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„Krisenfall Zeit-Säkularisation ist eingetreten“, meldet Tart-prio. Commander Connar findet sich unverhofft inmitten einer Planeten übergreifenden Auseinandersetzung wieder, die er zunächst nur unter Einsatz seiner besonderen Gabe überlebt. Die Hemisphäre ist der Sitz der Götter. Einmal im Monat erscheinen Sie auf der Planetenoberfläche zur Heiligen Jagd. Sie nenne sich selbst Heleroen, Maschinenwesen mit einem organischen Gehirn. Als die Planetenbewohner gegen sie aufbegehren, kommt es zur ersten Schlacht. Commander Connar und Scarlett vanDyke geraden zwischen die Front.
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Seitenzahl: 50
Veröffentlichungsjahr: 2019
STAR ADVENTURE
Band 17
Sitz der Götter
Jens Fitscher
© 2019 Jens Fitscher
Illustration: S. Verlag JG
Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,
Alle Rechte vorbehalten
Die Bände sind ebenfalls erschienen unter dem Romantitel: Commander der Sterne von Jens Fitscher
Ein E-Book to Go S. Verlag JG® Roman
1.Auflage
ISBN: 978-3-96674-010-4
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Maschinen und Roboter werden zu guten Geistern der Menschen. Wenn die Zeit reif ist, wird es keine Kraft der Welt geben, die dem Einhalt gebietet, was bereits längst den Umschwung bedeutet. Organische Physik und Bioinformatik werden die Welt vollständig verändern, bis zuletzt nur noch der Geist als universelle Institution verbleibt und die Wahrnehmung der Gefühle in den Annalen der Geschichte verschindet.
Inhaltsverzeichnis
Die Fremden
Im Banne der Goldpurpurnen
Der verschlossene Himmel
Die Macht der Götter
Kontakt
eBook to Go Navigation
Commander Connar und Scarlett vanDyke saßen mit dem Rücken an einen großen Felsen gelehnt und blickten von der Hochebene hinunter in ein großes Tal.
Etwa zehn Meter vor ihnen befanden sich die Klippen eines steilen Felshangs. Connar schätzte, dass es mindestens dreißig bis vierzig abwärts ging.
Am Horizont war eine riesige Wasserfläche auszumachen. Das Wasser glänzte in der hellen Sonne türkis- bis smaragdfarben.
Davor breitete sich über die ganze sichtbare Fläche ein goldgelber Sandstrand aus.
Die Sonne stand jetzt fast im Zenit und die Farben der unter ihnen liegenden Landschaft leuchteten besonders intensiv. Connar schätzte die Temperatur auf mindestens 30 Grad Celsius.
Erste Schweißtropfen bildeten sich bereits auf seiner Stirn.
„31,63 Grad Celsius. Ich denke, wir sollten unsere klobigen Anzüge ausziehen!“
Scarlett deutet auf das Anzeigenfeld der Datenanalyse, das sich im linken Anzugsärmel befand. Connar nickte.
Auf der KLONDIKE gab es keine Beiboote, daher waren die Raumanzüge auch als Kleinstraumschiffe konzipiert worden.
Dementsprechend klobig waren sie auch. Da sie unter diesen Anzügen normale Bordmonturen trugen, war es nur sinnvoll, sich ihrer zu entledigen.
Die Klimakontrolle funktionierte sowieso nur bei geschlossenem Helm und der Rest der Anzugselektronik schien ebenfalls wie der Antigrav ausgefallen zu sein.
Connar war sich sicher, dass auch die integrierte Datenanalyse nicht mehr die richtigen Werte zeigte, obwohl die ausgewiesene Temperatur noch zu stimmen schien.
Mühselig schafften sie es, sich nach zwanzig Minuten den Anzügen vollständig zu entledigen.
„Ich spüre die Anwesenheit von denkenden Wesen ganz in unserer Nähe, aber ich kann keinen klaren Gedanken erfassen. Vorsicht, ich erkennen ebenfalls ein gewisses Aggressionspotenzial.“
Scarlett schaute sich aufmerksam um. Hinter ihr ging es steil einen Felshang hinunter. Von dort konnte ihnen keine Gefahr drohen.
Connar und sie standen vor der Endmoräne eines ehemaligen Gletschers. Alle möglichen Gesteinsarten türmten sich regelrecht in einer fast geraden Linie auf.
Vereinzelt lagen sehr große Felsbrocken in den Gesteinsansammlungen und behinderten so einen freien Blick auf das Areal des ehemaligen Gletschers, das sich bis hinauf zu dem Gipfel des Gebirges zog.
„Ich kann niemanden erkennen, bist du dir sicher?“
Scarlett blinzelte in die im Zenit stehende Sonne und fuhr sich mit der rechten Hand durch die zersausten Haare. Dann drehte sie sich noch einmal ganz langsam im Kreis herum.
„Von dort drüben kommen die stärksten Impulse!“
Sie deutete auf einen sehr großen Felsen, der etwa fünfzig Meter vor ihnen lag.
Connar blickte in die angegebene Richtung und in seinem Magen fing es plötzlich an, zu rumoren. Das alte Bauchgefühl machte sich seit Langem wieder einmal bemerkbar.
Es war ein sicheres Zeichen dafür, dass ihm unruhige Zeiten bevorstanden.
„Ich schaue mir das Gelände dort drüben einmal genauer an. Bleibe bitte solange hier und beweg dich nicht vom Fleck.“
„Jawohl Sir, zu Befehl Sir“, erklang es ironisch von Scarlett, aber Connar hatte es nicht mehr gehört.
Vor ihm lag ein einzelner Felsen von der Größe eines Einfamilienhauses. Er versperrte die Sicht auf einen kleineren Gebirgszug, der hier auslief.
Er war gerade dabei, den Felsen an seiner rechten Seite zu umgehen, als er von mehreren Gestalten umringt wurde.
Sie kamen genau von dort, wo er eben noch hingehen wollte. Etwas weiter im Hintergrund fiel ihm ein mannshoher Höhleneingang auf, der schräg in die Erde hineinführte.
Die Gestalten, die ihn umringten, trugen fast alle die gleiche Kleidung; eine Art brauner Volllederanzug mit Kapuze. Irgendwie drängte sich ihm der Vergleich mit Mönchen auf.
Es war merkwürdig still, niemand sprach ein Wort.
Er hätte ihre Sprache sowieso nicht verstanden.
Umso erstaunter war er, als er jetzt angesprochen wurde und die Frage sofort verstand: „Wer bist du und woher kommst du?“
Vor ihm stand fast das Ebenbild eines Talik. Jedenfalls hatte der Mann eine ähnlich breite Schulter und sein Körperbau war untersetzt. Die Augen ähnelten eher denen eines Menschen.
Er hielt eine Waffe in der Hand.
„Das Gleiche könnte ich dich fragen“, konterte Connar und blickte verstohlen zurück.
Er konnte Scarlett nirgends ausmachen. Sie schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein, denn Deckungsmöglichkeiten gab es dort, wo sie vorhin noch gestanden hatte, keine.
„Der Chamäleon Effekt“, dachte Connar und musste erleichtert grinsen. Scarletts zweite paranormale Fähigkeit, neben der empathischen Telepathie, bestand darin, sich für jedermann unsichtbar zu machen. Diese musste sie jetzt angewandt haben.
„Willst du, dass ich dich auf der Stelle erschieße?“
Connar spürte, wie sich der Lauf der krummen Waffe gegen seinen Bauch bohrte.
„Antworte!“
Connar überlegte angestrengt. Was konnte, was sollte er antworten? Würden sie ihm glauben, wenn er die Wahrheit sagte?
Die Logik gebot ihm, bei der Wahrheit zu bleiben. Er befand sich auf einem fremden Planeten, unter einer fremden Rasse. Jede erfundene Geschichte musste sofort auffallen.
„Ich bin vom Himmel gefallen!“
Connar kannte die Mimik der Fremden nicht, aber alleine durch die einsetzende Stille war ihm sofort klar, dass man ihm nicht glaubte.
Oran DeVlok, 1. Führer der UGIch, der Unabhängig Glaubenden Ich’allen, eine Partisanenbewegung, die sich der Widerstandspflicht gegen die falschen Götter verschworen hatten, blickte Connar wütend an.
Immer mehr Ich’allen traten der Widerstandsbewegung bei, obwohl nach außen hin die Priesterkaste immer noch das Heft fest in der Hand hielt.
Vielleicht war der Fremde ein Spion. Oran DeVloks Zorn verflog so schnell, wie er sich eingestellt hatte.
Vielleicht lag tatsächlich ein Körnchen Wahrheit in der Antwort des Fremden. Kam er aus der Hemisphäre der Götter, um sie auszuspionieren?
Sein Äußeres glich nicht unbedingt dem Erscheinungsbild eines Ich’allen. Er war zumindest zwanzig Zentimeter größer und sein ganzer Körperbau war eher schmächtig und schmal.
Oran DeVlok musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm in die Augen zu blicken.
Der Fremde schien überhaupt keine Angst zu haben, jedenfalls gab er sich, trotz seiner Gefangennahme, sehr selbstsicher. Oran DeVlok wurde immer nachdenklicher. Irgendetwas stimmte mit diesem Mann nicht.