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In diesem ungefilterten Tagebuch schildert Louisa Löwenherz ihre erste Schwangerschaft vom positiven Schwangerschaftstest bis zum Tag nach der Geburt. Es soll dem Lesenden u.a. als Begleitung durch die eigene Schwangerschaft dienen, denn das hätte sie sich damals selbst gewünscht. Jemanden, der sie in den Prozess begleitet und ein wenig an die Hand nimmt, selbst wenn die Erfahrungen anders waren. Gespickt ist das Tagebuch mit interessanten Denkanstößen, Tipps und nachträglichen Anmerkungen. So erhält der Lesende nicht nur einen einmaligen Einblick in die Zeit der Schwangerschaft, sondern auch die Dinge, die die Autorin in der Zeit gelernt hat. Geschildert werden auch Konflikte mit der Krankenkasse, plaudernden Kollegen, die es mit dem Datenschutz nicht so ernst nehmen und Herausforderungen in der Kommunikation mit der Familie. Mit Humor und ganz auf ihre weise schildert Louisa Löwenherz, wie sie die Zeit damals war genommen hat. Ein muss für jeden Schwangere, die es werden wollen und deren Partner.
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Seitenzahl: 339
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Danke, dass du dieses Buch in den Händen hältst, es ehrt mich. Danke, dass du dir die Zeit nimmst dieses Buch zu lesen. Ich weiß dieses Geschenk deiner Zeit zu schätzen.
Vorab ein Hinweis, der mir wirklich wichtig ist und sehr am Herzen liegt.
In diesem Buch habe ich meine Schwangerschaft aus meiner Sichtweise des jeweiligen Tages dokumentiert. Stellenweise war ich während des Schreibens sehr emotional und das spiegelt sich in den jeweiligen Einträgen wieder. Im Nachhinein sehen einige Dinge anders aus, doch ich halte nichts davon, diese anzupassen. Denn das würde mein Erlebnis meiner Schwangerschaft verfälschen.
Mein Ziel mit diesem Buch ist die ungefilterte Dokumentation meiner ersten Schwangerschaft inkl. aller Herausforderungen und Höhen und Tiefen. Daher werden auch einige persönliche Auseinandersetzungen geschildert.
An dieser Stelle ist es mir besonders wichtig zu erwähnen, dass ich meine Familie und speziell meine Mama liebe. Ich verdanke ihr nicht nur mein Leben. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ich die Person bin, die ich bin. Ich bin ihr für alles dankbar, was sie für mich tut und getan hat. Und ich weiß, dass sie mich liebt und immer nur mein Bestes möchte.
Die Beziehung zu ihr war während der Zeit herausfordernd. Wir hatten beide unsere jeweiligen Themen, welche die Interaktionen miteinander beeinflusst haben.
Ich liebe meine Mama. Behalte dies bitte im Hinterkopf, wenn du dieses Buch liest.
Danke.
Damit es in dem Buch nicht nur um mich geht, habe ich dir Erkenntnisse und Tipps hervorgehoben, auch um manches, was ich gelernt habe noch einmal klarer darzustellen.
Nun wünsche ich dir viel Freude beim Lesen und die ein oder andere Erkenntnis.
Deine Louisa
Du bist für dich und das Leben, was in dir heranwächst verantwortlich. Was du tust und was du lässt ist also vollkommen dir überlassen. Bitte bedenke dabei: Manche Dinge haben vor allem langfristige Auswirkungen und auf anderes reagiert Frau während der Schwangerschaft einfach sensibler. Doch vor allem: Lass dich von anderen und ihren Meinungen nicht verrückt machen. Du weißt was gut für dich ist. Hör auf deine Intuition.
Vorgeschichte
Beginn der Schwangerschaft
Tag 1 – Montag
Tag 2 – Dienstag
Tag 3 – Mittwoch
Tag 4 – Donnerstag
Tag 5 – Freitag
Tag 6 – Samstag
Tag 7 – Sonntag
Tag 8 – Montag
Tag 9 – Dienstag
Tag 10 – Mittwoch
Tag 11 – Donnerstag
Tag 12 – Freitag
Tag 13 – Samstag
Tag 14 – Sonntag
Tag 15 – Montag
Tag 16 – Dienstag
Tag 17 – Mittwoch
Tag 18 – Donnerstag
Tag 19 – Freitag
Tag 20 – Samstag
Tag 21 – Sonntag
Tag 22 – Montag
Tag 23 – Dienstag
Tag 24 – Mittwoch
Tag 25 – Donnerstag
Tag 26 – Freitag
Tag 27 – Samstag
Tag 28 – Sonntag
Tag 29 – Montag
Tag 30 – Dienstag
Tag 31 – Mittwoch
Tag 32 – Donnerstag
Tag 33 – Freitag
Tag 34 – Samstag
Tag 35 – Sonntag
Tag 36 – Montag
Tag 37 – Dienstag
Tag 38 – Mittwoch
Tag 39 – Donnerstag
Tag 40 – Freitag
Tag 41 – Samstag
Tag 42 – Sonntag
Tag 43 – Montag
Tag 44 – Dienstag
Tag 45 – Mittwoch
Tag 46 – Donnerstag
Tag 47 – Freitag
Tag 48 – Samstag
Tag 49 – Sonntag
Tag 50 – Montag
Tag 51 – Dienstag
Tag 52 – Mittwoch
Tag 53 – Donnerstag
Tag 54 – Freitag
Tag 55 – Samstag
Tag 56 – Sonntag
Tag 57 – Montag
Tag 58 – Dienstag
Tag 59 – Mittwoch
Tag 60 – Donnerstag
Tag 61 – Freitag
Tag 62 – Samstag
Tag 63 – Sonntag
Tag 64 – Montag
Tag 65 – Dienstag
Tag 66 – Mittwoch
Tag 67 – Donnerstag
Tag 68 – Freitag
Tag 69 – Samstag
Tag 70 – Sonntag
Tag 71 – Montag
Tag 72 – Dienstag
Tag 73 – Mittwoch
Tag 74 – Donnerstag
Tag 75 – Freitag
Tag 76 – Samstag
Tag 77 – Sonntag
Tag 78 – Montag
Tag 79 – Dienstag
Tag 80 – Mittwoch
Tag 81 – Donnerstag
Tag 82 – Freitag
Tag 83 – Samstag
Tag 84 – Sonntag
Tag 85 – Montag
Tag 86 – Dienstag
Tag 87 – Mittwoch
Tag 88 – Donnerstag
Tag 89 – Freitag
Tag 90 – Samstag
Tag 91 – Sonntag
Tag 92 – Montag
Tag 93 – Dienstag
Tag 94 – Mittwoch
Tag 95 – Donnerstag
Tag 96 – Freitag
Tag 97 – Samstag
Tag 98 – Sonntag
Tag 99 – Montag
Tag 100 – Dienstag
Tag 101 – Mittwoch
Tag 102 – Donnerstag
Tag 103 – Freitag
Tag 104 – Samstag
Tag 105 – Sonntag
Tag 106 – Montag
Tag 107 – Dienstag
Tag 108 – Mittwoch
Tag 109 – Donnerstag
Tag 110 – Freitag
Tag 111 – Samstag
Tag 112 – Sonntag
Tag 113 – Montag
Tag 114 – Dienstag
Tag 115 – Mittwoch
Tag 116 – Donnerstag
Tag 117 – Freitag
Tag 118 – Samstag
Tag 119 – Sonntag
Tag 120 – Montag
Tag 121 – Dienstag
Tag 122 – Mittwoch
Tag 123 – Donnerstag
Tag 124 – Freitag
Tag 125 – Samstag
Tag 126 – Sonntag
Tag 127 – Montag
Tag 128 – Dienstag
Tag 129 – Mittwoch
Tag 130 – Donnerstag
Tag 131 – Freitag
Tag 132 – Samstag
Tag 133 – Sonntag
Tag 134 – Montag
Tag 135 – Dienstag
Tag 136 – Mittwoch
Tag 137 – Donnerstag
Tag 138 – Freitag
Tag 139 – Samstag
Tag 140 – Sonntag
Tag 141 – Montag
Tag 142 – Dienstag
Tag 143 – Mittwoch
Tag 144 - Donnerstag
Tag 145 – Freitag
Tag 146 – Samstag
Tag 147 – Sonntag
Tag 148 – Montag
Tag 149 – Dienstag
Tag 150 – Mittwoch
Tag 151 – Donnerstag
Tag 152 – Freitag
Tag 153 – Samstag
Tag 154 – Sonntag
Tag 155 – Montag
Tag 156 – Dienstag
Tag 157 – Mittwoch
Tag 158 – Donnerstag
Tag 159 – Freitag
Tag 160 – Samstag
Tag 161 – Sonntag
Tag 162 – Montag
Tag 163 – Dienstag
Tag 164 – Mittwoch
Tag 165 – Donnerstag
Tag 166 – Freitag
Tag 167 – Samstag
Tag 168 – Sonntag
Tag 169 – Montag
Tag 170 – Dienstag
Tag 171 – Mittwoch
Tag 172 – Donnerstag
Tag 173 – Freitag
Tag 174 – Samstag
Tag 175 – Sonntag
Tag 176 – Montag
Tag 177 – Dienstag
Tag 178 – Mittwoch
Tag 179 – Donnerstag
Tag 180 – Freitag
Tag 181 – Samstag
Tag 182 – Sonntag
Tag 183 – Montag
Tag 184 – Dienstag
Tag 185 – Mittwoch
Tag 186 – Donnerstag
Tag 187 - Freitag
Tag 188 – Samstag
Tag 189 – Sonntag
Tag 190 – Montag
Tag 191 – Dienstag
Tag 192 – Mittwoch
Tag 193 – Donnerstag
Tag 194 – Freitag
Tag 195 – Samstag
Tag 196 – Sonntag
Tag 197 – Montag
Tag 198 – Dienstag
Tag 199 – Mittwoch
Tag 200 – Donnerstag
Tag 201 – Freitag
Tag 202 - Samstag
Tag 203 – Sonntag
Tag 204 – Montag
Tag 205 – Dienstag
Tag 206 – Mittwoch
Tag 207 – Donnerstag
Tag 208 – Freitag
Tag 209 – Samstag
Tag 210 – Sonntag
Tag 211 – Montag
Tag 212 – Dienstag
Tag 213 – Mittwoch
Tag 214 – Donnerstag
Tag 215 – Freitag
Tag 216 – Samstag
Tag 217 – Sonntag
Tag 218 – Montag
Tag 219 – Dienstag
Tag 220 – Mittwoch
Tag 221 – Donnerstag
Tag 222 – Freitag
Tag 223 – Samstag
Tag 224 – Sonntag
Tag 225 – Montag
Tag 226 – Dienstag
Tag 227 – Mittwoch
Tag 228 – Donnerstag
Tag 229 – Freitag
Tag 230 – Samstag
Tag 231 – Sonntag
Tag 232 – Montag
Tag 233 – Dienstag
Tag 234 – Mittwoch
Tag 235 – Donnerstag
Tag 236 – Freitag
Tag 237 – Samstag
Tag 238 – Sonntag
Tag 239 – Montag
Tag 240 – Dienstag
Tag 241 – Mittwoch
Tag 242 – Donnerstag
Tag 243 und 244 – Freitag und Samstag
Das Erwachen danach
Manche warten ewig darauf, dass es mit der Schwangerschaft klappt und bei anderen passierte es einfach, ob sie es geplant haben oder nicht.
Ich bin unschlüssig zu welcher der beiden Kategorien ich gehöre.
Denn das witzige ist, ich wusste von der Existenz meines Partners am Tag der Diagnose gerade mal ein wenig mehr als ein Jahr. Damals war ich noch froh ihn nicht als Freund zu haben. Inzwischen bin ich wahnsinnig dankbar dafür ihn an meiner Seite zu wissen.
Relativ früh in unserer Beziehung haben wir über Zukunft und Kinder gesprochen. Zwei Wochen nach der Erkenntnis „mit dem gehe ich nicht ins Bett” kam die Erkenntnis „den werde ich heiraten”. Beides kam aus dem nichts und beide Eingebungen hatte ich an ein und derselben Stelle. Es ist schon amüsant, wie sich das Leben manchmal so entwickelt. Es dauerte auch nicht lange, bis die grundsätzliche Frage Kinder ja oder nein geklärt war.
Nach dem ich bei ihm ein dreiviertel Jahr später eingezogen bin und auch schon ein wenig davor, kam die Diskussion auf, wie und wann wir das am besten mit dem Kinder in die Welt setzen machen. Er war sehr mit seinen Abschlussprüfungen beschäftigt und daher kannte er nicht alle Gedanken, die ich zu dem Thema hatte. Zu der Zeit war mein Job auch sehr ruhig bis langweilig und ich hatte nicht mehr so richtige Lust darauf. Natürlich hing das auch mit weiteren Aspekten zusammen. Jedenfalls kam bei mir der Gedanke auf, dass es doch schön wäre ab nächsten Frühling nicht mehr arbeiten gehen zu müssen. Dann bin ich übernommen und er hat sich eingearbeitet.
Zugegeben hätte ich gerne die Zweisamkeit der Beziehung länger genossen und wäre mit ihm gern durch die Welt gereist. Mir war jedoch auch klar, dass das auf Grund der damaligen Pandemie so schnell nicht möglich sein wird. Jedenfalls nicht so wie ich mir das vorstelle. Daher dachte ich mir können wir auch früher als später mit dem Kinder in die Welt setzen anfangen.
Und was soll ich sagen: Sei vorsichtig mit dem was Du dir wünscht. Es könnte in Erfüllung gehen.
Meine Schwangerschaft begann mit einer Pilzinfektion. Das klingt eigenartig, ich weiß. Jede Frau, die dieses Nicht-Vergnügen schon hatte weiß wovon ich rede. Ich hatte zu Beginn der Infektion die irrsinnige Idee, das geht von alleine wieder weg. Pustekuchen. Alles was man von längerem Warten hat ist mehr leid und länger keinen Sex. Erfahrungsgemäß kann der Mangel an Sex ziemlich auf die Harmonie der Beziehung schlagen. Als die Infektion nach der notwendigen Behandlung endlich abgeklungen war, setzte meine Periode früher ein als sonst. Das ist auch ganz praktisch, denn so reinigt die Region sich von selbst. Meine Tage waren also sinnvoll und notwendig. Nur dadurch ist irgendwie mein Zyklus durcheinander geraten. Also der Teil, der nach der Blutung kommt. Sonst wussten wir nämlich immer genau, wann wir vorsichtig sein müssen Ich gebe zu, ich war mir bei dem Mann von Anfang an sicher und da es ohne Kondom einfach mehr Spaß mach und ich Hormone nicht gut vertragen habe, haben wir das mit der aktiven Verhütung nicht so ernst genommen. Empfehlen tu ich das nicht und du darfst davon hallten was du willst. Schließlich ist das meine Geschichte.
Jedenfalls konnten wir meine fruchtbaren Tage nicht abschätzen und ich war der Überzeugung sie sind schon durch. Naja, Frau kann sich ja mal irren.
Es vergingen ein paar Tage. Meine Laune begann schneller zu wechseln. Im Nachhinein muss ich zugeben, dass ich mich nach dem es „schief” gegangen ist in mir ruhiger fühlte und das trotz der damit verbundenen Launenwechsel. Als meine Periode dann auch noch auf sich warten ließ, kam die Vermutung einer Schwangerschaft auf. Bis zu dem Entschluss, ich sollte mich vielleicht mal testen, hatte ich zweimal kurz stechende Schmerzen im Unterleib, von denen ich dachte sie leiten nun meine Periode ein. Als diese beim dritten Mal länger anhielten, hat mein Partner mir ein Entlastungstape auf den Unterbauch geklebt. Der darf das, er ist nämlich Physiotherapeut mit Taping-Weiterbildung. Das Tapen hat auch echt geholfen. Das doofe in dem Moment war, ich dachte damit setzt nun meine Periode ein. Entsprechend traurig war ich dann. Denn irgendwie hatte ich mich schon auf das Schwanger-sein gefreut.
Meine Periode kam nicht und zwei Tage später waren wir Test kaufen.
Heute wurden wir beide wegen Erkältung krankgeschrieben. Auf dem Rückweg vom Arzt waren wir in der Drogerie einen Test und Bonbons kaufen. Der Test lag noch ein paar Stunden, präsent und doch ignoriert rum. Irgendwie wollte ich den nicht machen, wenn mein Partner da ist. Wahrscheinlich sollte die Erkenntnis erst mal nur mir gehören. Da war es passend, dass er Lernmaterial für seine aktuelle Weiterbildung holen musste. Nach einem kurzen Spaziergang hatte ich genug Mut den Test zu machen. Den Test soll man 10 Sekunden in den Urinstrahl halten, ohne zu hoch zu schießen. Die 10 Sekunden erschienen mir unmöglich lang und das Zielen funktioniert auch nicht. Da ist in einen Becher pinkeln viel einfacher. Doch das hatte der Beipackzettel verboten. Schon während der Testdurchführung färbten sich die beiden weißen Felder langsam von unten nach oben lila. Auf Grund meiner unausgereiften Zielfähigkeit dachte ich erst der Test wäre schief gegangen. Kaum war ich mit dem Test fertig erschien der Kontrollstrich. Ich kam noch nicht mal zum Händewaschen, da war auch schon der 2. Strich sichtbar. SCHWANGER.
Naja, nicht jeder positive Test ist in Zeiten von Corona negativ. Überrascht war ich nicht, nur verdammt glücklich und euphorisch. Das doofe war, nun durfte ich auf meinen Partner warten. Also habe ich den Test wieder in die Folie geschoben und ihn gut sichtbar auf den Schrank im Flur gelegt.
Das mit dem unauffällig filmen habe ich noch nicht raus. Also hatte ich keine bessere Idee als mich mit Handykamera und Schlauchtuch über dem Gesicht in den Flur zu stellen. Sah wahrscheinlich echt blöd aus. Doch mir fiel einfach nichts Besseres ein um meine Reaktion zu verbergen. Hab mein Pokerface noch nicht trainiert.
Er kam ein wenig bepackt heim, hat mich völlig irritiert angeguckt und gefragt:
„Bist du ein Ninja?”
„Ne.”
Hab ihn dann beordert die Kiste abzustellen und noch mal rein zu kommen. Er brauchte Anweisungen um den Test zu sehen. Denn er dachte der wäre noch zu.
Ich bin verdammt froh die Reaktion gefilmt zu haben, denn die war total süß und er völlig überrascht. Er musste sich das Ergebnis auch von mir bestätigen lassen und es noch mal überprüfen.
Wir hatten es vermutet. Doch es ist was anderes es rot oder lila auf weiß in Form von zwei unschuldigen Strichen zu sehen. Zwei Striche, die gar nicht so unschuldig sind.
Ich war den Rest des Tages voll glücklich. Wolle es jedoch noch gar nicht mit der Welt teilen. Er war da ein wenig anders unterwegs. Auf jeden Fall war er den Rest des Tages völlig durch den Wind und auf Nachfragen kam immer wieder: in Gedanken stehe ich noch immer in der Tür.
Abends hat er in sein Tagebuch geschrieben: „Ein Wort kann alles verändern - schwanger.“
Meine Freude hält an. Seine Verwirrtheit jedoch auch. Das faszinierende ist: Durch die Nachricht gestern wirkt er viel entschlossener und erwachsener. Das gefällt mir irgendwie. Ihm ging es heute auch gut genug, um wieder auf Weiterbildung zu fahren. Das Blöde ist nur, seit Mitte des Vormittags ist meine gute Laune futsch. Bin einfach nur völlig im Eimer, was jedoch auch oder vor allem an der Erkältung liegt. Schlafen funktioniert nicht, da meine Gedanken Karussell fahren. Spazieren gehen war fürchterlich anstrengend. Daher habe ich beschlossen mit dem Schreiben dieses Buch zu beginnen. Obwohl ich den Vorschlag meines Partners Schwangerschaftstagebuch zu schreiben erst abgelehnt habe. Doch um ehrlich zu sein, hilft es echt die Dinge zu verarbeiten und ein wenig Ruhe in meinen Kopf zu bekommen.
Kurz darauf kam die Nachricht, dass wir die Wohnung bekommen, die wir wollten. Anfangs war ich mir bei der Wohnung unsicher. Irgendwas hatte mir nicht gepasst, doch nach dem gestern die Bestätigung der Schwangerschaft kam, hab ich dem Vermieter geschrieben, dass wir sie doch gerne hätten. Nun haben wir sie bekommen.
Glücklich und völlig fertig wegen der Erkältung musste ich jemanden anrufen. Mein Partner ist in Weiterbildung. Meinen Eltern möchte ich persönlich mitteilen, dass sie ein Update bekommen und meine Schwester wollte ich abends sowieso anrufen. Also hab ich es bei ihr versucht, wohl wissend, dass sie auf Arbeit ist. Sie ging tatsächlich fast sofort ran, total besorgt. Ich versicherte ihr, dass alles in Ordnung ist. Ich sei nur erkältet und wir haben gerade die Zusage für die Wohnung bekommen. Da musste ich halt ganz dringend mit jemandem reden. Ich glaube sie hat irgendwas gesagt in Richtung „das ist schön” oder „das freut mich”. Genau weiß ich das nicht mehr. Denn es folgte schon meine Frage: „Was hältst du davon, dass du Tante wirst?”
Auch hier kam erst mal die Gegenfrage, ob ich das ernst meine. Natürlich. Über den Zustand meines Körpers scherze ich nicht. Dann heulten wir eine Runde zusammen am Telefon.
„Das ist das schönste, was ich seit langer Zeit gehört habe.”
„Und warum heulen wir dann?”
„Das sind Freudentränen.”
Mensch kann auch lachen und heulen gleichzeitig. Witzigerweise hat sie letzten Sonntag mit ihrem Partner noch darüber gesprochen, dass sie es toll finden würde Tante zu werden. An dem Tag, an dem wir beschlossen haben, dass wir das wirklich testen lassen sollten.
Am Abend hat sich mein Partner noch wunderbar um mich gekümmert, weil es mir auf Grund der Erkältung wirklich nicht gut ging.
Mir scheint es rächt sich, dass ich gestern tagsüber nicht schlafen konnte. Fühle mich so absolut extrem ausgelaugt und hab den Großteil des Vormittags verpennt.
Meine Mama hat mir prophezeit, wenn ich mal schwanger bin, werde ich kotzen ohne Ende. Ich bin verdammt froh, dass das aktuell nicht so ist. Ja, mir ist seit Tagen hin und wieder schlecht. Hauptsächlich nach dem Essen. Ich hab den Eindruck, dass ist ein wenig abhängig davon, was ich esse und wie viel. Vielleicht hilft auch einfach der Ingwer, den ich Tonnenweise mit Honig und Zitrone trinke. Das ist gut bei Erkältung und ich mache das tatsächlich schon einige Jahre jeden Morgen. Das hilft mir in den Tag zu starten und im Winter wird mir davon schön warm. Im Sommer ist das dann nicht ganz so praktisch, wenn mir davon auch noch warm bzw. wärmer wird.
Warum sind Dinge, die wachsen eigentlich auch immer mit Schmerzen verbunden?
Das war als Kind schon so und jetzt wieder. Andauernd zwickt es da unten. Mal kurz und mal länger. Mir ist klar, dass sich dort einiges tut. Ein wenig zärtlicher wäre jedoch schön. Vielleicht bin ich auch nur ein wenig sensibler, weil ich auch sonst so absolut überhaupt nicht fit bin.
Frau sollte wirklich immer vorher in die Packungsbeilage gucken was drin steht. Meine Erkältung ist gewandert und da dachte ich mir gegen Hustenreiz hilft Spitzwegerich-Hustensaft. Ist ja nichts Unnatürliches drin. Naja, erst gucken, dann schlucken wäre sinnvoller gewesen. Für das Zeug wurde nämlich 20%iger Ethanol als Auszugsmittel verwendet. Zudem steht in der Packungsbeilage, dass auf Grund mangelnder Daten von der Einnahme in der Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten wird. Das war dann also das erste und letzte Mal, dass ich das Zeug genommen habe. Zumindest bis das Würmchen ausgebrütet ist. Hab mich bei ihm/ihr auch entschuldigt. Ich muss sagen, ohne die blöde Erkältung und die gefühlt konstante latente Übelkeit ginge es mir blendend.
Hab heute auch mal kurz nach Wickelkommoden geguckt. Hab auch ein paar coole gefunden, wo der Wickeltop ausklappbar ist, sodass es eine normale Kommode ist, wenn sich das Wickeln erledigt hat.
Die Wahl der Wickelkommode:
Es gibt welche zum längs und quer wickeln. Beides hat Vor- und Nachteile. Wir hatten am Ende eine zum quer wickeln, auf der ich tatsächlich erst längs gewickelt habe, weil es für mich vom Handling besser war.Wichtig ist der Stauraum, so dass alles wichtige gut und einfach mit einer Hand erreichbar ist.Ob längs oder quer ist denke ich auch eine Frage des Platzes. Wo soll die Kommode stehen.Oft ist es bei den Längskommoden so, dass dahinter Platz „verschwendet“ wird, weil die Auflage tiefer ist als der Schrank.Das mit der Übelkeit nervt. Die ist zurzeit gefühlt immer da und wenn ich zu viel esse wird es schlimmer. Fast jeder kennt bestimmt dieses „mir ist schlecht, weil ich zu viel gegessen habe”, oder? Das hier ist irgendwie anders. Ich hab das Gefühl die Übelkeit hat sich so unterm Zwerchfell und oberhalb des Magens eingenistet. Dort sitzt sie also nun und lässt es sich gut gehen. Finde ich dezent zum kotzen, bis darauf dass genau das nicht passiert. Das mit der Übelkeit soll ich nach Abschluss des ersten Trimesters relativieren. Grob überschlagen bedeutet das für mich nur noch 2 Monate. Das wäre jetzt ein Grund zum Feiern, oder auch nicht. Durch die Erkältung macht gerade recht wenig Spaß. Die schlaucht total.
Hab mir online ein Buch gekauft mit 300 Fragen zur Schwangerschaft.
Tipp: Aufs Erscheinungsjahr achten. Einige der “Weisheiten” sind inzwischen überholte.
Es war günstig und ist schön thematisch sortiert. Hilft mir jedoch nicht direkt weiter. Ich bräuchte eher ein Buch mit dem Titel „Hilfe, ich bin schwanger. Mit diesem Plan denken Sie an alles.”. Mal nachschlagen, ob es das gibt. Ansonsten darf ich das wohl selber schreiben. Blöd nur, dass ich gefühlt nichts weiß.
Wir waren heute Nachmittag bei der Bankberaterin von meinem Partner, um zu gucken, ob wir Versicherungen zusammenlegen. Die kennen sich wohl schon ewig. Scheinbar hat man auf dem Dorf so was. Inzwischen bin ich nicht mehr so überzeugt davon, dass Mensch eine braucht. Das Gute daran ist, mit Kind bekommt Mensch 300€ Zuschlag im Jahr für die Riester-Rente, wenn man verheiratet ist kann man auch festlegen, wer diesen bekommt. So ist es möglich die geringere Rente, die einer der beiden Partner bekommt entsprechend auszugleichen. Irgendwie eine coole Sache bei mehreren Kindern.
Aufgewacht bin ich mit einem stechenden sauren Klos im Magen. So fühlt es sich jedenfalls an. Es ist wie Sodbrennen ohne die Speiseröhre hoch zu wandern. Meine kleine Yoga Runde am Morgen hilft eigentlich immer. Danach fühle ich mich in mir wohler, weil mein Körper einmal komplett durchbewegt ist. Ich bin gespannt, wie lange ich die noch so machen kann. Wahrscheinlich bis es unangenehm wird auf dem Bauch zu liegen.
Nach einem Gespräch mit meinem Partner sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die rohen Zwiebeln in dem vegetarischen Dürüm gestern Abend keine gute Idee waren. Die hatten sich unauffällig zwischen dem Salat versteckt. Rohe Zwiebeln sind eh nicht so meins, da ich nach Verzehr zwei Tage lang das Gefühl habe ich schmecke die ganze Zeit nach Zwiebeln.
Bei neuen, unbekannten Situationen kommen irgendwann die Zweifel. Das ist normal. Ich habe die meinen gegenüber meinem Partner geäußert. Die anfängliche Euphorie ist nämlich irgendwie weg und aktuell frage ich mich, ob das alles so eine gute Idee ist. Da meinte er: „Ich habe mir gründlich Gedanken darüber gemacht und bin zu dem Entschluss gekommen: Scheiße, ich bin noch nicht so weit. Doch ich werde in meine Aufgabe hineinwachsen.”
Heutiger Tagebucheintrag meines Partners: Liebes Tagebuch, meine Frau hat angefangen zu heulen nachdem ich ihr die Haare eingeseift habe.
Ok, wahrscheinlich schreibt er das nicht da rein. Dennoch ist genau das passiert. Wir alle haben Emotionen und ich hatte heute Abend wieder eine - alles ist doof und mir nach heulen, doch ich weiß nicht warum - Stimmung. Hinzu kam, dass es dringend notwendig war duschen zu gehen und Haare zu waschen. Doch ich hatte es geschafft mich heute Mittag quer in die Daumenkuppe zu schneiden.
Merke: Mit dem Messer Kürbis zu schälen ist unter Umständen eine dumme Idee.
Jedenfalls fühle ich mich zu dem alles-ist-doof nun auch nicht in der Lage alleine Haare zu waschen. Er war so süß und hat sie mir eingeseift. Nachdem er mir vorher versichert hat, das alles in Ordnung ist.
Faszinierenderweise kann ich solche Phasen weder danach noch währenddessen nachvollziehen. Es passiert halt einfach irgendwie.
Da fällt mir gerade wieder ein, dass wir gestern Wohnungsübergabe hatten. Es ist faszinieren, wenn Mensch Kind(er) einplant und das „zu oft” erwähnt. Dann kommt die Frage: Ist es wohl schon so weit? Dann ist es gut einfach sagen zu können: Ich plane gerne im Voraus und geplant sind sie definitiv irgendwann.
In acht Monaten ist schließlich auch irgendwann.
Mein Partner wollte die ganze letzte Woche in die Sauna. Immer war irgendwas, er hat jeweils nichts gesagt und ich hatte es vergessen. Heute Abend war er nach meiner Duschaktion nicht gut drauf und wollte eigentlich auch nicht mehr. Also habe ich unser Zeug gepackt, bin zu ihm und habe gesagt: Los, wir fahren jetzt in die Sauna. Die ist im Fitnessstudio integriert. Im schwangeren Zustand darf Frau beim Saunagehen aufpassen. Schließlich ist Sauna wie Fieber. Ist sie das gewöhnt, ist es kein Problem in die Sauna zu gehen. Es ist dann jedoch besonders wichtig auf den eigenen Körper zu achten. Sonst kann es tatsächlich zur Fehlgeburt kommen. Ich war nur kurz drin, um mich aufzuwärmen. Ansonsten habe ich die Ruhe und die indirekte Wärme genossen. Wichtig ist es, auch Badeschuhe zu tragen. Öffentliche Nasseinrichtungen (Duschen, Bäder, etc.) sind dafür bekannt, dass Mensch sich Fußpilz einfangen kann. Gerade im Stadium „schwanger” gilt es jede Infektion zu vermeiden, da sie zusätzliche Arbeit für den Körper bedeutet. Und so wie es da unten gelegentlich zwickt, scheint es mir, dass mein Körper genug zu tun hat.
Nun weiß ich schon seit einer Woche, dass ich schwanger bin. Vor einer Woche wurde der Verdacht bestätigt. Ich weiß, dass das alles herausfordernd ist und wird. Ich weiß auch, dass ich daran wachsen werde und ich freue mich schon auf unser Würmchen.
Heute Morgen bin ich mit einem pulsieren an der Innenseite des linken Knies aufgewacht. Das ist krass, denn ich konnte dort den Rhythmus von meinem Herzen spüren. Hab dazu auch gleich mal meinen privaten Physio gefragt. Jeder, der sich schon genauer mit der Anatomie des Beckens beschäftigt hat weiß, dass die Nerven und Gefäße nicht viel Platz haben um vom Bauchraum durch das Becken und die Muskeln in die Beine zu gelangen. Uns war bewusst, dass ich dort Engstellen habe und das macht sich wohl gerade anders bemerkbar. Denn nun ist es so, dass mein Uterus wächst. Dadurch nimmt er Raum ein und verdrängt andere Organe in alle Richtungen. Daher bekommt Frau in der Schwangerschaft auch einen dicken Bauch. Bei Männern ist das was anderes. Jedenfalls drückt das dann auch in Richtung der Leistengegend und es kommt zum Stau bei jener Engstelle. Dadurch erhöht sich der Druck und jedes Mal, wenn der Abgebaut wird, also Blut durch die Engstelle zurück Richtung Herz fließt, spüre ich das Pulsieren. Das alles passiert logischerweise im Rhythmus des Herzschlags.
Was dagegen hilft? Die Mobilisierung der Hüfte und Leistengegend durch Hüftkreisen oder flach hinlegen und die Fersen vom Körper weg schieben.
Was das Ganze fördert? Sitzen und Immobilität. Ein Hoch auf Bürojobs.
Heute wurde ich auch gefragt, ob bei mir alles ok ist. Mein erste Impuls war 'ich bin schwanger’ zu sagen. Doch das wäre bei der Person nicht gut gewesen, wobei mich die Reaktion auf die Aussage schon interessieren würde. Noch mag ich meine Schwangerschaft weiter für mich behalten.
Aktuell kann ich nicht ganz nachvollziehen, was an einer Schwangerschaft so toll ist. Klar ist es Wahnsinn Leben in sich heranwachsen zu haben. Irgendwie ist das auch ein wenig unglaublich. Ich freue mich auch schon auf das Ergebnis. Doch die ganzen Befindlichkeiten brauche ich echt nicht. Müde, schlecht, hier und da zwickt es, latente Antriebslosigkeit und keine Lust auf zu viel. Naja, gut das kommt wahrscheinlich nicht alles von dem kleinen Würmchen.
Das Glück was ich habe ist, dass die Blutgruppe von mir und meinem Partner die gleiche ist. Dadurch ist die Abwehrreaktion meines Körpers (erbrechen) gegen das fremde Material (seine DNA) nicht so stark.
Eigentlich passt mir der Zeitpunkt der Schwangerschaft auch nicht so richtig. Zwei Monate später wäre entspannter. Schließlich planen wir demnächst umzuziehen, daher ist privat ein wenig was im Wandel.
Ok, ich gebe zu, irgendwie wird das mit der Übelkeit schlimmer. Ich kannte das mit andauernd schlecht schon aus dem Studium. Damals war es psychosomatisch bedingt, weil ich absolut unglücklich mit meiner Situation war. Das hier ist anders. Ich werde es heute mit mehr trinken versuchen, denn das habe ich gestern definitiv zu wenig. Die Anti-Halsweh-Lutschdrops werde ich auch vorerst nicht mehr nehmen, denn ich habe das Gefühl, die machen es schlimmer. Dabei sind die normalerweise echt super.
Ich glaube duschen gehen hat geholfen. Das tut es ja oft. Anschließend fühle ich mich in meiner Haut besser. Ich war tatsächlich mal ein Morgen-Mensch. Doch seit einer Woche würde ich den Morgen am liebsten verschlafen. Liegt wahrscheinlich auch an dem grauen Wetter und den kürzer werdenden Tagen.
Auf meiner ersten und wahrscheinlich auch letzten Kreuzfahrt war mir an dem Seetag auch grund-übel. Da meinte einer der Kellner, dass Apfel und Cracker helfen würden. Daher esse ich nun seit zwei Tagen jeden Morgen gegen halb-um 10 einen Apfel. Zu dieser Zeit ist die schlimmste Übelkeit vorbei und durch den Apfel habe ich was Gutes im Magen. Der hilft auch tatsächlich die Diskrepanz zwischen Hunger und schlecht zu überwinden. Erstaunlicherweise wird es zum Abend hin immer besser. Teilweise ist sie dann auch komplett weg. Das ist ein wenig abhängig von dem was ich esse. Aktuell gelüstet es mir ziemlich nach Kohlenhydraten.
Heute Morgen bin ich tatsächlich ohne Übelkeit aufgewacht. Nach meiner Morgenroutine ging es mir dann allerdings dreckig.
Merke: Mein Würmchen mag es nicht, wenn ich zu viel auf dem Bauch liege und kommt mit meinen abgewandelten Sonnengrüßen nicht klar.
Nun brauche ich schon jetzt eine neue Morgenroutine. Ich dachte bis es soweit ist vergeht mehr Zeit. Vielleicht ist die Hose, die ich zu Hause trage ein wenig eng. Ich glaube ich darf wirklich darauf achten, dass mein Bauch nicht zu sehr gequetscht wird.
Heute Nachmittag war ich beim Frauenarzt, um mir meinen Verdacht offiziell bestätigen zu lassen: Rauf auf den Stuhl, Ultraschall von innen, runter vom Stuhl.
Das interessante ist: Ich war vor drei Wochen erst zum Ultraschall für die Nachkontrolle meiner Pilzinfektion dort. Eigentlich hätte meine Schwangerschaft auffallen müssen, oder?
Nun darf ich alle drei bis vier Wochen zum Frauenarzt, irgendwann dann auch alle zwei und gegen Ende sogar jede Woche. Also ich finde das mit der Für- und Vorsorge ja echt gut. Doch so oft, wie ich jetzt in den nächsten sieben Monaten zum Frauenarzt gehe, war ich gefühlt mein ganzes Leben nicht; nur gefühlt. Ich hab da so meine Erfahrungen mit Pilzinfektionen und bakterieller Vaginose - alles nicht so erfreulich.
Als mein Partner das mit den acht Wochen erfahren hat, war er aus dem Häuschen und völlig fassungslos. Das war schon irgendwie putzig. Gerechnet wird bei der Ermittlung der von dem ersten Tag der letzten Periode und daher passt das ganz gut. Seine Familie weiß Bescheid. Bin mir noch unschlüssig, wie ich das dem Rest der Welt verraten möchte und ob.
Mein Partner hat mir heute Morgen eröffnet, dass er überlegt sich gegen Corona impfen zu lassen nicht für sich, sondern für mich und unser Würmchen. Denn 40-50% der Schwangeren, die Covid-19 hatten, da haben die Kinder das Post-Covid Symptom. Ich mag, dass mein Würmchen gesund ist und nicht durch einen Mist zu Schaden kommt. Gleichzeitig mache ich mir jedoch auch sorgen, dass er Schäden davon trägt. Denn ich kann es nicht leisten mich um ihn und unser Kind zu kümmern und nebenbei auch noch arbeiten zu gehen. Wie soll ich das machen?
Also vertraue ich darauf, dass er die richtige Entscheidung trifft. Die, die dazu beiträgt, dass am Ende alles gut ist/wird. Mein Hirn darf also aufhören mir Mist zu erzählen.
Da mein Frauenarzt gestern als Supplement nur Folsäure empfohlen hat, waren wir heute in der Apotheke und haben uns beraten lassen. Am Sinnvollsten ist wohl ein Kombipräparat mit Folsäure und anderen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen. Das gibt es in verschiedenen Stufen, abhängig vom Fortschritt der Schwangerschaft. Am besten ist es wohl, wenn Frau das schon vor der Schwangerschaft nimmt. Nun bin ich schon in Woche acht und auf Grund des ‘Folsäuremangels’ klingt es nun so, als könnte aus meinem Kind nichts vernünftiges mehr werden. Ich hasse diese Schwarzmalerei. Die ist absolut überhaupt nicht sinnvoll und sorgt nur dafür, dass ich noch unsicherer bin.
Ist ja nicht so, dass ich nicht jetzt schon abwechselnd das Gefühl habe es ist eine gut bzw. ganz blöde Idee schwanger zu sein. Es ist mir ein Rätsel, wie ich das alles schaffen soll. Doch ich weiß, dass ich es schaffe. Schließlich schaffe ich immer alles irgendwie.
Wir sind heute Vormittag zu meinen Eltern gefahren, um von meinen neuen Zustand zu berichten. Ich bin verdammt froh, dass ich vor dem Losfahren einen Apfel gegessen habe. Unterwegs hatte ich jedoch echt Hunger und eine Pipi-Pause war auch nötig. Dabei sind wir nur zwei Stunden gefahren. Mein Papa hatte vor kurzem Geburtstag. Daher habe ich ihm ein Lätzchen und Strümpfe als Geschenk eingepackt. Schien mir die einfachste Möglichkeit es mitzuteilen ohne direkt was zu sagen. Sie waren schon irgendwie überrascht. Doch irgendwie hatte ich mit mehr Reaktion gerechnet. Die war nämlich doch recht verhalten. Wahrscheinlich waren sie einfach genauso überfordert damit wie wir am Anfang. Im Grunde überfordert es mich immer noch.
Meinen Großeltern habe ich dann offenbart, dass sie befördert werden. Nächstes Jahr sind sie dann auch Urgroßeltern. Meine Oma war total aus dem Häuschen. Ich glaube mein Opa hat es gar nicht so mitbekommen. Es ist echt faszinierend, wie unterschiedlich die Reaktionen der einzelnen Personen sind und doch sind sie für die jeweilige Person typisch. Wir sind dann alle zusammen All-you-can-eat asiatisch essen gegangen. Vielleicht habe ich doch ein wenig viel gegessen. Das Schöne daran ist, ich kann mir aussuchen was ich esse. Das ist in meinem Zustand besonders praktisch, da ich nicht alles vertrage. Es gab nur eine Sache, bei der ich unschlüssig bin, vielleicht hätte ich davon die Finger lassen sollen. Doch oft weiß ich vorher nicht genau, was mir bekommt und was nicht. Ich bin zumindest stolz darauf, dass ich die Finger von dem süßen Nachtisch gelassen habe. Der ist erfahrungsgemäß nämlich meist nicht so gut. Bekam mir das letzte Mal auch nicht. Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass ich an dem Tag auch schon schwanger war. Komische Sache irgendwie, wenn man es nicht darauf anlegt und lange ‘unwissend’ rum läuft werden einem im Nachhinein Momente bewusst, in denen man schon schwanger war. Nur war mir das damals einfach noch nicht klar.
Abends habe ich mir dann Umstandskleidung gekauft. Hauptsächlich erst mal Hosen. Denn irgendwie sind die, die ich aktuell habe sowieso alle fast kaputt und irgendwie auch ein wenig eng, zumindest jetzt, da ich mehr Platz brauche. Da ist es nur sinnvoll sich schon entsprechend einzudecken, auch wenn es vielleicht noch ein wenig früh ist.
Bevor wir heute wieder heimgefahren sind, hat meine Mama Babysachen von mir rausgekramt. War schon süß. Bei ein paar Kleidungsstücken ist es tatsächlich egal was es wird. Auf dem Heimweg haben wir noch ein paar Dinge in der neuen Wohnung abgeliefert. Als wir endgültig Zuhause waren, war ich völlig fertig. Hab mich erst mal hingelegt und ein wenig geschlafen. Nach dem Aufwachen hatte ich einen kleinen Anfall von „Nun bin ich nicht mehr frei.“, „Ich kann nicht mehr alleine verreisen.“ und „nie wieder kann ich Abenteuer erleben oder andere Männer küssen.“. Mein Partner war in dem Moment ganz wunderbar. Er hat mir zugehört und mir versichert, dass
ich immer noch frei bin zu tun und zu lassen was mich glücklich macht,
wir alles schon schaffen und
es auch für unser Kind wichtig ist, wenn ich frei bin und mich frei fühle.
Ich glaube da hat er Recht, wenn ich mich frei fühle bin ich glücklicher und wenn ich glücklicher bin, bin ich eine bessere Mutter und Partnerin.
Am Ende ist es doch so: Die meisten Grenzen sind nur in unserem Kopf. Vorgegeben von Dingen, von denen wir der Meinung sind, wie wir zu sein haben. Irrsinnige Normen, die die Gesellschaft vorgibt. Doch die am Ende die Individualität zerstören und einen Großteil der Bevölkerung unglücklich machen. Ich weiß, dass ich mich noch von der Person lösen darf, die ich glaube sein zu müssen. Um endlich die zu sein, die ich bin und sein möchte. Doch bis dahin ist es noch ein längerer Prozess. Ich weiß, dass ich es schaffe und mein Partner und mein Kind mich dabei unterstützen werden.
Die Nacht war nicht so umwerfend. Ich war vor 1Uhr zweimal auf Toilette und nach halb fünf andauernd munter. Dementsprechend unmotiviert war ich heute Morgen aufzustehen und zu arbeiten. Hatte früh auch nicht wirklich was zu tun. Daher habe ich die Chance genutzt und nach Frauenärzten gesucht. Schließlich brauche ich einen, wenn wir demnächst umziehen. Einen zu finden ist gar nicht so einfach. Der erste nimmt neu-Patientinnen erst in drei Monaten und dem zweiten soll ich eine Mail schreiben. Das habe ich dann auch gemacht. Nun warte ich auf Rückmeldung.
Ich glaube es ist wirklich ratsam nur kleine Portionen zu essen. Heute Abend hatten wir nämlich essen in Familie mit vielen guten Dingen. Es fällt mir verdammt schwer Essen stehen zu lassen, wenn es auf dem Tisch steht, erst recht bei Familienessen.
Ursprünglich hatte ich das mit der Schwangerschafts-wochen-Rechnung nicht raus. Lag wahrscheinlich auch ein wenig an der Aussage von meinem Frauenarzt. Jedenfalls ist nach aktualisierter Rechnung heute der letzte Tag meiner achten Woche. Demnach ist abtreiben nur noch aus medizinischen Gründen möglich. Doch das kam für mich von Anfang an nicht in Frage. Ich mag mein Würmchen behalten und wachsen sehen.
Mein Partner und ich hatten heute diesbezüglich auch ein interessantes Gespräch. Wir waren uns einig, dass Frau das Recht hat und behalten sollte zu entscheiden, ob sie das Kind austragen möchte oder nicht. Schließlich ist es ihr Körper. Mein Partner hat dazu angemerkt, dass er findet der Erzeuger des Kindes sollte diesbezüglich konsultiert werden, wenn er bekannt ist. Denn im Grunde ist es so, dass Frau einfach sagen kann „Ich will nicht, ich lass es entfernen.“. Dabei möchte der Vater das Kind vielleicht behalten. Sollte der Vater dann nicht zumindest in den Entscheidungsprozess einbezogen werden? Schließlich war er auch bei der Zeugung dabei. Wahrscheinlich ist es abhängig von der Beziehung in der die beiden Erzeuger zueinander stehen. Es gibt bestimmt zu viele Fälle, in denen es besser ist Frau verrät nichts, zum Schutz ihrer selbst.
Ich wünschte ich könnte behaupten der Tag war gut. Doch das war er leider so gar nicht.