Wunnebare Menschen - Johnny Buterland - E-Book

Wunnebare Menschen E-Book

Johnny Buterland

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Beschreibung

Mit 15 wollte Udo Lindenberg nur weg aus Gronau ("Die beste Straße unserer Stadt, die führt aus ihr hinaus "). Diese Straße hat mich vor Jahren in die Stadt hineingeführt und ich habe dort liebenswerte und " wunnebare" Menschen gefunden. Kommen Sie mit auf eine spannende Entdeckungstour an der deutsch-holländischen Grenze. Johnny Buterland

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„Wunnebar“

rief der niederländisch-deutsche Showmaster

Lou van Burg (gest. 1986)

immer dann, wenn seine Kandidaten in der populären

Sendung „Der goldene Schuss“ besonders gute

Leistungen zeigten.

Mit 15 wollte Udo Lindenberg nur weg aus Gronau („Die beste Straße unserer Stadt, die führt aus ihr hinaus“). Diese Straße hat mich vor Jahren in die Stadt hineingeführt und ich habe dort liebenswerte und „wunnebare“ Menschen gefunden.

Kommen Sie mit auf eine spannende Entdeckungstour an der deutsch-niederländischen Grenze.

Johnny Buterland

Der Autor

Johnny Buterland wurde 1954 in Marienfeld (Ostmünsterland) geboren.

Nach Krankenpflegeausbildung und Medizinstudium in Berlin folgten ärztliche Tätigkeiten als Facharzt, Chefarzt und zuletzt langjährige praktische Tätigkeiten als niedergelassener Facharzt.

In diesem Buch hat der Autor liebgewonnene Menschen mit deutsch-holländischen Grenzerfahrungen porträtiert.

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Der Flüchtlingshelfer

Die Logistikerin

Die Krankenschwester

Der Kripobeamte (NL)

Die Krankenschwester (in Werkstatt für Behinderte)

Der Heilpädagoge und Tai-Chi-Meister

Die Kauffrau

Der Ex-Unternehmer

Die Studentin der Sonderpädagogik

Der Unternehmensberater und Fahrradhändler

Epilog

Prolog

Vor langen Jahren hat Udo Lindenberg das Weite gesucht und Gronau verlassen. Den umgekehrten Weg bin ich 2009 gegangen und die Menschen der Stadt haben mich positiv überrascht.

Bis dahin war für mich als Ostmünsterländer Münster der Mittelpunkt der Region und alles „dahinter“ Richtung Holland allenfalls zur Durchfahrt auf dem Weg zu einem Urlaub in Holland notwendig.

Aus der Jugend kann ich mich noch an einen Zwischenstopp in Gronau erinnern. Nach einer Fahrradtour durch Holland waren wir froh, wieder deutschen Boden erreicht zu haben, und passierten den Grenzübergang Glanerbrug/Gronau. Kurz hinter der Grenze gab es damals im Buterland noch eine Jugendherberge, wo wir nach den Kontrollen auch übernachtet haben.

2009 habe ich dann in weiblicher Begleitung und Führung die Stadt nach und nach erkundet und dabei auch sehr freundliche und interessante Menschen kennengelernt. Die hatten durchaus andere Lebenserfahrungen gemacht.

Es war für mich prägnant, wie sich im Grenzort deutsche und holländische Einflüsse durchmischt hatten.

Den Euro gab es ja schon auf beiden Seiten, so dass ein Umtausch D-Mark/Gulden nicht mehr notwendig war.

So wie ich bei jetzigen Aufenthalten in Berlin noch immer genau weiß, wo die Mauer gestanden hat und früher Ost- und Westberlin getrennt waren, so ist auch in Gronau/Enschede trotz offener Grenze sofort am Straßenbild ersichtlich, wo die Grenze verläuft.

Akustisch besonders auffällig ist der Unterschied an Sylvester, dann gibt es schon tagsüber ein Dauerböllern aus Glanerbrug, in dieser Dimension wird in D nicht mit Feuerwerk hantiert.

Bei der Entdeckung von Gronau fallen doch erhebliche Kontraste zwischen den Stadtteilen auf. Wenn man durch das Gewerbegebiet in die Stadt hineinfährt fragt man sich schnell, wie Gronau so viele Autohändler, Spielhallen und Schrotthändler beherbergen kann. Für die Stadtbewohner ist die Händlerdichte jedenfalls völlig überdimensioniert.

Ebenso ist die Kriminalitätsdichte insbesondere in Bahnhofsnähe mit Rotlichtmilieu für eine Mittelstadt überproportional hoch.

Auf der anderen Seite fällt das frühere Gelände der Landesgartenschau (Laga) positiv auf mit dem am Udo-Lindenberg-Platz gelegenen Rock`n-Pop-Museum. Dort sieht man noch die Ruinen der früher hier blühenden Textilindustrie mit der hervorstechenden „Weißen Dame“.

Warum hier in Innenstadtlage keine Weiterentwicklung erkennbar ist kann man nur schwer nachvollziehen. Auch in der weiteren Innenstadt gibt es seit Jahren Leerstände und rückläufige Besucherströme.

Nahe der Grenze haben sich mehrere Einzelhändler und lokale Banken auf holländische Kunden eingestellt. Bei dem derzeitigen Preisgefüge profitieren die Gronauer Tankstellen von holländischen Kunden, die zum Tanktourismus gern kurz über die Grenze fahren und besonders Samstagmorgens für Schlangen an den Tankstellen sorgen.

In Grenznähe, dem Gronauer Westen und im Buterland sind sehr viele holländische Familien wegen der günstigeren Miet- und Immobilienpreise ansässig geworden, da wird oftmals mit der ganzen Familie täglich gependelt.

Vor diesem Hintergrund habe ich mit der Zeit „wunnebare“ Menschen kennengelernt, die entweder in der Region geboren sind oder zumindest hier schon länger leben und sich auf beiden Seiten der Grenze bestens auskennen.

Individuelle Porträts sind wegen der persönlichen Nähe besonders gut möglich und es wurden auch Anekdoten aus länger zurückliegenden Zeiten erzählt.

Der rote Faden der Geschichten ist durch Berichte über Wohnen in D/NL, Kindergarten- und Schulbesuch auf beiden Seiten oder berufliche Verankerung jenseits und diesseits der Grenze schnell gefunden.

Die Protagonisten des Buches gibt es so wirklich, die Geschichten sind echt und nicht wie sonst üblich frei erfunden.

In diesem Buch kommen unterschiedlichste Persönlichkeiten zu Wort, z. B.: Ein Flüchtlingshelfer neben einem Kriminalpolizisten, ein Fahrrad- und ein Küchenhändler, Krankenschwestern und Kauffrauen, eine Studentin, ein Unternehmensberater und ein Tai-Chi-Meister.

Dem Leser möchte ich mit dieser Zusammenstellung eine Freude machen und deutlich machen, wie sehr es gerade in Grenzbereichen auf die dortigen Menschen ankommt.

Sie haben als „wunnebare Menschen“ dort ihren Platz gefunden und sind es wert, einmal mit ihren lebendigen und energievollen Geschichten im Mittelpunkt zu stehen.

Euer

Johnny Buterland

Der Flüchtlingshelfer

Jan, Jg. 84, Sozialarbeiter

Johnny:

Hallo Jan, danke für deine Bereitschaft, mir Rede und Antwort zu stehen. Du bist ja wechselweise in D und NL aufgewachsen. Wie war der Start in NL?

Jan:

Nach der Kita in Gronau bin ich mit 5 Jahren in die holländische Vorschule eingeschult worden. Nach einigen Tränen wegen der fehlenden sprachlichen Verständigung habe ich mich dort recht schnell eingewöhnt und durch den Kontakt mit den Mitschülern habe ich Holländisch sehr schnell gelernt. Trotzdem musste ich aber eine Klasse wiederholen, da ich zwar in den Fächern gut war, aber das sprachliche Defizit anfangs doch noch zu erheblich war. Schwieriger war für mich eigentlich die Rückkehr nach D, wo mir z. B. die Groß- und Kleinschreibung und die Grammatik sehr zu schaffen gemacht hat.

Johnny:

Nach der Schule hast du dann ein Studium in Enschede aufgenommen. Wie lief es dort so?

Jan: