Das Ziel fest im Blick - Fel Fern - E-Book

Das Ziel fest im Blick E-Book

Fel Fern

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Beschreibung

Normalerweise hält der Privatdetektiv und Alpha-Werwolf Raul Fuller Berufs- und Privatleben streng getrennt – bis er seinem menschlichen Klienten Tom begegnet. Als Raul Tom enthüllt, dass sein Ehemann ihn betrügt, ist er völlig geplättet von Toms Reaktion. Es ist nicht zu leugnen, dass Tom Rückgrat besitzt und je näher Raul Tom kennenlernt, desto mehr fühlt er sich von ihm angezogen. Sein Wolf sagt ihm, dass dieser bezaubernde Mensch sein Gefährte ist, aber kann Raul Tom als seinen Gefährten beanspruchen, ehe dessen Ex Jagd auf sie macht, während sich äußere Mächte gegen sie verschwören? Toms arrangierte Ehe ist schon vor Jahren in die Brüche gegangen, und so ist er erleichtert, sie beenden zu können. Er hat eigentlich vor, ein bisschen Zeit allein zu verbringen, doch das Schicksal führt ihn mit einem dominanten und gut aussehenden Alpha-Werwolf zusammen. Die Chemie zwischen ihnen ist explosiv, aber Tom hat Angst davor, erneut jemandem sein Herz anzuvertrauen. Bald schon entdeckt er, dass ein Alpha-Werwolf ganz schön hartnäckig sein kann, wenn es darum geht, seinen rechtmäßigen Gefährten zu beanspruchen. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 27.000 Wörter

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

ÜBER FEL FERN

LESEPROBE:

Das Ziel fest im Blick

Normalerweise hält der Privatdetektiv und Alpha-Werwolf Raul Fuller Berufs- und Privatleben streng getrennt – bis er seinem menschlichen Klienten Tom begegnet. Als Raul Tom enthüllt, dass sein Ehemann ihn betrügt, ist er völlig geplättet von Toms Reaktion. Es ist nicht zu leugnen, dass Tom Rückgrat besitzt und je näher Raul Tom kennenlernt, desto mehr fühlt er sich von ihm angezogen. Sein Wolf sagt ihm, dass dieser bezaubernde Mensch sein Gefährte ist, aber kann Raul Tom als seinen Gefährten beanspruchen, ehe dessen Ex Jagd auf sie macht, während sich äußere Mächte gegen sie verschwören?

Toms arrangierte Ehe ist schon vor Jahren in die Brüche gegangen, und so ist er erleichtert, sie beenden zu können. Er hat eigentlich vor, ein bisschen Zeit allein zu verbringen, doch das Schicksal führt ihn mit einem dominanten und gut aussehenden Alpha-Werwolf zusammen. Die Chemie zwischen ihnen ist explosiv, aber Tom hat Angst davor, erneut jemandem sein Herz anzuvertrauen. Bald schon entdeckt er, dass ein Alpha-Werwolf ganz schön hartnäckig sein kann, wenn es darum geht, seinen rechtmäßigen Gefährten zu beanspruchen.

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Länge: rund 27.000 Wörter

FEL FERN

Das Ziel fest im Blick

Alpha Eye: Im Visier des Alphas 1

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Eye on the Prize“:

Fel Fern

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2022

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Kapitel 1

Privatdetektiv und Werwolf Raul Fuller war nicht überrascht, seinen Klienten an dessen üblichem Tisch am Ende des Restaurants sitzen zu sehen, und eilte zu ihm hinüber. Ein kurzer Blick auf seine Armbanduhr verriet ihm, dass er zehn Minuten zu spät kam. Sein Klient würde sauer sein.

Thomas „Tom“ Morris war ein Mann, der großen Wert auf Routine und einen geregelten Tagesablauf legte. Er schätzte diese Gewohnheiten und würde sich nicht so einfach an eine Veränderung gewöhnen.

Raul hingegen war stolz auf seine Professionalität, und seinen Klienten schlechte Nachrichten zu überbringen war ein regelmäßiger Bestandteil seines Berufs.

Er bemerkte, wie sich ein anderer Mann – ein Formwandler, informierte ihn sein Wolf – von seinem Tisch erhob, seinen intensiven Blick auf Tom gerichtet.

Raul konnte es dem Typen nicht verdenken, dass er sich an Tom heranmachte. Tom war wie ein Läufer gebaut, hatte blondes Haar und die faszinierendsten blauen Augen, die er je gesehen hatte. Mit anderen Worten, schwer zu widerstehen. Sein Wolf drängte, um Dominanz bemüht, an die Oberfläche. Raul stieß unbewusst ein Knurren aus.

Der andere Formwandler wirbelte herum und sah ihn aus schmalen Augen an. Sekunden vergingen, während sie sich gegenseitig mit Blicken durchbohrten. Er spürte, wie der Bär des Wandlers seinen Wolf erschnüffelte, abcheckte, wer von ihnen das dominantere Raubtier war. Raul bleckte die Zähne, ließ den anderen Mann in seinen Augen erkennen, dass er nicht so einfach zurückweichen würde.

„Er gehört mir“, sagte er mit leiser, tödlich klingender Stimme.

Der andere Formwandler knurrte ihn an. Raul wich nicht von der Stelle, tat nichts, als seine Arme vor der Brust zu kreuzen und den braunen Umschlag an sich zu drücken, für den Fall, dass es zum Kampf kommen sollte. Normalerweise lief er nicht herum und brach willkürlich Streit vom Zaun, aber Tom fühlte sich auch nicht wie irgendeiner seiner anderen Klienten an. Raul war ein einzelgängerischer Wolf ohne Verbindungen zu irgendeinem Rudel oder Clan, in einer mittelgroßen Stadt, die von ständig miteinander im Streit liegenden paranormalen Gruppierungen regiert wurde, die bürgerliche Masken trugen, wenn sie es mit menschlichen Autoritäten zu tun bekamen. Als solcher war es besser, sich bedeckt zu halten. Wenn es um Tom ging, war er allerdings bereit, sich aus dem Fenster zu lehnen, um interessierte Parteien abzuwehren.

„Der Mensch trägt nicht deinen Geruch“, sagte der andere Mann schließlich.

Raul bemerkte, dass Tom die ganze Zeit nicht einmal in ihre Richtung gesehen hatte. Er hatte immer noch seine Kopfhörer auf und starrte weiterhin aus dem schmutzigen Restaurantfenster. Es gab nichts zu sehen, wie er wusste, abgesehen von kaputten Wohnblocks und aufgeplatzten Gehwegen. Raul verstand, warum Tom dieses Restaurant für ihre regelmäßigen Treffen gewählt hatte, bot es doch absolute Anonymität.

Zu dumm, dass ein Mann wie Tom leicht die falsche Art von Aufmerksamkeit erregte.

„Nein, er gehört einem anderen, aber für den Moment steht er unter meinem Schutz.“

Raul unterstrich seinen Standpunkt, indem er seine Reißzähne zeigte. Der Wolf in ihm lag auf der Lauer, bereit, zuzuschlagen, sich jeden Augenblick durch seine Haut ins Freie zu kämpfen.

Tom konnte zu Anfang leicht missverstanden werden, aber Raul konnte sich nicht daran erinnern, wann ein Mann das letzte Mal eine derartige Loyalität und einen solch übergroßen Beschützerinstinkt in seinem inneren Tier geweckt hatte.

Es wäre ein Grund zur Besorgnis, wenn er nicht wüsste, dass er Tom heute vielleicht zum letzten Mal treffen würde.

„Na gut“, grummelte der Werbär und gab schwerfällig den Weg frei. Sicher, dass es zu keinen weiteren Störungen kommen würde, setzte sich Raul auf den leeren Platz gegenüber von Tom. Endlich bemerkte ihn der Mensch und nahm seine Kopfhörer ab. Rauls empfindliches Gehör vernahm Country Music, eine unerwartete Wahl, wenn man bedachte, wer Tom Morris war oder vielmehr, mit wem er verpaart war – einem der prominentesten und mächtigsten Männer der Stadt.

Toms Gefährte, Bradley Morris, war in der Vergangenheit auf verschiedenen Titelblättern von diversen Hochglanzmagazinen gewesen. Abgesehen von seinem Filmstarlook war Bradley zum jüngsten Millionär des Jahres gewählt worden. Außerdem war er zufällig auch noch der Sohn von Joshua Morris, dem Alpha des Black Tail-Rudels, des größten Rudels in Cross City. Nicht zu erwähnen, dass Bradley auch ein dreckiger kleiner Fremdgänger war.

„Entschuldigen Sie, sitzen Sie schon lange hier?“, fragte ihn Tom.

„Nein, bin gerade erst gekommen. Was sehen Sie sich da an?“ Raul kannte die Antwort darauf bereits. Tom hatte sich nicht den langweiligen Ausblick oder den Müllwagen draußen angesehen, sondern war in seinem Geist an einen Ort gegangen, den Raul nicht erreichen konnte. Erneut drängte sein Wolf ihn dazu, den anderen Mann zu trösten, doch das hätte die Grenzen der Professionalität überschritten.

Raul und seine einzelgängerischen Formwandler-Kollegen und Privatermittler bei Alpha Eye waren stolz darauf, dass sie sich niemals mit einem Klienten einließen, nicht mal den Trost einer einfachen Umarmung boten.

Äußerlich mochte Tom ja hart wie Eis wirken, mit seinen klaren aquamarinfarbenen Augen, die niemals Gefühle zeigten, aber Raul wusste es besser. Jedes Mal, wenn Tom und er sich trafen, konnte er spüren, wie sich der Mensch ein ganz kleines bisschen mehr öffnete.

„Nichts Interessantes, mein Geist neigt nur dazu, auf Wanderschaft zu gehen“, gestand Tom. „Haben Sie, um was ich gebeten hatte?“

Tom deutete mit einem Kopfnicken auf den braunen Umschlag, den Raul bei sich trug.

„Ja, habe ich.“ Einen kurzen Moment lang wurde er von Zögern übermannt. Das Letzte, was er wollte, war, Tom stichhaltige Beweise für den Betrug seines verlogenen und hinterhältigen Gefährten zu liefern.

Ein anderer Teil von ihm hingegen wollte Tom die Augen für die Wahrheit öffnen.

Eine Kellnerin kam an ihren Tisch. Raul erhaschte einen Blick auf Toms halb volle Kaffeetasse und bat sie, sie nachzufüllen und ihm einen Pfefferminztee zu bringen. Kurze Zeit später brachte sie ihm seine Bestellung und füllte Toms Tasse auf. Raul trank einen Schluck aus der seinen und sah Tom dabei zu, wie er seinem Beispiel folgte, ehe er die Tasse wieder abstellte. Möglicherweise, um sich auf das Schlimmste vorzubereiten.

„Kann ich es sehen?“, fragte Tom schließlich.

Raul blieb keine Wahl, als den Umschlag über den Tisch zu schieben. Er beobachtete Tom, dessen Hand auf der Lasche verweilte. Sie zitterte nicht, wie Raul bemerkte, aber nichtsdestotrotz holte Tom tief Luft, bevor er die Fotos herauszog. Er nahm das erste Foto in Augenschein und stieß den Atem aus. Die meisten seiner Klienten reagierten wie erwartet, nachdem er ihnen ihre fremdgehenden Ehegatten bei intimen Handlungen mit anderen gezeigt hatte. Entweder heulten sie wie Babys, schluchzten lautlos vor sich hin oder fingen wütend an, Dinge zu zerbrechen.

Tom tat nichts dergleichen, starrte das erste Foto nur länger an, als Raul gedacht hatte. Raul hatte dieses spezielle Foto absichtlich ganz oben auf dem Stapel spaziert. Eine fiese Aktion, aber er wollte, dass Tom erkannte, dass sein Gefährte nicht der Mann war, den die Presse aus ihm machte.

Bradley Morris verdiente diesen stillen, gut aussehenden Menschen vor ihm nicht.

Tom verdiente etwas Besseres.

Dich?, flüsterte Rauls Wolf in ihm, doch er schob die Stimme beiseite.

Sein Teil des Auftrags war erledigt. Alles, was er brauchte, war eine Zahlungsbestätigung oder sie konnten ein neues Arrangement treffen, für den Fall, dass Tom noch weitere Nachforschungen anstellen wollte. Dennoch war er neugierig gewesen, wie Tom reagieren würde, hatte sich gefragt, ob er bleiben sollte, falls Tom einen Freund zum Reden brauchte.

Gott, Raul war jämmerlich.

Tom hatte seine Gefühle eindeutig unter Kontrolle. Sein Gesichtsausdruck war unbeweglich, während er sich das nächste Foto ansah oder zumindest dachte Raul das.

Toms Unterlippe begann plötzlich zu zittern und Tränen stiegen ihm in die Augen, doch anstatt Wut und Ärger war etwas anderes in ihnen zu lesen, etwas, das Tom nicht erwartet hatte – Erleichterung. Tom rieb sich die Augen und ein Lachen entschlüpfte ihm, zuerst noch brüchig, ehe das Geräusch lauter wurde, unkontrolliert.

Raul hatte Tom noch nie lachen hören, geschweige denn lächeln oder einen Witz machen.

Es war so untypisch für den Menschen, der immer wie aus dem Ei gepellt aussah, von seinen Haaren bis zu seinen perfekt aufeinander abgestimmten Klamotten. Als wäre Tom eben erst einer Tommy-Hilfiger-Werbung entstiegen. Das war Rauls erster Eindruck von ihm gewesen. Die Worte „zugeknöpft“ und „verwöhnt“ kamen ihm während ihres ersten Treffens in den Sinn. Aber Raul wurde eines Besseren belehrt.

Tom war lediglich zurückhaltend, still, aber auch ohne Ende faszinierend für seinen Wolf. Seine persönliche Recherche hatte Toms Hintergrund zutage gefördert. Der Mensch entstammte einer wohlhabenden Familie, nur wusste Raul auch, dass er nicht im Kielwasser seines Vaters schwamm, sondern sich stattdessen entschieden hatte, seinen eigenen Weg zu gehen, indem er eine unabhängige Buchhandlung in einem wenig bekannten Teil der Stadt eröffnet hatte. Er hatte sich schon immer gefragt, ob Toms Verpaarung und Heirat arrangiert worden war oder Ähnliches. Tom hatte ganz sicher nicht von Bradley geschwärmt oder von ihm gesprochen, hatte Raul gerade genug Informationen gegeben, damit er dem bekannten und allseits beliebten Werwolf folgen konnte.

„Geht es Ihnen gut?“, fragte er, zog sein Taschentuch hervor und bot es Tom an. Zu Rauls Überraschung nahm Tom es an, um sich damit die Augen zu wischen.

„Ich habe mich nie besser gefühlt“, erwiderte Tom.

„Sind Sie sicher? Ihr Verhalten erscheint mir ziemlich … untypisch.“ Raul wusste nicht, ob sein Kommentar unverfroren klang, aber Tom ging sofort darauf ein.

„Untypisch?“

„Ich weiß nicht. Normalerweise sind Sie eher -“

„Ein kaltherziger Bastard?“, fragte Tom mit einem grimmigen Ausdruck im Gesicht. „Bradley sagt mir das ständig.“

Bradley – Raul registrierte, dass Tom seinen Gefährten nie bei einem Spitz- oder Kosenamen nannte. Bei keinem ihrer vier vorangegangenen Treffen.

„Ich wollte sagen, jemand, der sich unter Kontrolle hat“, sagte Raul.

„Gut gerettet. Danke hierfür.“ Tom sah sich die restlichen Fotos nicht mehr an, sondern stopfte sie einfach zurück in den Umschlag. „War es schwer?“

„Überhaupt nicht. Sie hatten recht. Bradley folgt einem bestimmten Muster. Gleich nach der Arbeit verlässt er seine Anwaltskanzlei, nimmt ein Taxi zu einer Wohnung in -“

„Ich muss keine Details hören“, unterbrach ihn Tom. „Diese Fotos sind Beweis genug.“

„Genug, um die Scheidung einzureichen?“ Raul wusste nicht, wieso er diese Frage stellte, denn es oblag den Klienten, mit den Beweisen zu tun, was auch immer sie wollten.

Sein Job war es, die nötigen Beweise zu liefern und mehr nicht. Seine besten Freunde und Kollegen in der Privatdetektei Alpha Eye, Asher, Jax und Winter, mochten ja von Zeit zu Zeit mit Klienten flirten, aber damit hatte es sich dann auch schon. Wenn sie jemanden aufreißen wollten, gingen sie in eine der vielen Schwulenbars in der Stadt. Dort fanden sie ganz leicht einen willigen Kerl, der nur allzu gerne mit ihnen nach Hause ging.

Tom fiel nicht in diese Kategorie, obwohl Raul zugeben musste, dass er auf eine Art und Weise an den Menschen gedacht hatte, in der er nicht an ihn denken sollte. An intime Szenarien, die Tom wahrscheinlich zum Erröten bringen würden. Fuck. Er musste einen kühlen Kopf bewahren, seinen Job erledigen und weitermachen, nur das sein Wolf das nicht wollte. Sein inneres Tier wollte diese Unterhaltung lieber so lange wie möglich fortsetzen. Der Gedanke, dass sie sich zum letzten Mal auf diese Weise treffen würden, erfüllte Raul mit Furcht. Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte er sich auf seine wöchentlichen Treffen mit Tom gefreut. Ihr Arrangement würde ein Ende finden, nun, da Tom endlich die Bestätigung hatte, dass sein Gefährte ein doppeltes Spiel mit ihm spielte.

„Ja, selbst mein Vater könnte nichts dagegen haben.“

„Sie klingen nicht, als würden Sie ihn lieben.“

Mist. Er wusste nicht, wieso er das gesagt hatte, aber er musste es wissen.

„Warum interessiert Sie das?“, fragte Tom und beobachtete ihn jetzt ganz genau.

Rauls Blick ruhte auf den verführerischen Lippen des Menschen. E hatte davon geträumt, sie zu küssen. Und dann roch er es, Toms schwache Erregung. Raul würde wetten, dass er Toms Ständer sehen könnte, wenn er jetzt nach unten sah.

Es war nicht das erste Mal, aber Tom hatte stets darauf geachtet, sich nicht anmerken zu lassen, dass er sich von ihm angezogen fühlte.

---ENDE DER LESEPROBE---