Das Blut des Vaters - Maurice Lambert - E-Book

Das Blut des Vaters E-Book

Maurice Lambert

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Beschreibung

Die junge Studentin Raija wurde von dem Vampir Alois in ein vergangenes Jahrhundert geholt. Akribisch bildete er sie zur Vampirin aus. Ihre Aufgabe ist, zurück in ihrer Zeit eine neue Generation an Vampire aufzubauen. Raija zur Seite gab Alois die sehr junge Aellin. Heute scheucht Aellin einen reifen Mann durch halb Bamberg. In einer engen Gasse stellt sie ihn. Nackt, zierlich und mit mädchenhaften Zöpfen. Doch ihre Kraft und ihr Wille sprechen eine andere Sprache. Dass sie sich mit dem Mann nur amüsiert, grenzt an ein Wunder. Einen Abend später ist sie mit Raija bei ihrer Kommilitonin Mara. Zu dritt lümmeln sie auf dem Bett herum und jagen virtuell unzähligen Monstern hinterher. Plötzlich schleicht sich der Gast von Maras Mutter ins Zimmer. Es dauert nicht lange, da hat er der schönen und knackigen Mara die Jogginghose ausgezogen. Aellin indes löst ihre Zöpfe, um ihr Gesicht hinter den Haaren zu verstecken. Denn der Mann kommt ihr bekannt vor. Minuten später sind die vier in eine heißblütige Orgie verfallen; im wahrsten Sinne des Wortes. Jede geifert nach der Liebe und den erotischen Zonen der anderen. Einige gieren nach etwas mehr. Werden der fremde Mann und Mara das leidenschaftliche Treiben überleben? Die Geschichte besticht durch eine Reihe an expliziten Schilderungen erotischer Szenen, mitfühlende Reflexionen der Vampirin Raija sowie ein wenig Blutrausch. Für Personen unter 18 Jahren ist das Buch nicht geeignet.

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Seitenzahl: 47

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Maurice Lambert

Das Blut des Vaters

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Das Blut des Vaters

Weitere Werke des Autors

Leseprobe aus „Die Brut zu Bamberg“

Impressum neobooks

Das Blut des Vaters

Bamberg. Ende Januar 2019.

Die eisige Luft des Winters schneidet Felix Gernbart tief in die Lunge. Ein trockener Husten entfährt seiner Kehle. Er macht ihm die Unvollkommenheit und Zerbrechlichkeit der menschlichen Natur bewusst. Hier unten auf der Aussichtsterrasse der Unteren Brücke. Ganz nah am Hochzeitshaus, des von einem Sandsteinstier bewachten Alten Schlachthofes sowie im Schatten des Alten Rathauses.

Neben ihm rauschen die Stromschnellen der Regnitz. Gespenstig schimmern ihre Gischtkämme in der schwarzen Nacht. Wo das Licht der Laternen nicht hinfällt, scheint sich die Wasseroberfläche mit der Finsternis des Himmels zu verschmelzen. Gerade heute ist die Nacht besonders düster. Die tiefhängenden Wolken scheinen nach dem Mann ausgreifen zu wollen. Jeden Moment wähnt Felix Gernbart, eine Hand würde aus dem Schwarz auftauchen, ihn in den Nacken packen und in das All ziehen. Jene grenzenlose, lebensfeindliche Welt. Absolute Kälte, ohne Sauerstoff – kein Domizil für Organismen jeglicher Colour.

Bei diesen Gedanken stellen sich seine Nackenhaare auf. Instinktiv zieht er sich seinen Schal über Mund und Nase. Heftig ruckt er mit dem Kopf. Schnee fällt aus seinem Haar. Mit ihm die brutalen Bilder des Todes, die sich in sein Hirn schmuggeln wollen. Hätte er nur gelernt, auf seine Intuition zu hören, hätte er erkannt, dass das Grauen nicht von der vermeintlichen Wolkenhand herrührt, sondern von dem Wesen, das über den Wolken seine Kreise zieht. Hungrig bis ins Mark und tausendmal treffsicherer als eine Killerdrohne. Mitnichten ist der Äther unbevölkert.

Der mittelgroße Mann mit dem Dreitagebart sowie dem fülligen, schwarzen Haar, das er links gescheitelt hat und welches ihm bis über die Ohren fällt, schaut gedankenverloren auf den großen Bronzeplastik des Centurione I von Igor Mitoraj. Der Kopf eines jungen Mannes. Ernst und nachdenklich. Jedoch fehlen ihm Stirn, Hinterkopf und Augen. Eine Deformation der Wahrnehmung und des Urteilvermögens. Das Rechenzentrum fehlt.

Felix Gernbart erkennt in diesen Sekunden nicht, wie ähnlich er der Statue ist. Er kneift seine dunkelbraunen Augen zusammen und macht kehrt. Runter zum Fußweg am Alten Kanal.

Der Schneefall ist stärker geworden. Die feinen Kristalle prickeln auf seinen Wangenknochen und seiner Stirn. Im gelben Licht der alten Laternen segeln hauchfeine Stacheln in der Dunkelheit. Zu seiner Rechten liegt der Alte Kanal. Undurchdringlich schwarz sein Wasser, trügerisch schwach seine Strömung, unergründlich seine Tiefe. Die Häuser an seiner linken Seite wirken unbewohnt. Kaum ein Fenster ist erleuchtet. Es geht auf Mitternacht zu, hat der Spaziergänger eine Erklärung parat, die ihm weniger die Umstände der Situation beschreiben sollen als vielmehr das rätselhafte Gefühl der Furcht. Die kleine, menschenleere Gasse – nur ein Geländer trennt ihn von dem eiskalten, tödlichen Wasser. Käme jetzt eine Horde angetrunkener Jugendlicher, Freiwild wäre er geworden. In diesem Moment zerschneidet ein markerschütternder Schrei die Nacht. Vor Schreck liegt der Wanderer einen Lidschlag später wie ein Maikäfer auf dem Rücken. Mit Beinen und Armen rudert er in der Luft. Allmählich erlangt er die Gewalt über seine Nerven zurück. Umständlich dreht er sich auf den Bauch. Seine Arme und Beine zittern so sehr, dass er sich nicht aufrappeln kann. Da hört er ein pfeilschnelles Rauschen über sich.

Der Mann krümmt den Nacken, kneift die Augen zusammen. Unfähig, sich zu wehren, harrt er seinem Schicksal. Vor seinen verwirrten Augen sieht er sich schon in den Fängen eines Flugsauriers. Doch das Unheil zischt über ihn hinweg.

Wie von der Tarantel gestochen hechtet Felix Gernbart vor. Die frostige Luft beißt in seine Lunge. Egal, der Fluchtinstinkt ist endlich geweckt. Viele Menschen sind Raubtiere, dieser Gattung gehört er nicht an.

Der Mann mit Todesangst rennt. Und rennt. Und rennt.

Über die Fußgängerbrücke auf die Mühleninsel. Rot glühen die Fußstapfen der Hexen im rostigen Braun. Eine untilgbare Schuld Bamberger Ratsherren. Der Rasende hat keine Zeit, im Schatten von Schloss Geyerswörth über Verbrechen und Gerechtigkeit nachzudenken. Abermals senkt sich das Grauen aus der kalten Nacht herab.

Sein Blick wirkt gehetzt, als er ihn über die Schulter wirft. Voller Entsetzen starrt er auf den großen Schatten, der sich aus den Wolken herauswindet. Ein Wesen mit Armen und Beinen sowie ausgesprochen großen Schwingen. Eine gigantische Fledermaus. Nein, Fledermensch. Verdammt: Vampir.

Diese Erkenntnis lässt ihn erneut stolpern.

Sein Knie ist aufgeschlagen, die Hände brennen. Wie Schmiergelpapier hat das Pflaster seine Haut aufgeritzt. Noch ist der Schnee nicht so dicht, ein Polster zu bilden. Aber die Schicht reicht aus, glitschig zu sein.

Ein hysterisches Lachen erschüttert Bamberg. Hat es wirklich der fliehende Mann ausgestoßen? Das Brennen in seinem Kehlkopf bestätigt diese Vermutung. Mit doppelter Anstrengung stürzt er vorwärts. Der starke Luftzug, der über ihn hinweg streift, hätte ihn beinahe von Neuem zu Boden geschmissen.

Was will dieses Gespenst, dieser Dämon der Nacht? Felix Gernbart wäre es in dieser schrecklichen Stunde lieber, er solle einem Archäologie-Professor glauben, dass die Pyramiden über Nacht auf ihre Spitze gestellt worden sind, als dieses grausame Etwas anzuerkennen, das ihn gnadenlos jagt. Er kann ja nicht wissen, dass Aellin satt ist und nur aus Jux und Tollerei mit ihm spielt.

Der Sechsundvierzigjährige wohnt in der Storchgasse Ecke Michelsberg. Dieses Domizil steuert er nun an. Wirr weht sein Schal ihm um die Schultern, als er durch die Sandstraße stürmt, seine Haare stehen in alle Himmelsrichtungen ab. Und abermals fährt er mit seinen Fingern durch das nasse Schwarz. Als könne er über eine Kopfmassage die Gespenster aus seinem Geist vertreiben.