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Parker Lewis-Manner ist ein sehr ruhiger und ernster Mann. Er hat nicht viel Freude in seinem Leben. Nach dem Tod seines Bruders kümmert er sich um die Firma. Er ruft ein Programm ins Leben., das entlassenen Strafgefangenen eine zweite Chance geben soll. Doch das Programm lauft nicht so gut, wie er gehofft hat. Immer wieder kommt es zu Ärger und Komplikationen Kurz entschlossen taucht Parker in die Rolle eines der Männer und wird Praktikant in einer seiner Filialen. . Jetzt spürt er am eigenen Leib, wie schlecht man die Praktikanten behandelt. Einzig eine Frau ist anders. Franziska Dunkin- sie behandelt Parker vom ersten Tag an wie einen Freund. Und noch mehr. Sie nimmt sich seiner an und nimmt ihn mit zu sich Nachhause.. Widerstand zwecklos. Franziska reißt Parker mit in ein umgeplantes Abenteuer. Ein Abenteuer, das sein gesamtes Leben auf den Kopf stellt.
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Seitenzahl: 121
Veröffentlichungsjahr: 2020
Under Cover
Boss
Prolog
Nervös stand ich hinter der Bühne und lauschte der Rede des großen, elegant gekleideten Mannes. Der Mann, CEO eines sehr, sehr großen Speditionsunternehmens, sprach von Gleichberechtigung. Das Frauen die gleiche Chance haben sollten, wie Männer. Ich grinste etwas, denn das, was der Mann dort sagte , war reine Utopie. Der Mann liebte wohl Sciene Fiction, dachte ich lächelnd. Anders konnte ich es mir nicht vorstellen. Auch einige der Menschen im Saal lachten leise. Anscheinend dachten sie ebenso wie ich. Das Lachen machte den Mann leicht nervös. Fast tat er mir leid. Niemand hatte das Recht über ihn zu lachen, dachte ich verärgert.
Doch dann wurde der Mann plötzlich ernst. Er räusperte sich streng. „Nun zu etwas anderem, Leute. Ich habe mich entschlossen, ein neues Programm ins Leben zu rufen. Ich werde ab sofort entlassenen Häftlingen Praktika anbieten. Die Männer und auch Frauen werden in meinen Betrieben verschiedene Abteilungen durchlaufen. Ich bitte jeden meiner Angestellten, mich bei diesem Programm zu unterstützen. Denn jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient. Ich möchte, dass sie den Praktikanten diese Chance geben.“ Sagte der Mann laut. Es wurde nur mäßig geklatscht. Dann herrschte Ruhe. Anscheinend konnte sich niemand dafür begeistern, dachte ich finster. Der arme Mann dort am Podium. Grimmig sah ich mich zu meinen Jungs um. Vier recht bullige, breite Männer, die alle zusammen so viele Jahre im Gefängnis gesessen hatten, wie ich alt war. Meine Männer, meine Jungs, meine Band. „He, der Kerl gefällt mir. Guter Vorsatz.“ Sagte Sam grinsend. Er stieß Dave an. „Ja, wenn er nur nicht so geschniegelt wäre. Dem fehltes an Selbstbewusstsein“ sagte Sam nachdenklich. „Dem fehlt ein Tattoo.“ Lachte Ralf. „Menschen wie uns eine zweite Chance geben? Auch nur Utopie“ grummelte Wolf finster.
„Fertig Jungs? Der CEO hat seine Rede beendet“ sagte ich streng. „Wir sind dran.“ Ich stimmte ein letztes Mal meine Gitarre. Dann ging der Vorhang auf. Zeit, mit der Musik zu beginnen. Immerhin waren wir für diesen Abend gebucht worden, um für die vielen, elegant gekleideten Menschen zu spielen. Natürlich Tanzmusik.
Ich hatte lange mit meinen Jungs geredet, bis sie endlich zugestimmt hatten, Tanzmusik zu spielen. Unsere eigentliche Leidenschaft war Rock, doch das kam heute Abend nicht gut. Außerdem wurde der Auftritt gut bezahlt. Und ich wollte das Geld für diesen Auftritt an meine Jungs verteilen. Also hatte ich angenommen. Wolf verzog sein Gesicht als ich einen weichgespülten Song anstimmte. Doch brav spielte er das Schlagzeug. Der CEO, der Mann, der eben die Rede gehalten hatte, sah kurz zu mir herüber und lächelte mich an. Ich schluckte schwer, denn seine dunklen Augen schienen sich in meine Grauen zu bohren. Der Mann sah traurig und irgendwie müde aus. Mein dummes Herz schmolz voller Mitleid.
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
„Was für eine interessante Frau“ dachte Parker amüsiert. Eine wunderschöne Stimme, dunkel und voll. Trotz ihrem schmalen Körper. Sie sang und spielte, während ihre vier Verbrecher hinter ihr, sie begleiteten. Wie kam eine so kleine Frau zu vier verurteilten Verbrechern? Warum gab sie sich mit den Männern ab? Sie schien doch eher der Typ Vorschullehrerin zu sein. Mit der Brille auf der Nase und den Sommersprossen im Gesicht. Das würde er herausfinden. In der Pause würde er sie danach fragen.
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„Mein Vater ist Pastor, Mister Lewis. Er arbeitet im Staatsgefängnis. Vater sagt, dass nicht die Menschen, sondern ihre Lebenssituation oft daran schuld ist, dass Menschen zu Verbrechern werden. Falsche Entscheidungen, oft aus Verzweiflung gefällt, führen zu schlimmen Dingen“ erklärte ich ehrlich. Ich grinste. „Dort lernte ich meine Jungs kennen. Sind prima Männer, keine Frage“ setzte ich hinzu. Der große Mann neben mir nickte verstehend. „Deshalb haben sie die Band gegründet.“ Sagte er dunkel. Er schien sehr zurückhaltend, fast schüchtern. Ungewöhnlich für einen Mann in der Position, dachte ich. „Ich wünschte, mein Vater wäre so verständnisvoll“ sagte Parker Lewis-Manner jetzt nachdenklich. Verlegen schwieg ich dazu.
Ich stand mit dem großen CEO an der Bar des Hotels und trank mein Bier. Der Mann hatte mir Sekt angeboten, doch das hatte ich abgelehnt. Davon bekam ich Schluckauf. Und ich musste noch singen. Ich lachte leise. „Haben sie uns engagiert, weil meine Jungs auch mal böse waren?“ fragte ich gerade heraus und sah mit Genugtuung, wie der Mann leicht rot wurde. Ich hatte also ins Schwarze getroffen.
„So jung und doch so klug. Wie alt sind sie, Lady?“ fragte mich der CEO nun nachdenklich. „Wenn ich ihnen das verrate, dann nehmen sie mir das Bier wieder weg“ sagte ich lachend. Ich warf meinen langen Zopf in den Nacken. „Ich bin achtzehn Jahre alt, Sir. Und noch eins. Meine Jungs müssen mich nach unserem Auftritt hier, Zuhause bei Papa absetzen. Sonst gibt es Ärger mit meinem Vater.“ Setzte ich streng hinzu. Es war ein Scherz, denn ich würde nie den Jagdinstinkt dieses erotischen Mannes wecken. Ich sah mich um, eine aufreizende Blondine mit sexy Kurven kam auf uns zu. Anscheinend seine momentane Freundin, dachte ich.
Der Mann neben mir wurde noch roter. „Hallo? Sie haben noch Welpenschutz! Ich habe nicht vor, sie zu etwas anderem zu überreden“ sagte er dann fast stotternd. Er raufte sich die Haare. „Noch nicht, jedenfalls. Lassen sie uns das Gespräch in drei Jahren weiterführen. Dann mache ich mich nicht strafbar.“ Setzte er dann grinsend hinzu. Ich grinste ebenfalls nur und trank mein Bier aus. Die Blondine hängte sich demonstrativ an den Arm des Mannes. Herablassend sah sie mich von oben bis unten an. Das musste ich mir nicht antun, dachte ich. Zeit, mich wieder auf die Bühne zu begeben. „Ich werde auf ihr Angebot zurückkommen, Mister Lewis.“ Sagte ich lachend. „Ich finde ihr neues Programm gut, Mister Lewis. Geben sie nicht auf, auch wenn es schwierig wird. Meine Unterstützung haben sie. Hoffentlich finden sie viel Unterstützung dafür. Nicht jeder hat so ein lockeres Verhältnis zu dem allem.“ Sagte ich freundlich. Ich spürte die dunklen Augen, die mir zur Bühne folgten.
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Sieben Jahre später
„Du willst dich als Knastbruder ausgeben? Ausgerechnet du? Und du willst das wirklich durchziehen? Über Wochen? Bist du dir da sicher? Ich meine, es wird sehr anstrengend werden. Du bist nicht gerade der Typ dafür.“ sagte Janina lasziv und warf sich gelangweilt in den riesigen Sessel. „Das bedeutet für dich, über Wochen auf diesen Luxuskörper zu verzichten. Ich werde mich nicht auf das merkwürdige Spiel einlassen und die Braut eines Verbrechers spielen. Das ist unter meiner Würde.“ sagte die hübsche Frau weiter. „Ich werde solange auf dein Haus aufpassen.“ Sie griff nach ihrem Champagnerglas und lachte perlend auf. „Danke, aber dafür habe ich Freddy“ sagte Parker verärgert. Wieder lachte Janina laut. Gekünstelt, dachte Parker plötzlich grimmig. Warum fiel ihm das jetzt erst auf? Und überhaupt, warum trank die Frau bereits am Nachmittag Champagner. Seit wann tat sie das? Er überlegte und seufzte verärgert.
Seit er ihr angeboten hatte, zu ihm ins Haus zu ziehen. Doch eigentlich nur, weil der Vermieter ihr gekündigt hatte. Es sollte nur für ein paar Wochen sein. Ein paar Wochen in seinem Haus. Nur bis sie etwas Neues gefunden hatte. Parker hatte noch nie eine Frau bei sich wohnen gehabt. Es sollte eine Generalprobe werden. Denn irgendwann wollte er heiraten und eine Familie gründen. Da kam ihr der Test gelegen. Leider hatte er die Rechnung ohne Janina gemacht. Denn die Frau dachte nicht einmal mehr daran, wieder aus seinem Haus auszuziehen. Sie war eingezogen und hatte sich hier festgesetzt! Janina nutzte seine Gutmütigkeit rigoros aus. Er war einfach zu weich. Und Janina wusste es.
Parker fluchte still. „Schon mehrmals hate er sie gebeten, wieder auszuziehen. Er wollte seine Ruhe im Haus haben. Haus war gut, dachte er und sah sich in seiner riesigen Villa um. Janina hierher einzuladen, war ein Fehler gewesen. Sie war nicht eingezogen, sie hatte alles an sich gerissen. Ohne seine Wünsche zu respektieren. Fast jeden Abend fand nun hier eine Party statt. Wildfremde Menschen, die von seinem Geld aßen, tranken und feierten. Er kam müde von der Arbeit, seine Villa war voller fremder Menschen. Alles „Freunde“ seiner „Verlobten“. So betitelte sich Janina gerne bei ihren Freunden, auch wenn er ihr nie einen Antrag gemacht hatte. Und nie machen würde! Doch er hatte sie hier einziehen lassen. Das reichte Janina für ihre Behauptung. Seitdem herrschte die Frau in seinem Heim.
Auch gestern war er Heimgekommen und hatte die laute Musik beendet. Danach hatte er alle Menschen, die nicht hierher gehörten, aus seiner Villa geworfen. Zuallererst das Pärchen, das es in seinem Bett gerieben hatte. Die beiden waren auch noch frech geworden und hatten ihn eingeladen, mit zu machen. Energisch hatte er mit der Polizei gedroht.
Hatte er Janina das Feiern nicht ausdrücklich verboten? War er nicht energisch genug gewesen? Anscheinend nahm die Frau ihn nicht ernst. Parker war wirklich zu nett, dachte er finster. Ausgerechnet gestern, dem Tag, da er seinen Bruder verloren hatte, war hier Party gewesen! Er hatte es doch ausdrücklich verboten! Er hatte seine Ruhe haben wollen. Wieder war ihm die leise Stimme am Telefon eingefallen, die ihm damals ins Krankenhaus gerufen hatte. Die leise, fast noch Kinderstimme, die ihm gesagt hatte, dass er unbedingt kommen musste, dass sein Bruder sterben würde. Das es die letzte Gelegenheit gewesen war, seinen Bruder noch zu sehen und zu sprechen. Die energische Stimme hatte nicht locker gelassen, bis er sich auf dem Weg gemacht hatte. Was für ein Glück.
Er hatte Janina oft gesagt, dass er ihr Arrangement beenden würde. Dass sie sich endlich eine Wohnung suchen sollte. Bereits mehrmals lautstark. Doch anscheinend nahm ihn die Frau nicht ernst. Doch, Parker war zu nett. Doch jetzt war Schluss damit, dachte Parker. „Ich werde es durchziehen, Janina. Ich werde zwei Wochen in das Leben eines anderen tauchen. Und du hast zwei Wochen Zeit, meine Villa zu verlassen! Ich habe es satt! Du bist nicht das, was deine Mogelpackung versprochen hat! Wo ist die nette, freundliche Sekretärin hin, die ich vor einem halben Jahr eingestellt habe? Du hast mich damals fasziniert, das gebe ich zu. Mit deinen kurzen Röcken und deinem betörenden Lächeln! Doch du bist nicht das, was du vorgibst! Jeden Tag Partys. Jeden Tag Shopping! Und alles von meinem hart erarbeiteten Geld! Glaubst du einen Goldesel gefunden zu haben, den du nach Belieben ausnehmen kannst? Du warst meine Sekretärin! Du weißt gut, dass meine Arbeitstage meistens zwölf Stunden haben! Das Geld kommt nicht von allein. Ich dachte eigentlich, wenn du hier einziehst, würdest du mich unterstützen und mit mir zusammenarbeiten. Doch nichts. Keinen Tag hast du dich seit deinem Einzug wieder in der Firma sehen lassen!“ Sagte Parker schwer. Er ließ sich in einen der Sessel fallen und schloss müde seine Augen. Diese verdammten Tage, die Tage nach dem Tod seines Bruders machten ihn regelmäßig fertig. Der Tod und die Beerdigung. Parker wünschte sich jemanden an seiner Seite, der ihn verstand. Doch der Wunsch würde sich wahrscheinlich nie erfüllen.
„Du willst mich rauswerfen? Ist das dein Ernst? Ich dachte, wir seien ein Paar. Ich dachte, du wolltest nicht, dass ich noch arbeite. Ich langweile mich und lade ab und zu einige Freunde ein. Ist das so schlimm?“ fragte Janina und zog gekonnt einen Schmollmund. „Du bist so reich, dass du nicht arbeiten musst, wenn du nicht willst. Lass uns verreisen. Das wird dir gut tun.“ Sagte sie lächelnd. Diese Ansprache ihres Freundes kannte sie schon auswendig das war nicht das erste Mal, dass sie das zu hören bekam. Und bislang hatte sie Parker immer noch überzeugen können, es sich zu überlegen. Sie hatte Besserung gelobt und sich einige Tage zurückgehalten.
„Mach Urlaub, statt dich in diesen Mist zu stürzen. Du musst dich nicht um das Ex- Knacki-Programm kümmern. Dafür gibt es Angestellte. Die werden dafür bezahlt. Lass uns Urlaub machen. Die Ranchers haben sich an der Adria eine Jacht gemietet. Das könnten wir auch. Ich habe mir extra sexy Bikinis gekauft.“ Janina wusste, wie sie Parker überreden musste. Und auch jetzt erhob sie sich und ließ ihren durchsichtigen Morgenmantel fallen und betonte ihre Kurven. In ihrer ganzen Schönheit stand sie vor ihm. Normalerweise hatte Parker dann immer ihre Hand gegriffen und sie in seinen Keller gezogen. Sie hatte jetzt zwar keine Lust, mit dem Mann zu spielen, aber wenn es nicht anders ging…
Doch diesmal reagierte der Mann nicht. Parker wandte sich ab und starrte aus dem Fenster. „Zieh dich wieder an, Janina! Ich werde mich diesmal nicht ablenken lassen! Mein Entschluss steht fest! Du wirst gehen! Du kannst für drei Monate die kleine Wohnung in der Stadt haben! Danach musst du sehen, wo du bleibst! Du hast doch so viele Freude! Gehe zu einen von denen! Ich will endlich wieder mal schlafen! Und zwar in einem Bett, in dem sich nicht zuvor wildfremde Menschen gepaart haben!“ schnauzte Parker wütend. Er fuhr sich schwer über die Augen. Hoffentlich kapierte Janina seine Worte endlich. Streng genug war er doch hoffentlich.
„Man, hast du heute schlechte Laune! Wir reden morgen weiter. Ich werde ausgehen! Vielleicht bist du morgen besser drauf!“ schrie Janina aufgebracht. Dann rauschte sie davon. Endlich herrschte wieder Ruhe. Parker sah der Frau nach und fuhr sich wieder durch die dunklen Haare. Wo war die nette, freundliche, fleißige Frau hin, die er damals eingestellt hatte? Wie konnte daraus dieser aufgedrehte Vamp werden? Er wusste es nicht. Hatte er den Fehler gemacht als er die Frau bei sich einziehen ließ? War das vom Anfang an ihr Plan gewesen? Sich einen gutmütigen, reichen Mann zu angeln und ihn ausnehmen? So, wie sie ihn ausgenommen hatte?
Parker erhob sich und ging zu Janinas Luxus-Handtasche. Er nahm die Wohnungsschlüssel heraus und steckte sie sich in die Tasche. Er griff zu ihrem idiotischen Einhorn- Portemonnaie und zog alle Kreditkarten mit seinem Namen heraus. Dann nahm er auch die Chipkarte für das große Tor an der Straße an sich.
Janina würde sein Haus heute Abend das letzte Mal verlassen. Es würde keine Rückkehr für sie geben, dachte er bitter. Parker war nicht dumm. Er wusste, mit wem sich die Frau traf, wenn sie heute Abend zu einer „Freundin“ fuhr. Janina hatte ihre Fühler längst nach einem anderen Sugardaddy ausgestreckt.
„Schade für meine Libido“ sagte Parker finster. Er würde sich nach einer anderen Gespielin umsehen müssen. Das war natürlich angenehm gewesen, Janina Zuhause zu haben. Das hatte ihm den Spaß erleichtert. Mit ihr in den Keller zu verschwinden, war einfach gewesen. Doch das musste er nun vergessen. Er musste abwägen, was ihm lieber war. Sein Spaß, oder seine Ruhe und sein Geld, dass die Frau mit vollen Händen aus dem Fenster geworfen hatte. Parker entschied sich für das letztere. Seinen Spaß konnte er sich auch mit einer anderen Frau holen. Nun, das würde ihm wieder einen Anruf bei Lisett - Begleitservice kosten, aber das war es ihm wert. „Wie konnte ich mich nur so in der Frau irren“, fluchte Parker.
Janina kam die Treppe herunter. Von einer Wolke teure Parfüme umweht. „Warte heute Abend nicht auf mich, Darling. Es wird spät werden. Du gehst doch bestimmt wieder beizeiten schlafen“, sagte Janina lachend. „Kleiner Langeweiler.“ Sie kam gestylt zu ihm und griff nach ihrer Handtasche. „Bekomme ich den Porsche oder kann ich den Lincoln haben?“ fragte sie zuckersüß. „Weder noch, Süße. Ich habe dir ein Taxi gerufen. Dann kannst du etwas trinken. Du solltest dir wirklich Zeit lassen. Und grüße deine Freundin von mir“ sagte Parker ruhig. Zu ruhig. Sehr sarkastisch. Ganz gegen seine freundliche Art. Allein das müsste Janina zu denken geben, dachte er. Doch die Frau küsste ihn nur flüchtig und ging davon.
Parker sah der Frau nach. Dann schloss er die Tür, gab den Code für das Tor ein und informierte sein Wachpersonal am Eingang. Wie gesagt, es gab kein Zurück für Janina.