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Vor fünfzehn Jahren verursachte ein betrunkener Autofahrer den Tod von Jared Hudsons Familie. Dank des Eingreifens des Darkfall Mountain-Ruels überlebten Jared und seine Schwester und wurden zu Raubtieren – Werwölfen. Ein Jahrzehnt bietet Jared jede Menge Zeit, um seine Rache zu planen. Er gräbt zwei Gräber, sein eigenes und das des Mörders seiner Eltern, aber das spielt keine Rolle. Jared hat vor, diese Sache bis zum Ende durchzuziehen, selbst wenn es ihn das Leben kostet. Das Einzige, womit Jared nicht gerechnet hat, ist, sich in den Mann zu verlieben, den er töten will. Der Bärenwandler Matthias Jensen hat viel Zeit hinter Gittern verbracht. Er hat viel für seine Buße gegeben, aber es scheint nicht genug zu sein und er träumt sogar davon, wie er um Vergebung bettelt. Als ein vorlauter Welpe droht, ihn umzubringen, erkennt Matthias Jared sofort als seinen Gefährten. Matthias dachte, er wäre bereit, für seine Sünden zu sterben, bis er erkennt, dass es noch etwas gibt, für das es sich zu leben lohnt – eine Zukunft mit seinem unerwarteten Gefährten. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 26.000 Wörter
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Inhaltsverzeichnis
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
ÜBER FEL FERN
LESEPROBE:
Jareds Herz
Vor fünfzehn Jahren verursachte ein betrunkener Autofahrer den Tod von Jared Hudsons Familie. Dank des Eingreifens des Darkfall Mountain-Ruels überlebten Jared und seine Schwester und wurden zu Raubtieren – Werwölfen. Ein Jahrzehnt bietet Jared jede Menge Zeit, um seine Rache zu planen. Er gräbt zwei Gräber, sein eigenes und das des Mörders seiner Eltern, aber das spielt keine Rolle. Jared hat vor, diese Sache bis zum Ende durchzuziehen, selbst wenn es ihn das Leben kostet. Das Einzige, womit Jared nicht gerechnet hat, ist, sich in den Mann zu verlieben, den er töten will.
Der Bärenwandler Matthias Jensen hat viel Zeit hinter Gittern verbracht. Er hat viel für seine Buße gegeben, aber es scheint nicht genug zu sein und er träumt sogar davon, wie er um Vergebung bettelt. Als ein vorlauter Welpe droht, ihn umzubringen, erkennt Matthias Jared sofort als seinen Gefährten. Matthias dachte, er wäre bereit, für seine Sünden zu sterben, bis er erkennt, dass es noch etwas gibt, für das es sich zu leben lohnt – eine Zukunft mit seinem unerwarteten Gefährten.
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.
Länge: rund 26.000 Wörter
FEL FERN
Jareds Herz
Das Rudel von Darkfall Mountain 5
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Jared’s Heart“:
Fel Fern
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2024
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
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Vor fünfzehn Jahren
Als Jared sein Lieblingslied im Autoradio hörte, tauschte er einen verstohlenen Blick mit seiner Schwester Jane neben ihm. Sie wussten, dass sie ihre Eltern in den Wahnsinn trieben, wenn sie laut und falsch mitsangen, besonders wenn immer dieselben Top-20-Hits im Radio liefen. Außerdem war Jareds Aufmerksamkeitsspanne mit zehn Jahren begrenzt.
Schnell wurde es ihm langweilig, stundenlang zu fahren und die endlosen Bäume zu zählen, die sich zu beiden Seiten des Autos erstreckten. Im Hintergrund befanden sich noch mehr Grün und Berge. Wie langweilig. Die Tradition der Hudson-Familie verlangte, dass sie zweimal im Monat im Wald zelten gingen, aber Jared und Jane hatten sich nie viel daraus gemacht, in der freien Natur zu sein.
Jared begann das Spiel, indem er den Refrain sang, und Jane folgte.
„Herrgott, ihr Kinder macht mich verrückt“, murmelte ihr Vater leise.
„Wir sind fast da. Benehmt euch“, schimpfte ihre Mutter.
Jared und Jane taten ihr Bestes, um den Ausflug zu sabotieren. Jane wollte bei ihrer besten Freundin Miranda übernachten und Jared wollte das lange Wochenende nutzen, um mit seinen Freunden Fußball zu spielen. Sie erwähnten die Gerüchte über die Wälder von Darkfall oft gegenüber ihren Eltern. Angeblich wimmelte es in der Gegend von gefährlichen, menschenfressenden Werwölfen, die darauf aus waren, Leute von außerhalb zu fressen.
Bei normalen und engstirnigen Eltern hätte es funktioniert. Die Existenz der übernatürlichen Gemeinschaft war erst vor zwei Jahrzehnten bekannt geworden, und die meisten vernünftigen Erwachsenen mieden Gebiete, die angeblich von Gestaltwandlern bevölkert waren, aber nein. Jared und Jane waren von aufgeschlossenen Eltern in die Welt gesetzt worden, die die Bewegung „Menschen für das Paranormale“ unterstützten, nicht die Fraktion „Nur Menschen“. Vermutlich würden sie die Gelegenheit nutzen, Werwölfen ganz nah zu kommen.
Der Wagen fuhr weiter. Sie wurden immer lauter, bis ihr Vater anfing, leise vor sich hin zu schimpfen.
„Jon, pass auf die Straße auf!“, kreischte ihre Mutter. Es waren die letzten Worte, die sie jemals von ihr hören würden.
Im hellen Tageslicht erblickte Jared den riesigen Lastwagen, der auf sie zukam. Kein Hupen, keine Warnung. Das Auto schleuderte zur Seite, aber die Straße war zu schmal. Mit rasendem Herzen erhaschte Jared einen Blick auf den Fahrer in dem Ungetüm, aber nur für einen Moment. Ein verwirrtes, bärtiges Gesicht starrte sie geschockt an, eine Hand am Lenkrad festgefroren, die andere hielt eine Bierflasche, die herunterfiel, als er versuchte, den Lastwagen zum Stehen zu bringen. Dafür war es zu spät, und die Reifen des Autos quietschten. Jane stieß einen Schrei aus und wurde nach vorne geschleudert, aber Jared packte sie rechtzeitig.
Die Worte seiner Mutter, sie sollten angeschnallt bleiben, kamen ihm wieder in den Sinn. Jared tastete nach Janes Gurt. Sein erster Versuch schlug fehl. Jared benutzte ein Schimpfwort, das er laut seiner Mutter nie benutzen durfte, und sein dritter Versuch war erfolgreich. Er schnallte sie an, und diese schnelle Reaktion rettete Jane und ihn. Die Räder knirschten auf Kies und dann auf lockerem Boden. Jane griff nach seiner Hand und drückte sie fest. Sie stießen beide einen Schrei aus. Ihre Mutter kreischte, während ihr Vater in Panik geriet, die Hand noch immer am Lenkrad. Das Auto machte einen Sturzflug und prallte direkt gegen einen Baum.
Airbags explodierten. Glas zersplitterte vorne und hinten, zerbarst in hunderte kleine Stücke. Rauch stieg vorne auf. Jane begann zu weinen. Jemand stieß einen schrillen Angstschrei aus und begann dann, erschrockene, keuchende Tiergeräusche von sich zu geben. Jared brauchte eine Sekunde, um zu erkennen, dass er selbst es war.
„Mom? Dad?“, flüsterte Jared mit zitternder Stimme. Im Auto war es unheimlich still, mit Ausnahme von Jane und ihm. „Geht es allen gut?“
Janes Nägel bohrten sich schmerzhaft in seine Handfläche, aber Jared brachte es nicht übers Herz, sie loszulassen. „Bruder“, flüsterte sie und kratzte ihn. Jared starrte auf ihr weißes Gesicht mit den riesigen Augen und einer großen Wunde an der Seite ihres Kopfes. Wann war das passiert? Sie griff nach ihm, berührte seine Wange und ihre Hand war blutüberströmt, als sie sie zurückzog. Er hatte nicht einmal gemerkt, dass er verletzt war.
Mit Furcht im Bauch löste Jared seinen Sicherheitsgurt, dann den von Jane. Er schaute nach vorn und schrie auf, als der Kopf seiner Mutter zur Seite kippte. Glasige Augen starrten ihn blicklos an, und ihr Hals war in einem merkwürdigen Winkel geknickt.
„Jane, wir müssen raus. Wir müssen Mom und Dad rausziehen.“ Jared wusste nicht, woher er die Kraft nahm, die Autotür zu öffnen und herauszustolpern. Ihm brummte der Kopf. Jane war immer noch nicht raus, also zischte er leise und ging zu ihr, um die Tür aufzureißen. Der Geruch von Benzin drang in seine Nase.
„Ich schaffe das nicht alleine, Jane. Hilf mir, sie rauszuholen.“ Jared musste ihre schmalen Schultern schütteln. Schließlich nickte sie und biss sich auf die Lippe. Sie schafften es, die Fahrertür aufzuziehen.
Jane stieß einen Schrei aus und trat einen Schritt zurück. Sie wäre hingefallen, wenn Jared sie nicht aufgefangen hätte. Er schaute hinein. Zuerst konnte er nicht verstehen, was Jane erschreckt hatte, bis er einen Blick auf das Gesicht seines Vaters erhaschte. Eine Glasscherbe war durch seine Brille direkt in sein Auge eingedrungen. Ein Teil von Jared kannte die Wahrheit, aber er weigerte sich, sie hinzunehmen. Sie waren auf dem Weg zum Zelten. Etwas, das sie regelmäßig taten, und nie passierte etwas Schlimmes. Ihre Eltern schliefen oder waren bewusstlos. Das war alles.
„Hilf mir, ihn rauszuziehen, Jane.“
„Bruder, D-Daddy ist –“
„Wage es ja nicht, das zu sagen“, stieß Jared heftig hervor. Bei diesen Worten füllten sich Janes Augen wieder mit Tränen. Er schob sie beiseite. „Ich werde es tun.“
„Geh weg von dem Auto, Junge. Deine Eltern sind tot“, schrie eine raue Stimme. Jareds Kopf schnellte hoch.
Jane drückte sich an ihn heran und klammerte sich an seinen Arm. Er versuchte, sie abzuschütteln, aber sie hielt ihn fest. Jared sah die schattenhafte Gestalt des Mannes zwischen den Bäumen. Dasselbe rote Flanellhemd, die zerrissene Jeans und die Mütze. Der Fahrer. Etwas nicht Erklärbares flammte in ihm auf, Wut brannte in ihm, kehrte ihn von innen nach außen. Kein Feuer, das leicht erlosch, sondern die kalte Sorte, die brannte und nicht so leicht aufzuhalten war.
„Mörder. Mörder“, sagte Jared mit hasserfüllten Augen. Obwohl er die Worte nicht sehr laut ausgesprochen hatte, zuckte der Fahrer zusammen und trat einen Schritt zurück. Dann rannte er los und verschwand schließlich aus Jareds Blickfeld. „Komm zurück, Feigling! Wir sind noch lange nicht fertig!“
Jared stürzte nach vorne und riss Jane mit sich, als die Explosion losging. Seine Trommelfelle bluteten. Die Explosion trennte ihn und Jane und schleuderte sie beide durch die Luft. Er wollte sein einziges verbliebenes Familienmitglied nicht verlieren und schrie ihren Namen, aber sie hörte ihn wohl nicht. Sein Rücken schlug gegen etwas Hartes, einen Baum. Jared sackte wie eine Puppe zu Boden. Ein quälender, plötzlicher Schmerz schoss ihm durch den Rücken und die Beine. Seine Sicht verschwamm. Jane lag ein paar Meter entfernt, regungslos. Irgendwo im Wald ertönte ein Heulen, das ihm einen Schauer über den Rücken jagte, aber wilde Tiere waren die geringste seiner Sorgen.
Er wollte nicht, dass seine letzte Erinnerung an seine kleine Schwester darin bestand, wie er sie verärgert von sich stieß. Jane konnte nicht tot sein. Der Tod konnte sie nicht zusammen mit ihren Eltern holen. Das wäre zu viel, zu grausam. Er versuchte, zu ihr zu kriechen, aber jeder Zentimeter seines Körpers fühlte sich an, als stünde er in Flammen, und er schrie. Jareds Sicht verschwamm, doch er zwang sich, bei Bewusstsein zu bleiben.
Als er es noch einmal versuchte, entdeckte er etwas Riesiges, drei Gestalten, die sich auf die am Boden liegende Jane zubewegten. Wölfe, erkannte er eine Sekunde später voller Panik. Sie waren größer als normale Wölfe, zwei riesige Monster mit dunklem Fell, und ein etwas kleineres, von dem er annahm, dass es weiblich war. Der größte Wolf drückte seine Nase an Janes Arm und beschnüffelte sie.
Jared fand seine Stimme wieder. „Wage es ja nicht, sie anzurühren!“
Das erregte die Aufmerksamkeit der anderen beiden. Jared war voller Angst und wusste nicht, woher er die Kraft nahm, weiterzureden. „Lasst sie in Ruhe. Sie ist zu klein. Wenn ihr jemanden fressen wollt, dann nehmt mich.“
Das erregte die Aufmerksamkeit des Großen. Er kam zu ihm getappt und schnupperte an seinem Gesicht. Jared versuchte, ihn abzuwehren, aber er konnte seine Gliedmaßen nicht bewegen. Oh Gott. Vielleicht wäre es die bessere Alternative gewesen, mit seinen Eltern zu sterben, anstatt in Stücke gerissen und gefressen zu werden.
Dann geschah etwas überraschendes. Der Wolf schmolz, oder besser gesagt, veränderte seine Form, bis ein junger Mann ihn ersetzte. Die anderen beiden folgten, und die verblüffende körperliche Ähnlichkeit zwischen ihnen sagte Jared, dass sie Geschwister sein mussten.
Werwölfe, wurde Jared klar. Seine Eltern hatten Jane und ihm beigebracht, dass Gestaltwandler wie alle anderen waren. Menschen, die sich zufällig in Tiere verwandeln konnten, und wenn sie Menschen waren, waren sie zu Gefühlen wie Mitleid fähig.
„Bitte“, flüsterte er, nicht sicher, worum er bat.
„Wie seltsam“, murmelte der Große.
„Sergio, das Mädchen wird bald sterben, wenn wir nichts unternehmen“, unterbrach ihn die Frau des Trios, aber der große Kerl, Sergio, ließ Jared nicht aus den Augen.
„Was willst du, Junge?“
Was …?
Jared zögerte nicht. „Helft ihr. Rettet Jane. Bitte. Sie ist so klein und ich habe unseren Eltern versprochen, dass ich auf sie aufpasse.“
„Alessio, bring das Mädchen her“, sagte Sergio.
„Vorsicht“, warnte die Frau. Der andere Mann nahm Jane sanft in die Arme und legte sie dicht bei Jared ab. Als Jared sah, dass sie blutüberströmt war, brach er in Schluchzen aus.
„Sie ist nicht tot, tapferer Junge“, sagte Sergio und nahm Jane in die Arme.
„Was machst du?“, flüsterte Jared ängstlich.
„Ich rette sie, also bleib ruhig.“ Die Frau kniete sich neben ihn und tätschelte sein Haar. Ihre Berührung erinnerte Jared ein wenig an die Mutter, die er verloren hatte.
Als Jared Sergios Zähne sah – spitze Eckzähne, keine menschlichen Zähne –, krächzte er protestierend.
„Ruhig, deine Schwester wird nicht sterben. Du auch nicht. Ihr werdet beide überleben“, sagte die Frau.
„Michella, mach keine Versprechungen, die wir vielleicht nicht halten können“, warnte Alessio. „Sergio hat schon lange niemanden mehr gebissen.“
„Ruhe“, knurrte Sergio und versenkte dann seine Zähne in Janes Hals.
Jared stieß einen Schrei aus. Janes Körper zuckte. Er konnte es nicht ertragen, dabei zuzusehen. Was hatte er getan? Er hatte diese Werwölfe, diese Monster angefleht, sie zu retten, aber hatte er die richtige Entscheidung getroffen?
Eine Weile lang bewegte sie sich nicht und Jared dachte, sie wäre tot. Es half nicht, dass die drei Gestaltwandler ruhig blieben, warteten und nach etwas Ausschau hielten. Jared wollte sie anschreien, dass sie Jane in Ruhe lassen sollten.
Zu seiner Verblüffung riss Jane plötzlich die Augen auf und schaute sich erschrocken um. Sie zuckte in Sergios Armen. „Wer …?“
„Ruhig, Kleines. Dein Bruder ist hier“, sagte Sergio und setzte sie auf den Boden. Jared hielt seine Augen fest auf Jane gerichtet und konnte seinen Mund nicht schließen, als er sah, wie ihre Wunden zu heilen begannen.
„Du bist dran“, sagte Sergio. Obwohl Jared sah, dass Jane sich erholte, versuchte er, zurückzuweichen.
„Es wird alles gut“, sagte Michella zu ihm. „Ich werde dich nicht anlügen. Es wird weh tun, aber nur für eine Weile. Willst du nicht leben? Für deine Schwester? Du willst doch nicht, dass sie allein ist, oder?“
Diese Worte berührten ihn. Jared wurde klar, dass er es wollte. Er wollte überleben, um den nächsten Tag zu erleben. Er wollte stark werden, um nie wieder schwach zu sein. Wenn er überlebte, hatte er dem Trucker, der den Fehler gemacht hatte, in ihr Auto zu rasen, eine Menge zu sagen. Er wehrte sich nicht gegen Sergio, als dieser dasselbe tat wie zuvor und Jared biss.
Michella hatte recht. Es tat weh. Sehr, aber Jared biss die Zähne zusammen. Als der Schmerz nachließ, spürte er, wie neue Kraft in ihm aufstieg. Ein Paar gelbe Augen öffnete sich in ihm – ein Wolf, der Kraft versprach und ihm sagte, dass er nie wieder schwach sein musste.
Als er den Kopf reckte, sah er, dass Jane weg war. Ein Wolfsjunges mit Fell in der Farbe von Janes dunkelblondem Haar, die gleiche Farbe wie seines, wedelte und wartete.
„Ruf nach deinem Wolf“, wies Sergio ihn an.