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Tief unten, wo das Licht tanzt und die Strömung Geschichten flüstert, lebt Nerida – eine kleine Meerjungfrau mit großen Augen und noch größeren Fragen. Als sie eine alte Karte findet, beginnt eine Reise durch vergessene Städte, sprechende Strömungen und schweigsame Schildkröten. Doch der Schatz, dem sie folgt, ist nicht aus Gold – er glitzert anders. Mit zarter Ironie, kindlicher Poesie und einem Hauch Magie erzählt Die Schatzsuche der mutigen Meerjungfrau von Freundschaft, Veränderung und dem Mut, dem eigenen Flossenschlag zu vertrauen.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Name: Tamara Weber
Anschrift: Paulusstr. 7, 33428 Harsewinkel
E-Mail: [email protected]
Hinweis:
Der Text wurde mit Hilfe von ChatGPT (OpenAI) erstellt und von mir überarbeitet. Das Cover wurde mit Canva AI erstellt. Die Rechte liegen bei mir.
Manche sagen, das Meer sei einfach bloß Wasser mit ein bisschen Salz und viel Platz. Aber diejenigen, die wirklich gut hinhören – also ganz früh morgens, wenn sogar die Muscheln noch gähnen –, die wissen, dass es Orte gibt, an denen das Meer stiller fließt und klüger klingt. Und an einem dieser Orte beginnt unsere Geschichte. Ihr müsst nämlich wissen, das Meer hat ein Geheimnis. Es heißt Nerida.
Nerida war eine Meerjungfrau. Nicht irgendeine, versteht sich. Es gibt viele Meerjungfrauen, und manche sind hübsch, manche sind laut, und manche können rückwärts schwimmen, ohne dass ihnen schlecht wird. Nerida aber war anders. Wenn sie sang, wurde das Wasser um sie herum heller, und die Sonne – die immer ein wenig neugierig ist – rückte näher heran, um besser hören zu können. Ihre Stimme hatte die Angewohnheit, Fische aus der Bahn zu werfen, und mehr als einmal schwamm ein vergesslicher Thunfisch geradewegs gegen eine Felsnase, weil er ihr Lied zu schön fand, um aufzupassen.
Ihr Haar glänzte wie etwas, das nur der Mond kennt, wenn er spät in der Nacht heimlich ins Wasser schaut. Sie warf es oft achtlos zurück, als sei es nichts Besonderes, aber es wirkte dabei stets, als hätte sie gerade eine Krone abgenommen, um kurz auszuruhen. Ihre Augen – ach, ihre Augen! – sie funkelten wie winzige Lichter, die das Meer nur für seine Lieblings Geschöpfe aufhebt. Und wenn sie lachte, hörte es sich an, als hätten silberne Glöckchen unter Wasser beschlossen, ein Lied nur für sie zu spielen.
Eines Morgens – und es war so ein Morgen, an dem alles zu wissen schien, dass gleich etwas passieren würde – reckte sich das Meer noch verschlafen, und Nerida öffnete die Augen. Sie blinzelte in das Licht und sagte: „Heute riecht das Meer nach Abenteuer.“ Niemand antwortete, abgesehen von einer kleinen Strömung, die um ihre Flosse gluckste, was vielleicht Zustimmung war oder bloß ein Schluckauf.
In eben diesem Moment, wie von einem unsichtbaren Taktstock dirigiert, sauste ein Fisch heran. Perli war sein Name. Er war klein, rundlich, und seine Schuppen glänzten wie frisch poliert, was sie natürlich nicht waren. Aber Perli war einer von diesen Fischen, die ständig über etwas Aufregendes berichteten – meist war es übertrieben, manchmal war es Unsinn, aber immer war es spannend. Seine Flossen zitterten wie das Schwänzchen eines Welpen, der zu viel gegessen hat. „Oh, Nerida, stell dir vor, was ich gerade gehört habe! Ein Schatz! Ein echter Schatz! Tief unten, wo die Korallen schlafen und die Strömung flüstert!“
Nerida schaute ihn an, mit diesem leicht schrägen Blick, den Meerjungfrauen haben, wenn sie sehr neugierig und ein bisschen misstrauisch sind. „Ein Schatz? Wirklich?“ fragte sie langsam.
„Ja! Und die Krabbe, die mir davon erzählt hat, hatte nur drei Beine! Und du weißt ja: Dreibeinige Krabben lügen nie!“ erklärte Perli mit der Wichtigkeit eines Fisches, der sich sehr ernst genommen wissen will.
Nerida schwieg, und um ihren Kopf stiegen kleine Blasen auf, als hätten ihre Gedanken beschlossen, für einen Moment sichtbar zu werden. Schließlich sagte sie: „Dann müssen wir es Mutter erzählen.“
Und so schwammen sie los. Sie glitten an Quallen vorbei, die wie vergessliche Damen ihre Sonnenschirme im Wasser trugen, und durch Wälder aus Seegras, das höflich nickte, wie es gute Pflanzen tun, wenn junge Abenteurer vorbeiziehen. Bald kamen sie zum Palast – einem zarten Gebilde aus Perlmutt, das so dünn war, dass man das Gefühl hatte, man müsse flüstern, um es nicht zu zerbrechen.
Marella, Neridas Mutter, wartete dort, von einem sanften Schimmer umgeben, der ihr folgte wie ein gut erzogener Gedanke. Sie sah ihre Tochter an und fragte: „Was bringst du heute, mein kleiner Wirbelwind?“
„Perli sagt, es gibt einen Schatz“, erklärte Nerida und blickte dabei ein wenig so, als hoffe sie schon auf ein Ja. „Er liegt tief unten, in einer versunkenen Stadt. Dürfen wir ihn suchen?“
Marella schaute sie einen langen Moment lang an, wie Mütter das tun, wenn sie gleichzeitig stolz und ein bisschen besorgt sind. Dann strich sie ihr übers Haar und sagte: „Jede mutige Meerjungfrau sollte wenigstens einmal in ihrem Leben einen Schatz suchen. Aber sei achtsam, mein Kind. Das Meer vergisst nichts – es versteckt nur gut.“
Nerida versprach, vorsichtig zu sein, und kaum hatte sie das gesagt, schwamm sie mit Perli hinaus in das offene Blau. Ihr Herz klopfte ein wenig schneller, wie es immer tut, wenn etwas Großes beginnt. Und ganz vielleicht – nur ganz vielleicht – flüsterte das Meer in diesem Moment: „Na dann los.“