Im Bann des Voight - Nova Edwins - E-Book + Hörbuch

Im Bann des Voight E-Book und Hörbuch

Nova Edwins

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Beschreibung

Ich brauche einen Beschützer, der kein Problem damit hat, ein paar interstellare Gesetze für mich zu brechen. Da ich klug genug bin, mich nicht auf dubiosen Raumstationen herumzutreiben, muss ich einen Gefängnisinsassen kaufen, indem ich das Kopfgeld bezahle, das auf ihn aufgesetzt war. Tankol ist groß, hat einen Arm aus Metall und sieht gemeingefährlich aus – für meine Zwecke ist er perfekt. Allerdings hat das über zwei Meter fünfzig große Alien nicht die geringste Lust, mir zu gehorchen … Dark Sci-Fi Romance Novelle. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen. HEA.

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Seitenzahl: 83

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Zeit:2 Std. 7 min

Sprecher:Fanny Bechert

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Im Bann des Voight

Nova Edwins

Übersetzt vonMia Kingsley

Dark Sci-Fi Romance Novelle

Inhalt

Im Bann des Voight

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Epilog

Über Nova Edwins

Copyright: Nova Edwins, 2021, Deutschland.

Übersetzung: Mia Kingsley, 2021, Deutschland.

Coverfoto: © liqwer20.gmail.com – depositphotos.com

Korrektur: http://www.korrekturservice-bingel.de

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

Im Bann des Voight

Ich brauche einen Beschützer, der kein Problem damit hat, ein paar interstellare Gesetze für mich zu brechen. Da ich klug genug bin, mich nicht auf dubiosen Raumstationen herumzutreiben, muss ich einen Gefängnisinsassen kaufen, indem ich das Kopfgeld bezahle, das auf ihn aufgesetzt war.

Tankol ist groß, hat einen Arm aus Metall und sieht gemeingefährlich aus – für meine Zwecke ist er perfekt. Allerdings hat das über zwei Meter fünfzig große Alien nicht die geringste Lust, mir zu gehorchen …

Dark Sci-Fi Romance Novelle. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen. HEA.

1

Piper

»Ihn.« Ich hielt dem Vollzugsbeamten den Communicator hin und sah zu, wie die Augenbrauen des Thocods in die Höhe schossen. Da seine Spezies eine ohnehin schon ungewöhnlich lange Kopfform hatte, sah es aus, als hätten seine Augenbrauen den Aufzug ins oberste Stockwerk genommen.

»Sie wollen den Gefangenen 6357882-X-X-BD? Sind Sie sicher, dass er es sein soll?«, fragte er ungläubig.

Ich nickte tapfer und versuchte, mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Seit meiner Ankunft gab ich vor, eine exzentrische Aristokratin zu sein, die ein neues Spielzeug wollte. Die Wahrheit war um ein Vielfaches grausamer, doch das ging den Thocod nichts an, bevor er noch auf dumme Ideen kam.

»Mal sehen.« Mit seinen langen Krallen scrollte der Beamte durch das Verzeichnis. »Ah, da haben wir ihn. Sechsfacher Mord. Ja genau. 6357882-X-X-BD wurde auf Leto 5 in Gewahrsam genommen, nachdem er im örtlichen Apivak während einer Schlägerei sechs Faenn getötet hatte. Nach der Verhaftung hat sich herausgestellt, dass er außerdem wegen Schmuggels, bewaffneter Raubüberfälle und schwerer Körperverletzung gesucht wurde. Ein echter Glücksgriff. Der soll es also sein? Wir haben wesentlich sanftmütigere Exemplare, die nicht zu allem Überfluss auch noch technisch erweitert wurden.« Er warf mir einen nett gemeinten Blick zu.

Bei der direkten Aufzählung der Taten des Voight, der zur Hälfte ein Cyborg war, fühlte ich durchaus einen Hauch Verzweiflung in mir aufsteigen, aber ich hatte keine Wahl. Ich brauchte keinen kleinen, netten Betrüger, der seine Strandsteuer nicht bezahlt hatte. Ich brauchte jemanden wie …

Ich seufzte, weil ich selbst kaum glauben konnte, dass ein sechsfacher Mörder meine beste Wahl war. Aber ich hoffte, dass die Aussicht auf seine baldige Freiheit ihn gefügig machen würde.

Er war der einzige Insasse in meinem Budget, der keine Gewalt gegen Frauen in seiner Akte aufgeführt hatte. Das musste zwar nichts heißen, aber irgendein Auswahlkriterium brauchte ich ja.

Und er sah furchterregend aus. Der Vollzugsbeamte war gerade mit dem Hologramm des Aliens beschäftigt und ich schluckte angesichts der Hörner. Auch seine schiere Größe war für mich bedrohlich, weil ich kaum ein Meter siebzig groß war und er mich um fast einen ganzen Meter überragte. Ganz zu schweigen davon, dass der Rest von ihm seiner Größe angepasst war. Die starken Oberarme und die breite Brust brachten den Gefängnisoverall beinahe zum Platzen. Außerdem war da noch sein linker Arm, der vollkommen aus silbrig glänzendem Metall bestand. Auch über dem rechten Auge hatte er ein Stück Metall eingesetzt. Ich wusste genug über die Voight, um mir der weitreichenden Wirkung dieser Modifikationen im Klaren zu sein. Er war von seinen Leuten verstoßen worden und scherte sich nicht mehr um seinen Ruf oder sein Ansehen. Das machte ihn wahrscheinlich zu einer tickenden Zeitbombe. Aber ich hatte keine andere Möglichkeit, um mich zu schützen. Er musste mir bloß ein bisschen Zeit verschaffen und dann würde ich ihn freilassen.

Ich wagte es nicht, meinen Blick tiefer zu senken, um herauszufinden, wie der … Rest von ihm gebaut war. Stattdessen holte ich die Credits aus meiner Handtasche und warf sie auf den Tisch, als wären sie in meiner Welt nichts wert. »Der soll es sein.« Meine Stimme klang überzeugend gelangweilt.

»Wie Sie wünschen, Gräfin.«

Ich lächelte schmallippig und erhob mich, weil der Thocod ebenfalls aufstand.

Nacheinander entsicherte er ein gutes Dutzend Türen, durch die ich ihm immer weiter ins Gefängnis folgte. In der vorletzten Schleuse gesellten sich vier weitere Thocods zu uns, die bis unter die Zähne bewaffnet waren.

»Zellenblock 9«, sagte der Beamte, der mich hergeführt hatte, und seine Kollegen stöhnten kollektiv. Ich ahnte bereits, dass dieser spezielle Zellenblock wohl nicht hoch im Kurs stand.

»Ausgerechnet einer der Härtefälle?«, fragte einer von ihnen und musterte mich. Es war klar, was er dachte. Die Menschenfrau hatte sich übernommen und würde die Konsequenzen bald deutlich zu spüren bekommen. Ich betete, dass er falschlag.

Obwohl die Zellen alle verriegelt waren, schrumpfte mein Magen mit jedem Schritt mehr. Selbst die Gefängniswärter sorgten nicht dafür, dass ich mich sicherer fühlte. Mir war bewusst, dass die Insassen mich anstarrten, und mehr als einer von ihnen gab anzügliche Geräusche von sich. Sie waren klug genug, mich nicht anzusprechen oder direkt zu adressieren, aber wie sie sich über die Lippen leckten und schmatzten, reichte schon aus, um mich zu traumatisieren. Menschenfrauen waren in weiten Teilen der Galaxie nur für zwei Zwecke zu gebrauchen – als Delikatesse oder als teures Sexspielzeug.

Das war auch der Hauptgrund, warum ich hier war. Ich hatte keine Lust auf eines dieser atemberaubenden Schicksale und ich hoffte, dass Insasse 6357882-X-X-BD sich als intelligent genug entpuppte, um zu sehen, was ich ihm bieten konnte, bevor er über mich herfiel.

Vor einer Gemeinschaftszelle mit drei Hochbetten blieben wir stehen. Ein Kerl mit einem langen Krokodilschwanz pinkelte gerade geräuschvoll in die Toilettenschüssel, war allerdings neugierig genug, um einen Blick über die Schulter zu werfen, als er uns hörte.

Er pfiff durch seine spitzen Zähne.

»Insasse 6357882-X-X-BD vortreten«, sagte einer der Gefängniswärter.

Ein Paar lange Beine schwang von der oberen Etage des hintersten Bettes und der Kerl sprang leichtfüßig zu Boden.

Meine Kehle wurde eng. Ich hatte gewusst, dass er groß war. Aber dass er sooo groß war, bescherte mir weiche Knie.

Er musterte uns gelangweilt und blieb – wenig überraschend – an mir hängen. Seine Augen waren schwarz und kalt, nicht wie sonst bei Voight goldfarben. Ich nahm an, dass sie ebenso künstlich verbessert worden waren wie sein Arm.

Leider hatte die dunkle Farbe zur Folge, dass er absolut abweisend und gefühllos wirkte. Es kribbelte in meinem Nacken, doch nun war es zu spät, um meine Meinung noch zu ändern.

»Die Lady hat dich gekauft.«

Der Voight legte den Kopf schräg und lachte leise, als sich das Kraftfeld öffnete, damit er aus der Zelle treten konnte. »Seid ihr sicher, dass ihr den richtigen Insassen gefunden habt? Es gibt doch bestimmt bessere Kandidaten als mich.«

Ich betrachtete das Halsband an seiner Kehle und versuchte, mich zu beruhigen. Er konnte mich nicht angreifen – nicht solange er das Schockhalsband trug. Außerdem machte es mich nervös, dass er im Grunde das Gleiche sagte wie der Gefängniswärter in seinem Büro.

Ich bemühte mich um ein Pokerface und zuckte mit den Schultern. »Du kannst mit mir kommen oder die restlichen 837 Jahre deiner Strafe absitzen.«

»Ey, Schönheit, wenn er nicht will, komm ich gern mit. Ich hab eh mehr zu bieten.« Der Krokodilmann kam nach vorn und holte seinen großen, schuppigen Penis aus der Hose, während sein langer Schwanz hinter ihm über den Boden fegte. Die Eichel war riesig und mit Dornen übersät. Am liebsten wäre ich schreiend weggelaufen.

»Danke, aber ich habe meine Wahl getroffen.« Ich schaute ihn nicht an, sondern studierte das Gesicht von 6357882-X-X-BD. War er der Richtige? Wenn ich seine schwarzen, ausdruckslosen Augen bloß hätte lesen können!

»Ach ja, du Schlampe?« So schnell änderte sich der Ton des Krokodils und er machte einen Schritt in meine Richtung. »Du willst mit Sicherheit jemanden, der es dir anständig besorgt!«

Mein Herz klopfte schneller, doch bevor das Krokodil auch nur einen Schritt aus der Zelle machen konnte, hatte der Voight ihn gepackt.

Der Gefängniswärter zog den Auslöser des Schockhalsbandes aus der Tasche seiner Uniform. »Nicht, 6357882-X-X-BD, du kennst die Regeln. Mithäftlinge werden nicht ermordet.«

Der Voight ignorierte ihn und sah mir geradewegs in die Augen, als er mit einem charmanten Lächeln und einer schnellen Bewegung den Kopf des Krokodils abriss. Er brach ihm nicht das Genick. Nein. Er riss ihm den kompletten Kopf ab, ohne den Blick von mir abzuwenden. Er starrte mich geradewegs mit seinem Lächeln an, als würde er mir demonstrieren wollen, dass er ein Psychopath war. Sein künstlicher Arm war so stark, dass ein Teil der Wirbelsäule mit aus dem Körper kam.

Keine Sekunde später sackte er bewusstlos zusammen und zuckte, weil das Halsband starke Stromstöße durch seinen Körper jagte.

Der Vollzugsbeamte hielt mir den Auslöser hin. »Hier. Er ist jetzt Ihr Problem, Gräfin.«

2

Tankol

Mir brummte der Schädel, als ich aufwachte, was wenig verwunderlich war, wenn ich bedachte, wie viele Tellurium-Einheiten die Wachen wahrscheinlich durch meinen Körper gejagt hatten.

Allerdings befand ich mich nicht länger in der stinkenden Gefängniszelle, sondern lag auf einer schmalen Pritsche in einer Art Käfig. Der Druck auf meinen Hals verriet mir, dass ich immer noch das Halsband trug. Keine große Überraschung, denn wie sollte meine neue Besitzerin mich sonst unter Kontrolle bekommen?

Ich hatte gehofft, dass es sie abschrecken würde, wenn ich den Crocorlianer direkt vor ihren Augen tötete. Er hätte sie angegriffen und bis die Wachen reagierten, war es in der Regel zu spät. Besonders am Hals waren Crocorlianer nahezu unempfindlich, sodass der Schockimpuls, der mich bewusstlos hatte werden lassen, meinen Zellengenossen nicht einmal verlangsamt hätte. Und er stand auf Menschenfleisch. Mehr als einmal hatte er uns erzählt, wie köstlich Menschenfrauen mit ihrer seidigen Haut und dem zarten Fleisch waren.