Logans zweite Chance - Fel Fern - E-Book

Logans zweite Chance E-Book

Fel Fern

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Beschreibung

Logan Bowen ist ein Omega, der mehr bekommen hat, als er verkraften kann. Nach dem Tod seines Gefährten sind Logans Herz und Seele gebrochen, aber er hat keine Zeit zu trauern. Er muss sein geschlagenes Rudel an einen sicheren Ort führen und starke Verbündete finden, um an den Menschen Rache zu nehmen, die seinen Gefährten und andere Rudelmitglieder getötet haben. Die Antwort befindet sich in Darkfall Mountain, aber wird das mächtigste Rudel des Landes ein paar kümmerlichen Streunern helfen? Das Einzige, was Logan nicht erwartet, ist Raul. Raul ist wild und beschützerisch und ein Vollstrecker des Darkfall Mountain-Rudels. Logan glaubt nicht, dass er eine zweite Chance verdient, doch je mehr Zeit Raul und Logan miteinander verbringen, desto stärker brennt das Feuer zwischen ihnen. Als Rudelpolitik und ein alter Feind wieder auftauchen, müssen sie zusammenarbeiten und für ihre Liebe kämpfen. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 42.000 Wörter

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

ÜBER FEL FERN

LESEPROBE:

Logans zweite Chance

Logan Bowen ist ein Omega, der mehr bekommen hat, als er verkraften kann. Nach dem Tod seines Gefährten sind Logans Herz und Seele gebrochen, aber er hat keine Zeit zu trauern. Er muss sein geschlagenes Rudel an einen sicheren Ort führen und starke Verbündete finden, um an den Menschen Rache zu nehmen, die seinen Gefährten und andere Rudelmitglieder getötet haben. Die Antwort befindet sich in Darkfall Mountain, aber wird das mächtigste Rudel des Landes ein paar kümmerlichen Streunern helfen?

Das Einzige, was Logan nicht erwartet, ist Raul. Raul ist wild und beschützerisch und ein Vollstrecker des Darkfall Mountain-Rudels. Logan glaubt nicht, dass er eine zweite Chance verdient, doch je mehr Zeit Raul und Logan miteinander verbringen, desto stärker brennt das Feuer zwischen ihnen. Als Rudelpolitik und ein alter Feind wieder auftauchen, müssen sie zusammenarbeiten und für ihre Liebe kämpfen.

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Länge: rund 42.000 Wörter

FEL FERN

Logans zweite Chance

Das Rudel von Darkfall Mountain 10

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Logan’s Second Chance“:

Fel Fern

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2025

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Kapitel 1

„Entschuldigung, lasst mich mal durch.“ Als sich die Mauer aus Muskeln und Körpern nicht bewegte, wurde Logans Stimme lauter. „Ich bin der Gefährte des Alphas.“

Die anderen machten Platz für ihn. Als Logan die fünf anderen Werwölfe sah, die sich um das Krankenhausbett drängten, sank ihm das Herz. So wenige. Wie konnten nur noch fünf von ihnen übrig sein?

Zehn Mitglieder bildeten das Blue River-Rudel. Ray hatte seine härtesten und stärksten Gestaltwandler mitgenommen, aber nur Ray war zurückgekehrt, wenn auch nicht völlig unversehrt.

Als Logan Rays zerschundenen Körper auf dem Bett sah, stieß er einen Schrei aus.

Die Verzweiflung überrollte Logan wie eine Welle und ertränkte ihn. Logan sank neben Rays Bett auf die Knie und sagte sich, er würde keine Tränen vergießen. Er war zwar nur ein Omega und stand auf der untersten Sprosse der Rudelleiter, aber er war der Gefährte des Alphas. Logan musste für die anderen stark sein, denn wer sonst würde die Nachfolge antreten?

„Ray? Baby, kannst du mich hören?“

Logan griff verzweifelt nach Rays bandagierter Hand. Es kam keine Reaktion von dem kaum wiederzuerkennenden Mann auf dem Bett. Er wollte, dass Ray beruhigend seine Finger drückte und ihm sagte, dass er bald wieder auf den Beinen sein würde. Tränen füllten Logans Augenwinkel. Verdammt.

„Logan, er ist –“, begann Marty, einer der Wölfe.

„Nicht“, unterbrach ihn Logan. „Erzähl mir die schlechten Neuigkeiten später. Bitte.“

Die anderen verstummten. Schließlich sagte Davis: „Kommt, Jungs, lasst uns Logan etwas Freiraum geben.“

Als sie gegangen waren, konnte Logan seine Tränen nicht länger zurückhalten.

„Du Bastard“, flüsterte Logan Rays bewusstlosem Körper zu. „Warum musstest du gehen, obwohl ich dich angefleht habe, es nicht zu tun?“

Die einzigen Anzeichen dafür, dass Ray noch am Leben war, waren seine gleichmäßige Atmung und sein Puls, aber selbst sein Herzschlag war jetzt schwach.

Rays Beta, Gamma und zwei Vollstrecker waren bei dem Versuch, die Geiseln zu befreien, gestorben. Als das Rudel von einer privat geführten Einrichtung in der abgelegenen Gegend ihres Waldgebiets hörte, waren Ray und die anderen sofort misstrauisch geworden angesichts des Stacheldrahtzauns, der von bewaffneten privaten Sicherheitsleuten bewacht wurde. Dies war ihr Territorium.

Obwohl das Blue River-Rudel bei weitem nicht das stärkste Rudel in der Gegend war, beschützten die Gestaltwandler ihr Land und die darin lebenden Menschen und Paranormalen. Als sie erfuhren, dass die menschlichen Wissenschaftler, unterstützt von Alpine Industries, einem mächtigen Pharmaunternehmen, Experimente an Gestaltwandlern durchführten, mussten sie handeln. Sie wussten nicht, warum die Menschen Gestaltwandler entführten, nur, dass sie dem ein Ende setzen mussten.

Die menschlichen Autoritäten würden nicht helfen, besonders da die Lage zwischen Menschen und Übernatürlichen gerade angespannt war. Sie waren im Wesentlichen auf sich allein gestellt.

Logan hatte Ray und die anderen davor gewarnt, loszustürzen und ihnen geraten, Hilfe zu rufen, aber Jack, der Beta, erinnerte ihn daran, dass Logan nur ein Omega war und nicht einer der Rudelführer. Laut Jack musste Logan ihnen die Entscheidungen überlassen, aber wohin hatte das geführt? Ray und er hatten den schlimmsten Streit aller Zeiten gehabt. Verdammt, Ray hatte ihm nicht einmal einen Abschiedskuss gegeben, bevor sie zu der gefährlichen Rettungsmission aufbrachen.

„Es tut mir leid, dass ich so wütend auf dich bin, Baby. Bitte wach auf. Das Rudel und ich brauchen dich. Was soll ohne dich oder die anderen Anführer aus uns werden?“, flüsterte Logan.

Er wusste nicht, was genau passiert war. Ray hatte seine verbleibende Kraft genutzt, um seinen verletzten Körper in Wolfsgestalt zurück in die Stadt zu schleppen, bevor er ohnmächtig wurde. Ein menschlicher Passant hatte Martin angerufen. Jack und die anderen galten als tot. Schlimmer noch, sie könnten von den Menschen für Experimente mitgenommen worden sein.

„Ray, du bist das Herz des Rudels. Du hast immer die Entscheidungen getroffen“, flüsterte Logan.

Er umklammerte Rays Finger. In den Büchern und Filmen wachte der Mann im Koma immer auf, wenn sein Geliebter kam, um den Zauber zu brechen. Dies war jedoch keine Geschichte, sondern Logans kalte neue Realität.

In diesem Raum würde er keine Antworten finden. Logan wusste nicht, woher er die Kraft nahm, aufzustehen. Er strich Ray die Haarsträhnen aus dem Gesicht und kam zu dem Schluss, dass Ray ihn so wahrscheinlich nicht sehen wollte.

Wenn Ray bei Bewusstsein wäre, würde er Logan sagen, er solle stark sein und das neue Herz des Rudels werden.

Sie mussten gehen oder sich zumindest eine Weile bedeckt halten. Die Menschen würden den Weg zu den verbleibenden Mitgliedern ihres Rudels zurückverfolgen und würden keine Beweise zurücklassen wollen. Die Menschen hatten bereits die Hälfte ihres Rudels getötet. Es wäre leicht, den Rest auszuschalten, aber nur über Logans Leiche.

Logan griff nach dem Zettel, den er in die Tasche seiner Jeans gesteckt hatte. Nachdem Ray und die anderen gegangen waren, war Logan in Rays Privatbüro eingebrochen und hatte dort herumgeschnüffelt. Noch bevor die Rudelführer eine Entscheidung getroffen hatten, hatte Logan einen anderen Plan im Kopf.

Logan erinnerte sich, dass Ray ihm erzählt hatte, er habe früher zu einem anderen Rudel gehört, bevor er sich dazu entschloss, auszubrechen und sein eigenes Rudel zu führen. Ray hatte einen Streit mit einem seiner alten Rudelmitglieder gehabt, einem alten Liebhaber.

Das kleine Rudel, dem Ray einst angehörte, galt inzwischen als eines der stärksten und gefährlichsten Wolfsrudel der Region. Noch besser: Logan hatte gehört, dass diese Gruppe jedem Feind die Stirn geboten hatte. Vor kurzem waren sie sogar gegen eines der Versuchslabors von Alpine Industries angetreten und siegreich hervorgegangen.

Sie brauchten starke Verbündete. Logans Mutter, Gott segne sie, hatte ihm immer gesagt, dass er sich als schwacher Omega an das stärkste Kind auf dem Spielplatz klammern müsse. Das Schicksal führte Logan und Ray zusammen und Logan dachte, er sei der glücklichste Mann auf der Welt. Logan schloss die Augen und stopfte das Stück Papier wieder in seine Hose.

Logan gab Ray einen kurzen Kuss auf die Lippen und hoffte, dass der Alpha irgendwie seine Anwesenheit und Dringlichkeit spüren würde. Reflexartig drehte er den goldenen Ring an seinem Ringfinger. Die Erinnerung daran schmerzte, aber er rief sich den Tag in Erinnerung, an dem Ray ihn gebeten hatte, mehr als nur sein Gefährte zu sein, auch sein Ehemann auf dem Papier.

Könnte das Schicksal wirklich so grausam sein und Logan Ray wegnehmen, gleich nachdem sie sich gefunden hatten?

„Mr. Bowen?“, unterbrach ihn eine Krankenschwester.

Logan richtete sich auf und wischte sich die restlichen Tränen weg. „Schwester, ich möchte den Arzt sprechen.“

Logan wusste nicht, was er von Dr. Hoffman erwarten sollte, vielleicht gute Nachrichten, aber tief in seinem Inneren kannte er die Antwort. Wenn er Ray berührte, konnte er Rays starkes Tier, das ihm normalerweise entgegenstürmte, kaum spüren.

Er hörte Dr. Hoffmans Worte kaum. Die ganze Zeit ruhte sein Blick auf Rays Körper, aber die letzten Worte des Arztes waren wie ein Guss kaltes Wasser über den Kopf. „Es ist unwahrscheinlich, dass Ihr Ehemann wieder aufwachen wird.“ Logan wurde ganz flau im Magen.

„Also nie wieder?“

„Wie ich schon sagte …“

„Es ist okay. Ich verstehe.“ Logan drängte sich an dem Arzt vorbei und setzte sich an Rays Bettkante.

„Entschuldigen Sie, Mr. Bowen. Wenn Sie Fragen haben oder etwas brauchen, rufen Sie die Krankenschwester.“ Dr. Hoffman verließ das Zimmer.

Martin hatte schon früher versucht, es zu erklären, aber Logan wollte natürlich nicht zuhören. Schwer atmend griff Logan erneut nach dem Zettel. Es konnte nicht schaden, die Nummer anzurufen. Über die Handynummer war hastig der Name einer Frau gekritzelt.

„Michella Esteban“, las Logan laut vor.

Der Nachname kam ihm bekannt vor. Trug der Alpha dieses Rudels nicht diesen Familiennamen?

Es klopfte an der Tür.

„Logan? Wir haben gehört, dass du mit Dr. Hoffman sprechen konntest“, sagte Martin.

Martin kam zusammen mit den anderen herein, Davis, Kian, Nathan und Bran. Sie sahen alle aus wie ein trauriger Haufen, aber Logan hätte sich keine treueren Begleiter wünschen können. Er kannte nicht jeden der Männer gut, aber wie er waren sie alle jung, Mitte zwanzig, und befanden sich auf den unteren Sprossen der Rudelleiter.

Martin war seit dem Kindergarten sein bester Freund, und er war mit Davis auf die Highschool gegangen. Die anderen drei kannte Logan nicht, wusste nur, dass sie neu im Rudel waren. Bran sah verängstigter aus als die anderen.

Als Logan sich daran erinnerte, wie Ray ihm erzählt hatte, Bran sei gerade vor seinem gewalttätigen Gefährten weggelaufen, wurde er sanfter. Die Brüder Kian und Nathan hatten ebenfalls keine besonders guten Familien. Anders als einige wählerische Alphas lehnte Ray nie jemanden davon ab, sich seinem Rudel anzuschließen, hatte aber deshalb ein ausgewogenes Verhältnis von starken und schwachen Werwölfen. Logan würde nichts daran ändern.

Er musste auf diese Welpen aufpassen, zumindest im Moment. Logan wusste, dass ein Omega kein Rudel anführen oder das sein konnte, was Ray für sie alle gewesen war. Ray war ein Freund, Vormund und Beschützer, aber Logan konnte zumindest sein Bestes geben.

„Ray würde nicht als Pflegefall weiterleben wollen“, sagte Logan.

Gott, diese Worte waren viel schwerer auszusprechen, als er gedacht hatte. Trotzdem waren sie wahr und praktisch. Wenn sie Ray hier ließen, würden die Wissenschaftler ihn unbedingt in die Finger kriegen wollen. Ray mitzunehmen war auch keine Option. Wäre Ray bei Bewusstsein, hätte er etwas dagegen, wie schweres Gepäck herumgetragen zu werden.

„W-wie kannst du das sagen, Logan? Er war dein Gefährte, und ist es immer noch“, entgegnete Bran.

„Bran, verstehst du die Situation, in der wir uns befinden?“

„Jack und die anderen werden zurückkommen“, beharrte Bran, obwohl er zögerlich klang.

„Das werden sie nicht, und das weißt du“, murmelte Davis. „Die Menschen werden auch nichts unvollendet lassen wollen. Sie wissen, dass es mehr von uns gibt. Verdammt, vielleicht schicken sie uns jetzt Spione oder Killer.“

Brans blaue Augen weiteten sich vor Schock. „Das würden sie nicht tun.“

„Wach auf, Bran. Wenn sie Jack und die anderen getötet und Ray in diesem Zustand zurückgelassen haben, was würden sie dann mit einem Haufen schwächerer Werwölfe machen?“, fragte Nathan und sah dann Logan an. Er nickte Logan ernst zu. „Mein Bruder und ich werden dir folgen, wohin auch immer du uns führen willst.“

„Hast du einen Plan, Logan?“, fragte Martin besorgt.

Davis runzelte die Stirn, als Logan ihm das Stück Papier zeigte. „Was ist das?“

„Die Rettung, ein Mittel zur Rache, oder zumindest ist das, was ich hoffe.“ Logan holte Luft und zeigte dem anderen die Entschlossenheit in seinen Augen und seiner Stimme.

Logan wollte sich nur in eine erbärmliche Ecke verkriechen und heulen, in der Hoffnung, die Welt würde ihn ganz verschlucken. Doch er hielt seinen Kummer zurück und sperrte ihn fest in eine kleine Kiste. Logan war nie stark gewesen, aber wenn er es nur gut genug vorgab, könnte er die anderen davon überzeugen, noch Hoffnung zu haben.

„Packt eure Koffer, Jungs.“

„Wo gehen wir hin?“, fragte Martin und packte ihn an der Schulter. Logan konnte die Sorge in Martins Augen sehen. Anders als die anderen würde Logan Martin nicht völlig täuschen können.

„Nach Darkfall Mountain, das Rudel dort –“

Kian schnaubte. „Jeder weiß, dass das dort lebende Rudel Fremde nicht willkommen heißt. Himmel, Logan. Bist du verrückt? Ich habe gehört, dass diese Menschen sich dort niedergelassen haben und niemand lebend rausgekommen ist, zumindest nicht die Menschen.“

„Ich höre nichts Gutes über die Darkfall-Wölfe“, flüsterte Bran.

„Ich teile die Zweifel der anderen“, murmelte Davis. „Können wir ihnen vertrauen?“

„Nein, aber Ray war früher ein Rudelmitglied, als sie noch so klein und schwach waren wie unser Rudel“, sagte Logan mit einer Zuversicht, die er nicht empfand.

„Das war Ray?“, fragte Bran.

„Ray wollte die Hilfe anderer nicht. Das war ein Fehler und wir brauchen Verbündete.“ Logan begegnete dem Blick eines jeden. „Ich zwinge niemanden. Wer mitkommen will, soll mir folgen, aber wer seinen eigenen Weg gehen will, dem wünsche ich alles Gute.“

Davis zuckte mit den Schultern. „Du weißt, Martin und ich stehen dir immer zur Seite.“

Martin grinste. „Wir wussten sowieso schon immer, dass du Rays Stimme der Vernunft bist.“

Nathan und Kian sahen sich an. Schließlich nickte Nathan. „Wir folgen dir nach Darkfall. Wenn diese Wölfe uns nicht aufnehmen, finden wir unseren eigenen Weg.“

„Bran?“, fragte Logan.

„Ich kann nirgendwo anders hin.“

„Danke, Jungs. Kommt. Lasst uns Pläne machen. Wir können es uns nicht leisten, noch mehr Zeit zu verschwenden.“

Kapitel 2

Seinen Gefährten zu töten und ihm ein letztes Lebewohl zu sagen, erwies sich als schwerer als erwartet. Logan hatte Rays Akte am Abend zuvor wiederholt durchgesehen. Maschinen sorgten dafür, dass Rays Lunge weiter atmete und sein Herz weiter pumpte, aber sein Gehirn war tot. Die Ärzte würden argumentieren, dass Ray in gewisser Weise tot war.

Als Logan in Rays Zimmer stand, wusste er, dass es wahr war. Sein Wolf trauerte in ihm, er konnte Rays dominantes Tier kaum spüren. Ray sollte nicht regungslos und blass im Bett liegen, während seine Wunden noch heilten. Der Ray, den er kannte, war voller Leben gewesen und immer beschäftigt. Es fühlte sich falsch an, Ray auch nur eine Sekunde länger auf der Welt ausharren zu lassen.

„Mr. Bowen“, begann die Krankenschwester, aber Logan unterbrach sie.

„Bitte geben Sie mir noch ein paar Minuten.“

Die Krankenschwester warf ihm einen mitleidigen Blick zu. Logan näherte sich dem Bett und verschränkte seine Finger mit denen von Ray.

Jede Sekunde war kostbar, und Logan wusste das. Die anderen warteten unten mit gepackten Taschen auf ihn. Sobald er den Stecker gezogen hatte, würden sie aus der Stadt fahren. Als ob das so einfach wäre. Ray war ein Waise gewesen wie er selbst, also war es nur natürlich, dass Ray ihm die medizinische Vollmacht erteilt hatte. Herrgott, das war ein Witz zwischen ihnen gewesen. Es kam ihm vor, als wäre es eine Ewigkeit her, gleich nachdem sie geheiratet hatten.

Die meisten von ihnen waren in gewisser Weise Streuner ohne Familie oder kamen aus zerrütteten Familien. Ray bot jedem von ihnen einen Ort, den sie ihr Zuhause nennen konnten. Die Menschen hatten ihnen dieses Stück vom Himmel genommen, aber Logan würde dafür sorgen, dass sie für ihre Sünden büßten. Logan würde sein kleines Rudel an einen sicheren Ort führen und wenn das geschehen war, würde er für die Rache leben. Jeder wusste, dass Werwölfe sich ein Leben lang paaren, und Logan hatte seine einzige Chance mit Ray gehabt. Bald würde er sich seinem Gefährten anschließen.

Logan stieß ein hohles Lachen aus. Als ob es so einfach wäre. Die Trauer fraß an ihm. Konnte Logan wirklich das Leben des einzigen Mannes beenden, den er liebte? Seine Hände begannen in seinem Schoß zu zittern. Tränen stiegen in seinen Augenwinkeln auf. Da er wusste, dass Ray ihn nie weinen sehen wollte, wischte Logan sie weg, aber sie kamen immer wieder. Er fühlte sich innerlich so leer, als ob nichts die Welt wieder in Ordnung bringen könnte.

Ein Teil von Logan schrie ihn an, innezuhalten und weiter darüber nachzudenken. Die andere Hälfte von ihm wusste, dass dies das Richtige war und dass es das Beste war, Ray nicht länger leiden zu lassen.

Logan vergrub sein Gesicht in Rays Decke. Für diese paar Augenblicke ließ er sich gehen. Er begann unkontrolliert zu schluchzen, da er wusste, dass er den anderen bald keine Schwäche mehr zeigen konnte. Schließlich trockneten die Tränen. Logan fühlte sich immer noch leer und betäubt. Doch in ihm flackerte Hoffnung.

Er drückte Rays Hand. „Baby, ich schwöre, dass ich alles wieder in Ordnung bringen werde. Bitte warte auf der anderen Seite auf mich und mach dir keine Sorgen. Ich werde nicht versagen. Bis zu meinem letzten Atemzug werde ich dafür sorgen, dass alle in Sicherheit sind.“

Logan rappelte sich wieder auf. Seine Glieder fühlten sich an wie Blei. Tränen vernebelten ihm die Sicht. Da außer der Krankenschwester niemand da war, konnte er seine Schwäche zeigen. Logan schwor im Stillen, dass dies das letzte Mal sein würde, dass er weinte. Von nun an musste er stark sein. Oder sich zumindest so verhalten, auch wenn er sich nie wirklich stark gefühlt hatte. Auf die eine oder andere Weise würde er eines Tages aufhören, nur so zu tun, und ein Anführer zu sein würde wie von selbst kommen. Logan lächelte. Er konnte sich fast vorstellen, wie Ray über diesen Gedankengang schnaubte.

Er trat einen Schritt zurück und nickte der Krankenschwester zu.

Logan blieb lange genug, um zu hören, wie die Maschinen aufhörten zu piepen und Rays Herzschlag aufhörte. Logan schluckte, konnte nicht länger in diesem Raum bleiben und ging hinaus. Er hatte bereits Vereinbarungen mit einem der menschlichen Verbündeten des Rudels getroffen, der versprochen hatte, die Beerdigung zu organisieren.

Mit eiligen Schritten ging Logan durch den Korridor und zum Aufzug. Er spürte, wie sein Handy in seiner Tasche vibrierte, und kramte es hervor. Als er die unbekannte Nummer sah, begann sein Herz zu rasen.

„Hallo, ähm.“ Logan wusste nicht genau, wie er anfangen sollte.

„Wer ist da?“, fragte die Frau am anderen Ende der Leitung.

„Ist das Michella Esteban?“

„Kommt darauf an, wer fragt.“

Logan konnte im Hintergrund Männerstimmen hören, die wissen wollten, wer am Telefon war. Warum zögerte er? Am Abend zuvor war er untröstlich gewesen, als er nur die Mailbox erreicht hatte. Er hatte beschlossen, es mehrmals erneut zu versuchen, aber ohne Erfolg.

„Mein Name ist Logan. Ich bin Ray Bowens Gefährte. Ich bin nicht sicher, ob du dich an Ray erinnerst, aber er war mal ein Mitglied deines Rudels.“ Logan hielt das Telefon in seiner Hand und biss sich auf die Lippe. „Ich weiß, ich rufe aus heiterem Himmel an, aber …“

Logan konnte plötzlich nicht weiterreden. Wieder füllten sich seine Augen mit Tränen. Erst jetzt wurde ihm die Wahrheit klar. Ray war tot und hatte ihn zurückgelassen, um dieses Chaos aufzuräumen, und er hatte eine Menge Verantwortung. Es war zu viel und Logan glaubte nicht, dass er die Ablehnung des Darkfall Mountain-Rudels so schnell verkraften könnte. Das war ihre einzige Möglichkeit gewesen, wegzukommen. Wohin sollten sie sonst gehen?

„Beruhige dich. Atme. Ich erinnere mich natürlich an Ray. Ich habe ihn gebissen. Du hast gesagt, dein Name sei Logan?“ Ihre Stimme wechselte unerwartet von misstrauisch zu beruhigend.

„Ja.“ Logan war sprachlos.

„Also gut, Logan. Kannst du mir erzählen, was passiert ist?“, fragte sie sanft.

Aus irgendeinem Grund fühlte sich Logan wohl dabei, all seine Sorgen dieser geheimnisvollen Frau, die er nie getroffen hatte, anzuvertrauen. Logan stellte sich eine ältere Frau in den Vierzigern oder Fünfzigern am anderen Ende der Leitung vor, eine Art Großmutter. Hatte sie gesagt, dass sie Ray in einen Gestaltwandler verwandelt hatte?

Er erinnerte sich deutlich daran, dass Ray gesagt hatte, eine Werwölfin habe ihn gerettet, als er dem Tode nahe war. Ray war in einer schlechten Umgebung geboren worden und hatte sich in seiner Jugend einer Gang angeschlossen. Als die Dinge schiefgingen und seine Gangmitglieder ihn sterbend zurückließen, bekam Ray eine zweite Chance auf ein Leben als Werwolf.

Logans Hintergrund war ähnlich. Als Kind, das in Pflegefamilien aufwuchs, hatte er immer mit den falschen Leuten rumgehangen. Ray rettete ihn und Logan blickte danach nie mehr zurück. Sein wahres Leben begann, als er Ray traf. Ray sammelte Streuner und gab ihnen ein Zuhause. Das war Rays Traum gewesen und es würde auch Logans Traum sein, zumindest für den Moment.

Michella unterbrach ihn gelegentlich, um Fragen zu stellen, aber sie waren nie aufdringlich oder aggressiv. Es war seltsam, als hätte Logan mit einem einzigen Anruf eine Freundschaft gefunden. Er ließ keine Einzelheiten aus, auch nicht seine kürzliche Entscheidung, den Stecker zu ziehen, und schließlich seine Bitte.

„Es tut mir leid, aber ich bin nicht befugt, einer solchen Anfrage stattzugeben. Die anderen Rudelführer und Mitglieder haben ein Mitspracherecht bei der Aufnahme neuer Mitglieder.“

Logan war schwer enttäuscht. Sie versuchte, die Worte sanft zu formulieren, aber er wusste, dass ein großes Rudel ein hartes Auswahlverfahren haben würde.

„Es hat also keinen Sinn?“, fragte Logan und versuchte, einen lockeren Ton anzuschlagen, was ihm jedoch kläglich misslang.

„Kommt auf jeden Fall her. Die Menschen sind hinter euch her, nicht wahr?“

Logan runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht.“

„Ich werde meinen Brüdern sagen, dass ihr meine Gäste seid, und das Rudel wird euch dementsprechend behandeln. Sie werden euch zumindest nicht aus der Stadt jagen.“

„Wer sind deine Brüder?“, fragte Logan und kam sich dämlich vor. Er wünschte, er hätte ein bisschen mehr recherchiert.

„Sergio und Alessio sind der Alpha und der Beta.“

Himmel. Logan wollte wieder weinen, aber diesmal hielt er seine Trauer zurück. Fremde waren nicht ohne Grund so großzügig. „Ich bin nicht undankbar, aber darf ich fragen, warum du uns helfen willst? Ich meine, ich bin praktisch ein Fremder.

---ENDE DER LESEPROBE---


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