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Bea kann es kaum glaube, dass ihr eigener Bruder sie entführen lässt. Doch noch unfassbarer wird es für sie, als das Versteck von ihrem Bruder angegriffen wird und sie sich erneut einer Bedrohung ausgesetzt sieht. Kann sie den Kampf gewinnen? Und was hat dies alles mit Caesar zu tun?
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Seitenzahl: 138
Veröffentlichungsjahr: 2020
Bea war wieder einmal allein unterwegs. Sie hatte sich eher von ihren Freunden abgesetzt, um in Ruhe nachdenken zu können. In den letzten Tagen war sie oft allein unterweges gewesen. Sie wusste nämlich immer noch nicht, was sie werden sollte.
"Hey, Bea!"
Bea drehte sich um. Frank hatte sie gerufen. Sie mochte ihn, konnte sich jedoch nicht dazu durchringen viel Zeit mit ihm zu verbringen. Er roch etwas unangenehm und hatte Mundgeruch. „Hallo Frank. Wie geht’s?“
Frank war mittlerweile näher gekommen. Er trug wie immer Jeans und ein Hemd. Das ließ ihn klein wirken. „Gut, und dir? Was machst du hier draußen so allein? Die Speerstunde ist doch schon längst ausgehängt.“
Bea lächelte. Sie wusste, dass es schon Speerstunde war. Normalerweise war sie um diese Uhrzeit auch nicht allein unterwegs. „Ich wollte nur etwas spazieren gehen.“
„Komm, ich begleite dich nach Hause.“ Schlug Frank vor.
Doch Bea schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Ich wohn doch gleich hier um die Ecke. Ich schaff das schon. Ich wünsch dir einen schönen Abend.“ Verabschiedete sie sich von Frank.
Frank ließ sich zum Glück drauf ein und winkte ihr kurz zum Abschied.
Bea hing wieder ihren Gedanken nach. Da klingelte ihr Handy. „Bea!“
„Hey Maus, komm so schnell du kannst nach Hause.“
„Kev, was ist los?“
„Das ist kompliziert.“
Bea hörte wie es bei Kev im Hintergrund laut wurde.
„Mist, zu spät. Ich muss weg.“ Kev fing an zu laufen. „Bea, ich schick dir jemanden der dich abholt. Geh zu deinem Lieblingsort, du weißt schon an der Brücke.“
„Und wer wird mich abholen?“
„Das kann ich dir nicht sagen.“
Bea merkte wie Kev´s Stimme immer schlechter zu verstehen war. Doch sie wurde langsam auch ärgerlich. „Kev, sag mir endlich was los ist.“
„Wirf das Handy gleich in den Müll. Hörst du?“
„Ja, ich hab dich gehört. Wen willst du mir schicken?“
„Rusty…“ die Verbindung brach ab.
„Kev? Kev!“ Bea starrte ihr Handy an. Sie hatte ein wirklich ungutes Gefühl. Schnell warf sie das Handy weg und ging zügig weiter. Nach ein paar Minuten bog sie in ihrer Straße ein, in der sie wohnte und erstarrte. Dort standen ein paar Polizeiautos vor ihrer Tür. Sie runzelte die Stirn. Was hatte Kev nur wieder angestellt?
Bea überlegte kurz. Dann drehte sie um und ging zügig zu dem Treffpunkt, welcher Kev ihr gesagt hatte. Sie wusste zwar nicht, wer sie dort abholen würde, doch sie musste versuchen heraus zu finden, was los war.
Nach zwanzig Minuten war sie angekommen. Jedoch war sie zu vorsichtig um direkt auf die Brücke zu laufen. Sie versteckte sich erst einmal in den Büschen am Rande der Brücke. Ein paar Menschen liefen gerade dort hinüber. Es machte einen sehr friedlichen Eindruck. Nichts schien die nächtliche Stille zu stören.
Doch irgendetwas beunruhigte Bea. Allein dieses Gefühl hielt sie davon ab weiter zu gehen. Woran sollte sie diesen Rusty erkennen? War das überhaupt sein Name? Und hatte Kev es geschafft ihn zu informieren? Würde Rusty sie zu Kev bringen? Sie versuchte durch zu atmen.
Plötzlich regten ein paar Männer ihre Aufmerksamkeit. Sie waren zu viert unterwegs und bewegten sich als ob schlendernd zur Brücke.
Bea kniff die Augen zusammen.
„Ja, die Männer sind auf dem Weg dich zu holen.“
Bea fuhr zusammen. Die Stimme war direkt neben ihrem Ohr gewesen. Sie wandte ihren Kopf und blickte einen Schatten an.
„Da solltest du ran gehen.“ Die unbekannte Stimme hielt ihr nun ein Handy hin, welches auf lautlos geschaltet war.
Bea schluckte, nahm das Handy aber entgegen und hob ab.
„Bea, ich weiß du hast etwas Besseres verdient. Doch wir müssen auf Nummer sicher gehen.“
Bea runzelte noch die Stirn, als sie die Stimme von ihrem Bruder erkannte und dann spürte sie einen kleinen Einstich und verlor das Bewusstsein.
Kev hatte schon lange damit gerechnet, dass er seine Schwester von der Universität holen musste. Zum Glück war sie noch mit ihrem Studium fertig geworden. Sie würde ihr Wissen sehr gut einsetzten können.
Er lächelte auf seine schlafende Schwester hinab. Sie wirkte ruhig und entspannt. Doch er wusste, dass wenn sie erst einmal wach war sie ihm ganz schön die Meinung sagen würde.
Endlich bewegte sie sich. Sie stöhnte.
Kev strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
Bea wischte die Hand fort. Ihre Sinne kehrten langsam zurück. Sie öffnete die Augen. Die Umgebung kam ihr nicht bekannt vor. Sie blickte sich um. Kev saß direkt neben ihrem Bett, die Tür zum Zimmer nebenan war offen. Von dort kam auch Licht in das dunkle Zimmer. Sie setzte sich auf und fixierte vorerst Kev.
Er hob sofort die Hände abwehrend hoch. „Es tut mir Leid, Bea.“
„Was genau?“ hackte sie nach.
Kev ließ die Arme sinken. „Das dich Rusty ausgedockt hat.“
„Und du hast es ihm erlaubt?“
„Ja.“ Gab er kleinlaut zu.
„Ist sie wach?“ Diese Stimme gehörte einer Frau. Sie stand im Türrahmen und betrachtete Bea. „Sie sieht dir gar nicht ähnlich.“
Kev lächelte die Frau an. „Ich weiß, Trisha. Das bekomme ich immer wieder zu hören. Dennoch haben wir die gleichen Eltern.“
Bea blickte der rothaarigen Frau direkt in die Augen. Sie war etwas kleiner als sie selbst, trug legere Kleidung und hatte ein freundliches Auftreten.
„Bea, darf ich dir Trisha vorstellen? Meine Freundin.“
Bea blickte Trisha an. Sie war Kevs Freundin? Bea schluckte. „Es hat sich wohl viel geändert.“
Kev seufzte. „Ich weiß das du noch sauer auf mich bist, doch lass es bitte nicht an Trisha aus. Sie kann nichts dafür.“
„Nun, so ganz wahr ist es nicht.“
Kev drehte sich zu Trisha um. „Lass es gut sein Tri.“
Tri zuckte mit den Schultern. „Na schön, doch du sollest sie endlich aufklären, bevor die Jungen hier antanzen.“
„Welche Jungen?“ fragte Bea nun und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.
Kev wusste sofort, dass Bea kurz vor dem Ausrasten stand. Beschwichtigend hob er die Hände. „Es hat einiges gekostet, dich in Sicherheit zu bringen.“
„Und mit gekostet meinst du?“ Bea ließ ihren Bruder nicht aus den Augen. Sie ahnte, dass sie die Kosten auch begleichen musste.
„Er meint damit, dass keiner in unsere Organisation rein kommt, wenn er keinen Partner hat.“
„WAS?“ fauchte Bea ihren Bruder an.
Dieser erhob sich schnell vom Bett und flüchtete rückwärts zur Tür. „Versteh doch, ich hatte Angst um deine Sicherheit. Und das zu recht. Die vier Männer auf der Brücke waren nur da um dich mit zu nehmen und umzubringen, nachdem du ihnen alles erzählt hättest.“
Bea schwang ihre Beine aus dem Bett und stand auf. „Was bitte schön, hätte ich diesen Männern erzählen sollen? Ich weiß nichts.“
Nun versteckte sich Kev hinter seiner Freundin und blickte über ihre Schulter zu Bea hinüber. „Ja, ich weiß das. Doch die wussten das nicht.“
Bea trat nun langsam auf die beiden zu.
Tri wusste nicht so recht was sie machen sollte. Lachen oder schmunzeln, ihr Freund benahm sich seiner Schwester gegenüber wie ein kleiner Junge.
„Ich hab wirklich versucht dich zu beschützen.“ Versuchte Kev es nun erneut.
Bea machte eine wischende Handbewegung und veranlasste Tri so, aus dem Weg zu gehen, doch Kev klammerte sich an sie.
„Sei wenigstens ein Mann und stell dich mir.“ Verlangte Bea.
Aus dem Augenwinkel sah sie, wie drei Männer den Nebenraum betraten, indem sie sich nun alle befanden. Alle hatten den letzten Satz mitbekommen. „Was geht hier vor?“ verlangte einer von ihnen zu wissen.
„Kevs Schwester knöpft sich ihm gerade vor.“ Berichtete Tri.
„Weswegen? Ist sie schon handgreiflich geworden?“ erkundigte sich ein anderer und lächelte aufgeregt.
„Nein, doch es kann nicht mehr lange dauern.“ Versprach Bea und fixierte nun erneut ihren Bruder.
„Bitte Bea, wenn ich dir erst einmal alles erklärt habe, wirst du mich verstehen und mir sogar dankbar sein.“
Bea schnellte vor und gab Kev einen Kinnhacken. Dieser hatte keine Zeit gehabt zu reagieren und sie traf ihn mit voller Wucht.
Tri entfuhr ein kleiner Aufschrei und fing an zu taumeln, da Kev sie los gelassen hatte.
Binnen einer Sekunde wurde die Tür zum Zimmer aufgerissen. Ein Mann trat ein und erfasste die Situation sofort. „Berd, Konrad, Zwin, steht nicht so dumm rum. Bringt Kev hier raus und besorgt ihm Eis. Tri kümmere dich bitte darum, dass Kev versorgt wird.“
Alle nickten und führten sofort seine Befehle aus. Eine halbe Minute später war Bea mit dem Mann allein. Er war einen halben Kopf größer als sie. Seine Augen fixierten sie. „Nimm doch bitte platz.“ Bot er ihr nun an.
Im Raum standen mehrere Sessel. Bea ließ sich in einen der Sessel hineinfallen, da sie merkte, dass die Nachwirkungen der Spritze ihre Spuren hinterlassen hatten. „Du bist Rusty.“
Er zog eine Augenbraue hoch. Was bei ihm einer Frage gleich kam.
„Kev würde nie auf die Idee kommen mich aus zu nocken. Es sei denn, dass es keinen andere Ausweg gibt oder er von jemanden dazu gedrängt wurde, der das sagen hat.“
Rusty nickte nun leicht. Hielt jedoch den Blickkontakt zu ihr. Sie war eine kluge Frau und sah gut aus. Ihre braunen Haare waren kurz geschnitten und sie hatte einen klaren Blick, auch wenn sie gerade aus der Ohnmacht erwacht war.
„Was hat dir Kev über uns erzählt?“
„Nichts.“ Bea lehnte sich zurück. „Deswegen wundert es mich, dass ihr mich her geschleift habt.“
„Zur Sicherheit.“
Bea schüttelte langsam den Kopf. „Sicherheit? Ich glaube, ich wäre nicht in Gefahr, wenn ihr vorsichtiger gewesen währet.“
Diese Frau schien ihn immer mehr zu beeindrucken. Er lehnte sich nach vorne.
Es klopfte an der Tür und Kev erschien mit einem Kühltuch in der Hand. „Bitte, Rusty, lass mich mit ihr reden.“
Bea zog nun fragend eine Augenbraue hoch.
Rusty musste innerlich schmunzeln. Sie war gut. Er nickte. „Gut, aber pass auf, dass sie dir nicht noch einmal eine auswischt.“ Er erhob sich und verließ den Raum.
Kev nahm das Handtuch von seinem Gesicht fort. Es war keine Schwellung zu sehen. Er lächelte leicht. „Musst du immer gleich alles so ernst nehmen?“
„Hab ich dich doll getroffen?“
„Ach quatsch. Tri ist ganz beeindruckt von dir. Wie fühlst du dich?“
„Etwas schwummrig. Hast du was zum Essen für mich?“
„Sicher, komm wir gehen in die Küche.“
Bea erhob sich und ließ sich von Kev kurz umarmen, dann gingen beide Arm in Arm zur Küche.
„Sieh mal einer an, ihr scheint euch ja schnell vertragen zu haben.“ Ertönte nun Tris Stimme.
Bea schenkte ihr ein Lächeln. „Wie kann man so einem Gesicht böse sein?“ Sie kniff ihrem Bruder in die Wange.
Tri lachte. „Hast recht. Komm setz dich, du hast bestimmt Hunger.“
„Ja.“
Kev half Bea platz zu nehmen und ging dann Tri zur Hand. Bea beobachtete, dass beide sich in der Küche sehr wohl zu fühlen schienen. Sie runzelte die Stirn. „Wie lange seit ihr schon zusammen?“
„Eine Weile.“ Wich Kev aus.
Tri jedoch drehte sich zu Bea um. „Seit drei Monaten. Kev hat mich mit in die Truppe geholt, als ihm klar wurde, dass er mehr als nur ein paar Tage weg bleiben würde. Er wollte mich nicht so lange allein lassen.“
„Und was hast du vorher gemacht?“
„Ich bin Lehrerin. Mathe und Englisch.“ Tri reichte Bea ein Glas mit Orangensaft. „Das stillt den ersten Hunger.“
„Danke. Und wo habt ihr euch kennen gelernt?“
„Bea, ist das alles was dich im Moment interessiert?“ mischte sich nun Kev ins Gespräch ein.
Bea trank einen Schluck vom Saft. „Nein, doch anscheinend ist dies eines der Themen, die ich ohne ein Gefühlsausbruch ansprechen kann.“ Wies sie ihn zurecht.
Kev nickte. „Hast recht.“ Er blickte ihr in die Augen. „Es tut mir Leid, dass ich dich nicht eher mit hinein nehmen konnte. Es gab so viel zu bedenken…“ Kev hörte auf zu sprechen. Er blickte hinter sie.
Jetzt bemerkte Bea es auch. Ein rotes Licht leuchtete. „Was ist passiert?“ erkundigte sie sich.
Doch in diesem Moment stürmten die drei Männer an ihnen vorbei. Kev schnappte sich die Hand von Trisha und riss Bea vom Hocker.
Gerade als er mit ihr ebenfalls zur Tür hechten wollte, versperrte ihnen Rusty den Weg. „Zu spät. Ausgang fünf ist noch sicher.“
Kev schwenkte mit beiden Frauen an den Armen herum. Tri und Bea wurden dadurch gegeneinander gestoßen. Beide versuchten ihr Stöhnen zu unterdrücken.
„Kev, ich nehme Bea.“
Kev blickte Rusty in die Augen. „Nein. Sie ist meine Schwester.“ Er hechtete auch schon zur nächsten Tür. Zurück in das Nebenzimmer und dann durch das Zimmer indem sich Bea befunden hatte. „Wir müssen uns beeilen.“ Drängte er, ließ jedoch beide Frauen sofort los, als er an der Kommode angekommen war. Er schon diese beiseite und legte einen Gang frei.
Rusty folgte ihnen nicht. Er verschwand durch eine andere Tür.
Tri drehte sich um. „Sie sind schon an der Tür.“
„Rein mit dir Tri.“ Schickte Kev sie voran. „Und jetzt du, Bea.“
Bea schüttelte schnell den Kopf. „Ich kann da nicht rein gehen.“
Kev verdrehte die Augen. „Es ist nur ein Loch, Bea.“
„Du kennst mich. Du weißt, dass ich Angst habe.“ Rastete Bea nun aus.
Kev versuchte sie zu beruhigen und drückte ihre Oberarme mit seinen Händen zusammen. „Bea, diese Männer verstehen keinen Spaß. Du musst jetzt mit mir durch dieses Loch klettern.“
Bea hatte nun tränen in den Augen. „Ich kann nicht Kev. Geh.“
Tri stand im Loch und schaute beide an. „Wir müssen jetzt.“
„Geh, Tri. Ich werde hier bei Bea bleiben.“ Versuchte Kev sie weg zu schicken, ohne Bea aus den Augen zu lassen.
Beas Augen wurden groß. „Nein, nein, nein. Du musst gehen. Sie werden mir nichts tun, weil ich noch gar nichts weiß. Jetzt geh Kev! Bring dich in Sicherheit.“ Sie schob Kev zum Eingang und Tri riss ihn durch das Loch.
Bea schob schnell die Kommode davor, ehe Kev sich wieder aufrappeln konnte.
Doch er polterte gegen die Kommode. „Bea!“
Bea hörte noch, wie Tri ihn versuchte zu beruhigen. Doch nun wandte sie sich um. Sie musste die Männer auf eine andere Spur locken. Schnell schaute sie sich im Zimmer um. Dann fiel ihr Blick auf eine Tür, die sie bisher nicht wahrgenommen hatte. Sie zögerte nur einen Augenblick und stolperte dann darauf zu. Sie riss die Tür auf. Ein Badezimmer. Schnell machte sie die Dusche an und zog sich aus. Dann machte sie ihre Haare nass und wickelte sich ein Handtuch um.
Und dann wurde auch schon die Tür aufgerissen. „Hände hoch!“
Bea tat entsetzt. „Was fällt Ihnen ein! Was suchen Sie hier in meiner Wohnung!“ fuhr sie den Mann an, welcher mit einer Pistole auf sie zielte.
Der Mann runzelte die Stirn. „Ihre Wohnung?“
„Ja, sicher. Oder was glauben Sie mache ich hier sonst in der Dusche?“ fragte sie pikiert.
Der Mann senkte kurz die Pistole. „Dusche? Wir stürmen gerade die Wohnung.“
„Und weshalb?“ fragte Bea nun wieder entrüstet. „Ich wohne hier schon ewig und bisher gab es noch keine Anzeichen für irgendwelche Stürmungsaktionen. Also was geht hier bitte schön vor? Ich will sofort Ihren Vorgesetzten sprechen.“
Der Mann ließ nun Vollenden seine Waffe sinken und steckte sie ein. „Das tut mir Leid, es liegt wohl ein Missverständnis vor.“
„Das will ich auch meinen!“ fuhr sie den Mann an.
„Bitte entschuldigen Sie. Wir ziehen uns sofort zurück.“ Er schloss die Tür, welche Bea dennoch sofort wieder aufriss nur um zu sehen, ob der Mann tatsächlich wieder ging.
Der Mann verließ schon das Schlafzimmer und ging ins Nebenzimmer. Binnen weniger Minuten war die Wohnung still geworden. Bea konnte es nicht fassen. Sie schien tatsächlich allein zu sein.
Vollkommen fertig, ließ sie sich aufs Bett sinken und blickte zur Decke empor. Sie atmete erst einmal tief durch. Dann stand sie auf und ging ihre Sachen holen. Sie zog sich an und blickte sich erneut in der Wohnung um.
Vielleicht hätte sie nicht so hart mit ihrem Bruder umgehen sollen. Jetzt würde sie ihn bestimmt so schnell nicht wieder sehen. Doch da hatte sie sich geirrt. Die Kommode wurde aufgezogen und Kev kam erneut durchs Loch. Sie stand immer noch im Badezimmer, doch bereits angezogen. „Wie hast du das geschafft?“
Bea schüttelte den Kopf. „Das weiß ich nicht. Ich habe nur improvisiert. Wo ist Tri?“
„Zurück zu kommen war für sie zu riskant. Doch ich musste wissen, was sie mit dir gemacht haben.“
Nun öffnete sich die Zimmertür und Rusty trat ein. „Gut gemacht.“ Nickte er ihr anerkennend zu.
Bea zuckte mit den Schultern und ging zu ihrem Bruder. „Und was geschieht jetzt?“
„Am besten wir verlassen diesen Ort und gehen zum anderen Geheimversteck.“ Schlug Kev vor.
Das Handy von Rusty klingelte, er ging dran. „Ja, verstanden.“ Er legte auf. „Kev, dass wird wohl nichts. Ich soll sie zu Husky bringen.“
Kev wurde aschfahl im Gesicht. „Nein, bitte. Ich hab doch alles gemacht was ihr gesagt habt. Sie hat eben sogar die Einsatztruppe getäuscht.“
Rusty zuckte mit den Schultern. „Das hab ich auch gesehen, doch er will sie sehen.“
Bea schaute verwirrt von Rusty zu ihrem Bruder. „Was geht hier vor?“
Kev blickte sie an. Dann wandte er sich entschlossen zu Rusty. „Ich komme mit.“
Rusty schüttelte den Kopf. „Nein, er verlangte ausdrücklich nur sie.“
„Aber,..“
„Nein. Wenn du jetzt mitkommst, dann wird er dich nicht mehr so zuvorkommend behandeln und für sie wird es noch schlimmer ausgehen.“ Erklärte Rusty.
Kev musste sich wohl oder übel geschlagen geben. Er blickte seiner Schwester in die Augen. „Es tut mir so unendlich leid.“ Dann nahm er sie in den Arm und verschwand durch die Öffnung der Kommode.
Bea schaute ihm verwirrt hinterher. Dann blickte sie zu Rusty. „Wer ist Husky?“
„Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Komm mit.“ Er drehte sich um und verließ das Zimmer.
Bea folgte ihm gezwungener Maßen.
Nach einer Stunde quer durch die Stadt, fuhr Rusty das Auto in eine Tiefgarage. Dort stellte er das Auto ab und bat sie mit zu kommen. Sie gingen durch ein Treppenhaus und standen schließlich vor einer Mauer im dritten Untergeschoss der Tiefgarage. Rusty winkte in die Kamera und die Mauer öffnete sich vor Beas Augen.
„Geh den Gang runter und dann nach links. Viel Glück.“ Kommentierte Rusty und verließ sie an der Mauer.