Grut, der Gefühllose - Nova Edwins - E-Book

Grut, der Gefühllose E-Book

Nova Edwins

4,0

Beschreibung

Gerade noch war ich in meinem Auto in Nevada unterwegs, jetzt bin ich auf einem anderen Planeten und sitze in einem Käfig — vor ein paar Außerirdischen, die mich eindeutig zu interessiert beäugen. Mich rettet ausgerechnet ein Alien namens Grut, der Gefühllose. Beunruhigender Name. Er denkt, ich sei Teil einer ominösen Prüfung, in der er sich würdig erweisen muss. Wenn er sich gut um mich kümmert – als wäre ich ein blödes Tamagotchi –, bekommt er endlich eine Frau seiner eigenen Spezies. Ich bin also aus meiner Heimat entführt worden, um als absoluter Trostpreis zu enden? Großartig. Einfach nur großartig!  Leicht düstere Sci-Fi Romance mit Happy End. 

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Gaby29

Gut verbrachte Zeit

Nett geschriebenes Buch . Sinnvolle Handlung und kurzweilig
00

Beliebtheit




GRUT, DER GEFÜHLLOSE

HORGERIANER

BUCH 1

NOVA EDWINS

DARK SCI-FI ROMANCE

INHALT

Band 0.5 gratis lesen

Grut, der Gefühllose

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Epilog

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Über Nova Edwins

Copyright: Nova Edwins, 2023, Deutschland.

Covergestaltung: Nova Edwins

Korrektur: http://www.korrekturservice-bingel.de

ISBN: 978-3-910412-34-7

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

BAND 0.5 GRATIS LESEN

Die Erde ist am Ende und ich habe keine andere Wahl, als sie zu verlassen. Allerdings habe ich nur die Chance auf einen Neustart, wenn ich es schaffe, jemanden mit einem Raumschiff davon zu überzeugen, dass es sich lohnt, mich mitzunehmen.

Als ich das Gerücht höre, dass ein Horgerianer ziemlich bald in Richtung Horgerion aufbrechen wird, beschließe ich, mich ihm vollkommen schamlos an den Hals zu werfen.

Allerdings gibt es ein paar kleine Hindernisse auf dem Weg zu meinem Ziel:

Ich bin nicht die einzige Frau mit dieser Idee.

Ich weiß nichts über Horgerianer und Horgerion.

Und als ich herausfinde, dass Horgerianer gern Menschenfleisch essen, ist es eigentlich schon zu spät …

Diese Kurzgeschichte enthält einen Hauch Apokalypse, einen unverhofften Retter und eine verzweifelte Heldin, die zu (fast) allem bereit ist.

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auch als gratis Hörbuch verfügbar

GRUT, DER GEFÜHLLOSE

Gerade noch war ich in meinem Auto in Nevada unterwegs, jetzt bin ich auf einem anderen Planeten und sitze in einem Käfig – vor ein paar Außerirdischen, die mich eindeutig zu interessiert beäugen.

Mich rettet ausgerechnet ein Alien namens Grut, der Gefühllose. Beunruhigender Name. Er denkt, ich sei Teil einer ominösen Prüfung, in der er sich würdig erweisen muss. Wenn er sich gut um mich kümmert – als wäre ich ein blödes Tamagotchi –, bekommt er endlich eine Frau seiner eigenen Spezies.

Ich bin also aus meiner Heimat entführt worden, um als absoluter Trostpreis zu enden? Großartig. Einfach nur großartig!

Leicht düstere Sci-Fi Romance mit Happy End.

1

GRUT

Ich war müde und erschöpft, als ich das Dorf betrat. Mein rechter Arm schmerzte, weil mich einer der Wilderer dort mit seiner Keule getroffen hatte. Ich war nicht schnell genug gewesen, was dafür sorgte, dass mein Ego schlimmer verletzt war als mein Arm. Aber ich würde darüber hinwegkommen.

Ganz im Gegensatz zu den Wilderern, deren Köpfe ich jetzt direkt beim Gerber ablieferte.

Thera, der Talentierte, seufzte, als er mich sah. »Noch mehr Schädel für den Wall?«

»Aye.« Ich schlug mir mit der Faust auf die Brust.

»Leg sie zu den anderen.« Er deutete auf den Haufen Knochen und Schädel, die ich ihm in den letzten Tagen gebracht hatte. Es waren viele, weil ich ungeduldig und rastlos geworden war, beim ersten Tageslicht aufbrach und meist erst nach Einbruch der Dunkelheit zurückkam.

»Deine Felle liegen hinten.« Er kniff die Augen zusammen. »Kannst du nicht ein bisschen langsamer machen? Ich komme kaum hinterher.«

»Er hat recht.«

Ich drehte mich um. Mein Vater lächelte mich an, legte die Hand auf meine Schulter. »Du musst dich ein bisschen ausruhen. Komm mit mir – auf einen Drink.«

Ich wollte keinen Drink. Ich wollte ein dickes, fettes Sirrel-Steak und meine Schwerter für morgen schleifen. Und meine Ruhe.

Trotzdem nickte ich knapp, weil ich meinen Vater nicht enttäuschen wollte.

Ich holte die Felle von hinten, klemmte sie unter meinen Arm und folgte meinem Vater aus Theras Hütte.

»Bedrückt dich etwas?«, fragte er und warf mir einen Blick zu.

»Nein.« Ich stapfte neben ihm her, auf sein Haus zu.

»Bist du dir sicher?«

»Ja.«

Mein Vater seufzte. »Warum sagst du mir nicht einfach die Wahrheit?«

»Weil es nichts zu sagen gibt.«

Er öffnete die Tür für mich und ließ mir den Vortritt. Ich legte die Felle ab, ging zum Tisch und zog einen der Stühle zurück.

»Ich habe Eintopf. Möchtest du Eintopf?«

»Meinetwegen«, brummte ich.

Mit einem Nicken verschwand mein Vater im Nebenraum. Ich hörte es klappern, ehe er mit einer Schüssel und glücklicherweise auch einem vollen Becher Met wiederkam.

Ich leerte den Becher, ehe ich begann, den Eintopf aus der Schüssel zu schlürfen.

»Du brichst jeden Morgen früh auf und kommst spät zurück.« Mein Vater legte die großen Hände auf den Tisch. »Was versprichst du dir davon, dich zu Tode zu schuften?«

»Ich schufte mich nicht zu Tode. Ich leiste meinen Teil.«

Er seufzte. »Die Frauen. Ist es wegen der Frauen?«

Ich antwortete nicht, sondern schlürfte bloß lauter, damit er verstand, dass ich keine Lust hatte, das Gespräch schon wieder zu führen.

»Grut«, sagte er mit mahnender Stimme.

Mit einem Augenrollen stellte ich die Schüssel ab. »Was verstehst du davon? Du hast Nachwuchs.«

»Nachwuchs ist nicht alles im Leben.«

Ich schob die leere Schüssel von mir. »Das ist leicht gesagt, wenn man selbst damit gesegnet ist.«

»Glaub mir, Junge, jetzt gerade fühle ich mich alles andere als gesegnet«, knurrte mein Vater. Er stand auf, stapfte in die Küche und kam mit mehr Met und Eintopf zurück. »Warum geht es nicht in deinen Kopf, dass es absolut zufällig ist, wen die Frauen auswählen? Du kannst dich in Grund und Boden arbeiten, ohne jemals eine von ihnen zu Gesicht zu bekommen.«

Ich zuckte mit den Schultern, was mich wieder an den Schmerz in meinem rechten Arm erinnerte. Eine Pause wäre nicht schlecht, aber wie sollte ich mich ausruhen, wenn so viel zu tun war?

»Dieses Jahr ist bisher noch keine einzige Frau aus den Bergen gekommen und es gibt auch keine Garantie dafür, dass eine kommen wird.«

»Und?« Ich blinzelte langsam.

»Ruh dich aus! Es ist nicht deine Aufgabe, ganz Horgerion von Wilderern zu befreien.«

»Es ist meine Aufgabe, mich als würdig zu erweisen.«

Mein Vater warf die Hände in die Luft und stöhnte gequält. »Als würde ich mit einem Stein reden.«

»Vielleicht muss ich einfach härter arbeiten.«

Huzoga, der Herzlose, war vierzig Winter älter als ich, aber er bewegte sich schneller als jeder andere, den ich kannte. Die Worte hatten meinen Mund noch nicht ganz verlassen, da versetzte er mir einen schmerzhaften Schlag gegen den Hinterkopf.

»Habe ich wirklich einen solchen Idioten großgezogen?« Er ballte eine Faust und schlug damit auf den Tisch. »Du wirst dich morgen ausruhen! Das ist keine Bitte!«

»Ja, Vater.« Ich zog die Schultern hoch und nickte ergeben, obwohl ich natürlich nicht vorhatte, mich auszuruhen. Mit ausruhen erwies ich mich ganz sicher nicht als würdig.

2

KAYLA

Falls ich George Lucas jemals persönlich traf, würde ich mich bei ihm beschweren, dass er mir absolut falsche Vorstellungen vom Weltraum vermittelt hatte.

Wenn ich an den Weltraum dachte, sah ich viele Neonfarben, merkwürdige Bars, eng bebaute Straßen, fliegende Transportmittel und klassische Raumschiffe. Gut, natürlich kam mir auch Tatooine, der fiktive Wüstenplanet, in den Sinn, aber selbst da gab es moderne Technik.

Ich hingegen rumpelte in einem Holzkäfig über eine Art Landstraße. Der Käfig stand auf einem simplen Anhänger, der von drei Aliens gezogen wurde. Ja, Aliens.

Neben meinem Käfig stapelten sich etliche Kisten, aus denen ein durchdringender Verwesungsgeruch aufstieg, der mir Übelkeit verursachte.

So richtig hatte ich immer noch nicht verstanden, was eigentlich passiert war.

Gerade noch hatte ich mich auf dem Parkplatz vor dem Restaurant von meinen Freundinnen verabschiedet, war in meinen Wagen gestiegen und losgefahren, und in der nächsten Sekunde war ich mitten auf der Interstate 80 von einem grellen Licht geblendet worden. Es war so hell gewesen, dass es wehgetan hatte.

Als ich die Augen wieder geöffnet hatte, war ich hier gewesen. Wobei nicht direkt hier in diesem Käfig, sondern in einer Art Halle. Eines der Aliens hatte mich gerade auf einen Tisch gelegt und hinter meinem Ohr herumgefummelt, als ich wach geworden und prompt in Panik geraten war. Ich war zwar vom Tisch gesprungen, jedoch nicht weit gekommen, bevor das Alien mich in den besagten Käfig gezwungen hatte.

Vorsichtig befühlte ich die kleine Erhebung hinter meinem Ohr. Es tat zwar nicht weh, doch alles, was vorher nicht da gewesen war, machte mich nervös.

»Schneller«, zischte eines der Aliens. »Wenn wir hier im Tageslicht erwischt werden, sind wir geliefert.«

Ich nahm an, dass die Tatsache, dass ich sie verstehen konnte, etwas mit der Beule hinter meinem Ohr zu tun hatte. Auf der anderen Seite wusste ich nicht, wie ich dazu stand, dass höchstwahrscheinlich an mir herumoperiert worden war.

»Schneller, habe ich gesagt«, zischte der Kerl schon wieder.

Die drei erinnerten mich ein bisschen an Vogelscheuchen, weil ihre Haut ledern wirkte und ihre Augen schwarze, glanzlose Kugeln waren. Dazu standen die Haare wie Stroh von ihren Köpfen ab.

Allerdings hatten Vogelscheuchen keine langen Klauen mit scharfen Krallen, aber ich konnte wirklich nur einen Schock nach dem anderen verdauen.

Seit sie mich in den Käfig verfrachtet hatten, spielte ich mit dem Gedanken, sie zu fragen, was eigentlich los war. Wo sie mit mir hinwollten, wer sie waren und wie meine Überlebenschancen wohl so standen. Nur traute ich mich nicht.

Manchmal drehte sich der Größte von ihnen nämlich um und leckte sich mit seiner recht dunklen Zunge über die Lippen. Auf eine Weise, die offenbar selbst im Weltraum ohne Worte zu verstehen war. Problemlos zu verstehen war.

Ich wusste nicht, was mich mehr stresste – sein offenkundig sexuelles Interesse oder die Tatsache, dass seine Zunge wie ein lehmiger Lappen aussah. Mit dem Ding würde er mir ganz sicher nicht zu nah kommen. Hoffte ich.

Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht die geringste Ahnung, was mich erwartete, aber es konnte kein gutes Zeichen sein, dass ich in einem Käfig steckte. Außerdem waren sie zu dritt und ich … ein Mensch.

Mein Magen machte einen Satz, als sie den Weg verließen und den Wagen über ein Feld in Richtung Wald zogen. Zumindest sah es für meine Begriffe aus wie ein Wald. Ich schlang die Finger um die dicken Holzstäbe meines Käfigs und kniff die Augen zusammen. Die Blätter und die Stämme der Bäume konnte ich erkennen, aber nicht identifizieren. Das waren keine Eichen, keine Tannen, kein Ahorn, kein …

Okay, mehr hatte ich nicht zu bieten. Aber es machte auch keinen Unterschied, denn das waren definitiv keine Bäume, wie sie auf der Erde wuchsen. Meine Hoffnung, dass ich mich vielleicht an einem Filmset befand, wurde verschwindend gering.

Dabei war eine gewisse Ähnlichkeit mit der Erde zu erkennen, der Himmel war blau, es wehte ein laues Lüftchen und vereinzelte Wolkenfetzen zogen vorbei. Nur hatte ich von der Erde aus nie andere Planeten gesehen. Hier hingen gleich drei Kugeln am Himmel, eine davon war weißlich und hatte einen Ring, die anderen beiden waren kleiner und zartrosa gefärbt. Sie sahen hübsch aus.

Die Sonne befand sich auf der anderen Seite, stand hoch oben und erschien mir merkwürdig vertraut. War ich vielleicht wenigstens noch in der Nähe meines Heimatplaneten? Ich ließ mich sinken und schlang die Arme um meinen Oberkörper, weil das Gefühl von Hilflosigkeit mich erfüllte. Hilflos und verloren – das beschrieb meinen Zustand leider perfekt.

Der Weg wurde immer unebener, bald schon musste ich meine Zähne aufeinanderpressen, damit sie nicht klapperten, während der Wagen über den Waldboden rumpelte. Die Stille hier war unheimlich und durch das dichte Blätterdach über uns schien kaum ein Sonnenstrahl zu gelangen. Der Atem kondensierte vor meinen Lippen. Sollte das hier so kalt sein?

Die Aliens unterhielten sich leise, trieben sich gegenseitig zu immer mehr Eile an.

Obwohl meine Lider bleischwer waren und ich mich kaum aufrecht halten konnte, war an Schlaf nicht zu denken. Stattdessen starrte ich angestrengt in den finsteren Wald und arbeitete an meiner Strategie.

Ich würde bei der ersten sich bietenden Gelegenheit weglaufen. So viel stand fest.