Als Krampus aus seinem Raumschiff fiel - Nova Edwins - E-Book

Als Krampus aus seinem Raumschiff fiel E-Book

Nova Edwins

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Beschreibung

Ein Hüne mit Hörnern, Hufen … und Rute? Ohne Geld, ohne Baum und ohne meine Familie steht mir das schlimmste Weihnachtsfest aller Zeiten bevor – aber natürlich kommt es noch schlimmer. Ein Raumschiff bruchlandet direkt vor meiner Haustür und der Besitzer/Kapitän des besagten Raumschiffes, ein attraktiver Hüne mit Hörnern und Hufen, ist auf der Suche nach einer knapp zwei Meter großen Spinne, die sich angeblich nicht weit von meiner Wohnung entfernt aufhält. Statt mit Weihnachtsschmuck bewaffne ich mich also mit Insektenspray, um dem Fremden zu helfen, der mich stark an die Sagengestalt »Krampus« erinnert, während ich mir größte Mühe gebe, nicht darüber nachzudenken, ob er wohl eine Rute dabeihat … Weihnachtliche Alien Romance mit einem unerwarteten Geschenk für unsere einsame Heldin, die Spinnen eher ungern selbst in die Flucht schlägt. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.

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Seitenzahl: 88

Veröffentlichungsjahr: 2025

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ALS KRAMPUS AUS SEINEM RAUMSCHIFF FIEL

NOVA EDWINS

ALIEN ROMANCE

INHALT

Als Krampus aus seinem Raumschiff fiel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

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Über Nova Edwins

Copyright: Nova Edwins, 2024, Deutschland.

Covergestaltung: Nova Edwins

Korrektur: http://www.swkorrekturen.eu/

ISBN: 978-3-911483-22-3

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

ALS KRAMPUS AUS SEINEM RAUMSCHIFF FIEL

Ein Hüne mit Hörnern, Hufen … und Rute?

Ohne Geld, ohne Baum und ohne meine Familie steht mir das schlimmste Weihnachtsfest aller Zeiten bevor – aber natürlich kommt es noch schlimmer. Ein Raumschiff bruchlandet direkt vor meiner Haustür und der Besitzer/Kapitän des besagten Raumschiffes, ein attraktiver Hüne mit Hörnern und Hufen, ist auf der Suche nach einer knapp zwei Meter großen Spinne, die sich angeblich nicht weit von meiner Wohnung entfernt aufhält.

Statt mit Weihnachtsschmuck bewaffne ich mich also mit Insektenspray, um dem Fremden zu helfen, der mich stark an die Sagengestalt »Krampus« erinnert, während ich mir größte Mühe gebe, nicht darüber nachzudenken, ob er wohl eine Rute dabeihat …

Weihnachtliche Alien Romance mit einem unerwarteten Geschenk für unsere einsame Heldin, die Spinnen eher ungern selbst in die Flucht schlägt. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.

1

Mit einem Seufzen legte ich den Schraubenzieher weg und klappte die Abdeckung zurück an Ort und Stelle, bevor ich den Stecker in die Steckdose schob. Für ein paar Sekunden schwebte mein Finger über dem Knopf, ehe ich ihn drückte.

Das Licht leuchtete auf, der Greifer kam aus seiner Halterung und legte die Platte auf den Spieler, bevor sich die Nadel senkte. Es knisterte, dann erfüllte Judy Garlands Stimme die Werkstatt.

Während ich zuhörte, wie sie mir ein wunderbares Weihnachtsfest wünschte, wurde mir klar, dass es ein Fehler gewesen war, die alte Jukebox zu reparieren.

Sie erinnerte mich daran, wie Mom die Lieder beim Schmücken des Weihnachtsbaumes mitgesummt hatte, ehe sie in die Küche getänzelt war, um die Kekse für Santa aus dem Ofen zu holen. Die Kekse, die meine Geschwister und ich heimlich nachts gegessen hatten, während wir versucht hatten, wach zu bleiben, um die Ankunft des Weihnachtsmannes nicht zu verpassen.

Ich schaltete die Jukebox wieder aus, schlang die Arme um mich selbst und verließ die Werkstatt. Es war kalt und der Atem kondensierte vor meinen Lippen, als ich den Kopf in den Nacken legte und den bewölkten Himmel studierte. Irgendwo dort oben warteten Mom und Dad mit meinen Geschwistern auf mich. Der Gedanke erfüllte mich mit Trauer.

In erster Linie, weil mein Orientierungssinn noch nie gut gewesen war und ich mir einfach nicht merken konnte, wo sich New Terran genau befand – der Planet, auf den meine Familie umgesiedelt war, weil das Leben hier unten auf der Erde immer langweiliger wurde.

Wenn ich den langen, begeisterten Nachrichten meiner Familie glauben durfte, war es auf New Terran, als würde sie in einem Vergnügungspark mit unglaublich fortschrittlicher Technologie leben.

Ich erschauerte und rieb mir über die Arme. Nicht zum ersten Mal wünschte ich mir, einfach mitgegangen zu sein. Aber damals, vor rund anderthalb Jahren, war ich noch mit Tommy zusammen gewesen und hatte außerdem nicht das nötige Geld gehabt, um den Umzug zu bezahlen. Stattdessen hatte ich Dads Schrottplatz übernommen und gehofft, dass ich ihn ein paar Jahre lang führen und genug sparen würde, um meiner Familie zu folgen. Das und dass ich es schaffen würde, Tommy zu überzeugen, dass ein Neuanfang genau das Richtige war.

Stattdessen war Tommy mit seiner »hübschen« Arbeitskollegin durchgebrannt, die ihm nicht das Gefühl gab, »unmännlich« zu sein, denn sie konnte – im Gegensatz zu mir – einen Schraubenzieher nicht von einem Hammer unterscheiden. Meine Ersparnisse hatte er netterweise direkt mitgenommen.

Ich zwinkerte gegen die Tränen an, weil weinen mich jetzt auch nicht weiterbringen würde. Dabei war die Situation wirklich zum Heulen. Der Schrottplatz und die Werkstatt liefen mehr schlecht als recht, ich war unfassbar einsam und Weihnachten stand vor der Tür. Das zweite Weihnachtsfest, das ich ohne meine Familie feiern würde. Und ohne Heizung, weil ich die Rechnung der Stadtwerke schon seit Monaten nicht mehr ganz bezahlen konnte. Schweren Herzens hatte ich beschlossen, dass Wasser und Strom wichtiger waren. Außerdem sorgte Holzhacken, um den Kamin in Betrieb zu halten, für Bewegung und Bewegung war immerhin gesund. Zumindest redete ich mir das ein.

Ich wünschte bloß, dass mir ein Weg einfallen würde, um die Werkstatt wieder in Schwung zu bringen. Mein größtes Problem war, dass kaum jemand mehr etwas zur Reparatur vorbeibrachte, weil es meist billiger war, alles neu zu kaufen. Von den Autos, die jetzt teilweise mit supermodernen Bauteilen von anderen Planeten ausgestattet waren, wollte ich gar nicht erst anfangen. Es war für jemanden wie mich schlicht zu teuer, die kostbaren Ersatzteile zu importieren, da ich mit den Preisen der großen Werkstattketten nicht mithalten konnte.

Bevor ich mich noch weiter in meinem Mitleid suhlen konnte, hörte ich Schritte.

»Hallo? Charly?«, rief eine dunkle Stimme.

»Ich bin hier, Sam’ih.« Hastig wischte ich mir über die Wangen, nur um sicherzugehen, dass sich nicht vielleicht doch eine Träne verirrt hatte.

Während ich ein paar schnelle, tiefe Atemzüge nahm, um mich zu beruhigen, kam Sam’ih um die Ecke gebogen und steuerte direkt auf mich zu.

Er war vor Kurzem von einem Planeten Dars-4Y9 hergekommen und in die leer stehende Villa nebenan eingezogen. Zu meinem Glück war Sam’ih nicht nur wohlhabend und gut aussehend, sondern auch ein »Sammler«, wie er sich selbst bezeichnete. In erster Linie interessierte er sich für alte Küchen- und Haushaltsgeräte und wenn ich eines auf meinem Schrottplatz zu bieten hatte, dann antiquierte Radios, Toaster und Glätteisen, die ich regelmäßig für ihn reparierte. Es war beinahe amüsant, ihm dabei zuzusehen, mit wie viel Bewunderung er ein Bügeleisen oder eine Mikrowelle bestaunen konnte.

Dass er wirklich überaus attraktiv war und jede Menge Geld bei mir ausgab, half mir das merkwürdige Gefühl abzuschütteln, das ich in seiner Gegenwart oft verspürte.

Ich redete mir ein, dass es an der Enttäuschung mit Tommy lag, aufgrund derer ich Männern vorerst abgeschworen hatte. Aber in Wahrheit wusste ich selbst nicht, was mein Problem mit Sam’ih war. Er war nett, höflich, hielt immer eine Armlänge Abstand, hatte noch nie etwas Unangemessenes gesagt und schien sich mehr für alte Spülmaschinen als meine Brüste zu interessieren. Allerdings nur fast, denn einmal hatte er mich um ein Date gebeten. Ich hatte höflich abgelehnt, auf meine kürzliche Trennung verwiesen und das Thema war erledigt gewesen.

Wenn Sam’ih sich etwas zuschulden hatte kommen lassen, dann höchstens, dass er beinahe zu gut aussehend war, falls das überhaupt möglich war. Er erinnerte mich an diese Wikinger, die immer die Cover der Taschenbücher von Mom geziert hatten, die Art von Büchern, die sie in ihrer Nachttischschublade versteckt hatte, damit wir Kinder nicht herausfanden, was für einen – inzwischen überaus ansprechenden – Schund sie las.

Sam’ih war groß, breitschultrig und hatte dieses lange blonde Haar, das sicher fantastisch im Wind wehte, wenn er an einem langen Sandstrand mit kristallklarem Wasser im Hintergrund entlang joggte. In seinen großen blauen Augen mit den unverschämt langen Wimpern lag genau die richtige Menge Mitgefühl und Verständnis, er hörte mir stets andächtig zu und gut roch er auch noch.

Um ehrlich zu sein, gab es keinen Grund, ein Date mit ihm abzulehnen. Er war charmant und einfühlsam und eigentlich der perfekte Mann.

Es musste an meiner Vorgeschichte liegen, anders konnte ich mir das leichte Unwohlsein, das ich trotzdem in seiner Gegenwart verspürte, schlicht nicht erklären.

»Ist alles in Ordnung, Charly?«, fragte er, legte den Kopf schräg und strich sich übers Kinn, das mit genau der richtigen Menge Bartstoppeln in der perfekten Länge bedeckt war. »Du siehst traurig aus.«

»Es ist nichts«, behauptete ich und versuchte, nicht an die unbezahlten Rechnungen, meine Schulden oder die Tatsache zu denken, dass mir Weihnachten ohne meine Familie bevorstand. Und wie es aussah, wahrscheinlich auch ohne Baum.

»Sicher?«

Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen. »Ganz sicher. Was kann ich für dich tun, Sam’ih?«

Für einen Moment hatte ich den Eindruck, dass er etwas sagen wollte, doch dann überlegte er es sich anders und deutete auf die Jukebox. »Was ist das?«

Ich war im Begriff, ihm zu sagen, dass sie nicht verkäuflich war, aber … ich musste mir nichts vormachen, ich brauchte Geld, und zwar dringend. Sam’ih war sicher bereit, ein kleines Vermögen für diese Rarität springen zu lassen.

»Drück mal da drauf«, bat ich ihn und biss mir auf die Unterlippe, um nicht zu grinsen. Die Vorstellung, wie entzückt er gleich sein würde, hellte meine Laune auf.

Sam’ihs Finger schwebte vor der Taste, ehe er sie drückte und zusah, wie der Greifarm die Platte bewegte. Judy Garland legte ein weiteres Mal mit ihrer wundervollen Stimme los und Sam’ihs blaue Augen wurden groß.

»Das ist eine Jukebox«, erklärte ich. »Ausschließlich mit Weihnachtsliedern.«

»Das Baumfest?« Sam’ih musterte mich.

»Äh … ja.« Ich hatte keine Lust, ihm den gesamten Ursprung des Festes zu erklären, und da die halbe Stadt bereits mit geschmückten Bäumen dekoriert war, schien es mir leichter, ihn nicht zu korrigieren.

»Interessant.« Er umrundete die Jukebox und bewegte den Kopf im Takt. »Interessant und überaus … wohlklingend.« Mit den Fingern strich er über die Plakette auf der Rückseite. »1957. So alt. Antik und kostbar.«

»Sehr alt«, bestätigte ich und verspürte den Hauch eines schlechten Gewissens. Ich wollte Sam’ih nicht ausnehmen und eigentlich wollte ich die Jukebox auch nicht verkaufen, aber sollte ich jemals einen Platz in einem Shuttle nach New Terran ergattern, würde ich sie sowieso nicht mitnehmen können.

»Ich muss sie haben!«, verkündete Sam’ih. »Nenn mir deinen Preis.«

Ich dachte an die Mahnungen der Stadtwerke. »Zweihundert Credits.«

»Gekauft!« Sam’ih strahlte mich an, obwohl der Preis horrend war.

»Ich muss sie noch einmal final durchchecken«, behauptete ich. »Du kannst sie morgen Nachmittag abholen kommen.«

»Wunderbar.« Er rieb sich die Hände. »Ein Besuch bei dir lohnt sich immer.«

Ein beklommenes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus, weil ich den Eindruck hatte, dass er sich nicht nur auf die vermeintlichen Antiquitäten bezog, die er bei mir kaufte, doch ich behielt mein Lächeln bei.

»Dann bis morgen, Sam’ih«, sagte ich und hoffte, dass er den Wink mit dem Zaunpfahl verstand.

»Bis morgen.« Er nickte mir zu und verschwand.

Mit den zweihundert Credits hätte ich etliche Sorgen weniger und ich ahnte, dass ich mich jetzt besser fühlen sollte. Nur leider fühlte ich mich kein bisschen besser. Wirklich nicht das geringste bisschen.