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2021 kurz vor meinem 54. Geburtstag begannen die ersten Beschwerden – ein Wendepunkt, der mein Leben von einem zum anderen Tag verändern sollte. Was damals wie eine rätselhafte Erkrankung begann, entpuppte sich später als Long Covid und leitete einen langen, beschwerlichen Ärztemarathon ein. In den letzten 4,5 Jahren habe ich sowohl einfühlsame Ärzte getroffen, die sich aufrichtig um mein Wohl bemühten, als auch solche, die Long Covid nicht ernst nahmen und mich in die Psychoecke drängten. Doch ich bin ein Kämpfer. Aufgeben ist keine Option für mich. Entschlossen habe ich mich auf die Suche nach Antworten gemacht und meinen eigenen Weg zur Genesung gefunden. Begleite mich auf dieser bewegenden Reise durch Schmerz, Hoffnung und den unermüdlichen Willen, wieder gesund zu werden.
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Seitenzahl: 74
Veröffentlichungsjahr: 2025
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RALF MEDER
WIE ICH
LONG COVID
BESIEGTE
oder
ES GEHT IMMER IRGENDWIE WEITER
Biografische Krankheitsgeschichte
Fotos
Umschlag: iStock.com/kraftmen
Grafiken im Buch: iStock.com/KamilaBaimukasheva
Autorenfoto: Michel Buchmann
Foto Herzanker: Ralf Meder
IMPRESSUM
Texte: © 2025 Copyright by Ralf Meder
Umschlaggestaltung: © 2025 Copyright by Ralf Meder
Erste Auflage 2025
Selbstverlag: Ralf Meder, 10249 Berlin
Herstellung: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Köpenicker Straße 154a, 10997 Berlin
Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
2021 Da stimmt was nicht
2022 Es wird immer schlimmer
2023 Zusammenbruch und Diagnose
2023 Mittel und Wege zur Genesung
2024 Der Weg zur Reha
2024 Die Zeit in der Reha-Klinik
2024 Zurück ins Leben
2024 Die Kündigung
2025 Arbeitssuche und LDN
2025 Start ins Arbeitsleben
Schlusswort
Liste meiner Symptome
Web-Links die für mich hilfreich waren
Für meinen wundervollen Mann
Du hast mir in dieser schweren Zeit gezeigt,
was wahre Liebe ist.
Du hast mich niemals aufgegeben,
obwohl ich sicher manchmal schwer zu ertragen war, und hast mich mit deinem Lächeln, deiner Geduld
und deiner unerschütterlichen Liebe getragen.
Du warst mein Anker, mein Mutmacher und mein Licht
in der Dunkelheit. Mit dir an meiner Seite wurde jeder noch so schwere Tag ein kleines Stück leichter.
Ich danke dir aus tiefstem Herzen, weil du mich immer daran erinnert hast, dass wir gemeinsam alles
schaffen können, egal was kommt.
Dieses Buch ist für dich,
mit all meiner Dankbarkeit und Liebe.
In diesem Buch teile ich meine persönliche Geschichte mit dem Post-Covid-Syndrom. Umgangssprachlich wird oft der Begriff "Long Covid" verwendet, und auch ich werde diese Bezeichnung in meinen Erzählungen nutzen.
Im Jahr 2021 traten bei mir die ersten Symptome auf, und ein langer Ärztemarathon begann. Erst gegen Ende 2023 erhielt ich schließlich die Diagnose Long Covid. Zu diesem Zeitpunkt gab es leider noch keine offiziellen Behandlungsmethoden, auch meine Ärzte waren ratlos.
Aufgeben war und ist für mich keine Option. Deshalb machte ich mich selbst auf die Suche nach Mitteln und Methoden, die bereits erfolgversprechend im Kampf gegen Long Covid getestet worden waren, und begann, diese auszuprobieren.
Wie bereits erwähnt, berichte ich in diesem Buch ausschließlich von meiner eigenen Erfahrung. Ich bin kein Arzt, und dieses Buch ist kein medizinischer Ratgeber. Es ist vielmehr ein Zeugnis meines Weges und meiner Entdeckungen auf der Suche nach Heilung. Vielleicht hilft es dir, deinen eigenen Weg zur Genesung zu finden.
Ende 2020 bekam ich zum Wochenende hin eine Erkältung mit leicht erhöhter Temperatur. Am Wochenende blieb ich deshalb im Bett und zu Beginn der neuen Woche war ich wieder fit genug, um zur Arbeit zu gehen.
Bisher fühlte ich mich immer jung und stark genug, um alle Alltagsaufgaben locker bewältigen zu können. Ich ernährte mich, soweit möglich, biologisch und aß wenig Fleisch. Meine Wege legte ich überwiegend mit dem ÖPNV zurück und ging dadurch viel zu Fuß. Zwar arbeitete ich im Büro, war aber auch hier viel in Bewegung, ging Treppen rauf und runter oder besuchte Kunden.
Im Januar 2021, kurz vor meinem 54. Geburtstag, merke ich jedoch, dass ich abends ungewöhnlich müder und erschöpfter bin als sonst. Das fühlt sich so falsch an, dass ich mir Gedanken mache und im März zu meiner Hausärztin gehe, die zunächst einen Bluttest machen lässt. Der ergibt, dass ich Covid-negativ bin, aber einen massiven D3- und Folsäuremangel habe. Ich bekomme also ein Rezept für Vitamine und soll mich in ein paar Monaten wieder melden. Außerdem erhalte ich eine Überweisung zum HNO-Arzt, der einen Allergietest wegen der Müdigkeit durchführen soll. Erstaunlicherweise bekomme ich diesen Termin relativ schnell, doch der Test ergibt nichts Neues. Ich habe Heuschnupfen, aber das weiß ich schon seit meiner Kindheit.
Die Covid-Pandemie macht mir keine übermäßige Angst. Natürlich habe ich Respekt vor der Krankheit, aber ich verfalle nicht in Panik. In der Firma bin ich für das Thema Covid zuständig. Ich bestelle Tests und Masken, frage regelmäßig die aktuellen Regeln ab und sorge dafür, dass wir uns entsprechend verhalten und testen. Mit der S-Bahn fahre ich weiterhin zur Arbeit, trage aber natürlich eine Maske. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich, sobald die Impfung zur Verfügung steht, diese auch in Anspruch nehme.
Im Mai ist es dann so weit: Ich bekomme die erste Impfung mit AstraZeneca. Mir tut der Arm weh und ich fühle mich den Rest des Tages nicht so gut, aber das war es dann auch.
Im Juni bekomme ich dann die zweite Impfung, diesmal mit Biontech. Mir tut wieder der Arm weh, einen Tag lang habe ich Fieber und ich merke stark, dass mein Körper die Impfung verarbeitet.
Aufgrund meines Alters wird mir im Dezember die Booster-Impfung empfohlen, die ich daraufhin machen lasse, diesmal mit Moderna. Auch hiervon tut mir der Arm ziemlich weh, aber ansonsten habe ich keine weiteren Nebenwirkungen.
Im Laufe des Jahres 2021, zwischen März und Dezember, verschlechtert sich mein Zustand weiter. Von Monat zu Monat werden die Symptome stärker. Die Erschöpfung nimmt weiter zu. Immer schneller bekomme ich Atemnot, Husten und Halsschmerzen. Meine Hausärztin überweist mich deshalb zum Lunge röntgen. Einen Zusammenhang mit den Impfungen sehe ich bei mir nicht, da die ganzen Symptome ja schon vor den Impfungen vorhanden waren. Vielmehr habe ich Angst, dass es sich um eine Form von Krebs handeln könnte.
Im März ist es dann endlich so weit: Ich habe meinen Termin zum Lunge röntgen in einem Röntgeninstitut. Das wird auch Zeit, denn in den letzten Monaten wächst meine Angst, aufgrund der zunehmenden Atemprobleme an Lungenkrebs zu erkranken. Allerdings stellt sich heraus, dass meine Lunge tiptop in Ordnung ist. Auf der einen Seite ist das natürlich eine sehr gute Nachricht, heißt jedoch gleichzeitig, dass eine Lösung für mein Problem noch nicht in Sicht ist.
Und schließlich trifft es auch mich: Im April werde ich plötzlich positiv auf COVID getestet. Die Symptome sind nicht schlimmer als bei einer starken Erkältung, begleitet von leichtem Fieber. Es dauert jedoch bis zum zehnten Tag, bis der zweite Strich auf dem Test verschwindet und ich endlich wieder nach draußen darf.
Nachdem festgestellt wird, dass meine Lunge in Ordnung ist, schickt mich meine Hausärztin im Mai zum Kardiologen für eine Herzuntersuchung. Dort werden verschiedene Belastungstests und Untersuchungen durchgeführt. Der Kardiologe ist so begeistert von meinem Herzen, dass er mir eine Garantie dafür gibt. Ich muss gestehen, ich bin ziemlich enttäuscht, dass wieder nichts gefunden wird. Andererseits freue ich mich natürlich, dass mein Herz so gesund ist. Doch da alle Ärzte mir bisher eine gute Gesundheit bescheinigt haben, beginne ich an mir zu zweifeln. Was ist los mit mir? Könnte es sein, dass ich psychische Probleme habe? Ich beobachte mich genau, komme aber zu dem Schluss, dass ich psychisch fit bin und es sich um eine körperliche Erkrankung handeln muss.
Die Luftprobleme werden immer schlimmer. Wenn ich mal schnell die Treppen hinauf oder hinunterlaufe, um noch die S-Bahn zu erreichen, bin ich völlig außer Atem und benötige anschließend mehrere Minuten, um wieder ruhig atmen zu können. Meine Hausärztin überweist mich deshalb an eine Lungenärztin.
Bis ich einen Termin bekomme, dauert es wieder einmal mehrere Wochen. Im Juni schaut sich dann die Lungenärztin meine Röntgenbilder an und führt zahlreiche Lungenfunktionstests mit mir durch. Grundsätzlich ist meine Lunge top in Ordnung, sagt sie. Sie äußert jedoch den Verdacht auf ein beginnendes Asthma und verschreibt mir deshalb ein Spray, das ich nun täglich verwenden soll.
Um das Thema Krebs weiter ausschließen zu können, gehe ich im August zum Hautarzt und lasse eine Hautkrebsuntersuchung durchführen. An einer Stelle wird eine Probe entnommen und zur Untersuchung ins Labor geschickt. Schnell gibt es jedoch Entwarnung: Hautkrebs kann ausgeschlossen werden.
Da wir immer noch nicht herausgefunden haben, woher meine Symptome kommen, lässt meine Hausärztin einen neuen Bluttest machen. Dieser zeigt, dass meine B12- und Folsäurewerte niedrig sind. Zum ersten Mal ergibt der Test auch, dass meine Nierenwerte nicht gut sind, was jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiter beachtet wird. Zum Glück kann Blutkrebs ausgeschlossen werden.
Aufgrund anhaltender Halsschmerzen, Husten, verstopfter Nase und ständigem Schleim im Hals erhalte ich eine Überweisung zum HNO-Arzt. Leider ist der Arzt, bei dem ich einen Termin für die Untersuchung habe, ein Beispiel dafür, wie wenig Interesse manche Ärzte an ihren Patienten zeigen. Nach einer blitzschnellen, sehr oberflächlichen Untersuchung teilt er mir mit, dass alles in Ordnung sei, und schickt mich wieder weg. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich schockiert darüber, dass ein Arzt einen hilfesuchenden Patienten so behandeln kann.
Ein anderer Ansatz ist ein leichter Bandscheibenvorfall, den ich seit vielen Jahren habe. Der Orthopäde, zu dem ich im September überwiesen werde, lässt eine Kernspintomographie (MRT) meines Halswirbels durchführen, um herauszufinden, ob etwas auf meine Nerven drückt. Auch diese Möglichkeit kann jedoch ausgeschlossen werden. Der schon seit langem vorhandene Bandscheibenvorfall hat sich nur unwesentlich verschlimmert und kann nicht für meine Beschwerden verantwortlich gemacht werden.