Scens Gefährtin - Nova Edwins - E-Book + Hörbuch

Scens Gefährtin E-Book und Hörbuch

Nova Edwins

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Beschreibung

Ich habe genug Science-Fiction- und Fantasy-Romane gelesen, um zu wissen, dass ich in großen Schwierigkeiten stecke, als ich mit etlichen anderen Frauen im Frachtraum eines Raumschiffes aufwache – und leider sind die Außerirdischen, die mich entführt haben, weder nett noch attraktiv. Mein Glück scheint sich endlich zu wenden, als andere Aliens auftauchen, um uns zu retten. Obwohl ich mir nicht wirklich sicher bin, ob es eine Rettung ist. Denn ich ende in den Armen eines unfreundlichen Riesen, der mich prompt von meinen Freundinnen trennt … Leicht düstere Sci-Fi Romance. Enthält ein unfreundliches Alien, eine mutige Heldin und gerade genug Elektrizität, damit die Funken fliegen.

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Seitenzahl: 78

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Zeit:1 Std. 54 min

Sprecher:Rosie Nightingale

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SCENS GEFÄHRTIN

NOVA EDWINS

DARK SCI-FI ROMANCE

INHALT

Scens Gefährtin

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

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Über Nova Edwins

Copyright: Nova Edwins, 2022, Deutschland.

Coverfoto © demidenko – stock.adobe.com

Korrektur: http://www.korrekturservice-bingel.de

ISBN: 978-3-910412-07-1

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

SCENS GEFÄHRTIN

Ich habe genug Science-Fiction- und Fantasy-Romane gelesen, um zu wissen, dass ich in großen Schwierigkeiten stecke, als ich mit etlichen anderen Frauen im Frachtraum eines Raumschiffes aufwache – und leider sind die Außerirdischen, die mich entführt haben, weder nett noch attraktiv.

Mein Glück scheint sich endlich zu wenden, als andere Aliens auftauchen, um uns zu retten. Obwohl ich mir nicht wirklich sicher bin, ob es eine Rettung ist. Denn ich ende in den Armen eines unfreundlichen Riesen, der mich prompt von meinen Freundinnen trennt …

Leicht düstere Sci-Fi Romance. Enthält ein unfreundliches Alien, eine mutige Heldin und gerade genug Elektrizität, damit die Funken fliegen.

PROLOG

»Darling, du siehst umwerfend aus! Einfach nur großartig.« Willow presste die Hände an die Brust und strahlte meine Tochter an.

Und sie hatte recht. Lilea sah umwerfend aus. Leider konnte ich nicht verhindern, dass ich mich in diesem Moment ein wenig alt fühlte, während ich meiner Tochter zusah, wie sie sich für ihr erstes Date fertig machte. Sie trug Lipgloss auf und presste ihre Lippen zusammen, ehe sie sich für uns drehte, damit wir sehen konnten, wie der Rock um ihre schlanken roten Beine schwang.

Sie war nicht so tiefrot wie ihr Vater, allerdings nicht einmal in der Nähe meiner bleichen weißen Haut.

»Der Rock ist zu kurz.« Scen tauchte im Türrahmen auf und hatte die Mundwinkel so weit nach unten gezogen, dass Willow lachte.

Ich versuchte, mein Lächeln zu verbergen, indem ich einen Schluck Wein trank.

Lilea blinzelte verwirrt, bevor sie nach unten schaute. »Ist er nicht. Er ist praktisch lächerlich lang.«

Nun, das war auch eine Übertreibung, da er nicht einmal bis zu ihren Knien reichte, aber ich konnte ihren Standpunkt nachvollziehen. Sie war alt genug, um auszugehen und – noch viel wichtiger – um ihrem herrischen Vater zu sagen, dass er sich nicht einzumischen hatte. Scens Herz befand sich am rechten Fleck, doch dank seiner Gene war unsere Tochter wesentlich besser in der Lage, sich unerwünschte Aufmerksamkeit vom Hals zu halten, als ich es jemals gewesen war.

Genau wie er konnte sie rasiermesserscharfe Krallen auf Kommando ausfahren. Wenn sie wütend oder verängstigt war, schossen scharfe Stacheln aus ihrem Nacken, den Schultern und sogar den Oberarmen. Niemand konnte unsere Tochter von hinten packen und in eine dunkle Gasse zerren. Sie war sechs Jahre alt gewesen, als ihre Augen zum ersten Mal von innen heraus geleuchtet hatten, bevor sie das Plüschtier in ihren Händen versehentlich in Fetzen geschnitten hatte, weil ich ihr verboten hatte, noch mehr Eiscreme zu essen.

Ihr Vater hatte sich sehr gut dabei geschlagen, ihr beizubringen, wie sie ihre tedoleranische Seite kontrollieren konnte. Er war bis heute fasziniert, dass auch Lileas Arme von Stacheln bedeckt waren, da dies bloß bei den Tedoleranerinnen vorgekommen war, die allerdings vor Hunderten von Jahren von einem Virus ausgelöscht worden waren. Deshalb bevorzugten Tedoleraner Menschen, weil wir kompatibel waren.

»Nimmst du wenigstens den Dolch mit?« Scen hielt ihr die Waffe hin und Lilea schnaubte.

»Ich wollte diese Handtasche benutzen.« Sie deutete auf eine winzige Clutch.

Scen beäugte sie. »Du könntest sie an deinen Oberschenkel schnallen.«

»Du meine Güte, Scen, sie geht nur die Straße runter zum Haus eines Freundes und zieht nicht etwa in den Krieg.« Willow hob eine Augenbraue.

»Ein Freund, dessen Eltern zu Hause sind«, ergänzte meine Tochter.

Mein Gefährte ließ ein tiefes und überaus unzufriedenes Knurren hören, ehe er sich zu mir drehte. »Wie wäre es mit ein wenig Hilfe, Sophie?«

Ich verschluckte mich beinahe an meinem Wein. Jetzt ging das wieder los. »Ich denke, unsere Tochter ist wunderbar in der Lage, sich zu verteidigen, und kommt sicherlich allein klar. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass du einen solchen Aufstand geprobt hast, als ihr Bruder zum ersten Mal nach Einbruch der Dunkelheit rausgegangen ist.«

Scen faltete seine massiven Arme vor der noch massiveren Brust. »Ihr Bruder ist größer als ich und kann einem ausgewachsenen Mann die Wirbelsäule herausreißen. Schau, wie zierlich sie dagegen ist.«

Lileas Augen wurden schmal und begannen prompt zu leuchten. »Ich kann mich genauso gut selbst verteidigen.«

Willow zuckte zusammen, weil sie offenbar nicht gewusst hatte, wie tief Lileas Stimme klang, wenn sie in das wechselte, was die Tedoleraner »Kampfmodus« nannten.

»Stell dir vor, dass Moms Vater sie nie hätte ausgehen lassen – dann hättet ihr euch gar nicht kennengelernt.«

Alarmiert drückte Scen den Rücken durch, während sich unsere Tochter zu mir drehte. »Ha. Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?«

»Ach, das war auf einer Raumstation, gleich nachdem ich von der Erde angekommen war. Ich habe einen Drink bestellt, den Menschen nicht vertragen, und dein Vater war so nett, mich darauf hinzuweisen. Nachdem er damit fertig war, unfreundlich und knurrig zu sein.«

Lilea lachte und selbst Willow grinste, während mein Ehemann mir einen vorwurfsvollen Blick zuwarf. Mir war klar, dass ich gelogen hatte, aber er wollte ganz sicher nicht, dass ich ihr die Wahrheit sagte.

»Siehst du?« Lilea warf die Arme in die Luft. »Selbst ein Schwächling wie Mom durfte ausgehen und alles ist gut gegangen, Dad.«

Ich räusperte mich. »Hatten wir nicht darüber gesprochen, wie ungern Mom als ›Schwächling‹ bezeichnet wird?«

»Sorry, Mom.« Lilea legte den Lipgloss weg, öffnete ein Schubfach an ihrem Schminktisch und holte einen extrem scharfen, wenn auch sehr kleinen Dolch heraus, der sogar in die kleine Clutch passte. Ihr Vater nickte zufrieden und Lilea lächelte ihn an.

»Du bist um Mitternacht zurück«, sagte er.

»Punkt Mitternacht«, versicherte sie uns.

Wir bekamen beide einen Kuss auf die Wange, ehe sie verschwand. Danach dauerte es keine ganze Standardminute, bis Scen sich umdrehte und seine Cyborgfaust ballte.

»Wo willst du hin?«, fragte ich.

»Ihr selbstverständlich folgen. Was hast du denn gedacht?«

Willow hob ihr Glas. »Dass du uns mehr Wein holst.«

»Ja wirklich, Scen. Du musst sie ihre eigenen Erfahrungen machen lassen.«

Mein Ehemann wirkte, als würde sein Kopf jetzt jede Sekunde explodieren. »Das gefällt mir nicht«, knurrte er.

»Du bist Krean auch nicht gefolgt und seine Schwester hat das gleiche Recht auf Privatsphäre.«

Er murmelte einige Schimpfworte und ging davon.

»Holst du uns jetzt Wein oder nicht?«, rief Willow ihm hinterher. Sie lachte bloß, als er ihr den Mittelfinger zeigte. Ich hatte ihm diese sehr menschliche Geste beigebracht und er benutzte sie seitdem mit großem Enthusiasmus.

Einen Moment wartete Willow, ehe sie sich zu mir drehte. »Aber mal im Ernst – wie habt ihr zwei euch kennengelernt? Und erzähl mir jetzt nicht den Bullshit, den du deiner Tochter aufgetischt hast.«

Ich lachte leise. »Ist eine lange Geschichte und nichts, womit ich sie traumatisieren will. Schon gar nicht vor ihrem ersten Date.«

»Also, wenn du nicht willst, dass ich ihr erzähle, wie ich mit gleich fünf Kerlen auf einem Gefängnisplaneten angebandelt habe, dann berichtest du mir jetzt lieber jedes Detail.«

1

Mein Magen knurrte, doch statt einfach zum Kühlschrank zu gehen und mir einen Snack zu holen, schlang ich die Finger um die Stangen des Käfigs und betete, dass die Aliens nicht zurückkamen, um uns zu füttern.

Zerna im Käfig nebenan warf mir einen mitleidigen Blick zu. Ihre Ohren waren herausragend gut, weshalb sie uns immer Bescheid gab, wenn unsere Entführer zurückkamen.

Es hatte eine Weile gedauert, bis ich mich an ihr Aussehen gewöhnt hatte, aber das war ihr vermutlich nicht anders gegangen. Während ich eher klein geraten war, wirkte alles an Zerna lang und schmal, sie hatte einen eleganten Schwanz, kleine, gekrümmte Hörner und zuckersüße Elfenohren. Aber die Arschlöcher, die uns von unseren jeweiligen Heimatplaneten entführt hatten, waren so weit gegangen, ihr die Flügel abzuschneiden, damit sie mit den anderen Frauen in den Käfig passte. Soweit ich das beurteilen konnte, war ich der einzige Mensch an Bord. Deshalb war ich vermutlich auch allein in meinem Käfig, während sich die anderen Frauen einen teilen mussten.

Ich wünschte, ich könnte wenigstens mit ihnen reden, doch bisher hatten wir es nur geschafft, uns wenigstens unsere Namen beizubringen – vorausgesetzt, dass sie tatsächlich Zerna hieß und es nicht bloß »Hilfe« in ihrer Sprache bedeutete.

Dann waren da noch die blaue Frau mit den drei Augen und den drei Brüsten, eine Drachenfrau, deren Flügel ebenfalls gestutzt worden waren, und ein Ei. Nein, das war kein Scherz. Im Käfig nebenan befand sich ein riesiges Ei.

Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie ich hierhergekommen war. Nachdem ich viel zu viele Folgen »Suits« geschaut hatte, war ich ins Bett gegangen und in diesem Käfig wieder aufgewacht. Das Erste, was ich gesehen hatte, war gewesen, wie die Drachenfrau von einigen grünen Aliens wieder in den Raum gebracht worden war – sie hatte geweint und die Stümpfe ihrer Flügel hatten praktisch noch geschmort. Die miesen Arschloch-Aliens mussten ihr die Flügel einfach abgebrannt haben. Seitdem hatte die Drachenfrau kein einziges Wort gesagt und ich konnte es nur zu gut verstehen.