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William Phips – ein Name, der gleichermaßen mit einem der dunkelsten Kapitel der amerikanischen Kolonialgeschichte und mit einem der spektakulärsten Schatzfunde des 17. Jahrhunderts verbunden ist. Geboren in ärmlichen Verhältnissen im rauen Maine, kämpfte sich Phips vom einfachen Schiffsjungen zum Kapitän, Gouverneur von Massachusetts und Ritter der englischen Krone empor. Sein Weg führte ihn mitten hinein in die berüchtigten Hexenprozesse von Salem – und hinaus auf die stürmischen Meere der Karibik, wo er die sagenumwobene spanische Goldgaleone entdeckte. Alexander Newcroft zeichnet das Leben dieses außergewöhnlichen Mannes in einer packenden Mischung aus Biografie, Zeitgeschichte und Abenteuerliteratur nach. Er erzählt von Machtkämpfen und Intrigen, von Gier und Glauben, von Mut und moralischen Konflikten – und von der unerschütterlichen Entschlossenheit eines Mannes, der sein Schicksal selbst in die Hand nahm. Eine fesselnde Lektüre für alle, die Geschichte nicht nur lesen, sondern erleben wollen.
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Seitenzahl: 140
Veröffentlichungsjahr: 2025
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William Phips - Vom Hexenrichter von Salem zum Jäger der spanischen Goldgaleone
Das abenteuerliche Leben des William Phips – Gouverneur, Schatzsucher, Kolonialheld
Alexander Newcroft
Einleitung: Das Leben und Wirken von William Phips
William Phips wurde am 2. Februar 1651 in der kleinen Siedlung Woolwich in der Kolonie Maine geboren, die damals Teil der Massachusetts Bay Colony in den britischen Kolonien in Nordamerika war. Seine Herkunft war bescheiden, denn er war eines von 26 Kindern eines verarmten Schiffbauers und einer Hausfrau. Phips' frühe Jahre waren geprägt von der harten Arbeit und den Entbehrungen, die das Leben in der Kolonialzeit mit sich brachte. Seine Familie lebte in einer kleinen, einfachen Hütte, und die täglichen Herausforderungen des Lebens in der Wildnis prägten ihn von klein auf.
Die karge Umgebung von Woolwich war von dichten Wäldern und der ständigen Bedrohung durch Angriffe der einheimischen Ureinwohner geprägt, was die Notwendigkeit von Gemeinschaft und Zusammenarbeit unter den Siedlern verstärkte. In dieser Umgebung lernte William Phips früh die Bedeutung von Durchhaltevermögen und Einfallsreichtum. Trotz der begrenzten Bildungsmöglichkeiten in der Siedlung entwickelte Phips eine bemerkenswerte Fähigkeit im Umgang mit Menschen und eine natürliche Begabung für praktische Tätigkeiten.
Als Junge zeigte Phips bereits ein unbändiges Interesse an der Seefahrt. Die Nähe zum Atlantik weckte in ihm den Drang, die Welt jenseits der dichten Wälder von Maine zu erkunden. Berichte über die Abenteuer und Reichtümer der Seefahrer, die in die Neue Welt kamen und von dort zurückkehrten, faszinierten ihn zutiefst. Diese Geschichten erweckten in ihm den Wunsch, selbst ein Leben auf See zu führen, und so begann er, sich das nötige Wissen über Schiffe und Navigation anzueignen.
Phips' Jugend war auch von der tiefen Verbundenheit mit seiner Familie geprägt. Trotz der Armut, in der sie lebten, legten seine Eltern großen Wert auf Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung. Diese Werte begleiteten ihn sein ganzes Leben lang und beeinflussten seine späteren Entscheidungen als Führer und Politiker. Seine Mutter, Mary Phips, war eine besonders einflussreiche Figur in seinem Leben. Sie vermittelte ihm die Bedeutung von Glaube und Moral, die für die Puritaner von entscheidender Bedeutung waren und in Neuengland eine zentrale Rolle spielten.
Im Alter von 18 Jahren verließ William Phips schließlich seine Heimat, um in Boston Arbeit zu suchen. Dort begann er als Schiffsjunge auf einem Kauffahrteischiff und legte damit den Grundstein für seine spätere Karriere als Seefahrer und Entdecker. Die Entscheidung, Boston zu verlassen, war mutig und zeugte von seinem Bestreben, den sozialen und wirtschaftlichen Zwängen seiner Herkunft zu entkommen.
Während seiner Zeit auf See erwarb Phips nicht nur nautische Fähigkeiten, sondern auch wertvolle Erfahrungen im Handel und in der Führung von Mannschaften. Diese Fähigkeiten sollten sich später als entscheidend erweisen, als er sich auf die Suche nach den sagenumwobenen Schätzen der Neuen Welt begab. Sein unermüdlicher Ehrgeiz und seine Bereitschaft, Risiken einzugehen, halfen ihm, sich in der rauen Welt der Seefahrt zu behaupten und schließlich in eine Position aufzusteigen, die ihm Zugang zu den höchsten Kreisen der kolonialen Gesellschaft verschaffte.
Die frühen Jahre von William Phips waren von Entbehrungen und Herausforderungen geprägt, die seine Persönlichkeit formten und ihn auf seinen außergewöhnlichen Lebensweg vorbereiteten. Trotz der widrigen Umstände seiner Kindheit entwickelte er sich zu einer der bemerkenswertesten Figuren in der Geschichte der amerikanischen Kolonien. Seine Geschichte ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Entschlossenheit, Mut und ein unerschütterlicher Wille, seine Träume zu verwirklichen, einen Menschen dazu befähigen können, die Grenzen seiner Herkunft zu überwinden und Großes zu erreichen.
William Phips' Aufstieg zum Gouverneur von Massachusetts war ein bemerkenswerter Weg, der von strategischen Entscheidungen, politischem Geschick und einem tiefen Verständnis der kolonialen Dynamiken geprägt war. Seine Ernennung im Jahr 1692 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der Kolonie und war das Ergebnis einer Reihe von Ereignissen, die seinen unverwechselbaren Charakter und seine Entschlossenheit widerspiegelten.
Geboren als eines von 26 Kindern einer armen Familie in Maine, zeigte Phips schon früh ein außergewöhnliches Talent dafür, Chancen zu erkennen und zu nutzen. Seine Reise begann als einfacher Schiffsjunge, doch er entwickelte schnell eine Leidenschaft für das Meer und die Schifffahrt, die ihn in die Lage versetzte, sich in der rauen Welt der Neuen Welt zu behaupten. Sein umfassendes Wissen über Navigation und Handel war entscheidend für seinen späteren Erfolg.
Der Aufstieg Phips’ in die höheren Ränge der Gesellschaft war nicht nur das Ergebnis seines unternehmerischen Geistes, sondern auch seiner Fähigkeit, sich mit einflussreichen Persönlichkeiten zu vernetzen. Ein Schlüsselereignis in seiner Karriere war seine Entdeckung und Bergung eines spanischen Schatzes vor der Küste Hispaniolas, bei der er enorme Reichtümer gewann. Diese Leistung verschaffte ihm nicht nur finanzielle Unabhängigkeit, sondern auch die Aufmerksamkeit der englischen Krone, die in ihm einen wertvollen Verbündeten sah.
Seine Loyalität gegenüber der britischen Krone und sein Engagement für die Kolonialinteressen führten schließlich zu seiner Ernennung zum ersten royalen Gouverneur von Massachusetts. Die politische Landschaft der Kolonie war zu dieser Zeit von Spannungen und Unsicherheit geprägt. Die Hexenprozesse von Salem hatten die Gesellschaft gespalten, und Phips sah sich mit der Herausforderung konfrontiert, sowohl den sozialen Frieden wiederherzustellen als auch die koloniale Verwaltung zu reorganisieren.
Seine Herangehensweise an diese Herausforderungen war von Pragmatismus und dem Willen zur Versöhnung geprägt. Als Gouverneur setzte sich Phips für die Stabilisierung der Kolonie ein, indem er die Rechte der Siedler stärkte und die wirtschaftliche Entwicklung förderte. Er verstand die Bedeutung der Handelsbeziehungen und arbeitete daran, die Infrastruktur zu verbessern und die Handelsrouten zu sichern, um den Wohlstand der Kolonie zu gewährleisten.
Phips' Amtszeit war jedoch nicht frei von Kontroversen. Seine energischen Maßnahmen zur Durchsetzung der königlichen Autorität und sein Umgang mit den politischen Fraktionen innerhalb der Kolonie führten zu Spannungen, die seine Regierung unter Druck setzten. Dennoch behielt Phips die Unterstützung der Krone, die seine Bemühungen als notwendig ansah, um die Stabilität in der Neuen Welt zu sichern.
Ein Zitat von John Locke, einem zeitgenössischen Philosophen, unterstreicht die Herausforderungen, denen sich Phips gegenübersah: „Die Tyrannei eines Einzelnen kann nicht schlimmer sein als die Tyrannei von Fraktionen.“ Diese Worte spiegeln die komplizierten politischen Manöver wider, die Phips unternehmen musste, um die Balance zwischen verschiedenen Interessen zu halten.
Insgesamt war William Phips’ Aufstieg zum Gouverneur von Massachusetts ein Zeugnis seines unermüdlichen Ehrgeizes und seiner Fähigkeit, in einer sich schnell verändernden Welt zu navigieren. Seine Regierungszeit legte den Grundstein für eine stabilere und prosperierende Kolonie, die trotz interner Konflikte weiter wachsen konnte. Seine Geschichte ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie individuelle Entschlossenheit und politische Weitsicht das Schicksal einer ganzen Region prägen können.
Die Rolle von William Phips in den Hexenprozessen von Salem ist eine der umstrittensten Episoden seiner Karriere und ein dunkles Kapitel in der Geschichte der amerikanischen Kolonien. Phips wurde 1692 zum Gouverneur von Massachusetts ernannt, einer Zeit, die durch Unruhen und Aberglauben geprägt war. Die Hexenprozesse von Salem spiegelten die tief verwurzelten Ängste und den sozialen Druck wider, die in der puritanischen Gesellschaft der Neuenglandkolonien existierten.
Die Hexenprozesse begannen im Frühjahr 1692 in Salem Village, als junge Mädchen behaupteten, von übernatürlichen Kräften heimgesucht zu werden. Diese Anschuldigungen breiteten sich wie ein Lauffeuer aus und führten zu einer Massenhysterie, die bald auch andere Gemeinden erfasste. Inmitten dieser Ereignisse trat William Phips seine Rolle als Gouverneur an. Als er im Mai 1692 nach Boston zurückkehrte, sah er sich mit einer bereits eskalierenden Situation konfrontiert.
Phips' erste bedeutende Handlung in dieser Angelegenheit war die Einrichtung eines speziellen Gerichtshofes, des sogenannten „Court of Oyer and Terminer“, der für die Aburteilung der angeblichen Hexen eingesetzt wurde. Er ernannte seinen Stellvertreter, William Stoughton, zum Vorsitzenden Richter. Phips selbst hielt sich zunächst weitgehend aus den Verfahren heraus, was ihm später sowohl als kluge Diplomatie als auch als unkluge Passivität ausgelegt wurde.
Der Gerichtshof verhandelte bis Oktober 1692, bevor er aufgelöst wurde. In dieser Zeit wurden 19 Menschen gehängt und einer zu Tode gepresst; mehrere weitere starben im Gefängnis. Die Prozesse waren von fragwürdigen Beweisen geprägt, darunter „Spektralbeweise“, bei denen die bloße Behauptung eines Geistererscheinens als Beweis für Schuld angesehen wurde. Diese Praxis wurde später stark kritisiert und ist heute ein Synonym für die Willkür und Ungerechtigkeit jener Zeit.
Im Laufe der Zeit wuchs der öffentliche Widerstand gegen die Prozesse. Führende Persönlichkeiten der Kolonie, darunter der einflussreiche Geistliche Increase Mather, begannen, die Rechtmäßigkeit der Prozesse zu hinterfragen. Mather schrieb: „Es ist besser, dass zehn Verdächtige entkommen, als dass ein Unschuldiger leidet.“ Diese Worte fanden in den Köpfen vieler Gehör und trugen zur wachsenden Skepsis gegenüber den Verfahren bei.
Angesichts der zunehmenden Kritik und der offensichtlichen Ungerechtigkeiten, die im Namen der Gerechtigkeit begangen wurden, reagierte Phips schließlich. Im Oktober 1692 setzte er den „Court of Oyer and Terminer“ aus und ersetzte ihn durch den Obersten Gerichtshof von Massachusetts, in dem Spektralbeweise nicht mehr zugelassen wurden. Diese Entscheidung markierte einen Wendepunkt in den Prozessen und führte zu einer raschen Verringerung der Verurteilungen.
Phips' Rolle in den Hexenprozessen bleibt bis heute umstritten. Einige Historiker sehen in ihm einen Mann, der von den Ereignissen überfordert war und versuchte, in einer Zeit großer Unsicherheit einen Ausweg zu finden. Andere kritisieren ihn für seine anfängliche Zurückhaltung und die lange Zeit, die er benötigte, um die Verfahren zu reformieren. Ungeachtet dieser Kontroversen trug seine letztendliche Intervention dazu bei, die Prozesse zu beenden und die rechtliche Grundlage für zukünftige Verfahren zu verbessern.
William Phips' Umgang mit den Hexenprozessen von Salem zeigt die Herausforderungen, vor denen Führungspersönlichkeiten in Zeiten von Hysterie und öffentlichem Druck stehen. Seine Entscheidungen und die Folgen dieser Ereignisse bieten wertvolle Lektionen über den Umgang mit Massenpsychosen und die Bedeutung von Rechtsstaatlichkeit und fairen Prozessen. Auch wenn sein Handeln nicht frei von Fehlern war, bleibt sein Eingreifen ein wichtiger Moment in der Geschichte der Justiz in den amerikanischen Kolonien.
Die Geschichte der Schatzsuche in der Neuen Welt ist untrennbar mit dem Namen William Phips verbunden. Als ein Mann von bescheidenem Ursprung, geboren in der Wildnis von Maine, war Phips ein Abenteurer mit einer unersättlichen Neugier und einem unerschütterlichen Streben nach Reichtum und Ruhm. Seine Expeditionen zur Schatzsuche sind nicht nur ein Zeugnis seines Mutes und seiner Entschlossenheit, sondern auch ein Spiegelbild der kolonialen Bestrebungen des 17. Jahrhunderts.
Im Jahr 1684, in einer Zeit, in der Piraterie und der Wettlauf um die Schätze der Neuen Welt florierten, begann Phips seine erste bedeutende Expedition in die Karibik. Angetrieben von Geschichten über versunkene spanische Galeonen, die mit Gold und Silber beladen waren, war er fest entschlossen, das zu finden, was viele nur für einen Mythos hielten. Diese Unternehmungen waren keine leichten Aufgaben; sie erforderten nicht nur nautisches Geschick, sondern auch die Fähigkeit, eine Crew unter schwierigen und oft gefährlichen Bedingungen zu führen.
Die erste bedeutende Entdeckung gelang Phips 1687, als er vor der Küste von Hispaniola auf das Wrack der spanischen Galeone "Nuestra Señora de la Concepción" stieß. Mit einer kleinen Flotte von Tauchern und einer unermüdlichen Arbeitsmoral gelang es ihm, Schätze im Wert von über 200.000 Pfund Sterling zu bergen. Diese Beute machte ihn über Nacht zu einem reichen Mann und lenkte die Aufmerksamkeit der englischen Krone auf seine Erfolge. Dieser Fund wurde nicht nur zu einem persönlichen Triumph, sondern auch zu einem Symbol für die Möglichkeiten, die die Neue Welt für wagemutige Entdecker bot.
Phips’ Erfolge in der Schatzsuche waren jedoch nicht nur das Ergebnis von Glück oder Zufall. Er kombinierte traditionelle Seefahrtstechniken mit innovativen Methoden zur Bergung von Schätzen. Laut Berichten soll er ein Taucherglockensystem verwendet haben, das es seinen Tauchern erleichterte, über längere Zeiträume unter Wasser zu arbeiten. Diese technologische Innovation war zu jener Zeit revolutionär und trug maßgeblich zu seinem Erfolg bei.
Die Unterstützung der Krone war für Phips von entscheidender Bedeutung. Nach seiner Rückkehr nach England wurde er von König James II. empfangen, der ihm für seine Entdeckungen Anerkennung zollte. Im Jahr 1687 wurde er sogar zum Ritter geschlagen, eine Ehre, die ihm nicht nur Zugang zu den höchsten Kreisen der englischen Gesellschaft verschaffte, sondern ihm auch die Möglichkeit bot, zukünftige Expeditionen zu finanzieren.
Doch die Schatzsuche war nicht ohne ihre Tücken. Phips musste sich nicht nur mit den Elementen und den Gefahren der See auseinandersetzen, sondern auch mit der Konkurrenz anderer Abenteurer und dem Risiko von Piratenüberfällen. Trotz dieser Herausforderungen behielt er seine Zielstrebigkeit bei und setzte seine Unternehmungen fort, oft unter schwierigen finanziellen Bedingungen.
Der Einfluss von William Phips auf die Schatzsuche und die koloniale Expansion kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Seine Expeditionen legten den Grundstein für weitere Erkundungen und inspirierten eine Generation von Abenteurern, die es wagten, die Tiefen der Ozeane zu durchforsten. Phips hinterließ ein Vermächtnis als einer der erfolgreichsten Schatzsucher seiner Zeit, dessen Errungenschaften weit über seinen Tod hinaus nachhallten.
Seine Abenteuer und Entdeckungen sind nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte der Neuen Welt, sondern auch ein leuchtendes Beispiel für den menschlichen Geist, der danach strebt, das Unbekannte zu erkunden und zu erobern. William Phips bleibt eine faszinierende Figur in der Geschichte der Schatzsuche, dessen Lebenswerk bis heute Historiker und Abenteurer gleichermaßen inspiriert.
Die Expeditionen zur Schatzsuche waren für Phips mehr als nur eine Suche nach Reichtümern; sie waren ein Ausdruck seines unerschütterlichen Glaubens an das Potenzial des Menschen, die Welt zu verändern. In einer Zeit, in der die Grenzen der bekannten Welt ständig erweitert wurden, war Phips ein Pionier, dessen Name für immer mit den Geheimnissen und Schätzen der Ozeane verbunden sein wird.
William Phips, der im ausgehenden 17. Jahrhundert eine bedeutende Rolle in der Geschichte der amerikanischen Kolonien spielte, war ein Mann von bemerkenswerter Vielseitigkeit und Einfluss. Sein Wirken in der Kolonialpolitik war geprägt von seinen Erfahrungen als Seefahrer, Entdecker und zuletzt als Gouverneur von Massachusetts. Diese Position verschaffte ihm eine Plattform, von der aus er maßgeblich die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Kolonien beeinflussen konnte. Phips' Einfluss war weitreichend und umfasste die Verteidigungspolitik, die wirtschaftliche Entwicklung und die gesellschaftliche Ordnung der Kolonie.
Ein zentraler Aspekt von Phips' Einfluss auf die Kolonialpolitik war seine Rolle bei der Verteidigung der Kolonien gegen äußere Bedrohungen. Während seiner Amtszeit als Gouverneur von Massachusetts von 1692 bis 1694 sah sich die Kolonie wiederholt Angriffen durch französische Truppen und ihre indigenen Verbündeten ausgesetzt. Phips nutzte seine Erfahrungen aus der Seefahrt und seine Kenntnisse der Küstenverteidigung, um die militärischen Kapazitäten der Kolonie zu stärken. Dies umfasste unter anderem den Ausbau der Befestigungsanlagen in Boston und anderen strategisch wichtigen Punkten entlang der Küste. Phips setzte sich für eine koordinierte Verteidigungsstrategie ein, die sowohl die Miliz der Kolonie als auch die Unterstützung durch die britische Krone einbezog. Historiker betonen, dass Phips' militärische Initiativen einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Kolonien in dieser kriegerischen Zeit leisteten.
Ein weiterer Bereich, in dem Phips einen bedeutenden Einfluss ausübte, war die wirtschaftliche Entwicklung der Kolonien. Seine Erfahrung als Schatzsucher, insbesondere seine erfolgreiche Expedition zur Bergung von Schätzen aus dem Wrack der spanischen Goldgaleone, hatte ihm ein beträchtliches Vermögen eingebracht. Diese finanziellen Mittel nutzte er, um den Handel und die wirtschaftliche Infrastruktur in Massachusetts zu fördern. Phips setzte sich für die Verbesserung der Handelswege ein und unterstützte den Ausbau des Hafens von Boston, der sich schnell zu einem der wichtigsten Handelszentren in den Kolonien entwickelte. Zudem förderte er die Gründung von Manufakturen und ermutigte britische Investitionen in die Kolonie, was zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führte.
Phips' Einfluss erstreckte sich auch auf die soziale und rechtliche Ordnung der Kolonie. Sein Bestreben, die koloniale Gesellschaft zu stabilisieren und zu regulieren, zeigte sich in seiner Rolle während der berüchtigten Hexenprozesse von Salem. Obwohl seine Entscheidungen in dieser Angelegenheit umstritten bleiben, versuchte Phips, das Chaos und die Hysterie zu bändigen, die die Prozesse ausgelöst hatten. Er setzte ein Ende der Prozesse und begnadigte viele der Angeklagten, was als ein Versuch gesehen werden kann, die soziale Ordnung wiederherzustellen und das Vertrauen in die koloniale Justiz zu stärken. Diese Maßnahmen waren Teil einer größeren Anstrengung, die gesetzliche und administrative Struktur der Kolonie zu reformieren und zu stärken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass William Phips als Gouverneur von Massachusetts eine entscheidende Rolle in der Kolonialpolitik jener Zeit spielte. Seine Bemühungen, die militärische Verteidigung zu stärken, die wirtschaftliche Basis der Kolonie zu erweitern und die soziale Ordnung zu stabilisieren, haben die Entwicklung der Kolonien nachhaltig geprägt. Phips' politisches Erbe ist vielschichtig und komplex, und trotz der Kontroversen, die Teile seiner Amtszeit umgeben, bleibt sein Beitrag zur Formung der kolonialen Gesellschaft unbestreitbar. Wie ein Zeitgenosse bemerkte, war Phips „ein Mann von Tatkraft und Weitsicht, dessen Vermächtnis die Fundamente der Kolonie für kommende Generationen gestärkt hat“.
Die späteren Jahre von William Phips waren geprägt von einer Mischung aus politischen Herausforderungen, persönlichen Rückschlägen und dem Streben nach einem bleibenden Vermächtnis. Nachdem er als Gouverneur der Provinz Massachusetts Bay gedient hatte, wandte sich Phips neuen Unternehmungen zu, die sowohl seinen unermüdlichen Geist als auch seine Ambitionen widerspiegelten.
In den letzten Jahren seines Lebens sah sich Phips mit zunehmenden politischen Spannungen konfrontiert. Als Gouverneur hatte er sich bereits mit den schwierigen politischen Dynamiken der Kolonialverwaltung auseinandergesetzt. Diese Spannungen verschärften sich, als Phips versuchte, seine Position und seinen Einfluss auf die Kolonialpolitik weiter zu festigen. Seine politischen Gegner versuchten, seine Entscheidungen in Frage zu stellen und seine Integrität zu untergraben, was zu einer Reihe von Kontroversen führte, die sein Ansehen in der Öffentlichkeit beschädigten.
Trotz dieser Widrigkeiten zeigte Phips eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit. Er setzte seine Expeditionen zur Schatzsuche fort, angetrieben von der Hoffnung auf weitere Entdeckungen, die sowohl seinen persönlichen Reichtum als auch sein Vermächtnis sichern könnten. Die Jagd nach der sagenumwobenen spanischen Goldgaleone war nicht nur ein Abenteuer, sondern auch ein Symbol für Phips' unerschrockenes Streben nach Erfolg und Anerkennung. Diese Expeditionen spiegelten seine Fähigkeit wider, Risiken einzugehen und Widrigkeiten zu trotzen, selbst wenn die Aussichten ungewiss waren.
William Phips' Vermächtnis ist jedoch nicht nur durch seine politischen und wirtschaftlichen Unternehmungen geprägt. Seine Rolle in den Hexenprozessen von Salem hinterließ einen tiefen und umstrittenen Eindruck in der Geschichte. Während einige ihn als einen Mann sahen, der aus Pflichtbewusstsein handelte, warfen ihm andere vor, eine bedeutende Rolle in einem der düstersten Kapitel der amerikanischen Kolonialgeschichte gespielt zu haben. Diese Kontroversen über seine Beteiligung an den Prozessen haben dazu geführt, dass Phips in der Geschichtsschreibung oft ambivalent betrachtet wird.
Dennoch ist es wichtig, Phips' Beitrag zur Entwicklung der amerikanischen Kolonien anzuerkennen. Seine Bestrebungen als Gouverneur und seine Bemühungen, die koloniale Infrastruktur zu stärken, trugen erheblich zur Konsolidierung der englischen Macht in der Neuen Welt bei. Seine Expeditionen zur Schatzsuche inspirierten Generationen von Abenteurern und Entdeckern, die seinen Spuren folgten, und trugen zur Legendenbildung um seine Person bei.
