"Super Nanny" dringend gesucht - Christine Stutz - E-Book

"Super Nanny" dringend gesucht E-Book

Christine Stutz

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Beschreibung

Loud Dassler ist verzweifelt. Seine sechszehnjährige Tochter Kandy dreht vollkommen durch. Egal was er tut, das Mädchen rebelliert gegen alles und jeden. Jeder zweite Satz ist: "Ich hasse dich, Dad!" Dann klaut sie ein Auto und fährt ohne Führerschein. Loud weiß nicht weiter. In seiner Verzweiflung sucht er sich ein spezielles Kindermädchen. Eine Frau, die seine verwöhnte und missratene Tochter wieder auf den rechten Weg bringt. Seine Wahl fällt auf Erika Spencer. Eine sehr energische und spontane Frau, die weiß, wie sie mit Kandy umgehen muss. Seine Tochter hat keine Chance, sich gegen Erika aufzulehnen. Egal, was Kandy plant, Erika ist schneller und raffinierter Die Frau ist Gold wert. Wäre sie nur nicht so verdammt jung, hübsch und unglaublich sexy. Erika bringt Louds Leben , vor allem sein Liebesleben, vollkommen durcheinander.. Die Frau zieht ihn magisch an. Dabei hatte Loud sich nach seiner Scheidung doch geschworen, sich nie wieder zu verlieben. Doch da kannte er ja Erika auch noch nicht. Empfohlen ab 18

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Seitenzahl: 113

Veröffentlichungsjahr: 2020

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"Super Nanny" dringend gesucht

TitelseiteProlog1 Kapitel2 Kapitel3 Kapitel4 Kapitel5 Kapitel6 Kapitel7 Kapitel8 Kapitel9 Kapitel10 Kapitel11 Kapitel12 Kapitel13 KapitelEpilogImpressum

„Super Nanny“

Dringend gesucht!

Prolog

Prolog

Loud Dassler war verzweifelt.

Warum noch mal, war er vor sechszehn Jahren so stolz gewesen? Als er seine kleine Tochter überglücklich, im Arm gehalten hatte? Damals war er der festen Überzeugung gewesen, seiner Tochter der beste Vater der Welt zu werden. Das ihm nichts und gar nichts, davon abhalten konnte, seiner Prinzessin jeden Wunsch zu erfüllen. Kandy sollte es an nichts fehlen.

Jetzt, sechszehn Jahre später, stand seine Tochter Kandy schreiend und tobend vor ihm. Und das nur mal wieder, weil er ihr verbot, das Wochenende mit ihren Freundinnen in dem Haus am Meer zu verbringen. Allein, ohne Erwachsene. Das ging gar nicht, dachte er frustriert.

Okay, Kandy wurde bald sechszehn Jahre alt. Ein magisches Alter. Und Loud hatte sich darauf gefreut, diesen Geburtstag mit seiner Tochter allein zu feiern. Denn wie viele Geburtstage konnte er noch mit seinem einzigen Kind allein feiern? Bald war sie erwachsen und feierte mit ihrem Freund oder sogar Ehemann. Dann war der alte Vater abgeschrieben.

Doch jetzt verlangte Kandy, den Geburtstag und die drauffolgende Nacht! Allein mit ihren Freundinnen im Strandhaus zu verbringen! Sie wollte dort eine große Feier veranstalten. Und garantiert kamen da auch Jungs. Und wie so etwas endete, wusste Loud, er war ja auch mal jung gewesen. Das konnte Laud nicht zulassen. Nicht bei seiner kleinen Prinzessin. Sie war doch noch ein Kind! Es war ihm wie gestern, dass sie noch mit Puppen gespielt hatte.

Wann hatte sich ihr tolles, unzertrennliches Band, Vater- Tochter, so verändert? Früher hatte seine kleine Tochter ihn doch vergöttert. Nichts konnte zwischen sie beide kommen. Auch nicht der Weggang von Marcy. Loud Exfrau und Kandys Mutter. Marcy war mit einem anderen Mann davongegangen. Einfach so. Von einem Tag zum anderen. Sie lebte jetzt an der Ostküste mir ihrem Fitnesstrainer. Vom Unterhalt, den er der Frau jeden Monat zahlen musste. Und dass, obwohl sie ihm betrogen hatte. Und ihm mit einem damals siebenjährigen Kind allein gelassen hatte. Loud fluchte still und holte tief Luft. Er wollte vernünftig mit Kandy reden, so wie früher. Das hatte doch sonst immer funktioniert. Doch schon schrie Kandy erneut.

„Du bist so peinlich Vater! So was von altmuffig! Du bist der Grund, warum ich bei meinen Freunden ausgelacht und gedisst werde! Jeder lacht über mich! Ich darf nie etwas machen! Du bist echt mies, Vater! Ich hasse dich! Und ich werde die Party doch geben! Ich bin erwachsen, kapier das endlich! Ich bin kein Kind mehr! Du kannst mir doch nichts alles verbieten! Wäre ich doch damals nur mit Mama gegangen! Die hätte es mir erlaubt!“ schrie Kandy Loud wütend an. „Mama ist wesentlich cooler als du!“ Sie trampelte mit dem Fuß auf und ihr Absatz brach ab. Wutentbrannt darüber, warf sie ihre Schuhe durch den Raum. Loud konnte gerade noch ausweichen.

„Deine Mutter wollte dich damals nicht! Sie hat dich einfach hiergelassen und gesagt, ihr neuer Freund sei genervt von Kindern!“ schrie Loud zurück. Er sah die Erschütterung im Gesicht seiner Tochter und verfluchte sich. Das war ein Fehler gewesen. Das hatte er eigentlich nicht sagen wollen. Nie sagen wollen. Kandy vermisste ihre Mutter, das wusste er natürlich. Er wollte nicht, dass Kandy ihre Mutter verachtete. Lieber war er der böse Elternteil.

„Das ist nicht wahr! Mama sagte, dass du sie davongejagt hast! Weil du nur ans Geldverdienen denkst und sie nur etwas Spaß wollte. Dass du verboten hast, dass sie mich mitnehmen durfte! Ich hasse dich, Vater!“ schrie Kandy aufgebracht. „Du bist nur am Arbeiten und Schuften! Nie hast du Zeit gehabt für Mama oder mich! Kein Wunder, dass Mama sich jemanden gesucht hat, der sie wirklich liebt!“ schrie Kandy weiter als Loud geschockt schwieg.

„Ich habe geschuftet, ja! Ich habe viel und schwer gearbeitet. Aber ich habe uns ein Vermögen erarbeitet und sorge jeden Tag dafür, dass es auch so bleibt! Damit du alles bekommst, was du brauchst! Und deine Mutter in ihrer tollen Wohnung an der Ostküste ihren jungen Trainer vögeln kann!“ schrie Loud unbeherrscht zurück. Wieder die falschen Worte, das wusste Loud, doch auch sein Nervenkostüm bröckelte. Er war doch gerade erst von der Arbeit Zuhause und hatte sich auf einen ruhigen Abend gefreut.

„Du bist widerlich, Dad. So was von ekelig. Kein Wunder, dass Mama weg ist!“ schrie Kandy und rannte aus dem Raum. Sie schlug laut die Tür zu. Das Geschirr im Schrank wackelte gefährlich. Dann war sie fort und Loud blieb allein und traurig zurück. Müde erhob er sich und schenkte sich einen doppelten Whisky ein. Dann ließ er sich auf das bequeme Sofa fallen und schloss erschöpft die Augen.

Neunzehn Jahre alt war er damals als er Marcy kennenlernte. Süße sechszehn Jahre alt und gerade auf seine Schule gewechselt. Er war damals auf der Stelle verliebt gewesen. Loud hatte gewusst, dass er diese wunderschöne, junge Frau, denn dass war Marcy in seinen verblendeten Augen, beeindrucken musste. Wollte er eine Chance bei dem umschwärmten Mädchen haben, musste er Erfolg haben. Durch Zufall erbte er etwas Geld. Doch statt es auszugeben, legte er es in Immobilien an. Er kaufte ein heruntergekommenes Haus und renovierte es. Ganz allein, mit viel Geschick. Dann verkaufte er es mit viel Gewinn, kaufte das nächste und so weiter. Jetzt, neunzehn Jahre später, war er Milliardär. Doch das zu bleiben, erforderte einen täglichen Kampf. Das Bauwesen war hart umkämpft. Er hatte versucht, seine Frau Marcy und seine Tochter da raus zu halten. Ein Fehler, denn beide hatten sich von ihm abgewendet. Es ging ganz schleichend. Fast unbemerkt, dachte er finster. Seine Frau hatte ihn mehrmals betrogen, immer wenn er auf Geschäftsreise war. Während er treu geblieben war. Er hatte sich jedes Mal zusammengerissen. Nicht dass er nicht genug Möglichkeiten und Angeboten bekommen hätte. Denn er wusste selbst, wie umwerfend er aussah. Frauen flogen auf ihn. Mit seine fast eins Neunzig, seinen rotblonden Haaren und den stahlblauen Augen. Er hätte jede haben könne, die er wollte.

Doch er war Marcy treu geblieben. Er, der große Idiot, dachte er bitter. Jetzt war er seit acht Jahren geschieden. Nun, das ermöglichte ihn natürlich, sich sexuell auszutoben. Er musste keine Rücksicht mehr nehmen. Doch das Verhältnis zu seiner Tochter bröckelte zusehends. Hatte Kandy zu viel von ihrer Mutter geerbt? Oder war das nur die berühmte Pubertät? Würde sich das noch irgendwann geben? Loud raufte sich verzweifelt die Haare und sah zur Uhr. Er wollte heute Abend eigentlich ausgehen. Er hatte ein Date. Mit einer jungen Frau, die ihm eine Agentur vermittelt hatte. Doch er konnte Kandy heute nicht allein lassen. Seine sechszehnjährige Tochter brachte es fertig, so wütend, wie sie war, das Haus zu verlassen und über Nacht zu verschwinden. So wie sie es bereits drei Mal getan hatte. Um ihn zu bestrafen.

Es klopfte an der Tür und Olivia, seine Haushälterin, steckte den Kopf zur Tür herein. „Mister Loud Dassler. Sie brauchen dringend professionelle Hilfe! So geht es mit ihrer Tochter nicht weiter! Ich kann das nicht mehr! Kandy braucht ein spezielles Kindermädchen“ sagte Olivia streng. „Haben sie die Telefonnummer von Nanny Mc Finne?“ grunzte sie grob. Sie öffnete die Tür weit. Loud hörte, wie verschiedene schwere Gegenstände durch einen Raum geworfen wurden und zerbrachen. Das war eindeutig Kandy. Ihr Temperament war teuflisch. Das hatte sie eindeutig von Marcy, dachte er erschöpft. „Ich habe ihnen da was besorgt. Entweder das oder ich kündige!“ Olivia warf ihm eine Broschüre zu. Loud las das Deckblatt und nickte schwer.

„Ich werde mich darum kümmern“ sagte Loud finster.

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

1 Kapitel

1 Kapitel

Ich stand leicht nervös vor dem Büro meiner Chefin. Diesmal hatte ich echt großen Mist gebaut, dass wusste ich natürlich. Ich würde gekündigt werden, wenn es dabeiblieb. Melodie würde mich achtkantig rauswerfen. Keine Frage. Ich hörte meine Chefin so laut schreien, dass ich es durch die geschlossene Tür hören konnte.

Jetzt wurde die Tür geöffnet. „Kommen sie rein Erika! Ich warte schon auf sie! Sie sind wieder mal zu spät!“ schrie Melodie wütend. Ich zuckte nur mit den Schultern. „Ich wusste doch, wie sie drauf sind. Warum sollte ich da beeilen, zu ihnen zu kommen.“ Sagte ich leise. Doch Melodies ausordentlich gutes Gehör, vernahm diese Worte trotzdem. Die Frau fluchte unanständig. „Setzen sie sich, Erika! Sie sind Kinderpädagogin! Was fällt ihnen ein, den Sohn des Kongressabgeordneten nackt durch die Straßen laufen zu lassen! Durch die ganze Stadt! Ein Riesenskandal! Haben sie die Schlagzeilen gesehen?“ schrie mich Melodie an.

Ich holte tief Luft, um mich zu verteidigen. „Es war nicht die ganze Stadt! Nur drei Blocks! Und ich habe den jungen Mann davon abgehalten, seine Freundin zu beglücken! Der Kerl ist fünfzehn! Und er wollte mit einer vierzehnjährigen ins Bett! Soll ich dabei selenruhig zusehen? Ich tat, was ich konnte. Ich zerrte den Jungen vom Mädchen runter und warf seine Kleidung ins Auto. Als er sich weigerte, einzusteigen, fuhr ich los. Kann ich was dafür, dass der Junge mir nackt nachlief? Verfolgt vom Vater des Mädchens, der eine Axt schwang?“ fragte ich schmunzelnd. Ich erinnerte mich an den Abend und unterdrückte ein Grinsen. Es war saukomisch gewesen.

„Ist das ihre Einstellung von Erziehung schwieriger Kinder?“ schrie Melodie mich wütend an. Ich zuckte erneut mit den Schultern. „Es hat doch funktioniert. Stuart wird es zweimal überlegen, ob er sich noch einmal einer Minderjährigen nähert. Sein Vater hat ihn jetzt auf ein strenges Internat verfrachtet.“ Sagte ich zufrieden. Ich würde nicht zulassen, dass Mädchen missbraucht wurden, dachte ich. Und dieser Stuart war ein widerlicher Kerl, der sich auf das Amt seines Vaters etwas einbildete. Ich hatte es nicht leicht mit dem Jungen gehabt, dachte ich. Und der gestresste Vater war nicht besser gewesen. Er war mir die ganze Zeit, die ich in seinem Haus verbracht hatte, nachgestiegen. Er hatte mich ständig belästigt. Jetzt war ich beide los. Vater und Sohn. Was für ein Glück, dachte ich.

„Ich muss sie rauswerfen, Erika. Sie haben mir jetzt bereits den dritten Kunden gekostet. So geht es nicht weiter. Ihre Methoden sind zu radikal. Das kann ich nicht weiter akzeptieren.“ Sagte Melodie schwer. „Habe ich mir gedacht, Chefin. Ich habe meinen Schrank schon geräumt. Ach ja, die Uniform ist noch neu und ungetragen. Ich habe sie nicht gebraucht“ erklärte ich gequält lächelnd. Mich würde niemand zwingen, so ein Teil zu tragen, dachte ich bitter.

„Sie werden rausgeworfen? Perfekt. Ich stelle sie ein, Erika“ hörten wir eine dunkle, raue Stimme von der Tür her. Melodie und ich schwangen herum und sahen einen großgewachsenen, Mann mit rotblonden Haaren im Türrahmen stehen. Der Mann sah unverschämt gut aus. Keine Frage. Viel besser als der übergewichtige Abgeordnete, dachte ich. Hätte mich dieser Kerl dort belästigt, wäre ich ein williges Opfer geworden. Schnell schüttelte ich den Gedanken ab. Wie kam ich jetzt auf solche Gedanken. „Sie wollen mich einstellen? Wer sind sie, Mister“ fragte ich neugierig.

Der Mann kam in den Raum und reichte Melodie eine Visitenkarte. „Ich bin Loud Dassler. Immobilien und Vermietung. Der Name sollte ihnen bekannt sein. Ich brauche ganz spezielle Hilfe bei meiner sechszehnjährigen Tochter.“ Stellte sich der Mann ernst vor.

„Setzen sie sie sich doch, Mister Dassler. Ich denke, dass ich da jemand für sie finden werde. Jemand geeigneteres. Jemand mit etwas mehr Erfahrung. Erika ist da sehr impulsiv. Keine gute Eigenschaft für einen pubertierenden Teenager. Sie brauchen jemand, der etwas besonnener ist.“ Sagte Melodie überfreundlich. Sie sah mich herausfordernd an.

„Alles klar, ich verstehe. Die kleine schwarzhaarige ist raus. Ich weiß, wann ich gehen muss. Ich werde mich dann mal auf den Weg machen. War nett, sie kennenzulernen, Mister Dassler.“ Sagte ich finster. Ich erhob mich. „Nehmen sie Platz, Mister. Der Stuhl ist vorgewärmt“ setzte ich frech hinzu.

„ Ich sagte, ich brauche sie, Erika. Und ich bekomme sie. Oder ich gehe und suche woanders weiter“ sagte Loud Dassler hart. Der Mann griff nach meinem Arm und führte mich aus dem Büro. „Lassen sie uns einen Kaffee trinken, Erika.“ Befahl der Mann streng. Er ignorierte Melodie, die ihm aufgebracht nachlief. „Ich habe wesentlich bessere Erzieherinne, Miste Dassler,“ rief sie. Der Mann schüttelte nur den Kopf und warf die Tür hinter uns zu.

„Wie energisch, Mister Dassler. Oh Mann. Hätten sie den Ton früher bei ihrer Tochter verwendet, hätten sie jetzt weniger Probleme“ sagte ich kurzatmig. Verwundert hob Loud seine Augenbrauen. Doch dann schwieg der Mann.

Die Tür hinter uns, ging ein letztes Mal auf. „Ich habe sie gewarnt, Mister Dassler!“ schrie Melodie uns hinterher.

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

„Also, dann erzählen sie mal, was haben sie denn alles verkehrt gemacht als sie ihr Kind erzogen haben“ sagte ich ernst. Ich schenkte mir Kaffee ein und wartete, bis sich der große Mann zurücklehnte. Wieder hatte ich Zeit, das markante Gesicht meines gegenüber zu studieren. Das harte Kinn und die strenge Nase verrieten Selbstbewusstsein und Entschlossenheit. Der Mann war gewohnt, zu bekommen, was er wollte. Das wurde mir klar. Und jetzt wollte er mich. Ich schwieg und wartete, dass er sprechen würde. „Ich kann ihnen nicht helfen, wenn sie mir nichts erzählen, Mister Dassler. Ich wurde in Kindererziehung ausgebildet, nicht in Gedankenlesen. Ich muss wissen, was auf mich zukommt“ sagte ich leise, warnend. Demonstrativ sah ich zur Uhr.

„Also gut. Ich rede, Herr Richter. Ich habe Kandy alles ermöglich, was sie wollte. Ich, ich muss viel arbeiten, Lady. Und meine Frau ist weg, da war Kandy sieben. Leider konnte ich meinem Kind nicht so trösten wie ich wollte. Aber ich konnte ihr etwas geben, um ihren großen Kummer zu stillen. Sie wollte Reitunterricht, Tennis, Tanzen und so weiter. Ich bin vermögend und gab ihr das alles. Kandy war zufrieden und glücklich. Doch jetzt plötzlich wird es immer schlimmer. Ihre Ansprüche werden immer größer und maßloser. Sie flippt fürchterlich aus, wenn ich einmal nein sage.“ Sagte Loud Dassler schwer. Der Mann raufte sich die Haare.

„Ihr erster Fehler, Mister Dassler. Sie haben den Verlust der Mutter mit immer größeren Geschenken kompensiert. Ein schwerwiegender Fehler, der sich jetzt rächt.“ Sagte ich trocken. „Ich verstehe nicht. Was soll daran falsch sein. Ich liebe mein Kind doch.“ sagte Loud grimmig. Ich kicherte und trank einen Schluck Kaffee. „Das verstehen sie nicht? Ach nein? Kinder sind wie Welpen! Erlauben sie ihnen, sich einmal aufs Sofa zu legen, tun sie ab dem Zeitpunkt immer. Erlauben sie ihnen, sich einmal ans Fußende ihres Bettes zu legen, verbringen sie ab sofort ihre Nächte auf dem Sofa! Selbst ein Zwergdackel beansprucht den Platz eines Bernhardiners.“ Erklärte ich schmunzelnd. Loud verdrehte fragend den Kopf. Er verstand mich nicht, dachte ich. „Sie haben ihrer Tochter alles gegeben, was sie wollte. Kandy hat nie ihre Grenzen gezeigt bekommen.“ Sagte ich ernst. „Kinder und Hund brauchen klare Grenzen! Sie hätten schon viel früher nein sagen müssen!“ setzte ich erklärend hinzu.