Von Stern zu Stern - Joana Angelides - E-Book

Von Stern zu Stern E-Book

Joana Angelides

0,0
3,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Tim und Tom waren die Postboten der Galaxis. Sie flogen von Stern zu Stern, brachten mit ihrem Raumschiff Briefe und Pakete und manches Mal auch Passagiere mit. Lisa Klaus und Tante Monika flogen mit und halfen den beiden auf den verschiedenen Planeten wieder Ordnung und Frieden herzustellen. Sie retteten Bücher für die Kinder und vieles mehr! Für Kinder von 3 - 6 Jahren

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2014

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Joana Angelides

Von Stern zu Stern

Weltraummärchen

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

In der Bibliothek.

Es regnete nun schon seit Tagen. Lisa und Klaus hatten bereits jeden Winkel des kleinen Hauses von Tante Monika durchstöbert. Sie fanden alte Märchenbücher, ein paar Spiele und alte Puzzle-Spiele die sie aber schon alle kannten.

 

Onkel Eduard begann den Keller aufzuräumen und fand sogar ein paar alte Gläser mit Marmelade, die Tante Monika voriges Jahr eingekocht hatte.

Zu seiner Freude waren auch ein paar Flaschen alten guten Weines in den Stellagen, die ihm Tante Monika sogleich schenkte.

„Tante Monika, es regnet noch immer, können wir denn gar nichts tun?“

„Heute nicht mehr, aber morgen gehen wir in die Bibliothek, da könnt ihr euch dann ein paar schöne Bücher ausleihen und ich werde gleich einen Stoff kaufen und für Lisa ein neues Kleid nähen.“

„Ohja, danke Tante Monika!“ Rief Lisa.

„Ich will aber kein neues Kleid! Ich will nämlich nicht ruhig stehen, und dauernd von Nadeln gestochen werden.“, ergänzte Klaus und alle lachten.

 

„Für dich werden wir eine neue Jacke kaufen, Kleider bekommen nur Mädchen“. Sagte Tante Monika.

 

Am nächsten Morgen regnete es zwar noch immer, aber der große Schirm von Tante Monika beschützte sie alle, als sie von dem kleinen Auto über die Straße zur Bibliothek liefen.

 

Fräulein Stern, von allen im Ort liebevoll Sternchen genannt, saß hinter dem Pult und begrüßte die drei sehr freundlich.

Sie war schon seit vielen Jahren in der Bibliothek beschäftigt und kannte auch Tante Monika sehr gut, war Tante Monika doch einmal ihre Lehrerin in der Schule und hat ihr das Lesen beigebracht.

 

„Hallo Sternchen, wir möchten uns ein paar Bücher ausleihen, der Regen hört ja gar nicht mehr auf!“ Sagte Tante Monika und auch die Kinder begrüßten Fräulein Stern freundlich.

 

„Ohja, ich habe da ein paar ganz neue Bücher bekommen, mit den neuesten Abenteuern von Tom und Tim, den Sternenwanderern“.

Sternchen ging nach rückwärts und machte einen Karton auf.

Die beiden Kinder setzten sich inzwischen auf die alte Ledersitzbank, die gegenüber dem Pult von Fräulein Stern stand. Die vergangenen trüben Tag und der viele Regen hatten sie ganz müde gemacht. Der Regen drückte auf die Stimmung der Kinder.

 

Sternchen bückte sich und kramte suchend in dem Karton.

„Ja, wo sind denn die Bücher geblieben, ich habe sie heute Morgen ja noch gesehen?“ Sie schüttelte den Kopf.

 

Sie richtete sich wieder auf und suchte auf dem Pult nach den Büchern. Dann blickte sie in den Computer, der gleich am Pult stand.

„Seltsam, sie sind bereits eingetragen und ich sehe da, sie stehen ganz oben, bei den Büchern über Astronomie und Weltfahrt! Wer hat sie denn da hinaufgetragen? Ich war heute noch nicht da oben“. Sie schüttelte den Kopf.

„Tja, das waren vielleicht Tom und Tim, die beiden Sternenwanderer!“ Sagte Tante Monika zu Sternchen.

„Oh, da muss ich aber lachen, Tante Monika! Das sind ja Romanfiguren, die können gar nicht aus den Büchern raus und schon gar nichts hinauftragen“. Sie schaute Tante Monika tadelnd an.

 

„Ach, es gibt Dinge, die können wir uns oft nicht vorstellen, liebes Sternchen. Lass uns hin aufgehen und nachsehen.“

Sie gingen nun alle gemeinsam die Treppe hinauf zu dem Regal, wo „Astronomie“ stand.

Da standen viele Bücher mit schönen Einbänden, auch einige sehr alte, mit abgeschabten, ganz dunklen Rücken, so dass man fast gar nichts mehr lesen konnte.

 

Ganz vorne rechts standen einige Bücher mit bunten Einbänden. Es waren Bücher für Kinder und junge Leser, die sich für die Abenteuer von Tom und Tim interessierten, oder gerne etwas über bemannte Raumschiffe lasen, die ganz weit in das Weltall flogen.

„Oh, ja, da sind ja die beiden Bücher, die ich suche. Aber sie sind falsch eingereiht. Sie gehören dahin!“ Sagte Sternchen und griff nach ihnen.

 

Doch die beiden Bücher schienen sich zu bewegen und glitten nach links, wo noch etwas Platz war. Sie griff wieder nach ihnen, und siehe da, sie rückten nun nach rechts.

„Was soll denn das?“ Rief Sternchen und griff nun mit beiden Händen nach den Büchern, um sie ja zu erwischen.

 

Da fielen sie zu Boden und feiner, Gold glänzender Staub wirbelte herum, so dass sie für einige Augenblicke nichts sehen konnten.

„Oh, das ist ja Sternenstaub!“ Rief Tante Monika.

„Sternenstaub?“ Fragten Lisa, Klaus und Sternchen gleichzeitig.

„Ja, das ist Sternenstaub!“ Sagten zwei helle Stimmen und vor ihnen standen zwei Buben in unglaublich schönen, glänzenden Anzügen, ganz aus Metall, jeder mit einem Helm am Kopf, der vorne offen war und ihre Gesichter frei ließ.

 

„Seid ihr Tom und Tim?“ Fragte Klaus.

„Ja, und wir haben schon den ganzen Tag auf jemand gewartet, der sich für unsere Abenteuer interessiert. Es ist ja sehr langweilig immer nur von Stern zu Stern reisen und immer nur erfundene Figuren kennen zu lernen. Wir möchten auch einmal richtige Menschen auf eine unserer Reisen mitnehmen“.

„Oh, du willst uns mitnehmen?“ Riefen Klaus und Lisa gleichzeitig aus.

„Kommt ja überhaupt nicht in Frage!“ Protestierte Tante Monika und fuchtelte mit dem nassen Regenschirm herum.

„Tante Monika, halten sie sofort den Schirm ruhig, sie benetzen ja alle Bücher damit!“ Rief ganz entsetzt Sternchen, „den Schirm hätten sie beim Eingang abstellen sollen!“

Tante Monika hielt den Schirm nach unten und stützte sich darauf.

„Ja, ja, tut mir leid! Also, die Kinder gehen nirgends wohin. Ich bin für sie verantwortlich.“

 

„Ja, wenn du willst, nehmen wir dich und auch diese kleine Person da mit der Brille da, mit.“ Sagte Tom, oder war es Tim, und zeigte mit einem silbernen Stab, den sie in der Hand hielten auf Sternchen. Diese riss ihre großen Augen auf und trat einen Schritt zurück.

 

Doch sie konnte nicht weit zurückgehen, denn dort stieß sie auf eines der Bücherregale.

Tim, oder war es Tom, hob nun seinerseits seinen Stab und berührte sie alle damit. Sofort standen auch Lisa, Klaus, Sternchen und Tante Monika in silbrig glänzenden Kostümen da.

Sogar der Regenschirm von Tante Monika glänzte silbrig.

Eines der beiden Bücher, die zu Boden gefallen waren, lag geöffnet vor ihnen und wie durch Zauberhand wurden sie nun in dieses Buch hineingezogen. Einer nach dem anderen und jedes Mal gab es so ein sonderbares pfeifendes Geräusch. Dann klappte das Buch zu und blieb am Boden liegen, als wäre nichts geschehen. Nur ein wenig Sternenstaub lag rund herum.

 

Sie hatten vor lauter Schreck die Augen geschlossen. Sie spürten, dass sie, wie von Geisterhand gezogen, unglaublich rasch, im freien Raum schwebend, dahin rasten.

Sie hielten sich alle vier an der Hand, um sich nicht zu verlieren. Ihnen voran flogen Tim und Tom und blickten immer wieder zurück, ob sie ihnen auch folgten.

„So, da sind wir!“

Mit diesen Worten steuerten die beiden auf ein großes Raumschiff zu, dass vor ihnen lag.

Es hatte ein großes Tor, das geöffnet war und wie ein großer Mund schien, der auf sie gewartet hatte, um sie zu schlucken. Und tatsächlich, als sie alle innerhalb dieser Öffnung waren, schloss sich diese, wie von Geisterhand selbständig und sie landeten sanft auf einer Art Rampe, in einem Vorraum.

„Kommt mit!“

Sie gingen hinter Tim und Tom her. Vorne Klaus, dann Lisa, Sternchen und am Ende Tante Monika.

Sie gingen durch eine Türe in einen großen Raum, der ringsum mit verschiedenen Computern ausgestattet war, viele Lämpchen blinkten und leise Musik erfüllte den Raum.

 

„Wow, das ist ja unglaublich!“ Sagte Klaus und wollte einer der Lämpchen berühren.

„Nein, lass das! Sonst drückst du wo drauf und wir können dann nicht mehr zurückkehren. Mit diesem Raumschiff reisen wir von Stern zu Stern und besuchen dort die Bewohner der verschiedenen Welten. Immer, wenn es auf einem Planeten etwas Neues gibt, dann versuchen wir, es auch zu den anderen Planeten zu bringen. Aber leider haben wir bei einem dieser Besuche einen großen Fehler gemacht!“

 

„Oh, was denn?“ Fragten Klaus und Lisa gleichzeitig.

„Wir haben mit einem Knopfdruck auf dem Planeten Omega alle Bücher vernichtet. Nun gibt es dort keine Bücher mehr, die Kinder können keine Märchen mehr lesen, die Schulen haben keine Schulbücher und auch die Erwachsenen haben keine Bücher mehr zu lesen. Aber das Schrecklichste ist, dass auf dem Planeten Omega auch das große Buch mit der großen Geschichte des Planeten verschwunden ist, mit allen Gesetzen und allen Geheimnissen über das Leben auf Omega“

„Das ist ja schrecklich! Ja, wie habt ihr denn das gemacht?“ Tante Monika schüttelte tadelnd den Kopf.

 

„Auf dem Planet Herklon gibt es überhaupt keine Bücher, sie wurden vor 100 Jahren alle vernichtet. Da es dort nur sehr wenig Holz gibt, gibt es auch nur sehr wenig Papier. Um das Papier nicht für Bücher zu verschwenden, wurde dort alles auf einer großen Scheibe aufgezeichnet, die im großen Tempel aufliegt und die sich dauernd dreht. Und immer, wenn jemand etwas wissen will, geht er dorthin und spricht es in einen Trichter hinein und schon dreht sich die Scheibe und eine Stimme sagt ihm dann, was er wissen will. Wir dachten uns halt, dass es ja sehr praktisch ist, und man das Drucken von Büchern abschaffen kann. Wir haben uns das große Geheimnis vom Prokurator auf Herklon geholt, aufgezeichnet auf eine Diskette und haben es auf Omega in den Computer eingespeichert. Sofort wurden auf dem ganzen Planeten alle Bücher eingesammelt, alles ebenfalls auf eine große Scheibe gespeichert, und die Bücher danach alle vernichtet“.

 

„Ja, was haben denn da die Menschen und die Kinder gesagt, als es keine Bücher mehr gab?“ Fragte Sternchen ganz entsetzt. Sie als Bibliothekarin konnte sich eine Welt ohne Bücher gar nicht vorstellen.