Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
„… Wir alle haben keine Gedanken. Alles ist ein Schrei – ein Schrei der Ohnmacht. Lass Bilder kommen! Sie betäuben mich. Ich möchte das Leben in die Hand nehmen und es dauernd bewegen – einmal hierhin, einmal dorthin. Die Kinder tun es ähnlich. Sie schaufeln den Sand und sie klettern auf den Baum. Sie kriechen in Schlupfwinkel und sind ganz erfüllt. Sie träumen von der Kraft ihres Lebens. Und wir? – Es ist ein wilder Schrei, der sich selbst erstickt. Du musst beten, du darfst nicht schreien! Bewundere deine Welt, spüre sie auf, beschreibe das! Das musst du tun, nicht aufsässig sein! Ich höre dich und ich höre den Fluch meiner Seele. Was treibt den Keil in die Harmonie? Wie kommen Fluch und Andacht zusammen? Rätselhaft, wie alles geht. Aber es geht. Spiralen dreht mein Herz, tönende Spiralen.“ – In seinem dritten Lebensjahrzehnt, wo er Gott und die Welt kritisierte und anzweifelte, nahm der Autor im Rahmen seiner Tagebuchführung unbewusst Verbindung zu geistigen Welten auf. In Dialogen – wie oben – erfährt er seelischen Beistand, und es wird ihm, ohne dass er dieses Geschehen begreift, unter anderem der Vorgang der Inspiration erklärt. In den Gesprächen, in welchen auch niedere Geistwesen mit entsprechenden Absichten zu Wort kommen, bedient er sich oft der Traumsymbolsprache, die ihm damals noch völlig unbekannt war.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 257
Veröffentlichungsjahr: 2021
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Was ist das Schwerste von Was its das Schwerste von allem?
Was dir das Leichteste dünket:
Mit den Augen zu sehn,
was vor den Augen dir liegt.
(Goethe)
Für
meine Kinder und alle,
die auf der Suche sind nach dem Sinn
ihres Lebens
In
Liebe zu Gott und seiner Schöpfung
und mit Dank an alle, die an der
Entstehung und Bearbeitung
der vorliegenden Texte
beteiligt waren
Vorwort
02.04.63 Ohren, ach Ohren
08.04.63 Die Fahrt durch Ich habe dich gesehen
13.04.63 Wir haben gestern
14.04.63 Schräge, du Wind
15.04.63 Schüttelt der Baum
16.04.63 Es ist jetzt keine
17.04.63 Er hat dieses halbblaue
18.04.63 Schon wieder Geburtstag
19.04.63 Boot nicht ausgelaufen
21.04.63 Die Überfahrt war gräulich Die Wand
22.04.63 Denke dir drei Formen
23.04.63 Warum hebt er die Hand?
27.04.63 Überfahrt nach Almeria
29.04.63 Gestern Morgen in Madrid
30.04.63 San Sebastian
01.05.63 Chateaudun
03.05.63 Wir wohnen im Hotel 461 Mal
04.05.63 Wir verlassen gleich Zwei Kästen von
Quellenverzeichnis
Berichte über geistige Welten und ihre Verbindungen zu uns gibt es seit Jahrtausenden. Doch die Beschäftigung mit ihnen fällt dem wissenschaftsgläubigen Menschen in der heutigen Zeit sehr schwer. Aufgrund moderner Forschungsergebnisse glaubt er – obwohl das Wissen um das Wesen der Materie mit ihren inneren und äußeren Grenzbereichen sowie die Kenntnis der Psyche einschließlich des Unbewussten noch fehlen – die Existenz eines materieunabhängigen Geistes in Frage stellen bzw. negieren zu dürfen. Damit wird die allgegenwärtige Kommunikation der geistigen Welt mit uns bzw. mit unserem Unbewussten außer Acht gelassen, und als Folge davon wird auch nicht hinterfragt, aus welchen geistigen Bereichen unsere Gedanken und unsere daraus resultierenden Entscheidungen kommen.
Wie nachteilig diese Entwicklung für uns Menschen ist, wird in der Buchreihe „Analysen – Symbole, Inspirationen im Tagebuch eines Aufsässigen“ dargestellt. Über Inspirationen, die ich von 1957 bis 1966 empfing, aber als solche nicht erkannte, wird
das Wesen der Inspiration erklärt und damit auf die Existenz von geistigen Welten einschließlich der möglichen Verbindung zu ihnen hingewiesen
die Anwendung der Traumsymbolsprache, die mir damals noch völlig fremd war, demonstriert
auf die verhängnisvollen Auswirkungen des Materialismus aufmerksam gemacht
und im Rahmen einer Psychoanalyse mein eigenes Fehlverhalten und ein solches in unserer Gesellschaft aufgezeigt.
Schließlich werden sehr wichtige Fragen im Zusammenhang mit unserem Dasein, unserem Zusammenleben und mit dem Ausleben unserer Sexualität diskutiert
und aus den Texten geht auch hervor, dass unsere Hinwendung zum Himmel, vor allem in Zeiten seelischer Not, nicht unbeantwortet bleibt.
Zum Zeitpunkt der hier vorliegenden Tagebucheintragungen hatte ich infolge meiner damaligen Wissenschaftsgläubigkeit meinen Glauben an Gott und an die Existenz einer geistigen Welt weitgehend verloren. Ich empfand mich nur noch als ein reagierendes Wesen, das seinem Tod und der damit verbundenen Auflösung seiner Existenz entgegenlebte. Dieses bedrückte mich sehr.
Gedanken, die auf Reaktionsabläufen im Gehirn beruhten, mochte ich nicht. Dennoch verspürte ich ein starkes Drängen in mir, zu schreiben. Ich kaufte mir ein Tagebuch. Wenn ich dann nach dem üblichen Eintrag von alltäglichen Geschehnissen mich schriftlich mit einem Problem auseinandersetzen wollte, wusste ich wegen meiner negativen Einstellung der Gedankentätigkeit gegenüber meist nicht, wie ich beginnen sollte. Ich tendierte dazu, Worte zusammenhanglos aneinanderzufügen, um ein reflexhaftes Denken zu durchbrechen und dadurch zu neuen Vorstellungsinhalten zu kommen. Meist saß ich eine Zeit lang gedankenlos vor meinem Tagebuch und wartete auf einen Einfall, der sich dann auch bald einstellte, und zwar mit einem anschließenden Wortfluss, der eine gewisse Zeit andauerte und dann plötzlich wieder abbrach. Wort für Wort dieses Wortflusses schrieb ich ins Tagebuch, ohne zu verstehen, was ich schrieb. Es war oft chaotisch und ähnelte einer schizophrenen Ausdrucksweise. Aber hinterher war ich erleichtert und hatte ein deutliches Gefühl der Zufriedenheit. 1966, mit dem Eintritt in mein Berufsleben, beendete ich meine Tagebucheintragungen. Die Tagebücher bewahrte ich sorgfältig auf. In den 1990er Jahren dachte ich wiederholt daran, sie zu verbrennen, um nach meinem Tod bei meinen Kindern kein schlechtes bzw. falsches Bild von mir zu hinterlassen.
Etwa 40 Jahre später, zu Beginn meines Ruhestandes, fiel mir bei einer Durchsicht der Tagebücher auf, dass die Texte stellenweise einen Dialogcharakter besaßen. Ich wurde neugierig und fand bei der Übertragung der Texte in den Computer schließlich heraus, dass es sich bei ihnen zumeist um verschlüsselte Dialoge mit meinem Unbewussten und mit der geistigen Welt handelte, wobei ich, und zwar in der Zeit von 19571966, ohne dass ich mir dessen bewusst war, als Schreibmedium, als eine lebendige Schreibmaschine fungierte. Zur Verschlüsselung benutzt wurden seitens meines Unbewussten und der geistigen Welt
Traumsymbole (die ich damals noch nicht kannte)
Synonyme
mir oft nicht geläufige Wortbedeutungen
Redewendungen bzw. Redensarten
Wortumstellungen im Satz und Satzfragmente
stichwortartige Hinweise und
vereinzelt Wortneuschöpfungen.
Die für die Entschlüsselung der Tagebuchtexte notwendigen Traumsymbole fand ich zumeist in einem Traumlexikon, das zum Zeitpunkt der Tagebucheintragungen noch gar nicht existierte. Ich selbst beschäftigte mich mit der Traumsymbolsprache nach meiner Erinnerung erst 20 bis 30 Jahre später. Die in den Text passenden Synonyme stammen überwiegend aus dem Synonym-Wörterbuch des Duden. Nicht selten musste ich aber ihretwegen im Internet recherchieren. Bezüglich der mir nicht geläufigen Wortbedeutungen wurde ich zumeist im Wörterbuch der deutschen Sprache von Bertelsmann fündig. Letzteres wurde erst 2004 gedruckt.
Zu erwähnen ist noch, dass seitens der geistigen Welt mein Umgang mit den Texten und der zeitliche Ablauf ihrer Identifizierung und der daran anschließenden Veröffentlichung vorausgesagt wurde.
Die in den Tagebüchern von mir selbst – bewusst oder unbewusst – vorgebrachte Kritik ist sehr oft ungerechtfertigt. Sie erinnert an das Verhalten eines kleinen Kindes, das aufgrund seiner Unwissenheit noch ungezogen und aufsässig ist und seiner Umgebung manch einen körperlichen und seelischen Schmerz zugefügt. Ich bitte deswegen meine Leser um Nachsicht bei der Lektüre, zumal die vorliegenden Texte, die meinerseits nicht für eine Veröffentlichung bestimmt waren und jetzt sozusagen unverändert aus meinen Tagebüchern übertragen wurden.
Die im Buch vorliegenden Tagebuchtexte werden an erster Stelle, abgesehen von geringfügigen Korrekturen, im Original wiedergegeben, an zweiter Stelle bearbeitet bzw. aufgegliedert und an dritter Stelle gedeutet. Bei der Aufgliederung wird unterschieden zwischen meinen wachbewussten Äußerungen und solchen meines Unbewussten und der geistigen Welt. Die Texte wurden von mir viele Male überarbeitet. Trotzdem ist es möglich, dass einzelne Textstellen von mir noch nicht richtig verstanden bzw. gedeutet wurden und einer späteren Korrektur bedürfen.
Abschließend bedanke ich mich bei allen, die mir bei der Bearbeitung und Veröffentlichung meiner Tagebücher geholfen haben.
Ohren, ach Ohren, hört sie euch an! Es kommt auf euch zu, wie ein Mm. Ihr steht da. Für Geld steht ihr da. Ihr habt ja keine Gedanken. Wir alle haben keine Gedanken. Alles ist ein Schrei – Schrei der Ohnmacht. Lass Bilder kommen! Sie betäuben mich. Ich möchte das Leben in die Hand nehmen und es dauernd bewegen. Einmal hierhin, einmal dorthin. Die Kinder tun es ähnlich. Sie schaufeln den Sand und klettern auf den Baum. Sie kriechen in Schlupfwinkel und sind ganz erfüllt. Sie träumen von der Kraft ihres Lebens. Und wir. Es ist ein wilder Schrei, der sich selbst erstickt. Du musst beten, du darfst nicht schreien, bewundere deine Welt, spüre sie auf, beschreibe das! Das musst du tun, nicht aufsässig sein. Ich höre dich und ich höre den Fluch meiner Seele. Was treibt den Keil in die Harmonie? Wie kommen Fluch und Andacht zusammen? Rätselhaft, wie alles geht. Aber es geht.
Spiralen dreht mein Herz, tönende Spiralen. Es ist spät. Drei Fenster werden geschlossen. Blut füllt die Straßen, tönendes Blut, wild in der Bewegung. Es hat kein Zuhause. Aber die Farbe der Kirschen. Und schleimig scheinen manche Straßen im Blut. Sieh, kleiner Junge, den Mond auf dem Berg! Er kommt herab. Bleibe stehen! Begrüße den Mond! Sieh, kleiner Junge, er spielt in den Wellen, spielt im Blut. Spiele mit ihm! Einen Augenblick lang. Ja, er hat Augen, der Mond. Warum fragst du das? Ob sie dich lieben? Einen Augenblick lang, wenn du atmest, wenn du an ihn denkst. Große schwarze Augen. Sein Gesicht ist weiß. Ich meine, es ist etwas schief, als ob der Kopf schief auf den Schultern säße. Kleiner Junge, siehst du, wie dein Blut in der großen Flut strömt? Weine nicht! Der Mond ist zu dir gekommen und nimmt dich in seinen silbernen Mantel. Engel sind deine Gefährten. Wie dein Herz schlägt. Nimmt es der Augenblick. Reiße dich los! Lass dich nicht fassen! Sie wollen dich, der Glanz blendet dich. Schick sie zurück! Dann schau! Weite Fläche mit Mond und Farbe, Sekunden und Lügen. Sie haben die Fenster geschlossen, weil die Zeit vorgerückt ist. Sie lieben alle das Frühjahr und den Schnee. Sie sagen, der Wind treibt uns das Wasser herein. Und meinen Blut, und meinen Wind. Die Straße ist ja abgebrochen. Die Zahlen blieben stehen. Sie ragen aus der Flut. Hier sehe ich mir gegenüber die Zwölf. Sie schrieb mir neulich einen herzlichen Brief. Und fragte nach meinem kleinen Jungen.
Die Menschen meinen, ein Sturm komme auf. Ich sehe den Mond bei unserer Erde. Weit ist er fort, auf dem Berg. Er liebt mich, der ich ihn hasse.
Runde Scheibe für mein Auge, dein Antlitz ist Lüge. Du bist Lüge wie das Blut, du bist mehr Lüge als die Lüge selbst. Der Maler nimmt dich auf den Pinsel und setzt dich in eine dunkle Fläche. Dann nimmst du sie alle auf den Arm. Du schmückst ihnen das Leben, du schaust romantisch in die Nacht. Beinahe wie ein Mensch. Aber ich sehe Fetzen von dir, sehe dich zerrissen und wild bewegt, wie das Blut dich trägt, wie es Erde trägt, wie es in die Häuser rinnt, wie seine Fläche Imaginationen spiegelt. Blut und Mond, Erde und Mensch. Hört ihr den kleinen Jungen weinen, hört ihr den Fluch im Gebet, die Lästerung? Seht, er mordet sich selbst. Habt Zeit für ein liebes Lächeln!
Aufgliederung des Textes
Ohren, …
Ach!
Ohren, hört sie euch an! Es kommt auf euch zu wie ein „Hm“. – Ihr steht da, für Geld steht ihr da. Ihr habt ja keine Gedanken. Wir alle haben keine Gedanken. Alles ist ein Schrei, ein Schrei der Ohnmacht.
Lass Bilder kommen!
Sie betäuben mich. Ich möchte das Leben in die Hand nehmen und es dauernd bewegen, einmal hierhin, einmal dorthin. Die Kinder tun es ähnlich. Sie schaufeln den Sand und sie klettern auf den Baum. Sie kriechen in Schlupfwinkel und sind ganz erfüllt. Sie träumen von der Kraft ihres Lebens. Und wir? – Es ist ein wilder Schrei, der sich selbst erstickt.
Du musst beten, du darfst nicht schreien! Bewundere deine Welt, spüre sie auf, beschreibe das! Das musst du tun, nicht aufsässig sein!
Ich höre dich, und ich höre den Fluch meiner Seele. Was treibt den Keil in die Harmonie? Wie kommen Fluch und Andacht zusammen? Rätselhaft, wie alles geht. Aber es geht. Spiralen dreht mein Herz, tönende Spiralen.
Es ist spät, drei Fenster werden geschlossen. Blut füllt die Straßen, tönendes Blut, wild in der Bewegung.
Es hat kein Zuhause!
Aber die Farbe der Kirschen. Und schleimig scheinen manche Straßen im Blut.
Sieh, kleiner Junge, den Mond auf dem Berg! Er kommt herab. Bleibe stehen! Begrüße den Mond! Sieh, kleiner Junge, er spielt in den Wellen, spielt im Blut! Spiele mit ihm, einen Augenblick lang! – Ja, er hat Augen, der Mond! Warum fragst du das? Ob sie dich lieben? Einen Augenblick lang, wenn du atmest, wenn du an ihn denkst!
Große schwarze Augen. Sein Gesicht ist weiß. Ich meine, es ist etwas schief, als ob der Kopf schief auf den Schultern säße.
Kleiner Junge, siehst du, wie dein Blut in der großen Flut strömt? Weine nicht! Der Mond ist zu dir gekommen und nimmt dich in seinen silbernen Mantel. Engel sind deine Gefährten.
Wie dein Herz schlägt, nimmt es der Augenblick! Reiße dich los! Lass dich nicht fassen! Sie wollen dich, der Glanz blendet dich! Schick sie zurück! Dann schau!
Weite Fläche mit Mond und Farbe, Sekunden und Lügen. Sie haben die Fenster geschlossen, weil die Zeit vorgerückt ist. Sie lieben alle das Frühjahr und den Schnee. Sie sagen, der Wind treibt uns das Wasser herein. Und meinen Blut, und meinen Wind. Die Straße ist ja abgebrochen. Die Zahlen blieben stehen. Sie ragen aus der Flut. Hier sehe ich mir gegenüber die Zwölf. Sie schrieb mir neulich einen herzlichen Brief und fragte nach meinem kleinen Jungen.
Die Menschen meinen, ein Sturm komme auf. Ich sehe den Mond bei unserer Erde. Weit ist er fort, auf dem Berg. Er liebt mich, der ich ihn hasse. Runde Scheibe für mein Auge, dein Antlitz ist Lüge. Du bist Lüge wie das Blut, du bist mehr Lüge als die Lüge selbst. Der Maler nimmt dich auf den Pinsel und setzt dich in eine dunkle Fläche. Dann nimmst du sie alle auf den Arm. Du schmückst ihnen das Leben. Du schaust romantisch in die Nacht, beinahe wie ein Mensch. Aber ich sehe Fetzen von dir, sehe dich zerrissen und wild bewegt, wie das Blut dich trägt, wie es Erde trägt, wie es in die Häuser rinnt, wie seine Fläche Imaginationen spiegelt.
Blut und Mond, Erde und Mensch, hört ihr den kleinen Jungen weinen? Hört ihr den Fluch im Gebet, die Lästerung? Seht, er mordet sich selbst! Habt Zeit für ein liebes Lächeln!
Deutung
Tagebucheintrag inspiriert.
Ohren, …
Ach!
Ohren,
Gemeint sind die Ohren der Leser.
hört sie euch an!
Nämlich die Stimmen, die hier mit mir reden.
Es kommt auf euch zu wie ein „Hm“. –
Nämlich mit der Veröffentlichung der Tagebuchtexte. – „Hm“ als einfacher stimmhafter Ausdruck einer abwertenden Kritik, aber auch einer Bestätigung oder Zustimmung.
Ihr steht da, für Geld steht ihr da.
Synonyme für „stehen“ sind nach dem Duden unter anderem „auf den Beinen/Füßen sein, an seinem Platz/Posten sein, seinen Platz haben“.
Ihr habt ja keine Gedanken. Wir alle haben keine Gedanken.
Nämlich aus materialistischer Sicht, d.h. Gedanken als geistige Gebilde. – Im Wörterbuch der deutschen Sprache von Bertelsmann (Wö. d. dt. Spr. v. Be.) wird „Gedanke“ an erster Stelle definiert als „etwas, das gedacht wird oder worden ist, Inhalt, Vorgang, Ergebnis des Denkens, Einfall, Idee“.
Alles ist ein Schrei, ein Schrei der Ohnmacht.
Synonyme für Ohnmacht sind nach dem Duden unter anderem „Einflusslosigkeit, Machtlosigkeit, Schwäche, Unfähigkeit, Unvermögen“.
Lass Bilder kommen!
Zu verstehen im Sinne von: Drücke dich in Bildern aus!
Sie betäuben mich. Ich möchte das Leben in die Hand nehmen und es dauernd bewegen, einmal hierhin, einmal dorthin. Die Kinder tun es ähnlich. Sie schaufeln den Sand und sie klettern auf den Baum. Sie kriechen in Schlupfwinkel und sind ganz erfüllt. Sie träumen von der Kraft ihres Lebens. Und wir? – Es ist ein wilder Schrei, der sich selbst erstickt.
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „ersticken“ an erster Stelle die Bedeutung von „aus Mangel an Sauerstoff, an Luft sterben“. Ein Schrei ist, physikalisch gesehen, geformte Luft in Bewegung. – „… Von jeher ist nun die Luft als das Medium des Geistes empfunden worden …“ (Ernst Aeppli). An einen materieunabhängigen Geist aber glaubte ich damals nicht, sodass der Schrei aus Mangel an Geist (Luft) ersticken musste.
Du musst beten, du darfst nicht schreien! Bewundere deine Welt, spüre sie auf, beschreibe das! Das musst du tun, nicht aufsässig sein!
Ich höre dich, und ich höre den Fluch meiner Seele.
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. wird „Seele“ an erster Stelle definiert als „das Innere des Menschen, das Denken, Fühlen und Empfinden“.
Was treibt den Keil in die Harmonie? Wie kommen Fluch und Andacht zusammen? Rätselhaft, wie alles geht. Aber es geht.
Nämlich im Rahmen dieses inspirierten Dialogs, den ich aber damals als solchen nicht erkannte.
Spiralen dreht mein Herz, tönende Spiralen.
„Das Bild der Spirale zeigt im Traum psychische Dynamik. Es gehört zu den positivsten Signalen. Nach Phasen eines seelischen, geistigen oder sonstigen Stillstandes in der Entwicklung zeigt sie stets einen Fortschritt an.“ (Günter Harnisch). – „Das Herz ist das Symbol für körperliche Lebensenergie, aber auch für Liebe, für Gefühlsfähigkeit. Nach der Symbolik des Mittelalters war das Herz das Bild der Sonne im Menschen. Auch dieses Bild weist deutlich auf die Bedeutung dieses Organs für die Versorgung mit Lebensenergie hin …“ (Günter Harnisch)
Es ist spät, drei Fenster werden geschlossen.
Ich folge jetzt der obigen Aufforderung „Lass Bilder kommen!“ – „Drei ist die Zahl des Geistes …“ (Heinrich Elijah Benedikt in „Die Kabbala“). – Zu „Fenster“ schreibt „Der Traumdeuter.ch“ unter anderem: „
Psychologisch:
Der Träumende nimmt nicht direkt am Geschehen des Lebens teil, er befindet sich eher in der Rolle des Beobachters …“
Blut füllt die Straßen,
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „Blut“ an fünfter Stelle (poetisch) die Bedeutung von „Mensch“, zum Beispiel: „so ein junges Blut“. – „Blut symbolisiert Lebenskraft, Liebe und Leidenschaft …“ (Günter Harnisch)
tönendes Blut,
Nämlich mit seiner Musik.
wild in der Bewegung.
Nämlich beim Tanz.
Es hat kein Zuhause!
Aber die Farbe der Kirschen.
„Die Kirsche gilt vielfach volkstümlich als Symbol der Lippen und als Zeichen der Liebe. So weist sie auch im Traum auf den Gefühlsbereich und auf Liebesbeziehungen hin.“ (Günter Harnisch)
Und schleimig scheinen manche Straßen im Blut.
Im Sinne von: Und manche sind sexuell erregt.
Sieh, kleiner Junge, den Mond auf dem Berg!
Eine Stimme von einer niederen geistigen Ebene, eine Stimme von „unten“. – „ Der Mond hat im Allgemeinen weibliche Symbolbedeutung. Er stellt seit alters her die kosmische Entsprechung der obersten weiblichen Gottheit dar. In vielen Sprachen ist er dem weiblichen Geschlecht zugeordnet (z. B. la lune im Französischen). Bekannt ist seine Beziehung zu Stimmungen und dem Monatszyklus der Frau.“ (Günter Harnisch). – „Wer auf dem Gipfel eines Berges steht, hat einen Überblick über die Umgebung. Tempel, Kirchen und Burgen baute man früher auf Bergen. Diese Lage hob die besondere Bedeutung der Gebäude hervor ...“ (Günter Harnisch). – Zu „Berg“ heißt es bei Georg Fink unter anderem: „Er deutet auf Probleme hin, die vor uns aufragen ...“
Er kommt herab. Bleibe stehen! Begrüße den Mond! Sieh, kleiner Junge, er spielt in den Wellen, spielt im Blut!
Mit „Wellen“ sind die Wellen des Meeres, des Wassers gemeint. Und zu Wasser schreibt Günter Harnisch unter an derem: „Das Wasser symbolisiert im Traum unbewusste seelische Energie …“
Spiele mit ihm, einen Augenblick lang! –
Synonyme für Augenblick sind nach dem Duden unter anderem „Weilchen, Weile“.
Ja, er hat Augen, der Mond!
„Im Volksmund bezeichnet man die Augen als den Spiegel der Seele. Das Auge hat im Traum die Symbolbedeutung eines Bewusstseinsorgans ...“ (Günter Harnisch)
Warum fragst du das? Ob sie dich lieben? Einen Augenblick lang, wenn du atmest,
„Das Ein- und Ausatmen bedeutet Anspannung und Entspannung. Es veranschaulicht auf diese Weise Lebensenergie. In der Traumsprache weist freier Atem auf unbehinderte Entfaltung der Energie und auf das Gleichgewicht der seelischen und körperlichen Kräfte hin ...“ (Günter Harnisch)
wenn du an ihn denkst!
Große schwarze Augen.
„Schwarz ist im Traum das Signal für einen seelischen Stillstand, auch für Trauer und Tod …“ (Günter Harnisch)
Sein Gesicht ist weiß.
„Der Ausdruck des Gesichts kann seelische Befindlichkeiten widerspiegeln ...“ – Synonyme für „weiß“ sind nach dem Duden unter anderem „blass, bleich, blutleer, fahl“.
Ich meine, es ist etwas schief, als ob der Kopf schief auf den Schultern säße.
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „Kopf“ an neunter Stelle (im übertragenen Sinn) die Bedeutung von „Denken, Denkkraft, Aufmerksamkeit, Gedächtnis“. – Im gleichen Wörterbuch hat „schultern“ an zweiter Stelle (im übertragenen Sinn) die Bedeutung von „bewältigen“ zum Beispiel „eine Aufgabe schultern“.
Kleiner Junge, siehst du, wie dein Blut in der großen Flut strömt?
Zu „Flut“ heißt es bei Günter Harnisch: „Dieses Traumsymbol ist entweder im Sinne von Überschwemmung aufzufassen, oder es hat die Bedeutung der Flut im Sinne des Gezeitenwechsels. Das Ansteigen des Meeresspiegels weist auf seelische Anspannung und emotionale Erregung hin. Zunehmende Begeisterung und erwachende Leidenschaft können sich in diesem Bild ausdrücken. Da es sich um einen naturgesetzlichen Gezeitenrhythmus handelt, ist die ansteigende Anspannung nur vorübergehender Art. Ihr folgt eine Phase der Entspannung, der Ruhe, der Erholung und der Sammlung neuer Kraft.“
Weine nicht! Der Mond ist zu dir gekommen und nimmt dich in seinen silbernen Mantel.
„Das Silber galt im Altertum als Botschaft der Mondgottheit. Seine Farbe gleicht der des Mondlichts ...“ (Günter Harnisch). – „Der Mantel als Traumsymbol hat Schutzfunktion ...“ (Günter Harnisch)
Engel sind deine Gefährten.
Diese Aussage stimmt in jedem Fall, da es Engel des Lichtes und Engel der Finsternis gibt.
Wie dein Herz schlägt, nimmt es der Augenblick!
Wieder die erste Stimme. – Synonyme für „wie“ sind nach dem Duden unter anderem „auf welche Weise, in welcher Form, in welchem Grade“.
Reiße dich los! Lass dich nicht fassen! Sie wollen dich, der Glanz blendet dich! Schick sie zurück! Dann schau!
Weite Fläche mit Mond und Farbe, Sekunden und Lügen.
In meinen inspirierten Tagebuchtexten symbolisiert die „Fläche“ meist einen Lebensbereich bzw. unser irdisches Betätigungsfeld. Dementsprechend steht „weite Fläche“ im Textzusammenhang hier für einen langen Lebensabschnitt. – Mit „Farbe“ wird Bezug genommen auf die oben erwähnten Farben. – Die „Sekunden“ symbolisieren an dieser Textstelle sicherlich die jeweils nur ganz kurz dauernden sexuellen Höhepunkte. – Synonyme für Lüge sind nach dem Duden unter anderem „Lügengeschichte, Unwahrheit, Flunkerei, Schwindel“.
Sie haben die Fenster geschlossen, weil die Zeit vorgerückt ist. Sie lieben alle das Frühjahr und den Schnee. Sie sagen, der Wind treibt uns das Wasser herein. Und meinen Blut, und meinen Wind.
„Etwas oder jemanden meinen“ bedeutet nach dem Wö. d. dt. Spr. v. Be. „von etwas oder jemandem sprechen“.
Die Straße ist ja abgebrochen.
„Straßen oder Wege erscheinen im Traum als Symbole des Lebenswegs ...“ (Günter Harnisch)
Die Zahlen blieben stehen.
Mit einem Bezug zur obigen Textstelle „Er kommt herab. Bleibe stehen!“ – „Zahlen“ stehen in meinen inspirierten Tagebuchtexten meist für uns Menschen, aber auch für andere Wesen und Dinge im Dasein. Infolge meiner damaligen materialistischen Weltanschauung sprach ich allen eine geistige Existenz ab und wertete sie nur als Stückgut, das ja gezählt wird. – Synonyme für „stehen bleiben“ sind nach dem Duden unter anderem „verweilen, nicht vorwärtskommen, nicht weiterkommen“.
Sie ragen aus der Flut.
Bezüglich der symbolischen Bedeutung von „Flut“ siehe oben.
Hier sehe ich mir gegenüber die Zwölf.
„Bei den alten Babyloniern galt die Zwölf als heilige Zahl. In der Traumsprache ist sie ein Ganzheitssymbol ...“ (Günter Harnisch). – „Die Letzte in der Reihe der Zahlen, die wir hier betrachten, ist die Zwölf. Sie baut sich auf aus der Eins, dem Ewigen, sowie aus der Zwei, seinem Schleier. Zusammen manifestieren sie das Dreieck. Schon rein algebraisch ist sie Ausdruck und Symbol höchster Ordnung und Symmetrie. Desgleichen ist sie auch Sinnbild der Ordnung von Raum und Zeit im großen Buche der Natur …“ (Heinrich Elijah Benedikt in „Die Kabbala“)
Sie schrieb mir neulich einen herzlichen Brief
Nämlich im Rahmen der Inspiration bzw. meines automatischen Schreibens. – Ein Synonym für „herzlich“ ist nach dem Duden unter anderem „von Herzen kommend“. Bezüglich der symbolischen Bedeutung von „Herz“ siehe oben. – Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. wird „Brief“ an erster Stelle definiert als „schriftliche Mitteilung“.
und fragte nach meinem kleinen Jungen.
Oben im Text werde ich mit „kleiner Junge“ angeredet. – „Nach jemandem oder etwas fragen“ bedeutet nach dem Wö. d. dt. Spr. v. Be. „sich nach jemandem oder etwas erkundigen, jemanden sprechen wollen, Auskunft über jemanden oder etwas haben wollen“.
Die Menschen meinen, ein Sturm komme auf.
Nämlich in ihrem Sprachgebrauch. Bezüglich der symbolischen Bedeutung von Wind bzw. Sturm heißt es bei Günter Harnisch unter anderem: „… Wie in der Wirklichkeit so ist der Wind auch im Traum ein Naturereignis: Erhebt er sich, dann wird etwas Besonderes geschehen. Oft ist der Wind Hinweis auf starke geistige Energien. [...] Wo eine starke geistige Bewegtheit einsetzt, dort teilt sie sich oft im Traum als herannahender Sturm mit …“
Ich sehe den Mond bei unserer Erde.
„Im Schoß der Erde liegt die Saat. Sie reift zu neuem Leben heran. Dementsprechend weist Erde als Traumsymbol meist auf Körperlichkeit, Fruchtbarkeit, Mütterlichkeit und Nähren hin. Wer tief in die Erde eindringt, gelangt in Bereiche der Vergangenheit, der Geschichte und des Todes. Wer aus der Erde aufsteigt, erwacht zu neuem Leben. Mit diesem Traumbild kann auch die Geschichte der eigenen Persönlichkeit gemeint sein. Wer sich zu tief in die Erde eingräbt, lebt nur noch seinen Erinnerungen. Er entfernt sich von der Wirklichkeit. Wer sich aus der Erde befreit, wird lebenstüchtig. Er erlebt eine körperliche oder geistige Wiedergeburt und gewinnt neue Lebensperspektiven ...“ (Günter Harnisch)
Weit ist er fort, auf dem Berg.
Bezüglich der Symbolbedeutung des Berges siehe oben.
Er liebt mich,
„Jemanden lieben“ hat im Wö. d. dt. Spr. v. Be. an erster Stelle die Bedeutung von „jemandem in Liebe zugetan sein, für jemanden Liebe empfinden“, zum Beispiel „seine Eltern, Kinder lieben“, und an zweiter Stelle von „für jemanden eine starke sinnliche, erotische Neigung empfinden“, zum Beispiel „einen Mann, eine Frau lieben“.
der ich ihn hasse. Runde Scheibe für mein Auge,
„Bei den Ägyptern und in Indien galt die Scheibe früher als Sonnenzeichen. Sie ist meist als Mandala und damit als Kraftzeichen zu verstehen.“ (Günter Harnisch)
dein Antlitz ist Lüge.
Denn er reflektiert nur das Licht von der Sonne. – Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. wird „Lüge“ definiert als „absichtlich falsche, unwahre Aussage“.
Du bist Lüge wie das Blut,
Bezüglich der symbolischen Bedeutung von Blut siehe oben. Übersetzt: Von deinem eigentlichen Wesen her bist du, wie das Blut, anders als wir annehmen
du bist mehr Lüge als die Lüge selbst. Der Maler nimmt dich auf den Pinsel und setzt dich in eine dunkle Fläche.
Nämlich in eine dunkle Himmelsfläche, in den Nachthimmel.
Dann nimmst du sie alle auf den Arm.
„Jemanden auf den Arm nehmen“ bedeutet nach dem Wö. d. dt. Spr. v. Be. (übertragen und umgangssprachlich) „jemanden foppen, veralbern“.
Du schmückst ihnen das Leben. Du schaust romantisch in die Nacht,
„Die Nacht stellt im Traum den gesamten Bereich des Unbewussten dar, der im Dunkeln liegt.“ (Günter Harnisch)
beinahe wie ein Mensch. Aber ich sehe Fetzen von dir, sehe dich zerrissen und wild bewegt,
Nämlich bei dem oben angekündigten Sturm.
wie das Blut dich trägt,
Zurückkommend auf obige Textstelle: „Sieh, kleiner Junge, er spielt in den Wellen, spielt im Blut!“
wie es Erde trägt,
Nämlich beim Hausbau und bei der Anlage eines Gartens.
wie es in die Häuser rinnt,
Nämlich bei der Gründung eines Hausstands.
wie seine Fläche Imaginationen spiegelt.
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. wird „Imagination“ definiert als „Einbildung, Einbildungskraft, anschauliches Denken“.
Blut und Mond, Erde und Mensch, hört ihr den kleinen Jungen weinen?
„Im Allgemeinen bedeutet Weinen im Traum eine Befreiung von seelischen Schmerzen und psychischem Druck, eine Entkrampfung. In seltenen Fällen weist Weinen auch auf starke Glücksgefühle hin. Die genaue Bedeutung ergibt sich aus dem Traumzusammenhang.“ (Günter Harnisch)
Hört ihr den Fluch im Gebet, die Lästerung?
Ziemlich am Anfang des vorliegenden Tagebucheintrags frage ich: „Ich höre dich und ich höre den Fluch meiner Seele. Was treibt den Keil in die Harmonie? Wie kommen Fluch und Andacht zusammen?“
Seht, er mordet sich selbst! Habt Zeit für ein liebes Lächeln!
Die Fahrt durch Frankreich war anstrengend. In drei Tagen bis Sete am Mittelmeer. Immer wieder Regen, der Himmel düster, nur manchmal Sonnenschein, kurze Augenblicke, um die Landschaft und das schon frühlingshafte Grün mit den Blumen ganz zu sehen. Am vierten Tag, gestern, bis hier. Das war ein Sonntag, wir fuhren mit offenem Verdeck. Man spürte die Sonne. Die Menschen hier sind schon anders. Das viele Licht hat ihnen die Haut gebräunt. Die Haare sind schwarz. In den Pyrenäen sahen wir kleine Menschen. Wir kannten sie nur vom Hörensagen. Überhaupt sind sie im Durchschnitt hier kleiner als bei uns.
Wir wollen uns heute einen Tag hier aufhalten. Nach dem Frühstück gehen wir zur Stadt, an den Stand und vielleicht spazieren in den umliegenden Bergen. Die Bewegung fehlt uns nach dem langen Sitzen im Auto.
So rund wie ein Apfel, den du rot siehst, oder wie Berge in rotem Licht. Verkaufe es gut! Es verkauft sich gut. So rund wie der Apfel, den deine Hände wiegen, den sie vergleichen. Alter Apfel. Jetzt besinne dich! Es gibt ja so viele Wege, den Augenblick zu erleben – wie Licht und Nacht und wie Dämmerung. Große Differenzen. Wenn du redest, zerstörst du alles, wenn du lachst, wird die Welt klein und wenn du weinst. Aber wenn du siehst, öffnet sie sich. Geh hin und beschreibe und beschreibe ganz genau und vergiss nichts! Alter Apfel, den du rund siehst, der dort liegt.
Abends
Ich habe dich gesehen. Deinen Namen weiß ich. Meine Hände möchten ihn schreiben. Meine zittrigen Hände. Voll Farbe, bunter, zarter Frühling. Geburt. Kennst du mich? Wie Nebel ladest du aus. Sicher hast du meinen Namen. Du trugst mich ja, als ich zur Welt kam. Die Sonne trägt die Erde, ach, ich trage die Sonne. Ich kenne die Sonne, ihre rote Wärme, ihre Erbarmungslosigkeit, ihre heilende Kraft. Sie hat einen Willen. Sieh, die Erde ist voll Grün und Blut, das sich vermischt? Wenn ich dich frage, welchen Namen du hast, sage ihn mir. Sonne und Mond stehen am Himmel. Da ist Unendlichkeit im Wort. Wo stehen sie? Ich wage es nicht mehr. Wolken wie Schatten hüllen die Erde wie Tuch. Freund, nichts sagendes Geschäft. Wo ist der Augenblick? Du atmest – und jetzt fühlst du. Die Hände gebunden – nein, eine Träne, ein Wort, eine Bewegung. Zirpen von Grillen. Kinder müssen ins Haus. Licht ist auf der Stadt. Meer versinkt in Grau, nur Ausschnitt im Land wie Himmel. Wolken gehen da herunter.
Aufgliederung des Textes
Die Fahrt durch Frankreich war anstrengend. In drei Tagen bis Sete am Mittelmeer. Immer wieder Regen, der Himmel düster, nur manchmal Sonnenschein – kurze Augenblicke, um die Landschaft und das schon frühlingshafte Grün mit den Blumen ganz zu sehen. Am vierten Tag, gestern, bis hierher. Das war ein Sonntag, wir fuhren mit offenem Verdeck, man spürte die Sonne.
Die Menschen hier sind schon anders. Das viele Licht hat ihnen die Haut gebräunt, die Haare sind schwarz. In den Pyrenäen sahen wir kleine Menschen. Wir kannten sie nur vom Hörensagen. Überhaupt sind sie im Durchschnitt hier kleiner als bei uns.