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Der dominante Wolf Ryan Sandoval hat zwei Prioritäten: sein Rudel anstelle seines Bruders zu beschützen und seine vermisste Schwester zu finden. Er hat nicht mit der Ankunft eines unterwürfigen Darkfall-Wolfs gerechnet, dessen Anwesenheit all seine Sinne vereinnahmt. Nathan ist sexy, mutig und scheut sich nicht, seine Meinung zu sagen. Er ist auch Ryans Gefährte, doch da so viel auf dem Spiel steht, kann Ryan sich keine Ablenkung leisten. Eine einzige leidenschaftliche Nacht verändert alles. Nathan ist alles, was Ryan sich je erträumt hat – und mehr. Doch die Nachrichten von zwei Fremden zerstören ihr neu gefundenes Glück. Nathan wittert eine Falle, als zwei Falkenwandler zu ihnen kommen. Vernunft hat ihn schon immer getrieben, doch er kann Ryan nicht im Stich lassen. Obwohl sie sich noch nicht lange kennen, weiß Nathan, dass sein Herz und sein Körper Ryan gehören. Nathan will seinem Gefährten folgen, selbst in den sicheren Tod. Kann er Ryan überzeugen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich auf ihre ungewisse Zukunft zu freuen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 27.000 Wörter
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
ÜBER FEL FERN
LESEPROBE:
Ryans Zwickmühle
Der dominante Wolf Ryan Sandoval hat zwei Prioritäten: sein Rudel anstelle seines Bruders zu beschützen und seine vermisste Schwester zu finden. Er hat nicht mit der Ankunft eines unterwürfigen Darkfall-Wolfs gerechnet, dessen Anwesenheit all seine Sinne vereinnahmt. Nathan ist sexy, mutig und scheut sich nicht, seine Meinung zu sagen. Er ist auch Ryans Gefährte, doch da so viel auf dem Spiel steht, kann Ryan sich keine Ablenkung leisten. Eine einzige leidenschaftliche Nacht verändert alles. Nathan ist alles, was Ryan sich je erträumt hat – und mehr. Doch die Nachrichten von zwei Fremden zerstören ihr neu gefundenes Glück.
Nathan wittert eine Falle, als zwei Falkenwandler zu ihnen kommen. Vernunft hat ihn schon immer getrieben, doch er kann Ryan nicht im Stich lassen. Obwohl sie sich noch nicht lange kennen, weiß Nathan, dass sein Herz und sein Körper Ryan gehören. Nathan will seinem Gefährten folgen, selbst in den sicheren Tod. Kann er Ryan überzeugen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich auf ihre ungewisse Zukunft zu freuen?
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.
Länge: rund 27.000 Wörter
FEL FERN
Ryans Zwickmühle
Das Rudel von Darkfall Mountain 13
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Ryan’s Predicament“:
Fel Fern
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2025
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
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Ryan Sandoval konnte es nicht länger ertragen, in der Hütte zu sein. Sein Bruder Noel, der Alpha des Blood Ruby-Rudels, hatte ihm befohlen, auf die anderen Rudelmitglieder und ihren Gast aufzupassen. Das war nur eine Ausrede. Es gab einen Grund, warum Noel seinen neuen Gefährten statt ihm in das Territorium eines anderen Rudels mitnahm, und das gefiel Ryan nicht.
Verdammt, hatten sie ihr Rudel nicht gemeinsam durch die besten und die schlimmsten Zeiten gebracht?
Das Blood Ruby-Rudel war nicht groß. Es bestand aus nur fünf erwachsenen Werwölfen und zwei adoptierten Löwenjungen. Nun ja, jetzt sechs Erwachsenen, Noels Gefährte Kian eingeschlossen, und Nathan zählte nicht. Nathan und Kian waren ursprünglich Außenseiter gewesen, denen sie misstrauten, zwei Vertreter des größten und bösartigsten Rudels des Landes – des Darkfall Mountain-Rudels. Kian hatte seinen Wert und seinen Mut bewiesen und dabei Noels Herz erobert. Nathan hingegen ging Ryan auf die Nerven.
Nathan erinnerte ihn daran, dass sein Bruder Kian an seiner Stelle mitgenommen hatte. Verdammt, Ryan war der Beta des Rudels. Er sollte neben Noel stehen, wenn er das Gebiet von Darkfall betrat. Ihre kleine Gruppe hatte nie vorgehabt, sich in der Stadt Blue River niederzulassen.
Sie waren ein nomadisch lebendes Rudel, das von Ort zu Ort zog, bis ihre kleine Schwester Allie entführt wurde. Sie suchten noch immer nach Antworten, als Kian und Nathan ihr Territorium betraten. Keine andere Tiergruppe wollte sich gegen Allies mysteriöse Entführer stellen, und sie verstanden nun endlich, warum.
Allie wurde nicht von gewöhnlichen Kidnappern entführt, sondern von ausgebildeten menschlichen Söldnern, die für eine Organisation arbeiteten, die Gestaltwandler entführte und an ihnen experimentierte. Alpine Industries war ein großes globales Pharmaunternehmen, doch das war nur eine Fassade.
Ryan hatte sich die Website angeschaut. Ihr Firmenmotto lautete: „Menschen helfen, gesund zu werden.“ Seit die Darkfall-Gruppe Informationen weitergab, kochte Ryans Blut immer mehr. Alpine Industries war nichts weiter als eine Tarnung für die größte Gruppe von Paranormale Hassenden im Land.
Die Kriege zwischen Menschen und Paranormalen endeten vor einem Jahrhundert, aber er vermutete, dass manche Leute ihren Hass nicht so leicht loslassen konnten. Ryan verstand das. Er wollte den Wissenschaftlern, die seine Schwester in die Finger bekommen hatten, die Kehle rausreißen.
„Grübelst du immer noch?“, unterbrach ihn Nathan. „Wenn du so weiter auf und ab gehst, verschleißt du noch den Teppich.“
Ryan knurrte leise und wandte sich dem anderen Mann zu. Er wusste nicht, warum der schlanke, attraktive unterwürfige Wolf ihn immer wieder aufregte. Sein Wolf sah Nathan nicht als seinen Feind, sondern etwas anderes.
Ryan wusste nicht, ob er Nathan richtig gut durchficken oder sich mit ihm bis auf den Tod streiten wollte. Es war ein seltsames Gefühl, ein Leiden, für das er zwar ein Heilmittel kannte, es sich aber nicht eingestehen konnte.
In dem Moment, als er Nathan sah, wusste Ryan, dass der unterwürfige Wolf sein Gefährte war.
Schade, dass Ryan nicht die Absicht hatte, seine Seele und seinen Wolf an einen anderen Mann zu binden. Seine Pflicht galt seinem Rudel, und seine oberste Priorität war die Suche nach seiner vermissten Schwester. Nathan war eine Ablenkung und Versuchung, und das konnte er sich nicht leisten.
„Ich möchte keinen weiteren Streit mit dir anfangen“, stellte Ryan fest.
Diese gemietete Hütte war ihr vorübergehendes Rudelhauptquartier gewesen, aber sie war viel zu klein für ihn. Es half auch nicht, dass sie das ganze Haus für sich allein hatten. Melody hatte Aaron mit in die Stadt genommen, und Russ und Mal folgten Melody und Aaron, um ein Auge auf sie zu haben.
In ein anderes Zimmer zu gehen, würde nicht helfen, weil Nathan schließlich hinterherkommen würde.
„Lass mich in Ruhe.“ Ryan wusste, dass er wie ein mürrischer Bengel klang, aber es war ihm egal. Sie verschwendeten Zeit. Einerseits wusste er, dass die Darkfall-Wölfe alle Antworten hatten, aber er hatte es satt, darauf zu warten, dass etwas passierte.
„Sie lebt. Deine Schwester ist stark.“ Nathans sanfte Stimme veranlasste Ryan, ihn wütend anzustarren.
„Wieso bist du dir da so sicher?“
„Deine Rudelkameraden erzählen mir Geschichten über sie. Sie gibt nicht so schnell auf.“
Ryan grunzte. Das Letzte, was er brauchte, war Mitleid von einem Fremden. Nathan anzuschnauzen würde aber nichts ändern. Der unterwürfige Wolf hatte es nicht verdient. Nathan und sein Bruder hatten Alpine Industries überlebt, nachdem die Menschen ihr Rudel töteten und einige ihrer Rudelmitglieder als neue Forschungsobjekte mitnahmen. Gerade Nathan wusste genau, wozu diese menschlichen Wissenschaftler und ihre Privatarmee fähig waren.
„Willst du laufen gehen?“, fragte Nathan und brach das Schweigen.
Ryan hatte eine Absage auf der Zunge, doch er sagte genau das Gegenteil. „Klar.“
Vor einiger Zeit war Ryan sauer gewesen, als Nathan ihm zum ersten Mal auf allen vieren statt auf zwei Beinen in den Wald folgte. Bald gewöhnte er sich jedoch an Nathans Anwesenheit, und außerdem zankten sich Wölfe nicht. Sie konnten stundenlang nebeneinander herlaufen, wobei sich ihr Fell streifte, und Fangen oder Verstecken spielen.
Es bestand keine Gefahr, die Grenze zwischen Fremden und Liebenden zu überschreiten.
Sie verließen das Haus. Ryan hinterließ eine Nachricht auf dem Küchentisch, falls die anderen früher zurückkommen sollten. Er konnte es kaum erwarten, sich auszuziehen. Innerhalb weniger Sekunden war er nackt, spürte die kalte Waldluft in seinem Gesicht und schloss die Augen, um den Duft der Natur tief einzuatmen. Das Rudel hatte sich für diese Hütte entschieden, weil sie in der Nähe des Waldes und nicht weit von der Stadt entfernt lag. Außerdem bot sie ihnen viel Privatsphäre.
Als Ryan die Augen öffnete, bemerkte er Nathans Blick. „Gefällt dir, was du siehst?“
Scheiße. Flirtete Ryan etwa? Was war nur los mit ihm? Aber er meinte jedes Wort ernst. Nathans Augen blickten anerkennend, doch der andere Mann wandte sich ab.
„Auf gar keinen Fall. Du bist so von dir selbst eingenommen.“
Grinsend rief Ryan nach seinem Wolf. Er konnte sich nicht erinnern, wann er sich das letzte Mal so unbeschwert und frei gefühlt hatte. Außerdem hatte Noel erwähnt, dass es gar nicht so schlecht sei, ab und zu eine Verschnaufpause einzulegen. Ohne das Ende von Nathans Verwandlung abzuwarten, rannte Ryan zur nächsten Baumreihe. Nathan stieß hinter ihm ein Winseln aus.
Es war ein unglaubliches Gefühl – der Wind in seinem Fell und niemand, der sie beim Laufen störte, vor allem keine Menschen. Ryan hatte schon als Kind nie gut mit Leuten umgehen können. Er war immer mehr mit seiner tierischen Hälfte in Verbindung gewesen. Noel war der Charismatische, der Typ, der jedem ein gutes Gefühl vermitteln konnte.
Deshalb war Noel der unangefochtene Alpha, obwohl Ryan seinen Bruder jederzeit um die Position herausfordern könnte. Als er hörte, dass Noel Kian für sich beanspruchte, war Ryan beinahe versucht gewesen. Schließlich erkannte er jedoch, wie perfekt Kian zu seinem Bruder passte.
Er spürte, wie Nathan ihm schnell folgte. Ryan war größer und schneller. Er verlangsamte absichtlich sein Tempo, auch wenn er es nicht wollte, bis Nathan ihn eingeholt hatte. Der unterwürfige Wolf zwickte in sein Fell. Nathan war heute verspielt, bemerkte Ryan. Als Antwort schlug er Nathan leicht auf die Schnauze.
Der unterwürfige Wolf funkelte ihn an. Wie süß. Ryan rannte wieder los. Nathan schaffte es eindrucksvoll, ihn einzuholen, obwohl Ryan wusste, dass Nathan nicht so viel Ausdauer besaß wie er. Als Beta seines kleinen Rudels musste Ryan immer in Topform sein. Es gehörte zu seinen Pflichten, jedes Mitglied des Rudels zu beschützen und ihm als guter Soldat zu dienen.
Manchmal fragte er sich, was es sonst noch für ihn gab. Früher hatte Noel hart für das Rudel gearbeitet. Seit Kian auf der Bildfläche erschienen war, kümmerte er sich um seinen Gefährten und sein Rudel. Seinen Bruder und dessen Gefährten miteinander zu sehen, ließ ihn Nathan manchmal mit anderen Augen betrachten.
Wie wäre es, einen Werwolf wie Nathan zu nehmen?
Oh, Ryan wusste, dass Nathan nicht nur eine scharfe Zunge besaß. Nathan mochte nach außen hin hart wirken – der unterwürfige Wolf musste sowohl für sich selbst als auch für seinen jüngeren Bruder stark sein –, aber Ryan sah auch Nathans andere Seite, eine zärtliche Seite, die Nathan ihm nur zeigte, wenn er sich in Gefahr fühlte.
Ohne es zu merken, hatte Ryan den Weg zur alten Anlage eingeschlagen. Plötzlich blieb er auf der Klippe stehen, die die verlassenen Testlabore von Alpine Industries überblickte. Dies war ein Ort voller Albträume und Elend gewesen.
Die Menschen hatten das Labor bereits eingerichtet, bevor Ryan und sein Rudel in Blue Moon ankamen. Dieses Labor war der Grund gewesen, warum Nathans alter Rudel-Alpha sich entschlossen hatte, Nachforschungen anzustellen und letztendlich die falschen Entscheidungen traf.
Ryan fragte sich, ob Allie in einer Einrichtung wie dieser war. Die Erinnerung an die zurückgelassenen medizinischen Geräte, die Käfige und die Foltergeräte ließ ihn wieder rot sehen. Ryan wollte nichts sehnlicher, als seine Zähne in einen dieser Menschen zu schlagen. Noch besser wäre es, sie alle zu töten, aber hier war nichts.
Gott wusste, sie suchten die Anlage oft nach Hinweisen ab. Nathan rückte näher, bis sich ihr Fell streifte. Ryan ließ etwas von seiner Intensität und seinem Hass los. Er schämte sich, dass er beinahe die Kontrolle über sein Tier verloren hätte. Das war schon lange nicht mehr geschehen.
Ryan wollte nicht länger dort verweilen und rannte weiter. Es war eine Erleichterung und ein Trost für ihn, dass Nathan ihm folgte und ihm die Führung überließ. Ryan führte ihn zu einer Lichtung in der Nähe einer Quelle. Er legte sich erschöpft hin.
Nathan gesellte sich zu ihm. Der unterwürfige Wolf rollte sich auf den Bauch und verwandelte sich. Als er wieder menschlich war, legte Nathan eine Hand über die Augen und blickte nach oben, zum Himmel.
„Heute Nacht sind viele Sterne zu sehen“, bemerkte Nathan.
Ryan war unentschlossen. Sollte er sich auch wieder in einen Menschen verwandeln?
Das war nicht die beste Entscheidung. So nah bei Nathan sitzend, streichelte dessen verlockender Duft seine Nase. Wusste Nathan nicht, wie verführerisch er so aussah? Ein dünner Schweißfilm bedeckte Nathans schlanken Körper. Ryan wollte nichts sehnlicher, als jeden Zentimeter seiner Beute zu lecken und zu erkunden.
Moment. Nathan war nicht seine Beute oder irgendetwas anderes, nur ein Gast des Rudels. Ein anständiger Gastgeber dachte nicht solche schmutzigen Gedanken, wenn es um seine Gäste ging. Trotzdem sollte Nathan nicht wieder zum Wolf werden.
„Ryan? Bist du noch wach?“ Nathan fuhr ihm sanft mit den Fingern durchs Fell.
Ryan stieß ein warnendes Knurren aus, doch der unterwürfige Wolf verstand die Botschaft nicht. Nathan streichelte ihn weiter. Das war schön, fand Ryan. Er legte seine Schnauze auf Nathans Brust und beobachtete ihn aus dem Augenwinkel, während dieser weiter in den Himmel blickte.
„Ich erinnere mich, dass Kian sich für Astronomie interessierte. Es war nur so eine fixe Idee, aber wir haben trotzdem gespart, um ihm ein ordentliches Teleskop zu kaufen. Nachdem er es nicht mehr machen wollte, habe ich angefangen, es zu benutzen. Ich frage mich, wo das Teleskop geblieben ist.“
Ryan hielt inne. Als Alpine Industries Kopfgeldjäger auf Nathan und die Überlebenden seines ehemaligen Rudels hetzte, mussten Nathan und die anderen alles zurücklassen und fliehen.
„Weißt du“, sagte Nathan gedehnt, „ich habe das Gefühl, als würde ich mit mir selbst reden. Tatsächlich bist du lieber ein Wolf als ein Mensch, oder?“
Ryan konnte natürlich nichts antworten.
„Das ist in Ordnung“, murmelte Nathan.
In der Stimme des unterwürfigen Wolfes lag Enttäuschung. Ryan war immer noch kurz davor, die Kontrolle zu verlieren. Es wäre so einfach gewesen, Nathan als seinen Gefährten zu beanspruchen. Gott wusste, Ryan hatte sich schon ausgemalt, was er mit Nathans süßem, sexy Körper anstellen wollte.
Man lebt nur einmal. Das waren Noels Abschiedsworte. Ryan hatte das Gefühl, dass sein Bruder damit Nathan meinte. Alle anderen Mitglieder des Rudels hielten sie für ein Paar, obwohl sie nichts taten. Ryan war ein Feigling. Verdammt, er war sein ganzes Leben lang noch nie vor einer Herausforderung zurückgeschreckt, und trotzdem hatte er Angst, etwas mit Nathan anzufangen. Genau das war Nathan. Eine Herausforderung.
Nachdem ihre Eltern starben, als er noch klein war, übernahm Nathan die Erziehung seines Bruders. Seitdem kümmerte er sich um Kian. Doch das war nun Noels Aufgabe. Ryan war sich sicher, dass er eine Entscheidung traf, die er bald bereuen würde, und verwandelte sich trotzdem.
Er hatte genug vom Verstecken und Ausweichen, denn ein Raubtier verhielt sich nicht wie ein Beutetier. Er rollte sich auf Nathan, setzte sich rittlings auf den unterwürfigen Wolf und hielt dessen Arme über seinem Kopf fest. Ryan atmete schwer. Verdammt. Er ging es falsch an, und er wusste es, aber es fiel ihm schwer, logisch zu bleiben. Nathan roch einfach zu gut, und das Gefühl, wie sich ihre Haut berührte, war unglaublich.
„Endlich“, sagte Nathan. Der unterwürfige Wolf sah nicht so verängstigt oder besorgt aus, wie er sollte.
„Hör auf, mich zu provozieren. Ich werde dich nicht noch einmal warnen.“ Verdammt. Das waren nicht die Worte, die Ryan wirklich sagen wollte, aber jetzt gab es kein Zurück mehr.