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In seinem dritten Lebensjahrzehnt, wo er Gott und die Welt kritisierte und anzweifelte, nahm der Autor im Rahmen seiner Tagebuchführung unbewusst Verbindung zu geistigen Welten auf. In Dialogen erfährt er seelischen Beistand, und es wird ihm, ohne dass er dieses Geschehen begreift, unter anderem der Vorgang der Inspiration erklärt. In den Gesprächen, in welchen auch niedere Geistwesen mit entsprechenden Absichten zu Wort kommen, bedient er sich oft der Traumsymbolsprache, die ihm damals noch völlig unbekannt war.
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Seitenzahl: 187
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Was ist das Schwerste von allem? Was dir das Leichteste dünket: Mit den Augen zu sehn, was vor den Augen dir liegt.
(Goethe)
Für
meine Kinder und alle, die auf der Suche sind nach dem Sinn ihres Lebens
In
Liebe zu Gott und seiner Schöpfung und mit Dank an alle, die an der Entstehung und Bearbeitung der vorliegenden Texte beteiligt waren
Vorwort
09.09.63 Furchtbarer Stern
11.09.63 Ohne zu zögern
13.09.63 Man könnte meinen
15.09.63 Ich heiße Franz
18.09.63 Einer Röhre gleich!
19.09.63 Mit den kleinen Stücken
20.09.63 Von dem, das
21.09.63 Und. So geht
04.10.63 Nicht einmal hastig
05.10.63 Umgekehrt ist es besser!
09.10.63 Weil ja das Wasser Das letzte Wort
14.10.63 Ich könnte mal Strahlen steigen herauf
18.10.63 Schöne rote Kreide
20.10.63 Vor meinen noch nicht
22.10.63 Bricht – oh, dieses
14.11.63 Ich weiß nicht
17.11.63 Vier Uhr morgens
26.11.63 Ich denke, sie redeten
27.11.63 Ein kranker Mensch
30.11.63 Ich denke mir eine Stunde
Quellenverzeichnis
Berichte über geistige Welten und ihre Verbindungen zu uns gibt es seit Jahrtausenden. Doch die Beschäftigung mit ihnen fällt dem wissenschaftsgläubigen Menschen in der heutigen Zeit sehr schwer. Aufgrund moderner Forschungsergebnisse glaubt er, die Existenz eines materieunabhängigen Geistes anzweifeln bzw. negieren zu dürfen, obwohl das Wissen um das Wesen der Materie mit ihren inneren und äußeren Grenzbereichen sowie die Kenntnis der Psyche einschließlich des Unbewussten noch fehlen. Damit wird die allgegenwärtige Kommunikation der Geistigen Welt mit uns bzw. mit unserem Unbewussten außer Acht gelassen, und als Folge davon wird auch nicht hinterfragt, aus welchen geistigen Bereichen unsere Gedanken und unsere daraus resultierenden Entscheidungen kommen.
Wie nachteilig diese Entwicklung für uns Menschen ist, wird in der Buchreihe „Analysen – Symbole, Inspirationen im Tagebuch eines Aufsässigen“ dargestellt. Über Inspirationen, die ich von 1957 bis 1966 empfing, aber als solche nicht erkannte, wird
das Wesen der Inspiration erklärt und damit auf die Existenz von geistigen Welten einschließlich der möglichen Verbindung zu ihnen hingewiesen
die Anwendung der Traumsymbolsprache, die mir damals noch völlig fremd war, demonstriert
auf die verhängnisvollen Auswirkungen des Materialismus aufmerksam gemacht
und im Rahmen einer Psychoanalyse mein eigenes Fehlverhalten und ein solches in unserer Gesellschaft aufgezeigt.
Schließlich werden sehr wichtige Fragen im Zusammenhang mit unserem Dasein, unserem Zusammenleben und mit dem Ausleben unserer Sexualität diskutiert
und aus den Texten geht auch hervor, dass unsere Hinwendung zum Himmel, vor allem in Zeiten seelischer Not, nicht unbeantwortet bleibt.
Zum Zeitpunkt der hier vorliegenden Tagebucheintragungen hatte ich infolge meiner damaligen Wissenschaftsgläubigkeit meinen Glauben an Gott und an die Existenz einer geistigen Welt weitgehend verloren. Ich empfand mich nur noch als ein reagierendes Wesen, das seinem Tod und der damit verbundenen Auflösung seiner Existenz entgegenlebte. Dieses bedrückte mich sehr. Gedanken, die auf Reaktionsabläufen im Gehirn beruhten, mochte ich nicht. Dennoch verspürte ich ein starkes Drängen in mir, zu schreiben. Ich kaufte mir ein Tagebuch. Wenn ich dann nach dem üblichen Eintrag von alltäglichen Geschehnissen mich schriftlich mit einem Problem auseinandersetzen wollte, wusste ich wegen meiner negativen Einstellung der Gedankentätigkeit gegenüber meist nicht, wie ich beginnen sollte. Ich war bereit, Worte zusammenhanglos aneinanderzufügen, um ein reflexhaftes Denken zu durchbrechen und dadurch zu neuen Vorstellungsinhalten zu kommen. Meist saß ich eine Zeit lang gedankenlos vor meinem Tagebuch und wartete auf einen Einfall, der sich dann auch bald einstellte, und zwar mit einem anschließenden Wortfluss, der eine gewisse Zeit andauerte und dann plötzlich wieder abbrach. Wort für Wort dieses Wortflusses schrieb ich ins Tagebuch, ohne zu verstehen, was ich schrieb. Es war oft chaotisch und ähnelte einer schizophrenen Ausdrucksweise. Aber hinterher war ich erleichtert und hatte ein deutliches Gefühl der Zufriedenheit. 1966, mit meinem Eintritt ins Berufsleben, beendete ich meine Tagebucheintragungen. Die Tagebücher bewahrte ich sorgfältig auf. In den 1990er Jahren dachte ich wiederholt daran, sie zu verbrennen, um nach meinem Tod bei meinen Kindern kein schlechtes bzw. falsches Bild von ihrem Vater zu hinterlassen.
Etwa 40 Jahre später, zu Beginn meines Ruhestandes, fiel mir bei einer Durchsicht der Tagebücher auf, dass die Texte stellenweise einen Dialogcharakter besaßen. Ich wurde neugierig und fand bei der Übertragung der Texte in den Computer schließlich heraus, dass es sich bei ihnen zumeist um verschlüsselte Dialoge mit meinem Unbewussten und mit der Geistigen Welt handelte, wobei ich, und zwar in der Zeit von 1957 bis 1966, ohne dass ich mir dessen bewusst war, als Schreibmedium, als eine lebendige Schreibmaschine fungierte. Die mir übermittelten Texte waren verschlüsselt, und zwar mit Hilfe von
Traumsymbolen (die ich damals noch nicht kannte)
Synonymen
mir oft nicht geläufigen Wortbedeutungen
Redewendungen bzw. Redensarten
Wortumstellungen im Satz und Satzfragmenten
stichwortartigen Hinweisen und
vereinzelten Wortneuschöpfungen.
Die für die Entschlüsselung der Tagebuchtexte notwendigen Traumsymbole fand ich zumeist in einem Traumlexikon, das zum Zeitpunkt der Tagebucheintragungen noch gar nicht existierte. Ich selbst beschäftigte mich mit der Traumsymbolsprache nach meiner Erinnerung erst 20 bis 30 Jahre später. Die in den Text passenden Synonyme stammen überwiegend aus dem Synonym-Wörterbuch des Duden. Nicht selten musste ich aber ihretwegen im Internet recherchieren. Bezüglich der mir nicht geläufigen Wortbedeutungen wurde ich zumeist im Wörterbuch der deutschen Sprache von Bertelsmann (Wö. d. dt. Spr. v. Be.) fündig. Letzteres wurde erst 2004 gedruckt.
Zu erwähnen ist noch, dass von der mit mir kommunizierenden Geistigen Welt mein Umgang mit den Tagebuchtexten, der zeitliche Ablauf ihrer Identifizierung, die Schwierigkeit ihrer Interpretation und ihre anschließende Veröffentlichung vorausgesagt wurden. Dieses und viele andere in den Texten gemachte und eingetroffene zeitliche Vorhersagen
beweisen in Verbindung mit den oben angeführten Fakten unwiderlegbar die Existenz eines materieunabhängigen Geistes.
Die in den Tagebüchern von mir selbst – bewusst oder unbewusst – vorgebrachte Kritik ist sehr oft ungerechtfertigt. Sie erinnert an das Verhalten eines kleinen Kindes, das aufgrund seiner Unwissenheit noch ungezogen und aufsässig ist und seiner Umgebung manch einen körperlichen und seelischen Schmerz zugefügt. Ich bitte deswegen meine Leser um Nachsicht bei der Lektüre, zumal die hier vorliegenden Texte, die meinerseits nicht für eine Veröffentlichung bestimmt waren, sozusagen unverändert aus meinen Tagebüchern übertragen wurden.
Die im Buch vorliegenden Tagebuchtexte werden an erster Stelle, abgesehen von geringfügigen Korrekturen, im Original wiedergegeben. An zweiter Stelle folgt ihre Differenzierung bzw. Aufgliederung und an dritter Stelle ihre Deutung. Bei der Aufgliederung wird unterschieden zwischen meinen wachbewussten Äußerungen und solchen meines Unbewussten und der Geistigen Welt. Die Texte wurden von mir viele Male überarbeitet. Trotzdem ist es möglich, dass einzelne Textstellen von mir noch nicht richtig verstanden bzw. gedeutet wurden und einer späteren Korrektur bedürfen.
Abschließend bedanke ich mich bei allen, die mir bei der Bearbeitung und Veröffentlichung meiner Tagebücher geholfen haben.
Anmerkung: Der Autorenname „Franz Haverkamp“ ist ein Pseudonym. Er wurde gewählt wegen seiner symbolischen Beziehung zu bestimmten Textstellen im Tagebuch.
9. September 1963
Furchtbarer Stern, der mir dauernd entrückt. Über die weiße Linie läuft er. Schsch, macht der Wind, wackelt der Strich. Ketzer. Unruhiger Stern. Nichtsnutz. Du rufst mich. Wie soll ich dich nennen? Ich bin das Fleisch. Am Abend Fleisch am Messer. Messer. Messer. Stern, der sich entfernt. Ich stehe an deinem Weg. Ich sage Bruder zu dir. Das verstehst du nicht.
Das Wasser kocht, das Meer kocht, die Wolken wollen nicht kommen. Sieh, die Wolken kommen mir nach. Und ich treibe sie zurück. Lieber Bruder, eine Hand, eine Hand muss her,
die hochgreifen kann. Sogar eine Klaue. Wie macht der Wind? Er hat große Ohren. Geht im Kreis herum. Meinen neuen Kreis durchläuft er. Die Steine fallen. Und es ärgert mich. Ach, mein Lieber. Punkt zu Punkt. Schaut es herunter. Licht in der weiten Wüste. Glänzende Nacht. Wie der leuchtende Pinsel der Idee. Langsam fluten sie. Aufgewirbelt geht es hinfort. Blumen grüßen meine Erinnerung. Ein Korb voller Blüten. Jetzt in dem Tag an mein Herz. Gedanken, Handeln, Worte, Grüße. Zu einer Komposition der größten Allmacht.
Einst hatte ich einen Himmel. Heute habe ich mich verloren. Wie kleine Hunde laufen mir die Augen, neugierig, auf der Suche nach etwas Freßbarem. Zu dem Tag, seht mein Fleisch, exartikuliert mein Verstand. Der normalen Fesseln entledigt, geht es wild, geht es ungeordnet, unerklärbar – oder? – durch die Zeit.
Der Stern schaut zu. Heute noch mein Bruder – morgen? Wer weiß, wohin mich die Zukunft treibt. Ich halte ihn nicht. Ich will es nicht. Aber verstehen möchte ich. Nur dies: das Gesetz kennen und es beachten und die Macht ehren.
Aufgliederung des Textes
Furchtbarer Stern, der mir dauernd entrückt. Über die weiße Linie läuft er.
„Schsch!“,
macht der Wind, wackelt der Strich,
„Ketzer! Unruhiger Stern!“
Nichtsnutz, du rufst mich!
Wie soll ich dich nennen?
Ich bin das Fleisch! Am Abend Fleisch am Messer!
Messer?
Messer!
Stern, der sich entfernt, ich stehe an deinem Weg. Ich sage Bruder zu dir.
Das verstehst du nicht!
Das Wasser kocht, das Meer kocht. Die Wolken wollen nicht kommen.
Sieh, die Wolken kommen mir nach! Und ich treibe sie zurück!
Lieber Bruder, eine Hand, eine Hand muss her, die hochgreifen kann!
„Sogar eine Klaue?!“
Wie macht der Wind? Er hat große Ohren. Geht im Kreis herum. Meinen neuen Kreis durchläuft er. Die Steine fallen. Und es ärgert mich.
Ach, mein Lieber. Punkt zu Punkt schaut es herunter! Licht in der weiten Wüste, glänzende Nacht!
Wie der leuchtende Pinsel der Idee. Langsam fluten sie.
Aufgewirbelt geht es hinfort. Blumen grüßen – meine Erinnerung: ein Korb voller Blüten – jetzt in den Tag, an mein Herz, – Gedanken, Handeln, Worte, Grüße, zu einer Komposition der größten Allmacht.
Einst hatte ich einen Himmel, heute habe ich mich verloren. Wie kleine Hunde laufen mir die Augen, neugierig, auf der Suche nach etwas Fressbarem. Zu dem Tag, seht mein Fleisch, exartikuliert mein Verstand. Der normalen Fesseln entledigt geht es wild, geht es ungeordnet, unerklärbar ...
Oder?
... durch die Zeit. Der Stern schaut zu – heute noch mein Bruder – morgen? – Wer weiß, wohin mich die Zukunft treibt. Ich halte ihn nicht. Ich will es nicht. Aber verstehen möchte ich nur dies: das Gesetz kennen und es beachten und die Macht ehren.
Deutung
Tagebucheintrag inspiriert.
Furchtbarer Stern, der mir dauernd entrückt.
Im Wörterbuch der deutschen Sprache von Bertelsmann (Wö. d. dt. Spr. v. Be.) hat „furchtbar“ an erster Stelle die Bedeutung von „so beschaffen, dass man sich davor fürchten muss“ und an dritter Stelle von „sehr unangenehm, schrecklich“. – Ein Synonym für „entrücken“ ist nach Woxikon unter anderem „entgleiten“. Um welchen „Stern“ es sich handelt, wird weiter unten im Text erklärt.
Über die weiße Linie läuft er.
In Verbindung mit den Angaben weiter unten im Text ist hier die weiße Linie eines Kreises gemeint. Und zu Kreis schreibt Günter Harnisch: „Der Kreis ist, wie auch der Ring, ein Ganzheitssymbol. Ihm wurde in alter Zeit in den Märchen und Mythen die Kraft eines Schutz- und Abwehrzaubers zugeschrieben. Alles, was sich im Traum in dem Kreis abspielt, hat besondere Bedeutung. Allgemein signalisiert der Kreis im Traum eine Konzentration psychischer Energie.“
„Schsch!“,
„Sch“ ist nach dem Duden unter anderem ein „Ausruf, mit dem man jemanden, ein Tier verscheucht“.
macht der Wind,
Zu Wind heißt es bei Günter Harnisch unter anderem: „... Oft ist der Wind Hinweis auf starke geistige Energien ...“ – In meinen inspirierten Tagebuchtexten symbolisiert der Wind meist den Gedankenaustausch im Rahmen einer Inspiration bzw. des automatischen Schreibens.
wackelt der Strich,
Nämlich beim (automatischen) Schreiben, bei der Niederschrift des Inspirierten.
„Ketzer! Unruhiger Stern!“
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „Ketzer“ an erster Stelle die Bedeutung von „jemand, der vom Glauben der Kirche abweicht“. – Synonyme für Ketzer sind nach dem Duden unter anderem „Abtrünniger, Abweichler, Dissident Oppo nent“. – Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „unruhig“ an erster Stelle die Bedeutung von „voller Unruhe, von Lärm und ständiger Bewegung erfüllt“ und an zweiter Stelle von „voll innerer Unruhe, nie ruhig bleiben könnend“.
Nichtsnutz, du rufst mich!
Der Ketzer, der unruhige Stern meldet sich zu Wort. Mit „Nichtsnutz“ bin ich gemeint.
Wie soll ich dich nennen?
Ich bin das Fleisch!
„Dieses Symbol bezieht sich fast immer auf körperliche, meist sexuelle Energien und Bedürfnisse. Rohes Fleisch veranschaulicht Körperkraft, Potenz und Leidenschaft oder den Wunsch nach diesen Eigenschaften ...“ (Günter Harnisch)
Am Abend Fleisch am Messer!
Messer?
Messer!
„... Nach Freud hat das Messer wie alles, mit dem man schneiden oder stechen kann, phallisch-sexuelle Bedeutung. Wer also im Traum ein solches Schneidewerkzeug nur sieht, will sich hemmungslos ins Triebleben stürzen ...“ (Georg Fink)
Stern, der sich entfernt,
Also ein Stern, der sich vom Himmel entfernt, d.h. ein fallender Stern.
ich stehe an deinem Weg.
„Straßen oder Wege erscheinen im Traum als Symbole des Lebenswegs ...“ (Günter Harnisch)
Ich sage Bruder zu dir.
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. wird „Bruder“ an erster Stelle definiert als „männliche Person, die von denselben Eltern abstammt (wie jemand)“. – „Im Grunde spiegeln alle im Traum auftretenden Personen bestimmte Seiten der Persönlichkeit des Träumenden wider. Fremde Menschen verkörpern dabei Charakterzüge, die dem Träumenden an sich selbst wenig vertraut sind, die er verdrängt. Verwandte und Freunde deuten auf Eigenschaften, die ihm gut bekannt sind ...“ (Günter Harnisch)
Das verstehst du nicht!
Das Wasser kocht, das Meer kocht.
Wohl (übertrieben) als Folge der Klimaerwärmung.
Die Wolken wollen nicht kommen.
Nämlich in Gegenden der Erde, wo es immer weniger regnet.
Sieh, die Wolken kommen mir nach! Und ich treibe sie zurück!
Nämlich im Rahmen von Manipulationen des Wetters.
Lieber Bruder, eine Hand, eine Hand muss her, die hochgreifen kann!
Mit „Lieber Bruder“ spreche ich, mir damals aber nicht bewusst, meinen ersten Gesprächspartner an. – „Die Hand ist das körperliche Instrument des menschlichen Handelns. Dementspre chend sind alle Träume zu deuten, in denen die Hand eine Rolle spielt ...“ (Günter Harnisch)
„Sogar eine Klaue?!“
Zu beziehen auf: „Sieh, die Wolken kommen mir nach! Und ich treibe sie zurück!“
Wie macht der Wind?
Zu beziehen auf: „Sogar eine Klaue?!“ – Bezüglich der symbolischen Bedeutung von „Wind“ siehe oben.
Er hat große Ohren.
„Große Ohren haben“ bedeutet nach dem Redensarten-Index „an Informationen kommen“.
Geht im Kreis herum. Meinen neuen Kreis durchläuft er.
Nämlich meinen aktuellen „Kreis“. Bezüglich der symbolischen Bedeutung des Kreises siehe oben.– „Etwas oder jemanden durchlaufen“ bedeutet nach dem Wö. d. dt. Spr. v. Be. „durch etwas oder jemanden hindurchgehen“, zum Beispiel: „ein Stromstoß durchläuft einen Körper“. – Synonyme für „durchlaufen“ sind nach dem Duden unter anderem „durchdringen, durchströmen“.
Die Steine fallen.
Wohl bezugnehmend auf „Mit Gepolter fallen die Steine in die Tiefe“ am Ende meines Tagebucheintrags vom 6. September. – In meinen inspirierten Tagebuchtexten vergleiche ich uns Menschen bzw. werden wir Menschen des Öfteren mit Steinen verglichen, die ja wie wir körperlich aus Materie bestehen und die dazu im übertragenen Sinn Aspekte unseres seelisch-geistigen Verhaltens darstellen. So heißt es im Traumlexikon von Günter Harnisch zu „Stein“ bzw. Fels unter anderem: „Schroffes Gestein, Felsgeröll und Klippen symbolisieren körperliche und geistig-seelische Festigkeit und Stärke, aber auch Härte, Kälte und Egoismus ...“
Und es ärgert mich.
Ach, mein Lieber. Punkt zu Punkt schaut es herunter!
Gemeint sind die Sterne.
Licht in der weiten Wüste,
• Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „Licht“ an erster Stelle die Bedeutung von „etwas, das Helligkeit verbreitet“. – „Licht ist Symbol für Bewusstsein, Verstand, Erkenntnisvermögen, geistige und gefühlsmäßige Klarheit, Ausgeglichenheit und Lebenskraft, Hoffnung und Freude am Leben. Das Licht beseitigt Unwissenheit und Zweifel. Was im Licht liegt, kann man erkennen und begreifen. Man braucht es nicht zu fürchten. In diesem Sinne verkörpert das Licht als Traumsymbol den schöpferischen Geist, der Unwissenheit und Zweifel überwindet …“ (Günter Harnisch). – „Im Allgemeinen signalisiert das Traumbewusstsein mit dem Bild der Wüste die Gefahr seelischer Vereinsamung und eines seelischgeistigen Stillstands ...“ (Günter Harnisch)
glänzende Nacht!
„Die Nacht stellt im Traum den gesamten Bereich des Unbewussten dar, der im Dunkeln liegt.“ (Günter Harnisch)
Wie der leuchtende Pinsel der Idee.
Bezugnehmend auf „Punkt zu Punkt schaut es herunter!“ – Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „Pinsel“ an erster Stelle die Bedeutung von „Gerät aus (an einem Stiel befestigten) Haaren oder Borsten zum Auftragen von Farbe“. – Im gleichen Wörterbuch wird „Idee“ an erster Stelle definiert als „(in der Philosophie Platons) Urform, Urbild“.
Langsam fluten sie.
Nämlich die Punkte, die Sterne mit ihrem Licht. – Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „fluten“ an erster Stelle die Bedeutung von „in großer Menge strömen“.
Aufgewirbelt geht es hinfort.
Im Textzusammenhang zu ergänzen zu: Vom Wind (siehe oben) aufgewirbelt geht es hinfort. – Nach dem Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „aufwirbeln“ die Bedeu tung von „in die Höhe wirbeln“, zum Beispiel „der Wind wirbelt Sand, Staub, Blätter von der Straße auf“. – Nach dem Duden bedeutet „hinfort“ (gehoben und veraltend) „in Zukunft“.
Blumen grüßen – meine Erinnerung: ein Korb voller Blüten –
„Blumen und Blüten sind allgemein als Symbolbilder für den Gefühlsbereich zu verstehen …“ (Günter Harnisch)
jetzt in den Tag,
jetzt in meinen irdischen Tag hinein
an mein Herz. –
an mein Herz gerichtet. – Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „Herz“ an zweiter Stelle (im übertragenen Sinn) die Bedeutung von „Sitz der Seele und der Gefühle“. – „Das Herz ist das Symbol für körperliche Lebensenergie, aber auch für Liebe, für Gefühlsfähigkeit. Nach der Symbolik des Mittelalters war das Herz das Bild der Sonne im Menschen. Auch dieses Bild weist deutlich auf die Bedeutung dieses Organs für die Versorgung mit Lebensenergie hin ...“ (Günter Harnisch)
Gedanken, Handeln, Worte, Grüße,
Nämlich im vorstehenden Text
zu einer Komposition der größten Allmacht.
zu einer Komposition (seitens) der größten Allmacht. – Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „Komposition“ an erster Stelle die Bedeutung von „Zusammensetzung, Anordnung“ und an zweiter Stelle von „Aufbau (eines Bildes, eines literarischen Werkes)“.
Einst hatte ich einen Himmel,
Im Wö. d. dt. Spr. v. Be. hat „Himmel“ an zweiter Stelle die Bedeutung von „Aufenthalt Gottes oder der Götter sowie (nach christlicher Lehre) der Seligen“ und als „Paradies“. – „Im Traum bedeutet der Himmel das Reich des Geistes, des hohen Gedankenfluges und den Ort, aus dem schöpferische Einfälle stammen …“ (Günter Harnisch)
heute habe ich mich verloren.
Synonyme für „sich verlieren“ sind nach dem Duden unter anderem „sich verirren, sich verlaufen“.
Wie kleine Hunde laufen mir die Augen, neugierig, auf der Suche nach etwas Fressbarem. Zu dem Tag,
Zu dieser Zeit
seht mein Fleisch,
An die Leser gerichtet, und zwar hinweisend auf obige Textstelle: „Ich bin das Fleisch! Am Abend Fleisch am Messer!“
exartikuliert mein Verstand. Der normalen Fesseln entledigt geht es wild, geht es ungeordnet, unerklärbar ...
Oder?
... durch die Zeit. Der Stern schaut zu – heute noch mein Bruder –
Zurückkommend auf obige Textstelle: „Stern, der sich entfernt, ich stehe an deinem Weg. Ich sage Bruder zu dir.“
morgen? – Wer weiß, wohin mich die Zukunft treibt. Ich halte ihn nicht. Ich will es nicht. Aber verstehen möchte ich nur dies: das Gesetz kennen und es beachten und die Macht ehren.
11. September 1963
Ohne zu zögern stehe ich vor meinem Schatten. Ihn treibt, ihn treibt das Sich-Entfernende, die Pulsader der Welt. Mit meinem Schatten bin ich nicht gemein. Oh, komm! Der Ruf an die Substanz. Der Lehrer holt aus und trampelt wütend seinem Zögling in den Hintern. Fronten. Wie Feuer und Teuer. Kleine Welt, große Welt. Die Bahn geht schräg hinauf. Es ist nicht alles konfus. Ohne Sinn gewürfelt. Nein, im Chaos ist die gleiche Ordnung wie im Kristall. Der Lehrer steht auf der schiefen Ebene, die ich doch gar nicht wünsche. Steht er darauf und trampelt, dann weint er. Wo ist Ferdinand? Er hält uns zusammen. Der Weg ist weit. Die Zeit, finsterer Gesell. Ich atme gegen deinen Verstand. Begreife, dass es keine Zeit gibt. Allgegenwärtig sei dieser Gedanke. Uns hat sie genarrt. Kein Schild sperrte den Weg. Das Pflaster war gut, man ging leicht darüber. Dann war der Weg zu Ende, zwar erst nach vielen Schritten oder gar nach einer weiten Reise mit vielen Freuden und Vergnügen und so viel Unterhaltung, aber endlich war da eine Barriere.
In seinem Kopf ist Sehnsucht. Die Heimat ruft. Bilder gaukeln herum.
Die Zeit ist tot. Ich schreie es mit meiner ganzen Kraft. An mir ist kein Anfang und ist kein Ende.
Aufgliederung des Textes
Ohne zu zögern stehe ich vor meinem Schatten. Ihn treibt, ihn treibt das Sich-Entfernende, die Pulsader der Welt. Mit meinem Schatten bin ich nicht gemein.
Oh, komm!
Der Ruf an die Substanz. – Der Lehrer holt aus und trampelt wütend seinem Zögling in den Hintern. – Fronten, wie Feuer und teuer!
Kleine Welt, große Welt! Die Bahn geht schräg hinauf!
Es ist nicht alles konfus, ohne Sinn, gewürfelt?
Nein, im Chaos ist die gleiche Ordnung wie im Kristall!
Der Lehrer steht auf der schiefen Ebene, die ich doch gar nicht wünsche?
Steht er darauf und trampelt, dann weint er!
Wo ist Ferdinand? Er hält uns zusammen. Der Weg ist weit, die Zeit finsterer Gesell. Ich atme gegen deinen Verstand.
Begreife, dass es keine Zeit gibt! Allgegenwärtig sei dieser Gedanke!
Uns hat sie genarrt. Kein Schild sperrte den Weg. Das Pflaster war gut, man ging leicht darüber. Dann war der Weg zu Ende, zwar erst nach vielen Schritten oder gar nach einer weiten Reise mit vielen Freuden und Vergnügungen und so viel Unterhaltung, aber endlich war da eine Barriere. In seinem Kopf ist Sehnsucht...
Die Heimat ruft!
... Bilder gaukeln herum. Die Zeit ist tot! Ich schreie es mit meiner ganzen Kraft. An mir ist kein Anfang und ist kein Ende!
Deutung
Tagebucheintrag inspiriert.
Ohne zu zögern stehe ich vor meinem Schatten.
Nämlich wenn ich mich der Sonne zugewandt habe. – Im Wörterbuch der deutschen Sprache von Bertelsmann (Wö. d. dt. Spr. v. Be.) hat „Schatten“ an dritter Stelle die Bedeutung von „dunkler Fleck, dunkle Erscheinung“.
Ihn treibt, ihn treibt das Sich-Entfernende,