TEUFELSJÄGER 034: Satan bittet zum Tanz - W. A. Hary - E-Book

TEUFELSJÄGER 034: Satan bittet zum Tanz E-Book

W. A. Hary

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Beschreibung

TEUFELSJÄGER 034: Satan bittet zum Tanz - von W. A. Hary: "Und wer traut sich schon, DEM einen Korb zu geben?"   Die Vision kam plötzlich. Es war mir unmöglich, mich dagegen zu wehren. May Harris, meine Lebens­gefährtin, lag in meinen Armen - noch. Das ma­gische Amulett, der Schavall, hatte ich abgelegt. Ich spürte, dass May erschrak. Sie merkte, dass etwas nicht stimmte. Und dann sah ich die Szene. Eine gespenstische Umgebung. Aufragende Felsen, dazwischen feinkörniger Sand, mit dem der Wind spielte. Ein fernes Dröhnen, das von überall zu kommen schien und im Felsgewirr widerhallte. Meine Nackenhaare sträubten sich. Vor mir stand eine schwarze Gestalt. Sie war wie ein lebender Schatten. Ich sah kein Gesicht, keine festen Konturen. Nur die Gestalt. Sie sprach zu mir und es klang wie Donnerhall: "Mark Tate, du kennst mich!"   Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate und seine Freunde. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Auch jede Druckausgabe ist jederzeit nachbestellbar.   eBooks – sozusagen direkt von der Quelle, nämlich vom Erfinder des eBooks!   HARY-PRODUCTION.de brachte nämlich bereits im August 1986 die ersten eBooks auf den Markt – auf Diskette. Damals hat alles begonnen – ausgerechnet mit STAR GATE, der ursprünglichen Originalserie, wie es sie inzwischen auch als Hörbuchserie gibt.   Nähere Angaben zum Autor siehe Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary

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W. A. Hary

TEUFELSJÄGER 034: Satan bittet zum Tanz

"Und wer traut sich schon, DEM einen Korb zu geben?"

Nähere Angaben zum Autor siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._HaryBookRix GmbH & Co. KG80331 München

Wichtiger Hinweis

Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band (siehe Druckausgaben hier: http://www.hary.li/mtliste001.htm ) ist jederzeit nachbestellbar.

 

TEUFELSJÄGER 034

 

Satan bittet zum Tanz

von W. A. Hary

"Und wer traut sich schon, DEM einen Korb zu geben?"

Die Vision kam plötzlich. Es war mir unmöglich, mich dagegen zu wehren. May Harris, meine Lebens­gefährtin, lag in meinen Armen - noch. Das ma­gische Amulett, der Schavall, hatte ich abgelegt.

Ich spürte, dass May erschrak. Sie merkte, dass etwas nicht stimmte. Und dann sah ich die Szene.

Eine gespenstische Umgebung. Aufragende Felsen, dazwischen feinkörniger Sand, mit dem der Wind spielte. Ein fernes Dröhnen, das von überall zu kommen schien und im Felsgewirr widerhallte. Meine Nackenhaare sträubten sich.

Vor mir stand eine schwarze Gestalt. Sie war wie ein lebender Schatten. Ich sah kein Gesicht, keine festen Konturen. Nur die Gestalt. Sie sprach zu mir und es klang wie Donnerhall: »Mark Tate, du kennst mich!«

 

Impressum

Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

ISSN 1614-3329

Copyright dieser Fassung 2015 by www.HARY-PRODUCTION.de

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de

eMail: [email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

Coverhintergrund: Anistasius

Lektorat: David Geiger

 

*

 

Eine weibliche Stimme. Ich grübelte nach.

»Mark Tate, du kennst mich! Denke nicht länger nach, hande­le!«

Handeln? Was sollte ich denn tun?

Das Dröhnen kam näher. Ich begriff:

Das waren die Schritte eines Giganten! Der Boden er­schütterte. Ich wollte wegrennen, doch etwas bannte mich auf den Platz.

»May!« stöhnte ich gequält und wusste gleichzeitig, dass May Harris für mich unerreichbar ge­worden war: Als hätte sie sich einfach in Luft aufgelöst - und meine Arme waren leer! Erst hatte ich an eine Vision geglaubt, jetzt wusste ich, dass dies hier grausige Wirklichkeit war.

Der Schatten hatte mich ent­führt und jetzt löste er sich auf. Ich war allein.

Die Schritte des Giganten kamen näher. Über mir ein mächtiger Schatten. Ich wagte, den Blick zu heben.

Ja, es war ein Gigant! Ein nacktes Monstrum, groß wie ein Hochhaus. Mitten auf der Stirn ein rotglühendes Auge. Ein Zy­klop! Eine jener furchtbaren Sagengestalten.

Nun war mir klar, dass ich mich in einer anderen Dimension befand, nicht mehr im Diesseits, auf der Erde.

Hatte man mich entführt, um mich zu töten?

Es hallte in meinen Ohren: »Du kennst mich! Handele!«

»Handele!«

Das rotglühende Auge richtete sich auf mich. Ich war nur ein winziger Zwerg. Der Gigant streckte seine Hand aus.

Endlich konnte ich mich be­wegen. Ich flüchtete zwischen zwei Felsbrocken hindurch. Der Spalt war breit genug für mich, doch zu schmal für die Zyklopen­hand. Ärgerlich schnaubte das Monstrum. Es nahm den Felsbro­cken auf wie unsereiner einen Kieselstein und warf ihn achtlos von sich.

Ich war schon weiter. Die Panik beschleunigte meine Schritte. Ich rannte um mein Leben. Die mächtige Hand wisch­te über mich hinweg. Ich duckte mich in letzter Sekunde, stol­perte, fiel der Länge nach hin.

Einer der Finger, die dicker waren als ich selbst, kratzte den Boden auf. Dreck spritzte hoch, Steine lösten sich.

Auf allen vieren krabbelte ich davon. Die Anstrengung trieb mir den Schweiß auf die Stirn.

»Handele!« gellte es in meinem Innern. Wie denn, verdammt? Sollte ich den Kampf gegen dieses Monstrum aufnehmen? Mit wel­cher Chance?

Mit gar keiner! konstatierte ich und floh weiter. Feurige Räder drehten sich vor meinen Augen.

Da, ein Höhleneingang! Das könnte die Rettung sein.

Und schon war ich drinnen.

Ohne zu überlegen rannte ich in die rabenschwarze Finsternis hinein, die mich verschlang wie das Maul eines Molochs. Bloß weg von dem Verfolger.

Nach einigen Schritten wurde mir bewusst, wie unsinnig das war: Hierher konnte mir der Gigant unmöglich folgen. Ich ver­brauchte unnötig den kostbaren Sauerstoff.

Rechtzeitig verlangsamte ich mein Tempo. Meine Füße stießen gegen einen weichen Widerstand. Ich wäre im vollen Lauf darüber gestolpert und hätte mir vielleicht in der Finsternis das Genick ge­brochen.

Mit hämmerndem Herzen bückte ich mich.

Ein Mensch! Ich tastete über die Bekleidung. Der Stoff war rau. Eine Art Umhang. Nicht sehr sau­ber. Ich roch eigenartige Aus­dünstungen. Eine Frau!

Meine tastenden Finger er­reichten das Gesicht. Unzählige Runzeln. Eine alte Frau! Die Augen. Nein, da war nichts! Zwei leere Höhlen!

Ein Schrei entrang sich meiner Kehle. Entsetzt zuckte ich zurück.

Ein Scharren in der Dunkel­heit. Trotz meines Widerwillens bückte ich mich. Doch der Körper war verschwunden.

»Wer, zum Teufel, bist du?« schrie ich in den Höhlengang. Als vielfach verstärktes Echo hallte es wider. Eine Antwort bekam ich nicht.

 

*

 

Das Telefon klingelte. May Harris stand direkt davor. Sie schrak zusammen. May hatte sich endlich dazu durchge­rungen, Chefinspektor Tab Furlong von New Scotland Yard anzurufen. Tab war ein Mann, der ebenfalls zu den Freunden von Mark und May gehörte.

Gerade hatte sie abheben wollen - und jetzt der Anruf. Wer war es? Etwa Tab, der ihr zuvor kam?

May zögerte. Erst als es dreimal klingelte, hob sie ab.

»Harris?«

»May, du bist es?« Die Stimme war viel zu leise.

»Frank!« Es war wie ein Schrei.

»May, die Verbindung ist nicht so gut. Ich habe vom Schloss aus mehrmals versucht, dich zu errei­chen.«

»Von wo aus rufst du jetzt an, Frank?«

»Mit dem Handy von unter­wegs. Irgendein verschlafenes Nest, das auf dem Weg liegt. Ich könnte erst in einer anderthalben Stunde bei dir sein.«

»Was - was ist eigentlich los? Ich telefonierte mit Butler James und...«

»Du hast im Schloss ange­rufen? Wann?« Frank witterte Un­heil.

»Vor einer Viertelstunde etwa. Ich - Mark... Er hat...«

May verstummte. Sie hielt ge­waltsam die Tränen zurück.

»Er ist verschwunden!« brach es aus ihr hervor.

Keine Entgegnung. May warte­te. Frank meldete sich nicht mehr.

»Frank! Bist du noch da?«

»Ja, May, tut mir leid, aber ich... Ich habe es vorausgesehen und konnte euch nicht einmal warnen.«

»Du hast es vorausgesehen?«

»Ich glaube, ich weiß, wo sich Mark befindet!«

May verschlug es die Sprache.

»May, hör genau zu, was ich dir sage. Es hat sich spät am Abend ereignet. Don und ich sa­ßen in der Bibliothek und un­terhielten uns. Thema war die SCHWARZE MAFIA. Wir wunderten uns, dass es keinerlei Hinweise mehr auf diese Organi­sation gibt. Als hätte die Organi­sation sämtliche Tätigkeiten ein­gestellt - oder als würde sie uns abschirmen. Denn so lange sie uns in Ruhe lässt, haben wir keinerlei Anhaltspunkte. Deshalb seid ihr beide ja in London geblieben. Mark wollte Recherchen anstellen, wie...«

»Wo ist er?« schrie May verzweifelt. Ihr war klar, dass Frank mit seiner Rede nur ablen­ken wollte.

»Im Land ORAN!«

May hätte beinahe den Hörer fallengelassen. Sie kannte das Land ORAN. Es war nicht einfach nur ein Land. Es war eine Dimension im Jenseits. Es war eine Welt, in der Legenden und Sagen wahr wurden. Ein Land ohne Himmel, in dem die gültigen Naturgesetze oftmals auf den Kopf gestellt waren. Selbst die Zeit verlief dort anders. Eine Stunde im Diesseits konnte im Lande ORAN eine Woche bedeu­ten - oder umgekehrt. Es war un­berechenbar.

May wusste es, denn sie war selbst dort gewesen! Es war noch nicht lange her. Auch Frank war in der fremden Dimension gefangen gewesen. Es gab einen Zutritt zum Land ORAN im Laby­rinth unterhalb seines Schlosses. Frank konnte unter gewissen Voraussetzungen das Tor öffnen. Damals waren die Entfernungen im Lande ORAN gleich der Entfer­nungen im Diesseits. Er und Mark hatten ernsthaft die Chan­cen diskutiert, die ihnen dadurch eröffnet wurden. Sie hätten auf Schloss Pannymoore in die fremde Dimension eindringen und an anderer Stelle wieder ins Diesseits zurückkehren können. Später waren sie vollkommen da­von abgekommen. Es war einfach zu gefährlich. Jeder Schritt in dieser Dimension konnte eine tödliche Überraschung bedeuten. Und da die Gesetzesmäßigkeiten sich änderten, wussten sie nie, ob ihre Rechnung auch wirklich aufging. Seitdem hatte Frank das Labyrinth unter seinem Schloss nicht mehr betreten. Als hätte er Angst davor.

»In der Dimension des Schre­ckens?« murmelte May Harris brüchig. »Aber wie ist das ge­schehen? Wer hat ihn entführt? Ich lag in seinen Armen - und er war in der nächsten Sekunde weg. Es kam ganz überraschend. Der Schavall befand sich nicht an seinem Platz. Er liegt auf dem Nachttisch.«

»May, ich komme sofort zu dir! Wir brauchen den Schavall, wenn ich das Tor öffne. Er schützt uns. Allerdings können wir ihn nicht mitnehmen in das Land ORAN. Wenn doch, reißt er uns wieder zurück. Es nutzt uns vielleicht. Wir können nicht so leicht Gefangene dieser fremden Dimension werden. Was wir am Abend erlebten, erzähle ich dir später. Jetzt dürfen wir keine Zeit mehr verlieren. Ich komme zu dir. Dann müssen wir gemeinsam zu­rück zum Schloss.«

»Ob die SCHWARZE MAFIA dahintersteckt?«

»Nein, May! Bis später!«

Lord Frank Burgess hängte einfach auf.

Sie starrte sekundenlang auf den Hörer in ihrer Hand.

Dann dachte sie an Chefin­spektor Tab Furlong. Sollte sie ihn doch in Kenntnis setzen?

Sie entschied sich dagegen, denn Tab konnte nicht einfach bei Nacht und Nebel verschwinden, um im Schloss Stellung zu beziehen. Er hatte hier seinen Beruf. Es war auch noch am nächsten Tag Zeit genug, ihn zumindest über die neuerlichen Vorkommnisse in Kenntnis zu setzen. In den letzten Tagen hatten Mark und er häufig zusammengearbeitet. Sie wollten auf die Spur der SCHWARZEN MAFIA kommen. Das musste jetzt wartete. Die Tarnung des Bösen war noch perfekt und die Gefahr lauerte von einer anderen Seite.

»Die Schwarze Mafia«, murmelte May Harris. »Die würde uns jetzt gerade noch fehlen. Dann würden wir zwischen den Fronten zerrieben.«

Sie lauschte den Worten nach und erschrak.

Ja, dagegen würde es wahr­scheinlich keine Rettung mehr geben.

Aber noch war es nicht soweit. Noch durfte man hoffen.

Obwohl sie noch vor Minuten völlig verzweifelt und hoffnungs­los gewesen war: Das Gespräch mit Lord Frank Burgess hatte ih­ren Optimismus wieder geweckt.

Vielleicht lebte Mark Tate doch noch? Es war zwar unwahr­scheinlich, dass sie ihn sofort fanden, wenn sie das Land ORAN betraten, doch es gab den kleinen Hoffnungsschimmer.

Hoffnung - das war alles, was May gebraucht hatte. Jetzt wurde sie von neuer Kraft erfüllt.

 

*

 

Innerhalb relativ kurzer Zeit stieg der Luftdruck im Höh­lengang unerträglich an. Ich stol­perte vorwärts, bis zum Ende des Ganges. Eine Sackgasse!

Woher stammte dieser Über­druck? Ich hatte einen schlimmen Verdacht. Der Zyklop! Aber wie schaffte er das? Indem er einfach in das Höhlensystem hineinpustete? Nun, wenn ich seine mächtige Gestalt berücksichtigte...

Plötzlich, von einer Sekunde zur anderen, sank der Luftdruck. Ich presste die Hände gegen meine Ohren und schrie. In meinem Kopf knackte es. Das Blut rauschte.

Nicht nur das Blut. Wind fegte durch den Gang, in dem ich mich befand, zerrte an meinen Haaren, fauchte irgendwo hinaus.

Hinaus! Die Wand am Ende des Seitenganges wich dem Druck. Sie gab nach. Ein Loch hatte sich gebildet, vergrößerte sich zusehends.

Ich sah es, denn jenseits der Wand war Licht.

Licht? Ich stolperte darauf zu. Der Weg ins Freie? Hinter mir schäumte Wasser heran. Sobald der Druck sich verringerte, floss das Wasser nach - von irgendwo­her in dem unergründlichen Höh­lensystem, wo es sich vorher still befunden hatte. Ein Naturgesetz, das auch in dieser Welt seine Gültigkeit hatte.

Ich erreichte das Hindernis. Das Loch war groß genug, um die Luft hinauszulassen - die kostba­re, lebensnotwendige Luft! Aber es war viel zu klein, um für mich ein Ausweg zu sein.

Ich wollte hindurchsehen. Doch das war zu gefährlich. Ich hätte mit meinem eigenen Körper das Loch verstopft. Es hätte mich zerfetzt.

So blieb mir nichts anderes, als mich gegen die Seitenwand zu pressen und zu warten.

Das Wasser schoss heran. Es kam mit einer hohen Welle.

Ganz eng drückte ich mich in die Ecke. Ich hatte Angst, furcht­bare, peinigende Todesangst.

Die Welle klatschte gegen die Wand.

Ein weiteres Stück brach nach draußen. Jetzt war zwar die Öff­nung groß genug, aber ich konnte trotzdem nicht hindurch. Das Wasser hätte mich einfach mit­gerissen. Ich wusste noch immer nicht, wie es auf der anderen Sei­te aussah. Vielleicht befand sich die Öffnung über einem boden­losen Abgrund?

Ich klammerte mich mit den Händen verzweifelt fest. Die Strö­mung riss und zerrte an mir. Ich steckte in einem günstigen Win­kel. Nur dadurch konnte ich mich überhaupt noch halten. Dennoch nur eine Frage der Zeit, bis es mich aus der Ecke pflückte.

Das Loch blieb in dieser Grö­ße. Der Gang füllte sich nicht ganz. Es konnte genügend Wasser hindurchfließen. Mein Kopf blieb im Trockenen.

Dennoch konnte ich nicht viel sehen. Ich kniff die Augen zu, denn ständig trafen mich Wasserspritzer.

Bis der Wasserspiegel wieder sank. Das Wasser hatte einen Abfluss gefunden. Auf der anderen Seite der Wand war of­fensichtlich genügend Platz, um die Wassermassen aufzunehmen. Die Rechnung des Zyklopen ging nicht auf - und ich war nach wie vor überzeugt davon, dass ich dem dies hier zu verdanken hatte: Er wollte unter allen Umständen meiner habhaft werden, aber so lange ich mich hier drin befand, war ich vor seinem direkten Zu­griff sicher. Also musste er sich bemühen, mich heraus zu zwingen...

Die Öffnung in der Wand be­gann in Hüfthöhe. Nach wie vor floss Wasser ab. Ich konnte mich jetzt jedoch vorlehnen und durch das Loch sehen.

Es war ein seltsames Leuch­ten. Nein, kein Tageslicht! Diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Jen­seits war eine gigantische Höhle. Sie befand sich im Sockel des Berges. Die Decke der Höhle und auch die Wände leuchteten in diesem grünen Licht. Als wäre das Felsgestein mit Phosphor be­strichen. Zumindest handelte es sich um eine ähnliche Substanz.

Ich sog prüfend die Luft ein. Der Geruch kam mir bekannt vor.

Ich dachte an die alte Frau. Ja, danach hatte sie gerochen!