Sylt Sessions - Lady Sas - E-Book

Sylt Sessions E-Book

Lady Sas

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Beschreibung

Ein wohlhabendes Ehepaar lädt die BDSM-Autorin und private Femdom Lady Sas zusammen mit ihrem Sklaven Toytoy nach Sylt zum SM-Urlaub ein. Lady Isabell möchte Lady Sas bei Sessions über die Schulter schauen und ihr Ehesklave C. soll von Toytoy lernen. Auf diese Weise soll die Ehe der beiden neuen Schwung bekommen. Lady Isabell verfolgt mit der Einladung aber noch ein weiteres Ziel, von dem ihr Ehesklave C. nichts ahnt… In diesem Buch schildert Lady Sas anschaulich, was sie in ihrem Femdom-Urlaub erlebt, darunter zwei intensive Outdoor-Erziehungen. Sie lässt nichts aus und geht detailliert auf die einzelnen Sessions ein. Inhalt Kapitel 1. Café Kupferkanne Kapitel 2. Hallo, Westerland Kapitel 3. Das Spiel mit der Eifersucht Kapitel 4. Ankommen auf Sylt Kapitel 5. Die Aua-Fernsteuerung Kapitel 6. Bei Fuß! Kapitel 7. Outdoor-Abenteuer auf Sylt Kapitel 8. Love is in the Air Kapitel 9. Die Putzsklaven Kapitel 10. Abschied von Sylt Kapitel 11. Der Anfang ist gemacht Feedback & Kontakt

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1. Café Kupferkanne.

Kapitel 2. Hallo, Westerland.

Kapitel 3. Das Spiel mit der Eifersucht.

Kapitel 4. Ankommen auf Sylt.

Kapitel 6. Bei Fuß!

Kapitel 7. Outdoor-Abenteuer auf Sylt.

Kapitel 8. Love is in the Air.

Kapitel 9. Die Putzsklaven.

Kapitel 10. Abschied von Sylt.

Kapitel 11. Der Anfang ist gemacht.

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Buchtipps.

Impressum

Sylt Sessions

Lady Sas im BDSM & Femdom Urlaub

Frankfurt/Main, März 2020,

überarbeitet im Februar 2023

Drei kurze Vorbemerkungen.

Alle beteiligten Personen haben ihr Einverständnis erklärt, dass diese Erzählung so erscheinen darf.

Dieses Buch ist nur für Erwachsene geeignet, die offen für Themen wie BDSM, Fetisch und Sexualität sind.

Alle Handlungen erfolgen im gegenseitigen Einvernehmen zwischen Erwachsenen.

Kapitel 1. Café Kupferkanne.

In meinem Kopf war Sylt immer ein weißer Fleck. Ich wusste zwar ungefähr, wo Sylt lag und dass in Kampen viele Reiche und Prominente zu finden sind, aber trotzdem hatte ich nie ein konkretes Bild vor Augen.

Jetzt sitze ich im Café Kupferkanne, am Rande von Kampen, inmitten eines 28 Hektar großen Naturschutzgebiets, nur 500 Meter entfernt von der Nordsee und versuche, die vielen neuen Eindrücke zu sortieren, während Lady Isabell putzmunter und gut gelaunt auf mich einredet. Lady Isabell ist meine Gastgeberin. Sie wohnt in Kampen, hat alle meine Bücher gelesen (Zitat: „verschlungen“) und mich zum Femdom-Urlaub eingeladen. Das war 2018. Ein Jahr später, im Juli 2019, sitze ich nun tatsächlich mit ihr zusammen an einem runden Holztisch in einem bequemen Korbsessel und trinke Kaffee.

Das Café Kupferkanne ist ziemlich berühmt auf Sylt. Wir sitzen draußen in der Gartenanlage, die man sich als grünes Labyrinth vorstellen kann. Ich habe keine Ahnung, auf welchem der verschlungenen Wege wir an diesen Tisch gekommen sind und kann nur hoffen, dass mich Lady Isabell wieder nach draußen führt. Grüne Nadelbäume wiegen sich im Wind, dichte Büsche schützen uns vor neugierigen Blicken der Nachbartische. Ab und zu laufen Leute vorbei, die nach einem freien Platz suchen. Kein Zweifel: Diese Location hier ist beliebt und die Plätze sind begehrt.

Die Speisekarte verrät mir etwas über die Geschichte des Cafés. Alles begann damit, dass der Bildhauer Günter Rieck als 35jähriger acht Tage vor dem Ende des 2. Weltkriegs auf die Insel kam und einen Flakbunker als Unterkunft zugewiesen bekam. Freunde von ihm schauten auf ein Glas Wein vorbei. Der Wein schien ziemlich gut gewesen zu sein, denn 1950 wurde aus dem Künstleratelier-Bunker ein Künstler-Lokal. Der verwinkelte Garten folgt offenbar dem Prinzip, das auch im Haus gilt. Hier gibt es ebenfalls ein Labyrinth, das man ohne kundigen Führer nur auf eigenes Risiko betreten sollte.

„Es fühlt sich irgendwie total irreal an, jetzt so mit dir dazusitzen und Kaffee zu trinken“, sagt Lady Isabell und nippt an ihrer Tasse. „Wieso das?“, frage ich erstaunt und schiebe meine Sylt-Betrachtungen zur Seite. „Ich weiß auch nicht. Es ist so, als würde man eine Figur aus einem Buch treffen. So wie… “ Sie blickt zur Seite und sucht nach einem passenden Beispiel. „Keine Ahnung. Mir fällt jetzt gerade nur Harry Potter ein.“ Wir lachen beide. „Nein, nein, entschuldige. Das ist natürlich ein blödes Beispiel“, schmunzelt Lady Isabell. Ihre Zähne sind weiß. Also richtig weiß. So etwas sieht man heute selten. Meistens sind Zähne von Kaffee oder Tee oder Zigaretten etwas verfärbt. Bei Lady Isabell dagegen sieht man nichts davon. Sie ist eine gepflegte Dame von mittlerer Größe, also vielleicht 1 Meter 70. Um ihre grün-grauen Augen zeichnen sich Fältchen ab, die aber so dezent sind, dass sie sicher eine exzellente Pflegeserie verwendet. Ich schätze Lady Isabell auf Ende 40. Sie hat lange schwarze Haare, die sie schlicht zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hat. An ihren Ohren blitzen Diamantohrringe, die in Roségold eingefasst sind. Ihre Finger sind ebenfalls mit goldenen Diamantringen geschmückt, darunter ist auch ein Ehering – ein Roségold-Traum, der mit unzähligen Diamanten besetzt ist. Ausgesprochen hübsch! Meine Gastgeberin trägt einen blau-grau gemusterten Mantel. Ihren dunkelgrauen Schal hat sie auf den Stuhl neben sich abgelegt, so dass man ihren dunkelblauen Pullover sehen kann. Dazu trägt sie hellgraue Jeans, die in hellen Wildlederstiefeln mit dezentem Absatz stecken. Schick, aber unauffällig. Wer sich so anzieht, der möchte keine besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Ihre schlanke Erscheinung und ihr gepflegtes Äußeres wirkt attraktiv. Ich bin sicher, dass mein Sklave Toytoy kein Problem haben wird, sich Lady Isabell zu unterwerfen. Denn das ist der Deal, wenn man es ganz nüchtern betrachten möchte. Lady Isabell schaut mir dabei über die Schulter, wie ich bei Sessions vorgehe – und dafür sind wir eingeladen, neun Tage lang die Insel zu genießen. Vom 7. bis zum 15 Juli.

„TT ist noch im Apartment?“, erkundigt sich Lady Isabell. „Ja, TT räumt die Koffer aus und füllt den Kühlschrank“, erkläre ich. Wir haben uns darauf geeinigt, von Toytoy in der Öffentlichkeit als „TT“ zu sprechen, man weiß schließlich nie, wer mithört oder zufällig etwas aufschnappt. Zum Glück ist Lady Isabell beim Thema Diskretion ebenso penibel wie ich selbst. Das beruhigt mich. Schließlich lebe ich meine BDSM-Leidenschaft nur rein privat hinter verschlossenen Türen aus und gehe wochentags in Frankfurt/Main einem bürgerlichen Beruf in einer konservativen Branche nach. Wer noch kein Buch von mir gelesen hat, dem gebe ich gerne eine kurze Vorstellung von mir: Guten Tag, ich heiße Lady Sas, bin Anfang 50, 1,69 Meter, schlank, blonde schulterlange Haare, graublaue Augen, glücklich geschieden, habe eine erwachsene Tochter, bin eine rein private Herrin, reiselustig, unternehmungslustig und ein bisschen pervers. Nun, man könnte auch sagen: experimentierfreudig. Meinen privaten Sklaven Toytoy habe ich seit Februar 2011. Er gehört mir, wohnt aber nicht bei mir. Wir sehen uns nur an den Wochenenden, dann spielen wir 24/7 durchgängig in unseren Rollen. Mir ist wichtig zu betonen, dass wir eine reine SM-Beziehung haben, keine Partnerschaft. Da ist also weder innige Liebe noch heißer Sex im Spiel. Das klingt jetzt vielleicht etwas langweilig, aber die Sache hat ihre Vorzüge. Ich kann meine dominanten Phantasien mit Toytoy ausleben, habe aber ansonsten keine Verpflichtungen und kann mich auch anderweitig vergnügen. Dieses Privileg hat Toytoy nicht, er ist exklusiv an mich gebunden und darf keine andere Herrin neben mir haben. Und eine Freundin schon gar nicht. Das mag ungerecht klingen, aber so ist unser Verhältnis nun mal geregelt. Wer sich für Details dazu interessiert, der kann sich gerne den Sklavenvertrag ansehen, den ich mit Toytoy geschlossen habe. Er befindet sich öffentlich zugänglich auf meiner Femdom-Website: lady-sas.com

Wirklich rechtlich bindend ist so ein Vertrag natürlich nicht, aber er bietet eine gute Orientierung für die SM-Beziehung. Damit der Sub nicht sagen kann, er habe nichts von einer bestimmten Regel gewusst, wenn er dagegen verstößt. In diesem Vertrag stehen übrigens auch einige Regeln, an die ich mich zu halten habe. So ist es mir zum Beispiel untersagt, die Gesundheit des Subs ernsthaft zu gefährden, gegen seine Tabus zu verstoßen oder ihn öffentlich zu outen.

„Also… weiß du…“, druckst Lady Isabell herum und macht einen etwas gequälten Gesichtsausdruck. „Ja… wie soll ich anfangen… ich, nun ja, ich war vielleicht nicht völlig offen zu dir.“ Sie macht ein Gesicht, als hätte sie auf eine Zitrone gebissen und schaut mich an wie ein Mädchen, das heimlich Schokolade genascht hat und erwischt worden ist. „Okay“, sage ich nachdenklich und überrascht. „Und was heißt das jetzt?“ – „Das heißt, dass ich dich nicht nur eingeladen habe, um etwas von dir zu lernen.“ – „Sondern?“, hake ich nach. „Sondern… naja… du hast doch TT dabei… und… mein Mann… also…“

Sie bricht ab. Ihr Blick schweift suchend umher. Offenbar möchte sie sicherstellen, dass uns niemand zuhört. Sie beugt sich etwas nach vorne und sagt mit vertraulich gesenkter Stimme: „Ich habe Probleme mit Carsten. Es ist… es funktioniert irgendwie alles nicht.“ – „Was denn alles?“, will ich wissen und beuge mich nun ebenfalls etwas vor, was aber völlig unnötig ist, weil eh niemand in der Nähe ist, der uns belauschen könnte. „Na alles!“, sagt Lady Isabell und wirkt ein kleines bisschen verzweifelt, als sie hilflos mit den Schultern zuckt. „Wir sind seit 13 Jahren verheiratet und unser… wie sagt man… Sexleben ist total eingeschlafen. Seit drei Jahren versuchen wir schon, mit SM Pfeffer in unsere Beziehung zu bringen, aber es ist so…“ Sie gestikuliert mit den Händen und der Schmerz auf ihrem Gesicht spricht Bände, während sie nach dem richtigen Wort sucht. „Ich weiß auch nicht, es ist einfach kompliziert und schwierig. Ein Schritt vor, zwei zurück.“ – „Das tut mir leid“, sage ich und überlege, was genau sie wohl vorhaben mag, komme aber nicht darauf. „Wie passe ich da ins Bild?“ – „Ich dachte… vielleicht… wenn er sieht, wie sich dein Sklave verhält… vielleicht… bietet ihm das eine gewisse Orientierung?“ – „Fehlt ihm die denn?“, frage ich zurück. Lady Isabell nimmt einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse. „Ja. Und nein. Das ist schwer zu sagen. Es sind so Phasen. Mal ist er brav und devot und es macht richtig Spaß und ich denke schon: Ja, jetzt passt es. Und dann ist er wieder völlig von der Rolle, führt sich auf wie ein Macho, fährt alleine weg und so weiter.“ – „Fährt alleine weg? In den Urlaub?“, hake ich nach. „Urlaub? Naja, wie man es nimmt. Wir verbringen viel Zeit in Hamburg, da haben wir auch ein Haus, weißt du, und Carsten fährt dann gerne mal nach Berlin. Angeblich, weil er da geschäftlich zu tun hat. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich in Berlin mit Frauen trifft.“ – „Mit Frauen? Hat er eine Freundin?“ – „Nein, nein, das sind alles Prostituierte“, erklärt sie und sagt noch etwas leiser: „In einem schwachen Moment hat er mir alles gestanden und hoch und heilig versprochen, sich zu ändern. Aber…“ Ein höhnisches Lächeln gleitet über ihre Lippen. „… nun ja, ich glaube nicht so wirklich, dass er sich geändert hat.“ – „Okay“, sage ich. „Und wie sieht dein Plan aus?“ – „Mein Plan? Ich habe keinen Plan! Ich dachte mir, vielleicht hast du ja einen?“ – „Äh… so spontan gerade nicht“, sage ich etwas überrumpelt. „Ich kenne deinen Mann ja noch gar nicht.“ – „Ich dachte mir: Vielleicht hilft es ja, wenn er sieht, wie ein anderes Paar spielt. Oder wie ein anderer Sub in seiner Rolle aufgeht. Ich fände es sogar richtig gut, wenn er mal ein bisschen eifersüchtig wird! Ja, das wäre gut!“ Sie strahlt und ihre weißen Zähne blitzen in der Sonne. „Eifersüchtig auf Toytoy?“ – „Ja, auf Toytoy. Das würde mir gefallen. Natürlich nur in seiner Rolle als Sub. Mein Mann lässt sich ganz schön gehen, weißt du. Blumen bekomme ich höchstens zum Hochzeitstag und Fitnessübungen hat mein Mann schon seit Jahren nicht mehr gemacht. Na, du wirst es ja sehen…“ – „Und du meinst wirklich, wenn er eifersüchtig auf Toytoy wird, strengt er sich mehr an? – „Ja, warum denn nicht?“, meint Lady Isabell. „Ich würde es zumindest gerne mal versuchen. Außerdem dachte ich mir… na, er kennt auch viele deiner Bücher und deinen Blog liest er auch, er ist ein richtiger Fan von dir. Wenn er von dir hören würde, dass er sich noch viel mehr anstrengen muss, na, dann macht er das vielleicht auch!“

Ich lehne mich zurück und versuche einen klaren Gedanken zu fassen. Der Plan erscheint mir etwas seltsam. „Also, ich weiß nicht. Das Beste wird sein, wir lernen unsere Subs einfach mal gegenseitig kennen und ich sehe dann gerne mal, was ich für dich tun kann. Einverstanden?“ – „Ja, klingt gut! Sehr gerne“, nickt Lady Isabell eifrig. „Vielleicht könntest du ja Toytoy entsprechend briefen. Also ihm sagen, dass er ein bisschen schauspielern soll und… nunja… mich entsprechend gut finden soll.“ Ich muss grinsen, als ich antworte: „Du, keine Sorge, das ist ganz bestimmt nicht nötig. Toytoy wird dich mit Sicherheit sehr, sehr gut finden.“

Kapitel 2. Hallo, Westerland.

Wir verabreden uns für 19 Uhr im Haus von Lady Isabell in Kampen. Ein Taxi wird uns um 18.45 Uhr abholen. Nachdem mich Isabell aus dem grünen Labyrinth der Kupferkanne wieder nach draußen geführt hat, verabschieden wir uns herzlich. Okay, der Rückweg kam mir am Ende doch ziemlich leicht vor, richtig verwirrend war eher der Weg hinein. Ich steige auf mein Fahrrad, das ich mir in einem Fahrradverleih ganz in der Nähe unseres Apartments besorgt habe und mache mich auf den Rückweg. Unsere Ferienwohnung liegt im Norden von Westerland und laut meinem Handy bzw. Google Maps ist es 5,1 km von der Kupferkanne entfernt. 10 Minuten mit dem Auto, eine Stunde zu Fuß und rund 30 Minuten mit dem Rad, sagt Google Maps. Das geht ja. Ich möchte etwas von der Insel sehen und fahre entspannt. Schließlich bin ich hier, um mich zu entspannen und um Spaß zu haben und nicht, um Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen.

Ein paar Dinge fallen mir sofort auf: Kampen ist eine Ansammlung von großen, sehr gepflegten Einfamilien-Häusern mit großem Garten, die sich fast immer hinter Mauern mit dichten grünen Büschen und einzelnen großen Bäumen verbergen. Die Mauern heißen Friesenwall und sehen im Prinzip immer gleich aus. Sie bestehen aus großen runden Steinen, die man Findlinge nennt und die lose übereinander aufgeschichtet sind. Während der Eiszeit wurden diese Steine von Gletschern transportiert. Ebenso charakteristisch für Kampen bzw für die ganze Insel sind die grau-braunen Dächer: Reetdach heißt der Begriff dafür. Man kann aber auch von einem Rohrdach oder einem Schilfdach sprechen, darunter kann man sich etwas mehr vorstellen. Statt Ziegel oder Steinen sind die Häuser mit einer vielleicht 50 cm dicken Schilfschicht gedeckt. Das sieht toll aus und passt sehr gut zu Sylt, finde ich. Das Wetter ist gut: blauer Himmel mit einigen weißen Wolkenstreifen und schöner Sonnenschein. Nur der Wind ist ungewohnt stark. Als ich einen Hügel hinunterfahre, sehe ich 50 Meter von mir entfernt eine Reihe von etwa 20 Reitern. Die Pferde trotten hintereinander her. Ja, zu Pferd ist es sogar noch cooler als auf einem Drahtesel.

Der Zustand der Straßen ist ausgezeichnet und als ich so über die Insel fahre, entdecke ich noch eine Eigenheit von Sylt: Es gibt hier außerordentlich viele Autos der Marke Porsche. Kein Wunder, Sylt ist schließlich als Insel der Reichen bekannt und die zeigen zumindest beim Auto schon mal ganz gerne, dass sie auf Performance stehen.

Dank Google Maps ist es kein Problem den Weg zum Apartment zu finden, das uns von Lady Isabell zur Verfügung gestellt worden ist. Es gehört nicht ihr, aber sie hat es für uns gebucht. Es ist modern eingerichtet, recht groß, verfügt über eine Küche sowie zwei getrennte Schlafzimmer und hat auch einen kleinen Gartenbereich mit einem Strandkorb. Nach einem ersten Blick auf die Mauer beschließe ich aber, mich hier nicht oft aufzuhalten, denn zwischen den Steinen sind dicke Spinnweben zu sehen und beim Gedanken, mir den Garten mit Spinnen teilen zu müssen, sinkt meine Stimmung auf einen Tiefpunkt. Schade, ansonsten ist der Garten nämlich wirklich schön und gepflegt.

Als ich am Apartment ankomme, beschließe ich spontan, noch eine Runde zu drehen und fahre weiter Richtung Westerland Zentrum. Westerland selbst kann man sich als kleine Stadt vorstellen. Zeitweise merkt man hier gar nicht, dass man sich auf einer Insel befindet. Es gibt alles, was es in anderen Städten auch gibt. Bäckereien, Geschäfte, eine Post, Banken, Eisdielen, Kino – alles da. Klar, denn die Urlauber hier sind kaufkräftig und konsumfreudig. Sogar einen kleinen Flughafen gibt es hier. Die meisten Urlauber reisen – wie Toytoy und ich auch – mit dem Auto an. Bahnreisende haben im Prinzip eine gute Verbindung auf die Insel, aber die Züge sind sehr voll und zudem gilt die Bahn hier als besonders unzuverlässig. Es gibt inzwischen schon Dokumentarfilme über das Bahn-Problem auf Sylt, von denen ich einen gesehen habe. Das Problem besteht bereits sehr lange und offenbar geht es nicht voran. Das Wohnen auf Sylt ist inzwischen so teuer geworden, dass viele Menschen immer weiter abgedrängt werden und täglich mit der Bahn pendeln müssen. Ein echtes Problem, denn oft fällt ein Zug aus und man weiß morgens nicht, wann man abends nach Hause kommt. Das sind die Schattenseiten von Sylt. Als ich durch Westerland radele fällt mir auf, wie unglaublich viele Ferienanlagen es hier gibt. Fast scheint es, als würde die Insel überwiegend aus Apartments bestehen.

Ich drehe um und fahre zu meiner Unterkunft. Als ich die Türe aufschließe, bin ich etwas in Gedanken. Noch ist mir nicht klar, wie sich Lady Isabell das Spiel konkret vorstellt. Ich hänge meinen Mantel auf und lege Schal und Mütze ab. Dann öffne ich die Türe zum Wohnzimmer. Die Vorhänge sind diskret zugezogen und da es draußen nun schon dämmert, ist es entsprechend dunkel. Ich schalte das Licht ein. Toytoy kniet in der Grundposition aufrecht vor dem Sofa: Beine leicht gespreizt, so dass seine pinke Keuschheitsschelle, ein CB 6000, zu sehen ist (ich liebe pink, gerade als KG finde ich diese Farbe reizvoll). Sein Kopf ist devot gesenkt und seine Hände ruhen mit den Handflächen nach oben auf seinen Oberschenkeln. Vor sich hat er verschiedene High-Heels und Stiefel von mir aufgestellt. Ich hatte ihm die Anweisung gegeben, die Koffer auszuräumen, einkaufen zu gehen, den Kühlschrank zu füllen und dann meine Schuhe mit der Zunge auf Hochglanz zu polieren, während ich weg bin. Toytoy ist sportlich-schlank und hat ein dezentes Sixpack. Sein Hintern ist knackig geformt – die ideale Schlagfläche. Er ist blank rasiert.

Ich gehe an Toytoy vorbei geradewegs zum Kühlschrank und öffne ihn. Ja, prima, alles da. Mein Blick gleitet über Milch, Käse, Mozzarella, Tomaten und so weiter. Ich öffne die Schranktüren. Kaffee, Tee, Müsli, Nudeln… Ja, auch gut. Ich gehe weiter ins Schlafzimmer und sehe im Schrank nach. Meine Kleidung ist wohlgeordnet. Schön. Früher hätte ich meinen Sklaven nicht an meine Unterwäsche gelassen, aber inzwischen habe ich da keine Bedenken mehr. Sein Sklavengehänge ist im KG verschlossen und selbst wenn er an meinen Höschen schnuppert – damit macht er es sich selbst nur umso schwerer keusch im KG gefangen zu sein (KG ist die Abkürzung von Keuschheitsgürtel, wobei der CB6000 eher eine Schelle ist, die den Penis nach unten drückt und mit einem kleinen Vorhängeschloss gesichert ist).

Als letzten Punkt inspiziere ich meine High-Heels und Stiefel. Ich nehme einen Schuh in die Hand und betrachte ihn kritisch. Nicht das kleinste Staubkorn ist zu sehen. „In Ordnung, Toytoy“, sage ich und hole mir einen Smoothie aus dem Kühlschrank. Ich setze mich aufs Sofa und hole mein Handy hervor. „Hier gibt’s WLAN, oder?“ – „Ja, Herrin, aber das funktioniert leider nicht.“ Oh, der erste Dämpfer in der Ferienwohnung. „Hast du beim Vermieter angerufen?“ – „Ja, Lady Sas. Der Vermieter meinte, dass es vielleicht am Router liegt. Der ist aber in einer der Nachbarwohnungen und kann erst morgen früh neu gestartet werden.

---ENDE DER LESEPROBE---