Ragash, der Rasende - Nova Edwins - E-Book
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Ragash, der Rasende E-Book

Nova Edwins

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Beschreibung

Gerade noch stand ich auf der Erde mit einem Fuß im Grab. Jetzt bin ich auf Horgerion und sollte mich vermutlich freuen. Ragash, der Heiler des Dorfes, hat mir das Leben gerettet. Zwar hatte ich nicht geplant, von Aliens entführt und von den Horgerianern befreit zu werden, aber wenigstens liege ich nicht länger im Sterben. Allerdings wäre ein schneller Tod vielleicht besser gewesen – denn ich habe so eine Ahnung, was Ragash als Gegenleistung für seine Hilfe erwartet …  Leicht düstere Sci-Fi Romance mit Happy End. 

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RAGASH, DER RASENDE

HORGERIANER

BUCH 3

NOVA EDWINS

DARK SCI-FI ROMANCE

INHALT

Ragash, der Rasende

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Epilog

Band 0.5 gratis lesen

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Über Nova Edwins

Copyright: Nova Edwins, 2023, Deutschland.

Covergestaltung: Nova Edwins

Korrektur: http://www.swkorrekturen.eu

ISBN: 978-3-910412-38-5

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

RAGASH, DER RASENDE

Gerade noch stand ich auf der Erde mit einem Fuß im Grab. Jetzt bin ich auf Horgerion und sollte mich vermutlich freuen. Ragash, der Heiler des Dorfes, hat mir das Leben gerettet. Zwar hatte ich nicht geplant, von Aliens entführt und von den Horgerianern befreit zu werden, aber wenigstens liege ich nicht länger im Sterben.

Allerdings wäre ein schneller Tod vielleicht besser gewesen – denn ich habe so eine Ahnung, was Ragash als Gegenleistung für seine Hilfe erwartet …

Leicht düstere Sci-Fi Romance mit Happy End.

PROLOG

NORMA

Jeder Atemzug rasselte laut und brannte wie Feuer in meiner Brust. Eigentlich hatte ich gedacht, mich inzwischen an den Schmerz gewöhnt zu haben, doch das war offensichtlich eine Fehleinschätzung gewesen.

Ich hustete, obwohl ich kaum noch Kraft hatte. Mein ganzer Körper verkrampfte sich, ich röchelte, und für einen kostbaren Moment dachte ich, es wäre endlich vorbei.

Die Schmerzen und die Anstrengung waren die eine Sache, bei Krebs, gerade bei so weit fortgeschrittenem, absolut zu erwarten, doch niemand hatte mich vor den Halluzinationen gewarnt. Vor den Albträumen, die sich unglaublich real anfühlten. In der einen Nacht träumte ich, von Aliens entführt zu werden, in der nächsten Nacht hielt ein anderes Alien – dieses Mal mit vier Armen – mich fest und presste mich auf einen kalten Steinboden. Ich spürte seinen Atem an meinem Hals, eine riesige Erektion an meinem Bein, dann verschlang mich die Dunkelheit gnädigerweise wieder.

Meine Fingerspitzen kribbelten, als ich zu mir kam. Helle Sonne blendete mich, unter meinen Füßen spürte ich Sand. Ich war bis auf ein paar Seidentücher nackt und hörte Stimmen. So viele Stimmen. Müde hob ich die Hand, um mich abzuschirmen.

Ich hustete, Blut tropfte in den Sand vor mir, ehe sich die Arena – war es wirklich eine Arena? – um mich drehte. Warum stand ich überhaupt? Dafür hatte ich doch schon seit Tagen nicht mehr genug Kraft. Meine Beine gaben nach, aber irgendjemand war da und fing mich auf.

Wahrscheinlich einer der Pfleger im Hospiz. Vielleicht war ich aus dem Bett gefallen.

Dieses Mal hielt die Dunkelheit an. Manchmal hörte ich Stimmen, doch ich schwebte auf einer warmen, dunklen Wolke, weshalb es für mich keinen Grund gab, aufzuwachen. So war es angenehmer. Selbst das Brennen in meiner Lunge hatte nachgelassen. Vielleicht war das die berüchtigte ruhige Phase, ehe es endlich zu Ende ging. Ich wollte, dass es vorbei war. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre mein Tod eine Erlösung.

Ich driftete auf der Wolke, wartete auf das weiße Licht, das ich schon einmal gesehen, aber irgendwie nicht erreicht hatte.

Stattdessen berührte etwas meine Lippen.

»Trink«, raunte eine dunkle Stimme.

Ein übler Gestank kroch in meine Nase. Ich wollte den Kopf wegdrehen, eine kräftige Hand in meinem Nacken ließ mich nicht.

»Trink, mein kleiner Mensch«, beharrte die Stimme.

Ich hatte nicht genug Kraft, mich zu wehren. Meine Lippen öffneten sich wie von selbst, und ich würgte, weil der Saft ebenso grauenvoll schmeckte, wie er roch.

»Sch«, machte die Stimme. Jemand strich über mein Haar, massierte meine Arme und Beine. Es fühlte sich gut an.

Wasser folgte auf den Saft, bis der Geschmack nur noch eine flüchtige Erinnerung war.

Jemand rieb eine warme Salbe auf meine Brust und das Brennen in meiner Lunge ließ nach. Ich hatte so gut wie keine Schmerzen mehr. Zum ersten Mal seit …

Ich konnte mich nicht mehr erinnern, wann es mir nicht schlecht gegangen war.

»Ruh dich aus, kleiner Mensch.«

Meine Lider flatterten, doch es schien die Mühe nicht wert, meine Augen tatsächlich zu öffnen. Ich sank in die Schwärze, trieb zwischen Wachen und Schlafen – jedoch absolut schmerzfrei. Es war ungewohnt.

Als der Becher meine Lippen das nächste Mal berührte, hatte ich genug Kraft, um meine Hand zu heben. Ich wollte den Becher wegschieben, weil der Gestank grauenvoll war, aber ich war nicht stark genug.

Genervt schlug ich die Augen auf und starrte in … ein Aliengesicht.

Mein Schrei war kaum mehr als ein Röcheln, weil ich schon ewig nicht mehr gesprochen hatte. Ich richtete mich auf, wollte wegrutschen, allerdings lag ich nicht auf dem Bett im Hospiz, sondern auf einer Art Holzpritsche.

Mir wurde schwindelig, weil ich mich zu schnell aufgesetzt hatte. Ich würgte und wollte aufstehen.

Das Alien wich zurück, zeigte mir die riesigen Handflächen. »Beruhige dich. Es ist alles gut«, behauptete er und enthüllte dabei gefühlte achthundert messerscharfe Zähne.

Wie er überhaupt aussah!

Er war groß, gebaut wie ein gepanzertes Fass und hatte nicht einmal Haare. Er starrte mich aus einem schwarzen und einem milchigen Auge an, den breiten Mund unwillig verzogen, da ich nicht machte, was er mir sagte. Eine lange Narbe zierte sein Gesicht, war offenbar für das milchige Auge verantwortlich, da sie genau darüber lief.

Ich spürte ein Ziehen hinter meinem Ohr und fuhr mit den Fingern dort entlang. Wieso war da eine Beule? Und warum war ich so gut wie nackt?

Meine Atmung wurde immer schneller. Ich hechelte beinahe, während ich mich hektisch umsah. Wo zum Henker war ich hier?

Moment. Warum konnte ich überhaupt atmen? Meine Lunge brannte nicht. Ich fühlte mich schlapp, ausgelaugt und merkwürdig übernächtigt, aber ich konnte nahezu frei atmen.

»Du musst deine Medizin nehmen, Mensch.« Das Alien kam näher, hielt mir einen Holzbecher hin.

»Bleib weg von mir!«, schnappte ich.

Er murmelte etwas, stellte den Becher mit einem lauten Klacken auf dem schweren Holztisch ab, der mitten im Raum stand, und stapfte dann aus der … Hütte. Anders konnte ich das Gebilde um mich herum beim besten Willen nicht beschreiben.

Ich kletterte von der Pritsche, stützte mich mit der Hand an der Wand ab, weil mir erneut schwindelig wurde, und machte einen Schritt vorwärts. Der Boden war kalt unter meinen nackten Füßen. Ich sah nach unten, betrachtete verwirrt das merkwürdige Kleid, das ich trug, aus dem zu allem Überfluss meine Brüste hingen, weil es aufgerissen war.

Ich raffte die Überreste des Stoffes zusammen und stolperte in Richtung Tür. Nichts von dem hier machte Sinn. War ich an einem Filmset? Welche Erklärung gab es sonst?

Aber selbst ein Filmset erschien mir unlogisch. Ich musste halluzinieren. Ich lag im Sterben und das hier war bloß … ein schräger Traum. Deshalb hatte ich auch keine Schmerzen mehr. Ja, das klang plausibel. Jedenfalls plausibler als alles, was mir sonst einfiel.

In der Tür blieb ich stehen, stützte mich am Rahmen ab. Jeder Schritt kostete mich unglaublich viel Kraft. Ich war nicht in der Verfassung, wegzulaufen. Als ich den Blick hob, wurde mir klar, dass ich auch nicht wusste, wo ich hinsollte.

Ich befand mich in einer Art rustikalen Hütte, die nicht für jemanden in meiner Größe gebaut worden war. Zugegebenermaßen war ich auch ein winziger Furz, aber trotzdem. Draußen befand sich bloß ein mittelalterlich anmutendes Dorf voller Schauspieler in Alien-Kostümen. Es waren Kostüme, richtig? Es gab keine Aliens.

Mein Magen rebellierte und ich wich ein paar Schritte nach hinten. Vielleicht hatte ich Fieber? Oder sie hatten mir mehr Morphin gegeben und die Nebenwirkungen waren …

Mit einem Wimmern drehte ich mich um. Ich verspürte das dringende Bedürfnis, mich zu verstecken, doch es gab nicht mal einen Kleiderschrank. Bloß eine Holzkiste, das Bett, die Pritsche, zahllose Regale mit Flaschen drauf und den schweren Tisch.

Ich hörte Stimmen, und eine davon gehörte definitiv dem Kerl, der mir den Saft hatte geben wollen. In meiner Panik duckte ich mich unter den Tisch und machte mich so klein wie möglich.

»Hallo?« Die Stimme klang hell, wie die einer Frau, doch ich regte mich nicht. Woher sollte ich wissen, ob ich ihr trauen konnte?

Dann tauchte ihr Gesicht auf, weil sie sich hingekniet hatte. »Hey, ich bin Lilly.«

Lilly hatte ungewöhnlich helle Haare, eine Menge Sommersprossen und die grünsten Augen, die ich in meinem ganzen Leben gesehen hatte – oder sie war eine Schauspielerin mit einer Perücke, mit Make-up und Kontaktlinsen.

Warum hatte ich bloß das Gefühl, dass ich Lilly schon mal gesehen hatte? Ich blinzelte. Sie war in der Arena gewesen, als ich das Blut gehustet hatte. Aber das war nur ein Traum gewesen. Es musste ein Traum gewesen sein. Mein Verstand weigerte sich, etwas anderes zu akzeptieren.

»Du warst in der Arena«, wisperte ich. Vielleicht würde ich aufwachen, wenn ich es laut aussprach.

»Ja«, erwiderte sie. »Wir sind gerettet worden, von den … Horgerianern.«

»Aliens.«

Lilly nickte. »Wo kommst du her?«

Mir fiel auf, dass sie langsam und deutlich sprach, sich unfassbar bemühte, keine hektischen Bewegungen zu machen.

»Von der Erde. Woher sonst?« Was sollte diese Frage? Die Antwort war doch klar.

Lilly setzte sich hin. »Ich frage, weil ich auf New Terran geboren bin.«

»New Terran? Was ist das hier? So eine Art kranker Scherz?« Ich musste husten und spürte das vertraute Brennen in der Lunge, wenn auch nicht annähernd so stark wie vorher.

»Sie muss die Medizin nehmen, aber sie weigert sich«, grollte eine dunkle Stimme.

Es war das Alien, ich erkannte ihn sofort und begann prompt zu zittern. Die Frau würde mir die Wahrheit sagen, oder? »Ist das wieder der Kerl? Der in der Maske?«

Ihr Schweigen sprach Bände, ehe sie sich räusperte. »Das ist keine Maske. Er ist ein Horgerianer. Ragash heißt er. Er ist nett, hat dir geholfen.«

Nein, das war Unsinn. Es gab keine Aliens. Keine … Horgerianer.

»Soweit ich weiß, bin ich gestorben, und das hier ist die Hölle«, erwiderte ich.

Sie schüttelte den Kopf. »Du bist nicht gestorben. Weißt du, wie du auf Phelgos gelandet bist?«

»Phelgos?« Ich konnte dem Gespräch kaum folgen. Nicht nur, weil es alles so absurd war, sondern auch, weil ich mit jedem Atemzug erschöpfter wurde.

»Da, wo die Arena war.«

Ich biss mir auf die Unterlippe. »Nein. Ich dachte, ich wäre tot. Ich meine, ich sollte tot sein. Ich … ich war in einem Hospiz und dann habe ich das berühmte weiße Licht gesehen. Leukämie. Metastasen überall. Ich dachte, es wäre endlich vorbei, und nicht etwa, dass die kleinen grauen Männchen gekommen sind, um mich zu holen. Das … ist absurd. Das kann einfach nicht sein!«

»Wie heißt du?«, fragte Lilly.

»Norma.« Ich seufzte leise. »Mein Name ist Norma.«

Lilly kam etwas näher und lächelte sanft. »Hallo, Norma. Ich kann dir versichern, dass du nicht tot bist. Wir beide sind als Belohnungen für die Aliens ausgewählt worden, die in der Arena kämpfen sollten. Bevor es so weit gekommen ist, haben Grommoks Freunde, Grommok ist sozusagen mein Alien, uns gerettet.«

Es rasselte, als ich ausatmete. Ich schielte unter dem Tisch hervor. Dieser Ragash hatte bloß zwei Arme und war nicht der Kerl aus meinem Albtraum. Ich hielt daran fest, dass es lediglich ein Traum gewesen war. »Das ist nicht der Kerl aus der Arena.«

»Nein, der Faenn aus der Arena ist tot. Ragash ist unser Heiler. Er hat dich in den letzten Tagen gepflegt. Wir dachten schon, wir hätten dich verloren, aber er hat nicht aufgegeben.«

Mein Herz klopfte schneller, ein ungutes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus. »Und ich nehme an, dass er jetzt eine Gegenleistung will?« Ich erinnerte mich an den Traum mit dem vierarmigen Alien und die Hilflosigkeit, die mich erfüllt hatte, ehe ich bewusstlos geworden war. »Wie das Alien in der Zelle, in der ich aufgewacht bin?« Unwillkürlich rutschte ich unter dem Tisch weiter nach hinten, als würde ihn das aufhalten. Eine lächerliche Vorstellung. Der Kerl war ebenso groß wie breit.

»Nein«, behauptete er. »Ich würde niemals …«

Ehe er seine Lügen verbreiten konnte, kam eine weitere Person in die Hütte. »Die Frauen … die Frauen sind hier«, verkündete eine dunkle, dröhnende Stimme.

»Was?«, gab Ragash zurück.

Ich hatte keine Ahnung, worum es ging, bis Schritte ertönten – von mehr als einem Paar Füße. Ich kroch nach vorn, obwohl die Angst mich fest im Griff hatte. Eigentlich war ich ängstlich und wollte mich bloß verstecken, doch im gleichen Moment musste ich wissen, was los war.

Die Neuankömmlinge waren in der Tat Frauen – die weiblichen Gegenstücke zu den beiden muskelbepackten und mit Lendenschurzen bekleideten Horgerianern.