(UN-)menschliches - Rosel Ebert - E-Book

(UN-)menschliches E-Book

Rosel Ebert

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Beschreibung

Seit jeher haben die Philosophen darüber gestritten, ob der Mensch „das Maß aller Dinge“ sei. Dabei stellen sie sich solchen Fragen wie: Was ist der Mensch? Was prägt ihn? Ist das, was wir erleben, sein wahres Ich? Wie zeigt sich der Zwiespalt zwischen dem „Menschlichen“ und dem, was wir als „unmenschlich“ bezeichnen? Beide Lyriker verdanken ihr Kennenlernen dem Freundeskreis und Verein der „Poeten vom Müggelsee“. Sie haben gemeinsam und jeder für sich die Facetten des Menschseins auf poetische Art zu fassen versucht. Ihre Lebenserfahrungen sind gleich lang, ihre Sichtweisen ergänzen sich auf fantasievolle Weise. Ob die zum Teil unterschiedlichen Herangehensweisen geschlechtsspezifisch determiniert sind, mag der Leser für sich entscheiden. Für Rosel Ebert und Volker Krastel war und ist diese Zusammenarbeit nicht nur ein besonderer Gewinn für ihr lyrisches Schaffen. Die Auseinandersetzung mit den zu Grunde liegenden inhaltlichen Problemen bedeutet eine Bereicherung für ihr gesamtes Leben. Möge es jeder, der sich in diese Zeilen vertieft, ebenso empfinden, dann hat sich die Herausgabe dieses Buches gelohnt.

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Seitenzahl: 44

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INHALT

Fantasia

Menschliches Dasein

Menschliche Träume

Menschliches Miteinander

Menschliche Weltsicht

Schlusslied

Autorenvita

Den „Poeten vom Müggelsee“ gewidmet

FANTASIA

Fantasia ist überall:

Enge und Weite

schilfgrünes Land

Wüste aus Sand und aus Stein

so arm und so reich

vom Herzblut gefärbt

das Meer voller Hoffnung.

Ein Ort der Zuflucht

ganz nah und ganz fern

wo Gedanken zerrissen

der Wahrheit trotzen

und Augenblicke

der Zeit widersteh´n.

Geheimbund der Seelen

dort treffen wir uns

vom Schicksal erkoren

im Geiste vereint –

ZWEI gegen den Rest

der Welt.

Rosel Ebert & Volker Krastel

ZWIEFACHE FANTASIEN

Zwiefach sind die Fantasien

Doch vereint im Bunde.

Gut und Böse sieht man zieh´n

Ihre Schicksalsrunde.

Zwiefach nisten sie sich ein

In des Menschen Seele.

Freude lacht wie Sonnenschein

Leid springt an die Kehle.

Fantasien spiel`n Katz und Maus

Wenn zwei Menschen spinnen.

Wird ein echtes Duo d´raus

Werden sie gewinnen.

MENSCHLICHES DASEIN

Zweigeteilt ist die Welt, Hässliches gibt es und Schönes.

Doch zeigt die äuß´re Gestalt niemals den inneren Wert!

GÖTTLICHES PARADIES oder GLEICHNIS FÜR EINEN ATHEISTEN

Als Gott der Herr die Erde schuf,

da nahm er beide Hände,

formt eine Kugel rund aus Lehm

ohn´ Anfang und ohn´ Ende.

Er gab dem Menschen die Gestalt

und Raum und Zeit und mehr,

zu suchen sich s e i n Paradies,

in das er wiederkehr...

MOND UND ERDE

Es ist der Mond,

der uns´re Erde steuert.

Sie tanzt nun ewiglich

nach seiner Pfeife.

Vielleicht hat sie den Mond

auch angeheuert,

so wird des Menschen Weg

zu einer Schleife.

URSPRUNG

Mein Weg

Ist auch dein Weg

Was ich bin

Bist auch du.

Bin ich ein Baum

Bist du der Ast

Bist du das Meer

Ich eine Welle.

Meine Wurzel

Ist deine zugleich

Dein Quell

Der meine nicht minder.

Am Ursprung

Begann aller Zeiten Lauf

Stets verschmelzen

Anfang und Ende.

Dein Weg

Ist auch mein Weg

Was du bist

Bin auch ich.

KOMM AUF DIE WELT MEIN KIND

Komm auf die Welt mein Kind,

die Sonne scheint heut´ heller.

Mit ihrem sanften Strahl

erwärmt sie deine Haut.

Vielleicht dreht sich für dich

die Zeit auch etwas schneller,

so dass dein Äuglein bald

voll Staunen um sich schaut.

Komm auf die Welt mein Kind,

der Mann im Mond hält Wache.

Ein wunderbarer Traum

soll jetzt dein Eigen sein.

Damit an jedem Tag

das holde Glück dir lache,

sperrt er die Hexen und

die bösen Teufel ein.

Komm auf die Welt mein Kind,

im Bilderbuch der Sterne

sitzt heut´ ein Löwe

majestätisch auf dem Thron.

Für dich räumt er den Platz

dann sicher einmal gerne.

Nun lass dich sehen Kind,

wir alle warten schon...

ERZIEHUNGSNOTSTAND

Als Ina grad´ zwei Jahre war,

mit Stupsnase und noch nicht schlank,

passierte es unmittelbar

vor uns´rem Freitagssaunagang,

dass sich in ihren blonden Löckchen

mit erster Trauer im Gesicht,

verfing ein ausgewachs´nes Böckchen.

Das passte uns natürlich nicht!

Sie schrie und tobte fürchterlich.

Wir schickten sie aufs Klo –

und hofften sie beruhigt sich.

Das machten wir stets so.

Ein jedes Mal hat´s funktioniert,

doch diesmal schrie sie weiter.

Gudrun und ich leicht irritiert

fanden das nicht mehr heiter.

Sie schrie am Spieß zum Gott erbarm ´,

mich packte schon die Wut.

Ich hielt sie fest mit starkem Arm,

wie man das eben tut,

und gab ihr mit der rechten Hand

´nen Klaps auf ihren Po,

was ich sofort verwerflich fand,

war drüber gar nicht froh!

Doch siehe da, plötzlich fürbass

das Böckchen ausgestanden.

Sie sagt ganz ruhig ohne Hass:

„Jetzt habe ich verstanden!“

SEUFZER EINER GEPLAGTEN MUTTER

Ach wäre doch mein wilder Bengel

Endlich mal ein braver Engel

Hörte auf mit dem Gequengel

Würde still sein Frühstück essen

Statt mit mir die Kraft zu messen

So als sei er ganz besessen

Liebte Ordnung hier und dort

Trödelte nicht immerfort

Lief zur Schule schnell im Spurt

Machte das was ich ihm sage

Stellte nichts davon infrage

Sei ein Lämmchen alle Tage

– ‒ ‒

Ach was red´ ich für ´nen Mist

Leben geht nicht ohne Zwist

Soll er bleiben wie er ist!

ES SIND DIE DINGE

Es sind die Dinge, die einfach geschehen,

die mancher später Schicksal nennt.

Oft ist der Weg, den wir dann weiter gehen,

auch der, der uns von unser´n Lieben trennt.

Erst spät, wenn die Geschichte weiter schreitet,

und sich die Dinge stetig wandeln,

wird klar, was den Entschluss bereitet,

und es vernünftig war zu handeln.

Ein jeder muss sein zwiegespalt´nes Leben,

mit all dem Schlechten, all dem Guten,

den Kindern ins Gedächtnis geben,

dass sie dafür nicht selber bluten.

SCHMETTERLING

Davon wirst du fliegen

ins Morgen hinein,

die Welt zu erobern –

so soll es auch sein.

Doch suchst du dann Schutz

vor Sturm und Gebraus,

kehr einfach schnell um

und fliege nach Haus.

Hier bist du geborgen

ob groß oder klein,

die schützenden Hände

hüllen dich ein.

Und fliegst du erneut,

weil´s heut deine Wahl,

wirst wieder sie finden

ein anderes Mal.

LEBENSWIRKLICHKEIT

Gefühle sind heut Zahlenakrobatik.

Doch Logik bringt hier kein Ergebnis.

Vom Unbewussten kennt man nicht die Statik

und wahrgenommen wird nur das Erlebnis.

Ein jedes Leben ist ein Würfelspiel

mit Regeln, die im Dunkeln liegen.

Manch einer ist ganz schnell am Ziel,

der andere muss sich verbiegen.

Kaum einer hört auf seine Seele,

was da so alles mit sich schwingt.

Ich gebe zu, dass ich es nicht verhehle,

dass sie fast stündlich unterschiedlich klingt.