Weil du mich begehrst - Christine Stutz - E-Book

Weil du mich begehrst E-Book

Christine Stutz

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Beschreibung

Christine Monster ist nach dem Tod ihrer Eltern vollkommen verzweifelt und überfordert. Hilfe erhält sie vom Anwalt, Kendrik Fender. Der Mann regelt alles für Christine und nimmt sie mit zu sich ins Haus. Aus ihnen beiden wird ein Liebespaar. Kendrik zeigt Christine seine spezielle Vorlieben und führt sie ein, in seine Welt. Angefeindet wird Christine dabei von Kendriks Exfrau Jenifer, die sich den Mann nicht nehmen lassen will. Als Kendrik beruflich verreisen muss, stellte die Exfrau Christine eine Falle und sorgt dafür, dass sie verhaftet wird. Kendrik holt Christine zwar aus dem Gefängnis, doch er misstraut ihr und jagt sie davon. Er will Christine nie wiedersehen und droht ihr, sollte sie sich noch einmal in seiner Nähe blickenlassen. Zwei Jahre vergehen, bevor Christine Kendrik unfreiwillig wiedersieht. Der Mann rettet ihr und ihrem Sohn das Leben. Dafür verlangt er Dankbarkeit. Doch will Christine nicht hinnehmen..

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Seitenzahl: 104

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Weil du mich begehrst

TitelseiteProlog1 Kapitel2 Kapitel3 Kapitel4 Kapitel5 Kapitel6 Kapitel7 Kapitel8 Kapitel9 Kapitel10 Kapitel11 Kapitel12 KapitelEpilogImpressum

Weil du mich begehrst

Prolog

Prolog

Würde es doch nur schneien, dann wäre es leichte, dachte ich erschöpft. Doch nein, es musste in Strömen regnen. Ausgerechnet heute.

Ich schob mein Fahrrad durch die weihnachtlich geschmückten Straßen und versuchte mich auf die Einkaufsliste zu konzentrieren. Bald war Weihnachten. Doch nicht für mich. Das hatte mich nicht zu interessieren, dachte ich. Die Liste war lang. Ich durfte nicht wieder etwas davon vergessen. Das würde nur einen weiteren Anpfiff von der alten Mrs. Sandermann geben. Grimmig sah ich auf den Zettel. Die Liste wurde auch jede Woche länger, bemerkte ich deprimiert. Mrs. Sandermann wurde immer anspruchsvoller und böser, dachte ich weiter.

Wenn ich den Job bei ihr nicht unbedingt brauchen würde und ich allein wäre, könnte ich der Frau endlich mal die Meinung sagen. Dann würde ich meine wenigen Sachen packen und einfach gehen. Doch das konnte ich nicht. Jetzt nicht mehr. Ich hatte Verantwortung zu tragen. Ich seufzte leise als ich an Kyle denken musste. Mein kleiner Kyle. Mein süßer Sohn. Meine Berechtigung, mir alles von dieser widerlichen Frau gefallen zu lassen.

Ich musste mich beeilen. Kyle machte Mittagsschlaf und würde bald wach werden. Dann musste ich wieder Zuhause sein. Mrs. Sandermann würde ausrasten, wenn Kyle sie mit seinem Weinen störte. Dann war wieder Stress angesagt. Schnell besorgte ich die letzten Dinge von der Liste und stieg wieder auf das alte Fahrrad. Jetzt aber schnell zur Villa, den Berg hoch.

Es wäre viel leichter, wenn Mrs. Sandermann mir den kleinen Dienstwagen zur Verfügung stellen würde. Dann könnte ich die schweren Einkäufe schneller erledigen. Doch das tat die Frau nicht. Der Wagen verstaubte in der Garage, während ich mich bei diesem Mistwetter mit dem Fahrrad plagen musste. Ich hatte die Frau einmal um den Wagen gebeten. Ihr sogar vorgeschlagen, die Benzinkosten zu übernehmen. Doch das hatte die Frau eiskalt abgelehnt. Neulich war Kyle krank geworden und ich musste zu einem Arzt. Ich hatte mir das kranke Baby vor den Bauch binden müssen und mit dem Fahrrad zum Arzt fahren. Zum Glück hatte es an dem Tag nicht so geregnet, wie heute, dachte ich wieder.

Ein eleganter Sportwagen überholte mich und spritzte Wasser hoch. Jetzt war ich komplett durchnässt. Fluchend hielt ich an und wischte mir das schmutzige Wasser aus dem Gesicht. Die Lebensmitteltaschen am Lenkrad wurden mit jedem Meter schwerer.

Womit hatte ich diesen ganzen Ärger und dieses miese Schicksal nur verdient. Was hatte ich in meinem Leben verkehrt gemacht, dass ich so eine Strafe verdient hatte? Ich war doch immer gehorsam und ehrlich gewesen. Hatte nie irgendwelchen Unsinn gemacht. Eine Vorzeigetochter. Mit einer gut geplanten Zukunft.

Bis ich auf Kendrik traf. Ich war zwanzig Jahre alt gewesen als meine Eltern starben. Bei einem Autounfall. Ich erinnerte mich noch daran, wie ich es erfahren hatte. Der Vertrauenslehrer, Mister Fender hatte mich in sein Büro gerufen. Ich war damals nervös gewesen. Denn jeder mochte den Mann. Jedes der Mädchen war heimlich verliebt in den gutaussehenden, muskulösen Mann. Was wollte der Mann von mir unscheinbaren, schüchternen Mädchen? Das verstand ich nicht. Nun, damals wusste ich ja noch nicht, was ich heute wusste. Ich klopfte also an die Tür des Büros.

Dann sagte Mister Fender mir die schreckliche Nachricht. Ich erinnerte mich danach nur noch daran, dass ich auf dem Sofa erwachte. Ich war in Ohnmacht gefallen. Ich erinnerte mich noch, wie der Mann neben mir gestanden und auf mich herabgesehen hatte. „Es tut mir so leid, Christine. Haben sie irgendwelche Verwandte, die ihnen jetzt zur Seite stehen können?“ hatte der Mann mich dann gefragt. Ich hatte meinen Kopf geschüttelt. Ich war ganz allein auf der Welt. Es hatte nur meine Eltern und mich gegeben. Was sollte ich jetzt tun? Die Beerdigung meiner Eltern, mein Studium, meine Zukunft. Alles war plötzlich sinnlos. Ich war vollkommen überfordert. Mister Fender hatte mich kurz angesehen. Dann hatte er telefoniert.

Ich hatte noch vollkommen fertig auf dem Sofa gelegen als die Tür zum Büro aufging und eine ältere Ausgabe von Mister Fender den Raum betrat. „Du hast mich angerufen, Josua?“ hatte der Mann mit dunkler Stimme gefragt. Mister Fender hatte genickt. „Gut, dass du gerade in der Nähe warst, Kendrik. Das hier ist Christine Monster. Eine meiner nettesten und besten Studentinnen. Christine braucht deine Hilfe.“ Hatte Mister Fender gesagt. „Ihre Eltern sind gestorben und sie braucht jemanden, der ihr bei den ganzen Formalitäten hilft. Sie hat sonst niemanden“ Sagte er.

Dann wandte er sich an mich. „Ich habe meinen Bruder angerufen, Christine. Er ist Anwalt und wird ihnen helfen“ sagte der Mann freundlich. Ich erinnerte mich sehr gut an den ersten Augenblick, da mir Kendrik in die Augen gesehen hatte. Sein blick schien mich zu verbrennen. Ich würde das nie vergessen. Das war vor gut zwei Jahren gewesen. Jetzt war ich alleinerziehende, schwer arbeitende, Mutter.

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

1 Kapitel

1 Kapitel

Mir blieb keine Zeit, mich umzuziehen. Mich meiner nassen Kleidung zu entledigen. Kyle war schon wach als ich endlich die Villa erreichte. Ich hörte mein Baby wütend schreien.

Mein armer Junge saß mit verweinten Augen in seinem Bett und sah mir vorwurfsvoll entgegen. Voller Sorge hob ich Kyle auf und drückte ihn liebevoll an mich. Er war sehr warm. Das machte mir große Sorgen. „Ich bin wieder hier, Kleiner, alles wird gut“ sagte ich beruhigend. Ich vergrub ein heiseres Husten in meiner Armbeuge. Mein Hals brannte wie Feuer. Nein, ich durfte nicht auch noch krank werden.

Kyle seufzte traurig. Seine kleinen Hände vergruben sich in meinen langen Haaren. Wieder dachte ich daran, wie glücklich ich damals gewesen war, ihn das erste Mal in den Armen halten zu können. Das ließ mich alles andere vergessen. Wie geschockt ich vor zwei Jahren gewesen war, zu erfahren, dass ich schwanger war. Zu wissen, dass ein Teil von Kendrik in mir heranwuchs. Es war meine Schuld gewesen damals. Ich hätte stärker sein sollen, dachte ich wieder. Ich trug Kyle in die Küche und reichte ihm seine Milchflasche. Gierig trank er. Kein Wunder, weinen machte durstig. Voller Liebe sah ich meinen Sohn zu. Er sah seinem Vater so sehr ähnlich, dachte ich wieder und strich ihm das verschwitzte Haar aus dem Gesicht. Seit zwei Tagen fieberte er wieder etwas. Die Medizin ging zu Ende. Ich müsste eigentlich wieder zum Arzt mit ihm, doch ich wollte bei dem Wetter nicht rausgehen mit dem kleinen Kind.

Mrs. Sandermann musste bemerkt haben, dass ich wieder Zuhause war, denn die Glocke läutete ununterbrochen. Genervt ging ich zum Haustelefon. „Ich habe Feierabend, Mrs. Sandermann.“ Sagte ich wütend. Ich musste so mit der narzisstischen Frau reden. Sonst verstand sie es leider nicht. Ich würde sie jetzt nicht noch bedienen. Diese wenige Zeit gehörte jetzt ausschließlich meinem Baby. Die würde mir die Frau nicht wieder nehmen. Ich machte mich auf die Widerworte der Frau gefasst. Und richtig.

„Das ist mir vollkommen egal! Sie haben in der Stadt absichtlich getrödelt! Nur, um sich um die Arbeit hier zu drücken! Ich habe noch kein Badewasser eingelassen bekommen, weil sie so faul sind, oder sich lieber mit ihrem Bastard beschäftigen!“ schnauzte mich die selbstsüchtige Frau wütend an.

„Ich bin weder faul noch ist Kyle ein Bastard! Ich habe ihnen verboten, meinen Sohn so zu betiteln!“ schrie ich aufgebracht zurück. „Benehmen sie sich, Mrs. Sandermann, oder ich werde gehen! Dann sind sie wieder ganz allein hier in diesem Gruselhaus“ drohte ich. Mrs. Sandermann wusste, dass ich das ernst meinte. Ich war nicht die erste Haushälterin, die sie mit ihrem egoistischen Verhalten vergrault hatte. Ihre Kinder zahlten mir ein gutes Gehalt. Dafür musste ich die Launen ihrer Mutter ertragen. Doch langsam reichte es mir. Die kleine, schäbige Wohnung im Keller, das freie Wohnen und Essen hier, entschädigte nicht alles, dachte ich bitter. Es war das eine, wenn die Frau mich beleidigte, damit konnte ich umgehen. Ich hatte mir die der Zeit meiner Jugend ein dickes Fell wachsen lassen. Doch niemand beleidigte meinen Sohn!

Schweigen herrschte am anderen Ende der Leitung. „Sie undankbares Miststück! Was fällt ihnen ein, so mit mir zu sprechen! Ich bin eine Sandermann! Niemand spricht so mit mir!“ fauchte die Frau ungehalten. „Doch ich, dass hören sie doch. Was wollen sie. Ich habe Feierabend und mein Sohn braucht mich“ fauchte ich zurück. Wieder Ruhe. Hatte ich die Frau endlich mundtot bekommen? Ich hoffte es, denn Kyle brauchte dringend eine neue Windel. Außerdem musste ich auch irgendwann etwas essen. Dazu war ich den ganzen Tag über nicht gekommen.

Mein Tag begann morgens um halb sechs. Dann stand ich auf und bereitete das Frühstück für Kyle. Das stellte ich in den Kühlschrank und beeilte mich, das Badewasser für Mrs. Sandermann zu erwärmen. Das dauerte, weil der alte Kessel mit Holz beheizt wurde. Trotz ihrer ganzen Millionen weigerte sich die Frau, das Badezimmer zu modernisieren. Dann wieder in den Keller, Kyle wecken. Mein Baby füttern. Kyle waschen und anziehen. Dann erschien um halb acht Linda. Sie war so nett, Kyle mit in den Hort zu nehmen. Dort war der Junge gut untergebracht, während ich mich um die vollkommen durchgeknallte Besitzerin des Hauses kümmerte. Frühstück zubereiten, Badewasser einlassen. Wäsche einsammeln und waschen. Aufhängen. Im Sommer draußen, im Winter im Keller neben meiner Wohnung. Kein Wunder, dass mein Sohn dadurch erkältet war. Die feuchte Luft machte alles in meiner Wohnung klamm. Ich hatte oft abends Angst, den Fernseher anzumachen. In der Furcht, die Sicherung könne herausspringen. Danach Einkäufe erledigen. Egal, was für ein Wetter herrschte. Nachhause eilen, meinen Sohn wieder entgegennehmen und mich um das Abendbrot der egoistischen Frau kümmern. Wieder Badewasser machen. Seit zwei Tagen war alles noch schlimmer. Kyle fieberte und konnte nicht in den Hort. Ich hatte den Jungen den ganzen Tag um mich herum. Krank und quengelig. Das raubte mir die Zeit, mich etwas um selbst zu kümmern. Ich schob meine wilde Lockenpracht in den Nacken und wartete.

„Ich habe Besuch, Christine. Und ich will Kaffee. Etwas Kuchen wäre auch nicht schlecht! Aber nicht den Selbstgebackenen von ihnen! Der ist mir zu süß!“ befahl Mrs. Sandermann nun hart. „Haben sie deshalb gestern das halbe Blech leergemacht? Weil sie süchtig nach Zucker sind?“ konterte ich und hörte mit Genugtuung, wie die Frau am anderen Ende fluchte. „Ich bekomme von ihnen ja nichts anderes vorgesetzt! Sie sind eine miserable Köchin, Christine. Ich muss etwas essen, um nicht zu verhungern. Also, Kaffee. In fünf Minuten!“ herrschte mich die arrogante Frau an. „In fünfzehn Minuten, eher nicht! Ich muss meinem Sohn die Windeln wechseln. Das ist wichtiger als ihr Kaffeedurst. Wenn es ihnen zu lange dauert, benutzen sie die Maschine im Speisezimmer. Sie müssen nur den Knopf drücken. Alles andere ist vorbreitet.“ konterte ich. Dann legte ich auf und nahm meinen Sohn auf den Arm. Liebevoll drückte ich ihn an mich. „Dein Vater hat keine Ahnung, was er versäumt, Kyle. Ich bin so glücklich, dich zu haben“ flüsterte ich. Mein Sohn seufzte leise. Ich legte meine Hand auf seine heiße Stirn. Egal wie. Ich musste Morgen mit ihm zum Arzt, dachte ich besorgt.

Ich wechselte seine Windel, während der Kaffee durch die Maschine lief. Wenn ich nur wüsste, wohin ich mich wenden konnte. Ich hatte keine andere Wahl als hier zu bleiben, bis Kyle älter war. Erst dann konnte ich mir eine Arbeit suchen, die besser war für uns beide. Irgendetwas in einem Büro. Das hatte ich ja gelernt. Damals in meinen anderen Leben.

aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

Mister Fender hatte mich mit seinem Bruder allein gelassen und war wieder in seinen Unterricht gegangen. Dieser Kendrik Fender hatte mich lange angesehen. Bis ich mich etwas beruhigt hatte. Er hatte einfach da gesessen und hatte mich beobachtet. Intensiv und neugierig.

„Ihre Eltern sind gestorben, sagte mein Bruder.“ Hatte er irgendwann das Gespräch begonnen. Ich hatte nur genickt. „Und sie brauchen Hilfe, sagte Josua. Ich bin Anwalt und werde ihnen bei den Formalitäten helfen. Beim Schmerz kann ich ihnen nicht helfen“ hatte der Mann ernst und trocken gesagt. Ganz fachlich und ohne Emotionen. Dafür war ich ihm dankbar. „Da kann mir niemand helfen. Das weiß ich“ war meine Antwort gewesen. Der Mann hatte genickt. Dann hatte er mich erneut intensiv angesehen. „Ich werde sie mit in mein Büro nehmen und einige Anrufe tätigen. Ich brauche ihre Angaben.“ Sagte der Mann dunkel weiter. Seine Augen ließen mich nicht los. Immer wieder sah er auf meine wilde Lockenpracht. „Ich weiß. Ich kenne das. Mein Vater ist, ich meine war, auch Anwalt. Ich habe ihm oft im Büro geholfen.“ Erklärte ich voller Trauer. Wieder liefen mir die Tränen über das Gesicht. Dann war ich dem Mann durch die Universität zu seinen Sportwagen gefolgt.

aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

Die Glocke läutete. Ich seufzte und kehrte aus meinen Erinnerungen zurück. Schnell gab ich Kyle seinen Hustensaft und lächelte als mein Sohn sein Gesicht verzog. Der Saft machte ihn immer müde. Doch das bedeutete, dass er in der Nacht wieder wach werden würde, dachte ich seufzend. Wieder kein Schlaf für mich. Ich hustete leise, um Kyle nicht zu erschrecken.