2,99 €
Er liebt die wilde Natur – doch ein Gewitter zwingt ihn dazu, vorzeitig sein Nachtlager aufzuschlagen. Ausgerechnet hier läuft ihm eine Frau über den Weg, die sich womöglich verirrt hat. Bald liegt Hochspannung in der Luft – und es sieht so aus, als könnte es ein gemeinsamer „Ausritt“ werden.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2021
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Anhang
Impressum
Er liebt die wilde Natur – doch ein Gewitter zwingt ihn dazu, vorzeitig sein Nachtlager aufzuschlagen. Ausgerechnet hier läuft ihm eine Frau über den Weg, die sich womöglich verirrt hat. Bald liegt Hochspannung in der Luft – und es sieht so aus, als könnte es ein gemeinsamer „Ausritt“ werden.
Der zu erahnende Weg war schlammig und das angrenzende Gebüsch zu dicht, um auszuweichen. Auf dem Plan hatte ich schon lange nicht mehr gesehen, weil dort nur eine große, grüne Fläche eingezeichnet war. Aber die Richtung stimmte, ungefähr. Wieder dachte ich an diese Frau, die mich auf diese Tour begleiten hätte wollen. Bis sie sich nicht mehr gemeldet hatte.
Ich spürte einen kühlen Luftzug auf meiner Haut, der auch die ganze Schwüle aufmischte. Ein anderer Duft des Waldes mischte sich zu dem von feuchter Erde. Mein Gefühl sagte mir, dass der Anstieg an der Lichtung dort oben zu Ende war. Zumindest konnte ich etwas erahnen. Je weiter ich mich näherte, desto mehr erkannte ich ein Gebäude. Oder was davon übrig war.
Vielleicht war ein Teil des Daches noch intakt, und es sah nach etwas mehr als einigen angehäuften Steinen und Holzbrettern aus. Mir fiel der völlig veränderte Himmel auf. Er war viel dunkler geworden und voller schwarzer Wolken. Na toll. Der leichte, heiße Wind hatte sich zu einem kühlen Lüftchen gewandelt. Ein tiefes Grollen durchschnitt die Stille. Ich drehte mich in die Richtung, aus der es zu hören gewesen war. Weit hinter den hohen Bäumen sah ich einen Blitz über den Himmel zucken.
Das nächste Donnern machte sich eher als mächtiges Schnalzen bemerkbar, und beinahe gleichzeitig spürte ich erste Regentropfen. Der Ratschlag bei einem Gewitter war doch, sich auf den Boden zu hocken und nicht zu legen, bis es vorbei war, oder? Noch besser wäre vielleicht ein Unterstand. Wenn, dann würde der Blitz vielleicht einen der hohen Bäume treffen. Der Regen wurde stärker und der Wind kalt – und ich entdeckte etwas, das wie ein schmaler Pfad zu diesem Gebäude aussah.
Eine Tür gab es nicht, nur einen Türstock aus groben Steinen und zum Teil Ziegeln. Ein kalter Windstoß traf mich, und es begann zu schütten. Das Dach schien einige kleine Löcher zu haben, aber es würde von einem Sturm wohl eher weggerissen, als dass es nach unten stürzte. Drinnen war es trocken, und die Wärme des Sommers hatte sich gehalten. Der Duft eines warmen Sommerregens, von nassem Gras, ging in den von staubiger, leicht feuchter Erde über.
Auf dem feinen grauen Sand war es trocken, warm … und ich völlig allein. Einfach so legte ich eine Hand auf den Stoff meiner kurzen Hose. Was wäre, wenn das eine zarte, fremde Hand wäre? Noch einmal fragte ich mich, ob nicht doch jemand auftauchen könnte. Aber in einem seit so langer Zeit verlassenen Haus? Es gab auch keine Graffitis auf den Wänden oder herumliegenden Müll jüngeren Datums. Nun ja, vielleicht hatte ich mir nach dem langen Tag nun eine Belohnung verdient. Konnte mir dazu vorstellen, was ich gerne hätte.
Meine Hand griff fester zu, und das nächste Donnergrollen schreckte mich nicht mehr. Mein T-Shirt zog ich aus und legte es über einen Balken. Ich schloss die Augen zur Hälfte, spürte meine eigene Verhärtung. Dachte daran, wen ich in diesem Moment gerne hier neben mir hätte. An frühere weibliche Bekanntschaften.
Für einen Moment schloss ich die Augen ganz und legte den Kopf auf eine bequeme Stelle hinter mir. Ich packte zu und versuchte, das Tempo nur langsam zu steigern, während ich scharf einatmete. Das Prickeln in meinem ganzen Körper steigerte sich immer weiter. Dieses Gefühl der Geborgenheit und Wärme, ohne dass drückende Schwüle herrschte. Ich konnte kaum kontrollieren, wie ein Bein von mir über den Boden scharrte. Wenn ich wollte, konnte ich es sofort geschehen lassen. Doch es wäre schrecklich, wenn es schon wieder vorbei wäre. Der Regen prasselte stark und ohne Ende herunter, aber nur an ein paar Stellen tropfte es auf den Boden. Ein frischer, sehr feiner Nebel ersetzte die Reste der stehenden Hitze. Hier war ich sicher und völlig allein – und es musste der beste Sex seit Monaten sein. Sogar, wenn nur ich allein daran beteiligt war.
Ich ließ meinem Stöhnen freien Lauf, während ich das Ziehen in mir kaum mehr halten konnte. Manchmal kam ich einfach so und es war vorbei, diesmal kündigte sich Großes an. Ein weiteres Mal ließ ich den Blick zum Türstock und zum Fenster-Ausschnitt streifen, dann war der Moment genau richtig. Ich wurde schneller, massierte mit der anderen Hand meinen Oberschenkel – und trat über die Schwelle. Das mächtige Prickeln durchflutete meinen Körper und ließ mich nicht mehr still sitzen. Mein Stöhnen wurde lauter, und der erste Spritzer traf mich. Noch einer folgte, und die Luft blieb mir weg. Ich atmete heftig ein und aus, bis ich die feuchte Hand ruhig auf mich legte und alles langsam auslief.
Mehrere Minuten lang beobachtete ich den Regen, der vom heftigen Wind draußen vorbeigepeitscht wurde.