Das Geheimnis ihres Alien-Monsters - Nova Edwins - E-Book

Das Geheimnis ihres Alien-Monsters E-Book

Nova Edwins

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Beschreibung

Um seltene Pilzsorten zu analysieren, werde ich mit einigen Soldaten auf eine vermeintlich verlassene Forschungsstation geschickt. Allerdings interessieren sich mein Captain und die Crew weniger für die Pilze als für das Alien, das sie gezüchtet hat – eine ursprünglich als Superkrieger geplante Kreuzung aus den stärksten Spezies des Universums. So viel zu »verlassene Forschungsstation«. Hätte mich jemand gefragt, hätte ich gleich sagen können, dass eine solche Kreatur, die zu allem Überfluss mit künstlicher Intelligenz ausgestattet ist, eine extrem schlechte Idee ist, denn natürlich wendet sie sich prompt gegen ihre Erschaffer. Aber was weiß ich schon? Ich bin ja nur für die Pilze zuständig … Dark Sci-Fi Romance. Enthält ein schnell lernendes Alien, eine überaus diplomatische Biologin und einen Spritzer Humor.

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DAS GEHEIMNIS IHRES ALIEN-MONSTERS

NOVA EDWINS

DARK SCI-FI ROMANCE NOVELLE

INHALT

Das Geheimnis ihres Alien-Monsters

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Epilog

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Über Nova Edwins

Copyright: Nova Edwins, 2023, Deutschland.

Coverfoto © Rynio Productions – stock.adobe.com

Korrektur: http://www.korrekturservice-bingel.de

ISBN: 978-3-910412-24-8

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

DAS GEHEIMNIS IHRES ALIEN-MONSTERS

Um seltene Pilzsorten zu analysieren, werde ich mit einigen Soldaten auf eine vermeintlich verlassene Forschungsstation geschickt.

Allerdings interessieren sich mein Captain und die Crew weniger für die Pilze als für das Alien, das sie gezüchtet hat – eine ursprünglich als Superkrieger geplante Kreuzung aus den stärksten Spezies des Universums. So viel zu »verlassene Forschungsstation«.

Hätte mich jemand gefragt, hätte ich gleich sagen können, dass eine solche Kreatur, die zu allem Überfluss mit künstlicher Intelligenz ausgestattet ist, eine extrem schlechte Idee ist, denn natürlich wendet sie sich prompt gegen ihre Erschaffer.

Aber was weiß ich schon? Ich bin ja nur für die Pilze zuständig …

Dark Sci-Fi Romance. Enthält ein schnell lernendes Alien, eine überaus diplomatische Biologin und einen Spritzer Humor.

1

Als ich die schweren Waffen und die Schutzanzüge sah, war mir direkt klar, dass Captain Mason Allen mir nie im Leben die ganze Geschichte hinter unserem ominösen Auftrag erzählt hatte.

Angeblich sollten wir die SSC Oracle durchsuchen, um festzustellen, ob sich noch Überlebende an Bord befanden. Die Forschungsstation war vor einigen Standardwochen plötzlich vom Radar verschwunden und vor vier Standardtagen etliche Sternmeilen entfernt wieder aufgetaucht. Auf Funkanfragen reagierte niemand und die wenigen Bilder der Überwachungskameras, die noch auf der Notfrequenz übertragen worden waren, zeigten verlassene Gänge, die vollkommen von Pilzen überwuchert waren. Deshalb auch meine Anwesenheit – Fungi waren mein Spezialgebiet.

Obwohl ich den Großteil meiner Zeit in Laboren und wissenschaftlichen Vorlesungen verbrachte und keinerlei Kampferfahrung hatte, beruhigte die Anwesenheit der schwer bewaffneten Soldaten mich keineswegs. Ein verlassenes Raumschiff sollte nicht ein solches Arsenal erfordern.

Unser Captain schnallte sich gerade den insgesamt dritten Blaster an den Oberschenkel, während ich bloß eine Taschenlampe in der Hand hatte. Mit meinem kleinen Koffer, in dem sich alles befand, was ich brauchte, um Proben zu nehmen, kam ich mir eher vor, als wäre ich auf dem Weg zu einem Kindergeburtstag, während die Männer wirkten, als würden sie in den Krieg ziehen.

»Captain, sind Sie sicher, dass es keine Akte gibt, die ich sicherheitshalber lesen sollte?« Mir war klar, dass es dafür etwas spät war, immerhin standen wir bereits in der Luftschleuse, aber das Verhalten der Männer – Soldaten hin oder her – machte mich nervös. Sergeant Kay fuhr mit dem Daumen über die Klinge einer Machete, die er an seiner Hüfte in eine Halterung schob, ehe er die unzähligen Ersatzmagazine für seinen Blaster überprüfte. Das Ding war größer als mein Rumpf und er wuchtete es über seine Schulter, als würde es nichts wiegen.

»Es gibt keine Akte, Hannah, wir sind bloß hier, um zu helfen. Und ich habe dir gesagt, dass du mich Mason nennen sollst.«

Er hatte auch gesagt, dass er einen wunderbaren alten Scotch in seiner Kabine hatte, den ich gern mal probieren konnte – aber das hieß noch lange nicht, dass ich es auch tun würde.

»Hm«, machte ich stattdessen und überlegte, ob ich auch um eine Waffe bitten sollte. Das mit der Akte war nämlich ebenfalls so eine Sache, die mich irgendwie nervös machte. Ich musste bereits sieben Formulare ausfüllen, wenn ich neue Petrischalen brauchte, aber der Captain wollte mir weismachen, dass es keine Akte zu dieser Erkundungstour gab? Keine Unterlagen, kein Log, keine Berichte?

»Es wird schon alles glattgehen.« Private Wyatt Mills schenkte mir sein strahlendes Zahnpastalächeln und beruhigte mich damit keineswegs. Ich erkannte eine streng geheime, eventuell illegale und wahrscheinlich gefährliche Mission, wenn ich sie sah.

»Kann ich vielleicht einen Blaster haben?«, fragte ich mit klopfendem Herzen und umfasste den Griff meiner Taschenlampe fester.

»Tut mir leid, aber dafür bist du nicht zertifiziert.« Mason wirkte nicht, als würde es ihm wirklich leidtun. »Außerdem bin ich ja da, um auf dich aufzupassen. Wir sind eine erfahrene Crew, Hannah. Sobald wir an Bord sind, nimmst du deine Proben, wir schauen uns einmal um, und dann geht’s auch schon wieder nach Hause.«

»Hm«, machte ich bloß wieder.

Der Sergeant ging zum Wandpanel und gab einige Befehle ein, ehe er die Zahlen auf dem Display mit denen auf seinem Armband verglich. »Die Atmosphäre scheint in Ordnung zu sein, doch wir sollten trotzdem sicherheitshalber die Masken aufsetzen, bis unser Doc das Okay in Bezug auf die Pilze und mögliche Sporen gibt.«

Der Doc war ich, weshalb ich knapp nickte, um meine Zustimmung zu signalisieren. Es war ein wenig umständlich, die Taschenlampe und den Koffer abzustellen, die dicken Handschuhe auszuziehen, die Maske überzustreifen und dann alles wieder anzuziehen und aufzuheben. Normalerweise hätte ich von hier aus Tests für die Atemluft starten können, aber der Captain hatte klargemacht, dass ich das Schiff keinesfalls als Erste betreten würde.

Das Funkgerät in meinem Ohr knackte.

»Alle bereit?«, wollte der Captain wissen.

Ich begnügte mich damit, meinen Daumen nach oben zu recken, doch die Soldaten bellten zackig ihre Antwort.

Es zischte, als sich die Schleuse öffnete, und die Soldaten eilten sofort los. In dem langen Gang vor uns glühte bloß die Notbeleuchtung, weshalb die Männer schnell von der Dunkelheit verschluckt wurden.

»Alles in Ordnung.«

»Hier auch.«

Sergeant Kay nickte mir zu, damit ich Captain Mason folgte, ehe er selbst die Nachhut bildete.

Der Schein meiner Taschenlampe tanzte durch den Gang und ich beobachtete zuerst die Sporen, die durch unsere Bewegungen herumgewirbelt wurden. Die Konzentration bot keinen Grund zur Sorge und auch mein Scanner leuchtete in einem beständigen Grün.

»Captain«, rief einer der Soldaten. »Das Notaggregat ist hier drüben.«

»Schalten Sie es an«, gab er zurück.

Das Licht flammte auf und erst jetzt konnte ich sehen, dass das Ende des Ganges vor uns von Pilzen überwuchert war. Pilzen, die aus … Leichen wuchsen.

Mein Magen rebellierte, aber ich zwang mich hinter der Maske zu einem tiefen Atemzug.

»Captain«, sagte ich langsam. »Vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, mir die Wahrheit zu sagen. Was ist hier passiert?«

Mir entging nicht, dass die Männer ihre Waffen allesamt im Anschlag hatten, während wir uns langsam im Entenmarsch durch den Gang bewegten.

Captain Mason drehte sich zu mir und senkte den Lauf seiner Waffe. »Wir wissen nicht genau, was mit der Crew passiert ist.«

Ich musterte die Leichen – das mussten sechs oder sieben Männer sein. »Aber es gibt eine Theorie, oder nicht? Eine Theorie, die zur Folge hat, dass wir zu einer Geheimmission aufgebrochen sind, die nicht protokolliert wird?«

Das Licht über uns flackerte, was den Captain sofort dazu veranlasste, seine Waffe wieder zu heben. Er drehte mir den Rücken zu, genau wie der Rest seiner Mannschaft, sodass ich praktisch eingekesselt war. Vermutlich sollte ich mich sicher fühlen, doch das tat ich nicht. Ganz im Gegenteil.

»Ich weiß ebenfalls nicht viel, Hannah. Wir sollen nach Überlebenden suchen und herausfinden, was hier passiert ist.«

»Captain«, stieß Private Mills hervor und nickte in Richtung Wand.

Ich sah die Kratzer auch. Das überaus belastbare Metall, eine spezielle Legierung aus Titan, Stahl und Ayneumium, war wie Alufolie zerfetzt worden. Der Abstand zwischen den Rissen beunruhigte mich ebenfalls. Ich wusste, dass es keine Krallen gab, die stark genug waren, um dieses Metall auf eine solche Art und Weise zu zerstören, aber die Wissenschaftlerin in mir kam zu dem Schluss, dass es eine Hand gewesen sein musste, die etwa doppelt so groß war wie meine. Ich schluckte.

Die Soldaten sagten nichts, doch die neue Welle Anspannung, die über uns zusammenschlug, war deutlich zu spüren.

»Sergeant Kay und Private Mills – eskortieren Sie Doctor Ford zurück an Bord der Aeternitas. Alle anderen kommen mit mir.«

Ich spürte einen Luftzug und drehte mich um, hob die Taschenlampe instinktiv, obwohl das Licht angeschaltet war.

Selbst die Männer zuckten zusammen, als ein lautes Grollen den Gang erfüllte. Das Licht erlosch und im Schein meiner Taschenlampe glaubte ich, eine Bewegung zu sehen.

Mit klopfendem Herzen und weichen Knien starrte ich angestrengt in die Dunkelheit. Ich wartete darauf, dass sich der Verursacher des Grollens zeigte. Doch ich zitterte so stark, dass ich den Lichtschein der Taschenlampe kaum ruhig halten konnte.

Ich hörte das laute Atmen der anderen über das Funkgerät in meinem Ohr und bemühte mich, selbst nicht zu hektisch Luft zu holen, damit das Visier meiner Maske nicht beschlug.

»Was ist das verdammt noch mal?«, murmelte einer der Soldaten.

Bevor jemand nachfragen konnte, was genau er meinte, erklang ein markerschütternder Schrei, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.

2

Ich fuhr herum und brauchte tatsächlich einen Moment, um zu begreifen, dass ich schlagartig allein in dem Gang stand. Der Schein der Taschenlampe tanzte über den Boden, den jetzt neue Blutpfützen zierten.

Meine Atmung ging schneller und schneller, während ich mich wieder und wieder um meine eigene Achse drehte. Ich war allein, aber irgendwohin mussten die Männer ja verschwunden sein. Es fiel mir immer schwerer, Luft zu holen, und ein Blick auf das Display an meinem Armband versicherte mir, dass mit der Atmosphäre an Bord der SSC Oracle alles in Ordnung war.

Ich riss mir die Maske vom Gesicht und bildete mir direkt ein, nicht nur freier atmen zu können, sondern auch besser zu sehen und hören.

Dafür nahm ich leider den Blutgeruch ebenfalls deutlicher wahr.

Es knisterte, bevor das Licht wieder ansprang. Ich fuhr zusammen und drehte mich um, doch ich war immer noch allein.

»Captain?«, wisperte ich in den verlassenen Gang.

Ich schaltete die Taschenlampe aus und packte sie eher wie einen Schlagstock, weil ich sonst keine andere Waffe zur Verfügung hatte. Wobei ich mir keine Illusionen machte – wer oder was auch immer sechs trainierte Soldaten binnen einiger Herzschläge verschwinden lassen konnte, der würde auch mit mir kurzen Prozess machen.

Mein Blick glitt zu den aufgeschlitzten Wänden und ein Schauer lief über meinen Rücken.

Okay, okay. Noch stand ich aufrecht und war wahrscheinlich die letzte Hoffnung unserer Crew. Ich hatte zwei Möglichkeiten. Entweder ich verließ die Oracle und kehrte zurück an Bord der Aeternitas, um einen Notruf abzusetzen, oder ich folgte der Blutspur, die direkt vor meiner Nase den Boden zierte und um die nächste Ecke führte.

Eigentlich war ich nicht sonderlich mutig, aber sollte jemand aus der Crew noch am Leben sein und ich ließ ihn hier schwer verletzt zurück, würde ich mir das nie verzeihen.

Der Boden schien unter meinen Füßen zu schwanken, als ich den ersten Schritt machte. Noch nie zuvor hatte ich solche Angst verspürt. Ich war aber auch bisher nicht der Idiot aus jedem Horrorfilm gewesen, der vor den beiden Schildern »grauenvoller Tod« und »sichere Versteckmöglichkeit« stand und sich aus einem unerklärlichen Grund für »grauenvoller Tod« entschied.

Ich folgte der Blutspur, sah dabei immer wieder über meine Schulter und lauschte angestrengt, doch außer meinem eigenen wild klopfendem Herzen und dem Rauschen des Blutes in meinen Ohren hörte ich … nichts.

Erst als ich eine Art Keuchen vernahm, wurde ich schneller.

Der Captain musste meine Schritte gehört haben, denn er rief nach mir. »Hannah?«

Ich rannte los und musste hinter der nächsten Ecke abrupt abbremsen, denn die Blutspur endete in einem Raum direkt vor meiner Nase.

Mit einem Wimmern presste ich die Hand vor den Mund, weil Private Wyatt Mills vor mir auf dem Boden lag – die komplette Vorderseite seines Brustkorbs fehlte und ich konnte die Organe sehen.

Captain Allen und Sergeant Kay saßen in einem improvisierten Käfig, der aus schweren Metallteilen zusammengerückt worden war. Von den anderen Soldaten keine Spur.

»Du musst verschwinden, Hannah, sofort«, herrschte der Captain mich an. »Bring dich in Sicherheit und ruf Hilfe!«

»Sicher? Vielleicht finde ich ein Rohr oder etwas Ähnliches und kann euch befreien. Ich könnte –«

Ich brach ab und erstarrte auf der Stelle, weil das Grollen dieses Mal direkt hinter mir ertönte. So nah, dass der Luftzug mein Haar bewegte.