Unter der Oberfläche Mallorcas: Ein Familiengeheimnis, das Leben fordert - Mirko Kukuk - E-Book

Unter der Oberfläche Mallorcas: Ein Familiengeheimnis, das Leben fordert E-Book

Mirko Kukuk

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Beschreibung

Unter der Oberfläche Mallorcas: Ein Familiengeheimnis, das Leben fordert Entdecken Sie die Schatten unter der Sonne Mallorcas Mallorca. Eine Insel, die für strahlenden Sonnenschein und azurblaues Meer bekannt ist. Doch was, wenn sich unter dieser glänzenden Oberfläche ein dunkles Geheimnis verbirgt? In "Unter der Oberfläche Mallorcas" stürzt sich die Kriminalpsychologin Sarah Mertens in einen Albtraum, als ihre Schwester Lena auf der Baleareninsel spurlos verschwindet. Die einzige Spur: ein rätselhaftes Tattoo – ein Auge im Labyrinth – und eine verstörende Zahlenkombination. Was als einfache Vermisstensuche beginnt, entwickelt sich schnell zu einem atemlosen Mallorca-Thriller, der Sarah tief in die Abgründe eines uralten Kultes zieht. Sarah entdeckt ein verborgenes Familiengeheimnis und die Kunst der psychologischen Manipulation, die über Generationen perfektioniert wurde. Das Tattoo auf Lenas Haut ist nicht nur ein Symbol, sondern der Anker einer Gehirnwäsche, die ihre Schwester zu zerstören droht. Während Sarah verzweifelt versucht, Lena aus den Fängen dieses manipulativen Netzes zu befreien, wird sie selbst zur Gejagten. Elías, der charismatische und gefährliche Anführer des Kultes, fordert Sarah heraus, sein Labyrinth zu entschlüsseln. "Unter der Oberfläche Mallorcas" ist mehr als die Geschichte einer verschwundenen Person. Es ist ein fesselnder Kampf um die Seele, ein Psychothriller, der die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn verschwimmen lässt. Tauchen Sie ein in ein Mallorca, an dem die dunkle Seite der Esoterik missbraucht wird und Tattoo Symbolik eine tödliche Bedeutung erhält. Können Sarah und ihre Verbündeten Elías stoppen, bevor weitere Leben zerstört werden?

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Seitenzahl: 107

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Unter der Oberfläche Mallorcas: Ein Familiengeheimnis, das Leben fordert
Ein Mallorca-Thriller um Manipulation und Erlösung
Mirko Kukuk
Impressum © 2025 Mirko Kukuk
Impressum:Texte: © Copyright by Mirko KukukUmschlaggestaltung: © Copyright by Mirko KukukMirko KukukKleinfeld 10221149 [email protected]: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Köpenicker Straße 154a, 10997 BerlinKontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected] Unterstützung bei Text/Bild: GeminiAlle Rechte vorbehaltenDie in diesem Buch dargestellten Figuren und Ereignisse sind fiktiv. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder toten realen Personen ist zufällig und nicht vom Autor beabsichtigt.
Inhalt
Titelseite
Impressum
Vorwort:
Kapitel 1: Der Anruf
Kapitel 2: Ankunft in Palma
Kapitel 3: Die erste Spur – Das Tattoo
Kapitel 4: Die erste Nachricht
Kapitel 5: Die alte Finca
Kapitel 6: Das Ritual und der Kult
Kapitel 7: Elías und die Manipulation
Kapitel 8: Die alte Familiengeschichte
Kapitel 9: Die zweite Nachricht und die Bedrohung
Kapitel 10: Der Informant
Kapitel 11: Der Schatten der Vergangenheit
Kapitel 12: Mikaels Dilemma
Kapitel 13: Der alte Wachturm
Kapitel 14: Konfrontation im Turm
Kapitel 15: Nachbeben und neue Anfänge
Weitere E-Books/Taschenbücher
Vorwort:
Die Sonne Mallorcas kann täuschen. Sie glitzert auf den Wellen, wärmt die Haut und verspricht unbeschwerte Tage voller Freiheit. Sie lockt mit dem Versprechen des Paradieses, einer heilen Welt, in der die Sorgen des Alltags verblassen. Genau das war es, was Lena suchte, als sie ihre Koffer packte und auf die Insel flog – eine Auszeit, ein Abenteuer, ein Symbol auf ihrer Haut, das sie für immer an diesen Moment erinnern sollte. Ein kunstvolles Tattoo, das Auge in einem Labyrinth, sollte mehr sein als nur Tinte unter der Haut. Es sollte ein Talisman sein, der ihr Glück und neue Perspektiven bringen würde.
Doch Mallorca hat auch Schattenseiten, verborgen unter der blendenden Oberfläche. Orte, die man in keinem Reiseführer findet. Geschichten, die nur im Flüsterton weitergegeben werden. Und Geheimnisse, die seit Generationen unter dem Deckmantel der Schönheit schlummern. Diese dunkle Seite verschlingt nicht nur Lenas sorglosen Urlaub, sondern auch Lena selbst.
Für ihre Schwester Sarah, eine Kriminalpsychologin, beginnt mit dem Anruf die Hölle. Plötzlich ist die vertraute Welt ein undurchsichtiges Labyrinth aus Angst und Ungewissheit. Jedes fehlende Detail, jede widersprüchliche Aussage der mallorquinischen Polizei, jeder verstrichene Tag lässt die Hoffnung schwinden. Sie muss das tun, was ihr Beruf sie gelehrt hat: die Psyche entschlüsseln, die verborgenen Muster erkennen. Doch diesmal geht es um ihre eigene Schwester, um ihr eigenes Blut. Und das Tattoo, einst ein Symbol der Freiheit, wird zum Schlüssel und zum Fluch zugleich – ein Wegweiser in die Abgründe einer Insel, die ihre Geheimnisse mit eiserner Hand bewahrt.
Kapitel 1: Der Anruf
Der schrille Klingelton zeriss die Stille des Hamburger Abends wie ein Skalpell. Sarah Mertens zuckte zusammen, ihr Blick hob sich von den Akten auf ihrem Schreibtisch. Es war halb zehn, viel zu spät für einen Klientenanruf, und ihre Praxis war seit einer Stunde geschlossen. Genervt griff sie nach dem Hörer ihres Festnetztelefons. Ihre Finger, die sonst mit chirurgischer Präzision die komplexesten psychologischen Fallstudien zerlegten, zögerten kurz. Eine innere Unruhe, die sie selten verspürte, kribbelte unter ihrer Haut.
"Mertens", sagte sie, ihre Stimme professionell distanziert, auch wenn ein Hauch von Müdigkeit mitschwang.
Am anderen Ende war Stille, gefolgt von einem hastigen Atemzug. "Sarah? Bist du das? Oh Gott, Sarah, es ist Lena..." Die Stimme gehörte ihrer Mutter. Ihre sonst so gefasste, kontrollierte Mutter klang am Rande eines Nervenzusammenbruchs.
Sarahs Herz setzte einen Schlag aus. Lena. Ihre jüngere Schwester. Ein Wirbelwind von Lebensfreude und Spontaneität, das genaue Gegenteil von Sarahs methodischer Natur. Ein Lächeln huschte über Sarahs Lippen – Lena hatte versprochen, sich aus ihrem Mallorca-Urlaub zu melden, aber das war typisch Lena, erst im letzten Moment oder gar nicht. "Was ist mit Lena, Mama? Geht es ihr gut? Hat sie wieder irgendeinen Unsinn angestellt?" Ein Scherz, der die Anspannung kaschieren sollte.
Doch die Antwort ließ den Scherz in sich zusammenfallen. "Sie ist weg, Sarah. Verschwunden."
Das Wort traf Sarah wie ein physischer Schlag. "Verschwunden? Was redest du da? Sie ist im Urlaub. Sicher ist nur das Handy aus oder sie hat zu viel gefeiert."
"Nein, Sarah! Die Polizei hat angerufen. Von Mallorca. Sie haben sie nicht gefunden. Sie ist nicht im Hotel, ihre Sachen sind noch da, aber sie ist weg. Seit über 48 Stunden." Die Stimme ihrer Mutter brach am Ende des Satzes.
Sarah lehnte sich zurück in ihren Chefsessel, die Hand um den Hörer verkrampft. Das Adrenalin pumpte durch ihre Adern. Ihr Gehirn, trainiert, um in Krisensituationen ruhig und analytisch zu bleiben, begann sofort, die Informationen zu verarbeiten. Mallorca. Partyurlaub. 48 Stunden. Polizei. All diese Fakten flogen wie lose Puzzle-Teile durch ihren Kopf.
"Was genau hat die Polizei gesagt?", fragte Sarah, ihre Stimme nun kühler, schärfer. Sie musste sich zwingen, professionell zu bleiben, nicht die Panik zuzulassen, die drohte, sie zu überrollen.
"Nicht viel", schluchzte die Mutter. "Sie sagten, sie wären am Ball. Aber sie klingen so... ach, ich weiß auch nicht. Uninteressiert. Sie meinen, junge Leute verschwinden dort oft und tauchen dann wieder auf. Aber Lena ist nicht so. Sie meldet sich immer. Und 48 Stunden... das ist doch nicht normal, oder?"
Nein, das war es nicht. Lena, so unzuverlässig sie manchmal sein mochte, war nicht die Art von Mensch, die ihre Familie in solcher Ungewissheit lassen würde. Und 48 Stunden waren im Falle einer Vermisstenmeldung eine Ewigkeit. Die Wahrscheinlichkeit, eine Person lebend zu finden, sank drastisch nach den ersten 24 Stunden.
"Hat sie sich mit jemandem getroffen? Hat sie Pläne erwähnt? Irgendwelche neuen Freunde?" Sarahs Fragen sprudelten heraus, ihre psychologische Ausbildung übernahm das Kommando.
"Ich weiß es nicht, Sarah. Sie hat nur gesagt, sie freut sich, entspannt ein bisschen, geht feiern. Sie hat auch von diesem Tattoo erzählt. Ein ganz besonderes, meinte sie. Wollte sie sich unbedingt stechen lassen, als Andenken an den Urlaub."
Das Tattoo. Sarah erinnerte sich dunkel. Lena hatte immer eine Schwäche für solche Dinge gehabt, kleine Symbole, die für sie eine tiefere Bedeutung trugen. Jetzt klang es wie eine nutzlose, irrelevante Information.
"In welchem Hotel war sie?", fragte Sarah, während sie bereits einen Stift zückte und auf ein leeres Blatt Papier kritzelte.
Die Mutter gab ihr den Namen des Hotels in Palma, eine generische Touristenunterkunft. Sarah notierte die Adresse, dann die Kontaktnummer der mallorquinischen Polizei, die ihre Mutter ihr noch im Weinen nannte.
"Mama, hör zu", sagte Sarah bestimmt. "Ich werde sofort nach Mallorca fliegen. Ich kümmere mich darum. Versuch, ruhig zu bleiben. Ich melde mich, sobald ich etwas weiß."
"Oh, Sarah, Gott segne dich", schluchzte ihre Mutter. "Pass auf dich auf."
Nachdem sie aufgelegt hatte, saß Sarah regungslos da. Der Raum war still, nur das leise Summen ihres Computers war zu hören. Ihre Finger fuhren über das Blatt mit den Notizen. Mallorca. Lena. Verschwunden. Der Gedanke, ihre fröhliche, quirlige kleine Schwester könnte in Gefahr sein, schnürte ihr die Kehle zu.
Sie war Kriminalpsychologin, spezialisiert auf komplexe Fälle, in denen das menschliche Verhalten die entscheidende Rolle spielte. Sie verstand die Psychologie von Tätern und Opfern, konnte Profile erstellen, Motive entschlüsseln. Aber das war Lena. Ihre eigene Schwester. Die Distanz, die sie in ihrem Beruf stets wahrte, um objektiv zu bleiben, war jetzt nicht mehr vorhanden. Eine Welle von Hilflosigkeit und Zorn brandete in ihr auf.
Sie stand auf, ging zum Fenster und blickte in die dunkle Nacht. Hamburg war ruhig, die Lichter der Stadt glänzten wie Sterne am Boden. Auf Mallorca war es jetzt ebenfalls dunkel, aber sicherlich nicht ruhig. Partyzentren bebten im Bass, Touristenscharen zogen durch die Gassen. Ein riesiges, unübersichtliches Puzzle.
Ihr Blick fiel auf die Uhr. Fast zehn. Sie brauchte einen Flug, so schnell wie möglich. Und Informationen. Die mallorquinische Polizei klang nicht ermutigend. Sie würde sich nicht darauf verlassen können, dass die lokalen Behörden das Verschwinden ihrer Schwester mit der notwendigen Dringlichkeit behandelten. Junge Touristen verschwanden dort tatsächlich häufiger, oft tauchten sie nach einem Rausch oder einer unüberlegten Affäre wieder auf. Aber Lena war anders. Sie war zwar spontan, aber nicht leichtsinnig. Und 48 Stunden waren eine kritische Marke.
Sarah holte ihr Laptop hervor, öffnete Flugportale. Der früheste Flug am nächsten Morgen war bereits ausgebucht. Sie fand einen Sitzplatz auf einem Flug, der in fünf Stunden abhob, mitten in der Nacht. Egal. Sie musste hin.
Während das Laptop hochfuhr, begann Sarah bereits, die kommenden Stunden zu planen. Wen konnte sie auf Mallorca kontaktieren? Hatte Lena irgendwelche Freunde dort, die sie kannte? Nein, Lena war alleine gereist, was für sie untypisch war. Sie bevorzugte normalerweise Gruppenreisen. Warum diesmal allein?
Sie erinnerte sich an Lenas letzte Nachrichten. Oberflächlich, fröhlich. "Ich lass es mir gut gehen!" "Die Sonne ist der Wahnsinn!" Nichts, was auf Ärger hindeutete. Außer vielleicht... das Tattoo. Lena hatte geschrieben: "Ich hab da was ganz Besonderes vor! Ein Zeichen für meinen Neuanfang." Das klang nach mehr als nur einer Urlaubslaune.
Sarah begann, ihren Koffer zu packen. Ihre Bewegungen waren mechanisch, aber ihr Verstand ratterte unerbittlich. Sie packte nicht nur Kleidung ein, sondern auch ihre kleine Notfalltasche mit grundlegenden Ermittlungswerkzeugen – Notizbuch, Stifte, ein kleines Diktiergerät, ein paar Handschuhe. Eine seltsame, kalte Entschlossenheit legte sich über sie. Sie würde Lena finden. Egal, was es kosten würde. Die Insel mochte ihre Geheimnisse haben, aber Sarah war darauf trainiert, sie zu lüften. Und dieses Geheimnis war persönlich. Es war ihre Familie. Es war Lena.
Kapitel 2: Ankunft in Palma
Der Flughafen Palma de Mallorca am frühen Morgen war ein surreales Gewusel. Sarah hatte auf dem Nachtflug kaum ein Auge zugemacht, ihr Kopf ratterte unaufhörlich. Jetzt traf sie die schwallende Hitze, die bereits vor Sonnenaufgang über der Insel lag, wie ein feuchter Schlag. Touristen in bunten Shorts und T-Shirts strömten aus den Terminals, lachten, zogen Rollkoffer hinter sich her. Familien mit kleinen Kindern, Gruppen junger Leute, die offensichtlich bereit waren, die Nacht zum Tag zu machen. Sie alle strahlten eine unbekümmerte Urlaubsfreude aus, die Sarah in diesem Moment zutiefst abstieß. Sie war nicht hier, um die Sonne zu genießen.
Ihr Ziel: das Polizeipräsidium in Palma. Sie hatte sich im Flugzeug oberflächlich über die mallorquinische Polizei informiert. Die Guardia Civil war für ländliche Gebiete zuständig, die Policía Nacional für Städte wie Palma. Das hatte ihre Mutter richtig verstanden. Sie nahm ein Taxi, nannte die Adresse, die sie notiert hatte, und lehnte sich erschöpft zurück. Der Fahrer, ein kleiner Mann mit wettergegerbtem Gesicht, schien ihre Anspannung zu spüren und blickte sie im Rückspiegel kurz an, sagte aber nichts.
Das Polizeipräsidium war ein funktionaler Bau, der irgendwo zwischen den typischen Touristenfassaden und unscheinbaren Wohngebäuden lag. Innen herrschte eine geschäftige, aber auch leicht chaotische Atmosphäre. Sarah musste sich durchfragen, wurde von einem Schalter zum nächsten geschickt, bis sie schließlich in einem kleinen, spartanisch eingerichteten Büro landete.
Dort erwartete sie Inspektor Jorge Ramos, ein Mann mittleren Alters mit müden Augen und einem Anflug von Genervtheit in seiner Haltung. Sein Hemd war leicht zerknittert, als hätte er eine lange Schicht hinter sich.
"Señorita Mertens?", fragte er auf Spanisch, das er mit einem starken Akzent sprach. Sarah hatte in der Schule ein paar Jahre Spanisch gehabt, genug, um sich verständlich zu machen. Sie nickte. "Ich bin Inspector Ramos. Sie sind die Schwester der vermissten Lena Mertens?"
"Ja", sagte Sarah, ihre Stimme fest. "Ich bin hier, um zu helfen."
Ramos seufzte und gestikulierte auf einen Stuhl. "Bitte nehmen Sie Platz. Ich fürchte, wir haben keine neuen Informationen. Der Fall ist... schwierig."
"Schwierig, weil sie eine junge deutsche Touristin ist, die im Partyzentrum verschwunden ist?", fragte Sarah scharf, die Bemerkung ihrer Mutter über die 'Uninteressiertheit' der Polizei noch im Ohr. "Weil Sie annehmen, sie ist einfach abgehauen oder hat sich verlaufen?"
Ramos' Augenbrauen zuckten leicht. Er war nicht erfreut über ihren Tonfall. "Señorita, wir nehmen jeden Fall ernst. Aber Sie müssen verstehen, in dieser Jahreszeit verschwinden viele junge Leute. Manchmal tauchen sie betrunken am Strand auf, manchmal finden wir sie bei neuen Bekanntschaften. Es gibt viele Szenarien, die nicht auf ein Verbrechen hindeuten."
"Lena ist nicht 'viele junge Leute'", entgegnete Sarah. "Sie ist meine Schwester. Und sie ist seit 48 Stunden verschwunden. Das ist nicht normal für sie. Hat sie sich nicht gemeldet?"
Ramos schüttelte den Kopf. "Kein Anruf, keine Nachricht. Ihr Handy ist seit dem Abend ihres Verschwindens ausgeschaltet. Wir haben das Hotelzimmer durchsucht. Keine Spuren eines Kampfes, keine Hinweise auf ein gewaltsames Eindringen. Ihre persönlichen Gegenstände, ihr Pass, ihre Brieftasche, alles war da."
Das war ein wichtiger Punkt. Wenn Lena einfach abgehauen wäre, hätte sie ihre wichtigsten Dinge mitgenommen. "Was ist mit den letzten, die sie gesehen haben?", fragte Sarah.
"Wir haben mit dem Hotelpersonal gesprochen, mit einigen Gästen, die zur gleichen Zeit dort waren. Sie haben sie am Abend des Verschwindens gesehen, wie sie das Hotel verlassen hat. Sie war alleine. Niemand hat sie danach wieder gesehen."
"Allein?", fragte Sarah überrascht. "Sie ist alleine gegangen? Hatte sie sich nicht mit jemandem verabredet?"