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Hunde und Menschen kann man erziehen. Katzen haben ihren eigenen Kopf. Sie stellen das Weltbild vom Menschen und seinen Haustieren auf den Kopf und je größer das Chaos, das sie damit anrichten, umso zufriedener sind sie. Sie tun das nicht, weil sie bösartig sind, sondern weil es ihnen so gefällt. Dieses Buch handelt von einem Mann, der nicht nur auf das Fell der Katzen allergisch reagiert, sondern auch ihre Eigenarten für übertrieben hält. Was er erlebt, als seine kleine heile Welt von einer Katze erobert und besetzt wird, ist haarsträubend, aber durchaus realistisch. Ein Spaß für alle freiwilligen und unfreiwilligen Katzenfreunde.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Ich habe gar keine Katze
Die Sintflut
Diese Katze
Das trojanische Pferd
Guten Morgen
Keinerlei Ähnlichkeiten
Vögel schnurren nicht
Ich gebe einen aus
In Versuchung
Ich habe gar keine Katze
Spanner
Ich will Fisch
Kratzbäume
Kitekat oder Whiskas
Mit trockenen Pfoten
Spuren
Katzenfutter
Erste Hilfe
Hinrichtung
Adoptiert
Autor
Impressum
Ich habe gar keine Katze
von
Claus Beese
ELVEA
Wie schön! Die ersten wirklich lauen Nächte im Mai. Man kann wieder bei offenem Fenster schlafen, ohne dass der Sturm einen aus dem Bett weht oder der Regen das Fensterbrett aufquellen lässt. Angenehme Traumbilder zaubern mir des Nachts ein glückliches Lächeln ins Gesicht, und ich kuschele mich in mein weiches Bett…, bis mich ein durchdringendes Babygeschrei senkrecht in die Höhe fahren lässt. Ein Kleinstkind, direkt unter meinem Schlafzimmerfenster. Den Schreien nach wird es nicht nur misshandelt, sondern scheinbar gerade massakriert.
Ich sehe nicht genug, reiße die Gardine vom Brett, knalle mit der Stirn gegen die Fensterscheibe.
Ach ja, das Fenster ist ja auf Kipp geöffnet.
Ich reiße den Fensterriegel herum und öffne den Flügel ganz, verfluche mal wieder das fast durchsichtige Moskitonetz, das mit einem hässlichen Geräusch zerreißt, und strecke den Kopf weit heraus. Es ist… nichts zu sehen!
Nur in den Eiben auf dem Nachbargrundstück scheint der Teufel los zu sein. Ich zähle im kargen Lampenschein der Straßenlaterne wohl an die fünf Katzenviecher, die umeinander herum streunen, mit hochgezogenen Buckeln und Schwänzen wie Flaschenbürsten.
Sie giften sich an, fauchen, schreien, und ignorieren mein „Ruhe!“-Gebrüll. Na warte, ich werde sie Mores lehren. Im Schlafanzug fege ich die Treppe hinunter, kurbele den Rollladen hoch und stürme aus dem Haus. Jetzt merken sie doch, dass ich es ernst meine und fegen in alle Himmelrichtungen auseinander.
Na also, man muss sich durchsetzen. Zufrieden begebe ich mich wieder in mein Bett und gerade als mich Morpheus wieder in seine Arme schließen will und ich den ersten Schnarcher tue, geht das Babygeschrei wieder los. Also, wieder hoch und nach unten. Wieder stiebt die Katzenmeute auseinander, rennt panisch davon.