Sternkreuzer Proxima - Zu nah am Feuer - Dirk van den Boom - E-Book

Sternkreuzer Proxima - Zu nah am Feuer E-Book

Dirk van den Boom

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Beschreibung

Captain Ark und ihre Mannschaft stehen erneut vor existenziellen Herausforderungen: Nach einer Reihe von internen Sabotageakten und Manipulationen gerät die Proxima in die Nähe eines Neutronensterns. Dieser belastet das Schiff mit unvorstellbaren Gravitations- und Magnetfeldkräften, was zu schweren Schäden an Bord führt. Gleichzeitig sucht die Crew den Verräter an Bord. Und niemand will glauben, was sich immer deutlicher abzeichnet: Es ist einer von Captain Arks engsten Vertrauten! Ark muss schwere Entscheidungen treffen, um das Überleben der Proxima zu sichern.

Über diese Staffel:

Der Wiederaufbau der Republik schreitet voran, nachdem Captain Ark und ihre Crew vom Sternenkreuzer Proxima die Regierung zu Fall gebracht haben. Eine Regierung, die unter dem Einfluss einer mysteriösen Droge stand - noch immer ist unklar, wer sie in Umlauf gebracht hat und zu welchem Zweck. Gemeinsam mit der zum Forschungsschiff umgebauten Fregatte Achat unter dem Kommando von Captain Yin soll die Proxima der Sache auf den Grund gehen. Was Ark und ihre Crew schließlich entdecken, geht weit über Machtspiele hinaus ...

Die Proxima auf einer Mission zu finsteren Geheimnissen in den Tiefen des Raums, jenseits aller Vorstellungskraft - in der vierten Staffel der SF-Erfolgsserie von Dirk van den Boom.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

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Über diese Folge

Captain Ark und ihre Mannschaft stehen erneut vor existenziellen Herausforderungen: Nach einer Reihe von internen Sabotageakten und Manipulationen gerät die Proxima in die Nähe eines Neutronensterns. Dieser belastet das Schiff mit unvorstellbaren Gravitations- und Magnetfeldkräften, was zu schweren Schäden an Bord führt. Gleichzeitig sucht die Crew den Verräter an Bord. Und niemand will glauben, was sich immer deutlicher abzeichnet: Es ist einer von Captain Arks engsten Vertrauten! Ark muss schwere Entscheidungen treffen, um das Überleben der Proxima zu sichern.

Über die Serie

Der Wiederaufbau der Republik schreitet voran, nachdem Captain Ark und ihre Crew vom Sternenkreuzer Proxima die Regierung zu Fall gebracht haben. Eine Regierung, die unter dem Einfluss einer mysteriösen Droge stand – noch immer ist unklar, wer sie in Umlauf gebracht hat und zu welchem Zweck. Gemeinsam mit der zum Forschungsschiff umgebauten Fregatte Achat unter dem Kommando von Captain Yin soll die Proxima der Sache auf den Grund gehen. Was Ark und ihre Crew schließlich entdecken, geht weit über Machtspiele hinaus …

Die Proxima auf einer Mission zu finsteren Geheimnissen in den Tiefen des Raums, jenseits aller Vorstellungskraft – in der vierten Staffel der SF-Erfolgsserie von Dirk van den Boom.

Was bisher geschah …

Nach dem Zerfall der Terranischen Republik erklären sich die Kolonien für unabhängig, und ein galaktischer Krieg entbrennt. Der Sternkreuzer Proxima unter dem Kommando von Captain Zadiya Ark rettet Überlebende einer verheerenden Schlacht, darunter den Verräter Admiral Bonet, der sich den Kolonialen angeschlossen hat. Während die Proxima verzweifelt versucht, die republikanische Flottenstation zu erreichen, wird sie von den Kräften der Kolonialen verfolgt. Ein unerwarteter Kontakt mit einer außerirdischen KI namens Caliban rettet das Schiff und führt zu einem ersten Kontakt zwischen Menschen und Aliens. Doch die Hilfe der Fremden bleibt rätselhaft.

Am Ende von Staffel 1 (Folge 1–6) erreicht die Proxima ihr Ziel, aber die entscheidende Schlacht ist bereits verloren, und die Republik liegt in Trümmern. In Staffel 2 (Folge 7–12) wird deutlich, dass außerirdische Technologie den Schlüssel zur Nachkriegsordnung darstellt. Die terranische Zivilisation ist nicht allein im Universum, und ein Eroberungskrieg der Maschinenwesen der Zu7 droht, auch die Menschheit zu vernichten. Captain Ark entdeckt, dass menschliche Klone die Kontrolle über die Maschinen übernommen haben. Es gelingt der Crew, die Katastrophe zu verhindern, doch Ark bleibt ein gefährliches Ziel für ihre Feinde, darunter Bonet und Captain Kraus, die in der neuen Republik Schlüsselpositionen eingenommen haben.

Zu Beginn der dritten Staffel (Folge 13–18) erhält Captain Ark eine geheime Nachricht: Ihr Erzfeind Bonet plant einen Angriff auf die Flüchtlinge im Onyx-System. Der Widerstand gegen die neue Republik bietet Ark an, inkognito nach Terra zurückzukehren, um einen Anschlag auf Bonet auszuführen. Während sie sich auf diese gefährliche Mission vorbereitet, führt die Proxima im Onyx-System eine Abwehrschlacht gegen Piraten und Saboteure.

Als Ark auf Terra operiert und sich in eine tödliche Verschwörung um Bonet und das republikanische Regime verwickelt, spitzt sich die Lage im Onyx-System zu. Die angreifende Flotte der Neuen Republik rückt vor, und trotz aller Anstrengungen gerät die Verteidigung der Proxima ins Wanken. Im finalen Showdown auf Terra deckt Ark eine groß angelegte Manipulation in den Reihen des Regimes auf. Ein tödlicher Tumult bricht aus, als sie und Bonet direkt aufeinandertreffen. Gleichzeitig tobt im Onyx-System die Schlacht weiter, und das Schicksal der Proxima und ihrer Crew steht auf Messers Schneide.

DIRK VAN DEN BOOM

ZU NAHE AM FEUER

Folge 22

1

»So habe ich dich selten erlebt, Marcus.« Margie sah ihren Freund lächelnd an, vielleicht sogar ein wenig freudig überrascht. »Deine Augen glänzen ja richtig.«

»Das ist Blödsinn. Augen glänzen immer, das liegt an den Pupillen.«

»Ich hasse es, wenn du so was sagst.«

Hamilton grinste und schaute auf seinen Teller. Er war fast fertig mit dem Essen, wollte aber noch nicht aufstehen. Dies war eine der wenigen Gelegenheiten, um sich in Ruhe mit Margie auszutauschen. In letzter Zeit waren sie wirklich sehr beschäftigt gewesen, aber heute hatten sie sogar einen Tisch für sich allein gefunden. Solche Möglichkeiten musste man nutzen.

»Aber im Grunde hast du schon recht. Es hat mich fasziniert. Ich habe nicht alles verstanden, aber es hat mich fasziniert. Vor allem habe ich gelernt, wie wenig ich wirklich weiß. Das war auch ein wenig unheimlich, muss ich zugeben.«

»Unheimlich?«

»Es ist, als hätte sich eine Tür zu einem Raum voller Mysterien geöffnet, und ich sollte lieber vorsichtig sein, wenn ich dort hindurchgehe.«

Margie schüttelte den Kopf. »Aber du beschwerst dich über glänzende Augen.«

Marcus Hamilton lehnte sich in seinem Stuhl zurück und attackierte mit der Gabel eine einsame Erbse, die von seinem Mittagessen übrig geblieben war und ein seltsames Eigenleben auf seinem Teller zu entwickeln schien. Margie saß ihm gegenüber, weitaus weniger mit den Resten ihrer Mahlzeit befasst als mit ihm, denn ihr Blick war voller Aufmerksamkeit auf sein Gesicht gerichtet und sie wirkte plötzlich nachdenklich. Nur weil sie ihre Witze riss, hieß das nicht, dass sie seine Worte nicht ernst nahm.

Die Messe der Proxima war weitgehend leer. Irgendwo summte ein Nahrungsautomat im Reinigungsmodus und stieß ein rhythmisches schabendes Geräusch aus, unterbrochen von etwas Geglucker. Ansonsten gab es kaum etwas, das sie voneinander ablenken konnte.

»Ich meine, es ist so«, fuhr Hamilton fort und schaute dabei auf die Uhr. Die Mittagspause war gleich vorbei. »Ich fliege seit Jahren durch den Weltraum und repariere an diesem Schiff herum, mache aufregende Sachen und auch vieles, womit ich niemals gerechnet hätte. Aber es kommt mir jetzt so vor, als würde ich wie ein Blinder durch das Universum reisen, völlig ohne jede Idee darüber, wo ich eigentlich bin, warum alles so ist, wie es ist, und ob es hinter alledem einen Sinn gibt.«

»Und das alles nur, weil du zwei Stunden mit diesem Pran zusammengesessen hast?«, fragte Margie und lächelte dabei. »Das müssen ja sehr intensive zwei Stunden gewesen sein.«

»Erst einmal waren es nicht nur zwei Stunden. Ich habe mich jetzt viermal mit ihm getroffen, das war hochinteressant. Wir haben echt über das ganze Universum geredet, so albern das auch klingen mag. Interessant ist also eine totale Untertreibung«, gab er zurück. »Der Mann hat richtig was auf dem Kasten. Ich meine, dass er sich überhaupt Zeit für mich genommen hat … ich sollte nur schnell auf der Achat bei einer Reparatur helfen, und dann habe ich mit Absicht nach einer Ausrede gesucht, länger auf der Korvette bleiben zu dürfen. Simmons hat mich nachher schon komisch angeguckt. Dann war Dr. Pran auf einer Besprechung hier und hat sich Zeit für mich genommen, als ich ihn darum bat.«

»Du hast in einer Ecke rumgelungert, bis er dich nicht mehr übersehen konnte?«

»Was hast du für Vorstellungen? Ich war beim Wissenschaftsteam und habe eine Frage gestellt, und Dr. Pran war der Erste, der darauf geantwortet hat. Ich hatte in dem Moment sogar das Gefühl, er sei der Einzige, der mich überhaupt ernst nehmen wollte. Und dann kam das eine zum anderen, und wir quatschten uns fest. Wie gesagt, ich habe nicht alles verstanden, aber der Blick auf das Universum, den er mir in der kurzen Zeit vermittelt hat … ich meine: wow! Weißt du? Einfach nur wow!«

Hamilton schüttelte den Kopf. Er erinnerte sich lebhaft an die Details ihres letzten Austauschs.

»Wir haben über das Amaterasu-Teilchen gesprochen, ein Phänomen, von dem ich bis dato gar nichts gewusst hatte.«

Margie runzelte die Stirn. »Hört sich japanisch an.«

»Nicht wahr? Das ist der Name der alten japanischen Sonnengöttin, irgendwie passend. Es ist ein extrem energiereiches Teilchen der kosmischen Strahlung, das erstmals vor endlos vielen Jahren entdeckt wurde. Es ist wirklich so energiereich, dass es keine Erklärung dafür gibt, wie es entstehen konnte, vor allem, wenn man seine Herkunft bedenkt. Die Richtung, aus der das Teilchen eingetroffen ist, weist in die Lokale Leere, ein weitgehend materiefreies Gebiet außerhalb der Lokalen Gruppe von Galaxien, zu der auch unsere Milchstraße gehört. Da es dort keine bekannten Objekte oder Ereignisse gibt, die Teilchen mit einer derart hohen Energie erzeugen könnten, weiß man bis heute nicht, wie es entstehen konnte, denn derartige Teilchen sind zu energiereich, um galaktischen Ursprungs zu sein.«

Margie nickte. »Faszinierend.«

»Deine Höflichkeit spricht für sich, ist aber nicht sehr überzeugend.«

Sie zuckte mit den Achseln.

»Ich hoffe, er hat dir Hinweise zum Selbststudium gegeben«, sagte sie dann. »Ich glaube nicht, dass wir so bald wieder die Muße für komplexe wissenschaftliche Gespräche haben werden, in denen es keine sehr konkreten Probleme zu lösen gibt.«

»Er hat mir den einen oder anderen Tipp gegeben, aber ob ich dafür Zeit haben werde, stelle ich auch erst mal infrage.« Hamilton legte die Gabel beiseite. Die Erbse hatte gewonnen. »Was ich damit sagen will, ist Folgendes: Er hat wirklich eine Tür einen Spaltbreit für mich geöffnet und einen Blick auf ein wildes Universum dahinter ermöglicht, und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr will ich darüber erfahren. Das ist eine ganz andere Sichtweise auf unsere Existenz! Ich weiß gar nicht, wie ich das anders ausdrücken soll. Verstehst du mich?«

Margie legte eine Hand auf seine Rechte und drückte sanft zu.

»Das erinnert mich an eine Familiengeschichte. Ich hatte einen sehr religiösen Onkel. Jonas war sein Name, ich habe dir mal von ihm erzählt, glaube ich.«

»Ich erinnere mich nur dunkel.« Hamilton hasste Familiengeschichten. Aber Margie hatte ihm zugehört, also war er es ihr schuldig.

»Er war auch nicht gerade mein Lieblingsonkel. Schroff und abweisend und sehr von sich und seinem Glauben erfüllt und stets bereit, seine Nichten und Neffen auf den rechten Pfad zu bringen. Das hat bei uns eher Widerstand ausgelöst, und manchmal haben wir uns über ihn ziemlich lustig gemacht – was im Nachhinein auch nicht immer in Ordnung war, aber wir waren Kinder und er hat wirklich ziemlich genervt. Er war immer sehr … intensiv.«

»Und die Moral von der Geschichte?« Hamilton sagte es mit einem leicht genervten Unterton. Er ahnte, worauf das hinauslief.

»Leute, die sehr intensiv sind, die für etwas brennen, kommen in verschiedenen Varianten vor. Einige sind nebenher noch narzisstische Ekel wie mein Onkel. Andere sind sehr nett und harmlos. Die Ersten bemühen sich sehr, scheitern aber an ihrem eigenen Charakter. Die anderen agieren ganz natürlich und sind dadurch sehr überzeugend. Beide haben aber eines gemeinsam: Sie sind in der Lage, einen vom Weg abzubringen, entweder weil man eine Abwehrreaktion zeigt oder weil man wie eine Motte aufs Licht zufliegt. Ich habe da etwas in deinen Augen gesehen, Marcus, etwas sehr … Mottiges. Du darfst bei aller Begeisterung nicht den Weg vergessen, auf dem du gerade wandelst.«

»Wie könnte ich? Du erinnerst mich ja alle halbe Stunde daran.«

»Du übertreibst.«

»Stündlich?«

Margie nickte nachdenklich. »Das kommt hin. Was ich eigentlich sagen möchte: Bevor du dich der Quantenphysik verschreibst und über Zeitreisen nachgrübelst, denke bitte daran, dass du noch siebzehn von zweiundzwanzig dienstbegleitenden Prüfungen ablegen musst, ehe du dein Offizierspatent bekommen kannst. Und ich, lieber Marcus, nur noch zwölf. Wenn wir also in diesem Tempo weitermachen, können wir beide nicht mehr miteinander in die Koje steigen, denn Sex zwischen unterschiedlichen Dienstgradgruppen ist nun einmal ein No-Go.«

Marcus verzog das Gesicht. Margie hatte so eine überzeugende Art, ein Problem auf seinen Kern zurückzuführen, dagegen kam er nur schwer an. Und in diesem Falle war ihr Argument wirklich sehr stichhaltig, denn die Drohung war real und beängstigend.

Er schaute erneut auf die Uhr. Natürlich hätte er dieses Thema gerne noch weiter und in jeder Tiefe diskutiert, aber der Dienstplan machte es leider nicht möglich. Er erhob sich mit seinem Tablett.

»Der Sprung ist in einer Stunde. Es kann sein, dass wir in einem Planeten materialisieren. Dann hat sich jede Erörterung erledigt. Wir sollten dieses Gespräch also fortsetzen, wenn wir sicher sind, dass wir noch leben.«

»Dein sonniges Gemüt liebe ich an dir noch mehr als deine karriereorientierte Arbeitseinstellung«, gab Margie spitz zurück, gesellte sich aber zu ihm, um gemeinsam den Weg zum Maschinenraum anzutreten. Im gesamten Schiff herrschte eine gewisse Anspannung. Was Marcus eben als Scherz leichthin gesagt hatte, enthielt eine bittere Wahrheit, die wie ein Albdruck auf allen lastete.

Captain Ark hatte in einer langen Ansprache auf die Risiken hingewiesen. Danach hatte Chefnavigator Vince genau erklärt, wie die Hyperetappe berechnet worden war und warum sie glaubten, dass sich Hamiltons Orakel nicht erfüllen würde. Sie würden weder sterben noch wieder in der mysteriösen Zeitbarriere landen. Hamilton hatte wenig Lust, erneut sich selbst zu begegnen, er erinnerte sich an den Vorfall eher ungern. Ark und Vince hatten sich redlich bemüht, Zuversicht zu verbreiten. Aber sie sprachen zu einer Besatzung voller Experten, die Dinge generell ganz gut einschätzen konnten.

Außerdem waren Raumfahrer abergläubisch. Das musste man immer mit einberechnen.

So kam es, dass manche der Crewmitglieder sehr nachdenklich aussahen und sich wohl fragten, ob jetzt der Zeitpunkt gekommen sei, den Dienst zu quittieren. Die meisten bemühten sich um Gelassenheit, genährt von Fatalismus. Sowohl Hamilton wie auch seine Freundin fielen unter diese Kategorie. Aber nicht jeder verbarg seine Sorge. Sie mussten in dieser Situation alle aufeinander aufpassen.

Genau betrachtet war die Komplexität des Universums so lange eine feine Sache, wie sie Gegenstand von philosophischen Betrachtungen blieb. Zu diesem Schluss kam Hamilton, als sie ihren Dienstort betraten und Simmons ihnen sofort ihre Plätze zuwies. Sobald man sich mit sehr praktischen Konsequenzen auseinandersetzen musste, verblasste der Reiz der Komplexität dann doch etwas.

2

»Er hat nichts falsch gemacht. Er hat alles richtig gemacht.«

»Das hilft uns leider nicht weiter.«

Saras Zusammenfassung war auf der einen Seite eine gute Nachricht, auf der anderen aber auch nicht. Natürlich war es gut, dass der unter steter Beobachtung stehende Navigationsoffizier Vince seine Arbeit ordentlich und ohne Tadel erledigte. Gleichzeitig fehlte damit aber auch jede konkrete Handhabe, da es keine neuen Informationen über jene verdächtigen Tätigkeiten gab, die ihn zum Zentrum ihrer aller Aufmerksamkeit gemacht hatten. Er tat seltsame Dinge, und es bestand die Gefahr, dass er erneut zur Gefahr für die Proxima würde, aber irgendwas …

Ark schüttelte den Kopf. Irgendwas stimmte nicht an der Art, wie bei Vince etwas nicht stimmte. Anders konnte sie es beim besten Willen nicht in Worte fassen. Es war aber wahrscheinlich besser, das nicht laut zu äußern.

»Ich habe alles dreimal gegengerechnet«, fuhr Sara fort. »Die Sprungdaten sind so gut, wie sie sein können. Espinoza ist meiner Meinung, und sie versteht eine Menge von Navigation.«

»Ich bin gleichfalls deiner Meinung, und ich habe jahrelang als Navigationsoffizierin gedient«, ergänzte Ark. »Wenn wir scheitern, dann aufgrund einer Laune der Natur oder weil Dr. Pran sich ganz furchtbar geirrt hat, aber nicht, weil Vince Quatsch macht.«