sie schien sich nur wirklich wohl zu fühlen, wenn sie Dwayne irgendwie berührte.
Dwayne schien dies seinerseits zu genießen, denn Jerome beobachtete jedes Mal wie er lächelte oder ihr einen Kuss auf die Schläfe hauchte. So auch dieses Mal, er lächelte sie an. Winkte den anderen zum Schluss und schlenderte mit Lilly davon.
Jerome wünschte sich für seine Partnerschaft genau das. Diese bedingungslose Hingabe, die Liebe in den Augen und das miteinander. Er seufzte und ging zu seinem Motorrad, dabei winkte er Rai und Zur zu. Sie würden sich alle gleich wieder sehen.
Jerome versuchte sich ab zu lenken und überlegte, was Wulig wohl von ihm wollte. Eigentlich hatten sie beim letzten Treffen schon alle Ungereimtheiten aus dem Weg geräumt. Was konnte Wulig nun noch wollen?
Ein paar Stunden später schlenderte Jerome durch das Ratshaus. Es war ein Riesen Komplex, mit vielen Ebenen und versteckten Türen. Da Jerome hier schon öfter war, wurde er eingelassen und durfte ohne Begleitung zu Wulig seinem Büro gehen.
Jerome war etwas eher gekommen und da er somit noch Zeit hatte, beschloss er einmal den Garten zu suchen. Rai hatte ihm erzählt, wie man dort hingelangte und das sie diesen Ort liebte. Nach ihrer Beschreibung ging Jerome ein paar Stufen nach unten und hielt sich rechts. Nach wenigen Metern fand Jerome bereits ein Schild „Zum Garten“. Er folgte diesem und fand die Tür zum Garten. Als er hinaustrat zwitscherten Vögel in den Bäumen, der Weg war mit feinem Kies ausgelegt und am Wegrand standen viele Blumen. Die Bäume waren etwa drei Meter hinter einer Rasenfläche gepflanzt worden. Ein paar Schmetterlinge flogen herum. Jerome schlenderte zu einer Bank in der Nähe. Ja, hier war es wirklich herrlich.
Über ihm ging ein Fenster auf. Jerome drehte sich erstaunt dort hin. Er sah Mareck ärgerlich sich umdrehen. Jerome war sich sicher, dass dieser ihn nicht bemerkt hatte.
„Wie kannst du dich mir widersetzen.“ Fuhr er jemanden an.
„Das tue ich nicht Vater. Falcon ist nun mal nicht mein Lebenspartner.“