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Titel: Das Blut der Nacht Genre: Dark Fantasy, Gothic Horror, Paranormal Thriller Beschreibung: In einer Welt, die von einem endlosen Krieg zwischen Vampiren und Werwölfen gezeichnet ist, steht eine junge Frau zwischen Licht und Schatten. Elena, geboren aus einer verbotenen Verbindung, ist eine Hybridin – ein Wesen, das es niemals hätte geben dürfen. Gejagt von beiden Seiten, ohne Heimat, ohne Vergangenheit, ohne eine Zukunft, wird sie in ein Netz aus Intrigen, uralten Prophezeiungen und dunklen Mächten gezogen. Als sich ihre Kräfte entfesseln, erkennt sie, dass sie nicht nur eine Spielfigur ist – sie ist der Schlüssel zur absoluten Macht. Doch die Prophezeiung, die sie zur Retterin macht, ist eine Lüge, ein Käfig, geschmiedet von jenen, die die Dunkelheit lenken. Während sich die Welt um sie herum auflöst, bleibt ihr nur eine Wahl: Wird sie das Gleichgewicht wiederherstellen – oder wird sie zur Herrscherin der Finsternis? Ein düsterer, blutgetränkter Fantasy-Roman voller Intrigen, Geheimnisse und einer tödlichen Entscheidung, die das Schicksal der Welt für immer verändern wird. Denn das Blut der Nacht endet nie…
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Inhaltsverzeichnis
Das Blut der Nacht
Das Blut der Nacht
Vorwort
PROLOG: DAS VERGESSENE ERBE
Kapitel 1: Blut in der Dunkelheit
Kapitel 2: Die Schatten beobachten
Kapitel 3: Die erste Transformation
Kapitel 4: Die Rettung durch die Hybriden
Kapitel 5: Die Prophezeiung des Blutes
Kapitel 6: Misstrauen & Kampf
Kapitel 7: Das Erwachen des Blutes
Kapitel 8: Spuren des Feindes
Kapitel 9: Der Verräter im Schatten
Kapitel 10: Der erste große Verrat
Kapitel 11: Blutmagie & Erinnerungen
Kapitel 12: Das dunkle Erbe
Kapitel 13: Darius Vergangenheit
Kapitel 14: Das Blut der Nacht
Kapitel 15: Gefangen im Kerker der Vampire
Kapitel 16: Das falsche Spiel
Kapitel 17: Der Ausbruch
Kapitel 18: Die Hybriden zerbrechen
Kapitel 19: Die Dunkelheit ruft
Kapitel 20: Der Verräter enthüllt
Kapitel 21: Der Krieg beginnt
Kapitel 22: Das letzte Ritual
Kapitel 23: Kampf gegen Lucian
Kapitel 24: Darius Geheimnis
Kapitel 25: Das ultimative Opfer
Kapitel 26: Das ultimative Opfer
Kapitel 27: Der Sturz des Lords
Kapitel 28: Die Dunkelheit verschlingt alles
Kapitel 29: Die Wahl der Blut geborenen
Kapitel 30: Epilog – Der neue Pfad
Nachwort
Impressum
Impressum:
Name: Tamara Weber
Anschrift: Paulusstr. 7, 33428 Harsewinkel
E-Mail: [email protected]
Hinweis:
Der Text wurde mit Hilfe von ChatGPT (OpenAI) erstellt und von mir überarbeitet. Das Cover wurde mit Canva AI erstellt. Die Rechte liegen bei mir.
„Das Blut der Nacht“ entführt in eine Welt, die vom ewigen Krieg zwischen Vampiren und Werwölfen zerrissen ist – ein blutiger Konflikt, der ganze Reiche zerstört und das Land in Dunkelheit gestürzt hat.
Inmitten dieses Chaos wächst Elena heran, unwissend über ihr wahres Erbe. Sie ist kein gewöhnliches Wesen – sie ist eine Hybridin, ein Kind zweier verfeindeter Völker, das niemals hätte existieren dürfen. Doch ihre bloße Existenz verändert alles. Gejagt, gefürchtet und doch unaufhaltsam, wird sie zur Schlüsselfigur einer uralten Prophezeiung.
Doch was, wenn alles eine Lüge war? Was, wenn sie nicht die Erlöserin ist, sondern die Waffe, die den Untergang bringt?
Zwischen Macht, Verrat und dunklen Wahrheiten entfaltet sich eine Geschichte voller Leidenschaft, Opfer und der verzweifelten Suche nach einer Zukunft, die nicht von Blut bestimmt wird. Doch manche Kämpfe lassen sich nicht gewinnen – und manche Schatten fordern ihren Tribut.
Ein fesselnder Fantasy-Roman über das Erbe des Krieges, die Bürde des Schicksals – und die Entscheidung, wer wir wirklich sein wollen.
Die Nacht war eine lebendige Wunde, aufgerissen von Schatten, getränkt in Blut. Ein dichter Nebel legte sich wie eine uralte, bösartige Präsenz über den dichten Wald, dessen Bäume sich unter dem Gewicht der Finsternis krümmten. Der Geruch von verbrannter Erde und Eisen lag schwer in der Luft, ein metallischer, rostiger Geschmack, der sich in jede Lunge fraß. Der Wind trug das Echo verzerrter Schreie mit sich, das Klirren von Klingen, das markerschütternde Knurren von Bestien. Es war eine Nacht des Todes.
Inmitten dieser unheiligen Szenerie stand eine kleine Hütte, umringt von verwitterten Steinen, als hätte die Natur selbst versucht, diesen Ort zu verschlingen und das darin verborgene Geheimnis auszulöschen. Doch es war nicht die Zeit, es war nicht der Moment. Noch nicht. Der Feind war bereits da.
Drinnen, verborgen hinter brüchigen Holzwänden, zog sich ein Mann mit aschfahler Haut schwer atmend zurück. Sein schwarzes Haar war verklebt von Blut, sein Gewand zerrissen, der einst prächtige Mantel ein Schatten seiner selbst. Die tiefroten Augen – Augen, die Jahrhunderte gesehen hatten – flackerten zwischen Wut und Verzweiflung. Lucan Valerius, einer der letzten wahren Vampire seines Blutes, wusste, dass die Jagd nach ihm nicht aufhören würde. Nicht, solange sein Verbrechen atmete, lebte, existierte. Sein Verbrechen… war sie.
Hinter ihm, von Angst, Schmerz und mütterlichem Instinkt getrieben, stand Selene, eine mächtige Werwölfin, eine Kämpferin, nun geschwächt, verwundet, doch noch immer eine Bestie in ihrem Herzen. Ihr langes, silbernes Haar hing ihr in feuchten Strähnen ins Gesicht, ihre goldenen Augen – einst voller Feuer – jetzt getrübt von etwas, das sie nie gekannt hatte: Furcht. Doch nicht um sich selbst. Ihre zitternden Arme hielten ein Neugeborenes umklammert, ein Wesen, das nie hätte existieren sollen, nie hätte geboren werden dürfen. Elena.
„Sie sind hier,“ flüsterte Selene, ihre Stimme kaum mehr als ein gehauchtes Gebet an Götter, die längst tot waren. Lucan legte eine blutverschmierte Hand auf ihre Wange, seine Kälte fraß sich in ihre erhitzte Haut. „Ich werde sie aufhalten.“ Seine Stimme war eine raue Drohung, ein Versprechen, das er niemals einlösen würde.
Selene schüttelte den Kopf, Tränen mischten sich mit Blut auf ihren Wangen. „Du kannst nicht. Es ist zu spät. Sie haben uns gefunden.“ Ein ohrenbetäubendes Knurren ließ die Wände der Hütte beben. Die Bestien waren draußen. Das Holz splitterte, Schatten bewegten sich vor den rissigen Fenstern. Es gab kein Entkommen mehr.
Ein lautes Krachen ließ den Raum erbeben, und die Tür zersprang in tausend Splitter. Schwarze Gestalten strömten herein, hochgewachsen, grotesk in ihrer animalischen Gestalt. Werwölfe, riesig, mit Reißzähnen, die im Schein der einzigen Kerze glitzerten. Zwischen ihnen schritten Vampire, blass wie Knochen, mit rot glühenden Augen, bereit, das Blut ihres Bruders zu trinken. Sie wollten nicht nur töten. Sie wollten tilgen.
Lucan brüllte auf, seine Krallen fuhren aus, seine Augen brannten in dunkler Entschlossenheit. Der erste Angreifer wurde von seiner Kraft durch den Raum geschleudert, ein zweiter zersplitterte unter seinem Griff. Doch es waren zu viele. Eine Klinge rammte sich in seine Seite, eine weitere durchbohrte sein Bein. Blut spritzte gegen die Wände, tropfte auf den Boden, der zu atmen schien, als würde er sich an dem Leid nähren.
Selene drückte das Baby an ihre Brust. Ihre Tochter. Ihr einziges Kind. Ihr Erbe. Ihr Fluch. Sie wusste, dass es keinen Ausweg mehr gab. In einem verzweifelten Akt zerrte sie einen losen Dielenboden auf und legte Elena in den Spalt, bedeckte sie mit Lumpen und Staub, als könne sie sie vor dem Tod selbst verbergen. Die Kleine weinte nicht, als hätte sie instinktiv verstanden, dass Stille ihr einziger Schutz war.
Ein Schatten fiel über sie. Ein Werwolf packte sie an den Haaren, riss sie hoch. Selene schrie, trat um sich, krallte sich in das Fleisch ihres Peinigers. Doch es war sinnlos. Ein Schwert durchschnitt die Luft. Blut spritzte in einem scharlachroten Bogen durch den Raum. Ihre Knie gaben nach. Sie spürte, wie der Schmerz verschwand. Sie spürte, wie alles kalt wurde.
Ihr Blick verschwamm, doch sie sah noch immer das kleine Bündel unter dem Dielenboden, die einzige Hoffnung in dieser verdammten Welt. Ihre Lippen bebten, während ihr letzter Atemzug von ihren Lippen glitt. „Du bist unser Erbe, unser Fluch – das Blut der Nacht wird dich führen...“
Und dann… Stille.
Das Chaos flaute ab. Die Kreaturen standen keuchend inmitten der Verwüstung. Leichen auf dem Boden, Blut an den Wänden. Der Geruch von Tod war allgegenwärtig. Doch dann – eine Bewegung. Eine Gestalt, verborgen im Dunkeln, die bis jetzt beobachtet hatte.
Ein Mann trat ein, umhüllt von einem Mantel so schwarz wie die Nacht selbst. Seine Augen waren keine derer, die um ihn herum standen. Sie waren anders. Tiefer. Uralter. Er bewegte sich lautlos, fast geisterhaft. Niemand wagte, ihn aufzuhalten.
Er kniete nieder, zog den Dielenboden auf. Darunter – zwei kleine, rot leuchtende Augen, die sich in die seinen bohrten. Ein leises, bebendes Seufzen entfloh seinen Lippen. „Endlich.“
Mit kalten Fingern griff er nach dem Baby, hob es mit einer unnatürlichen Sanftheit aus seinem Versteck. Das Kind, das nicht hätte existieren dürfen, lag nun in seinen Armen. „Deine Zeit wird kommen, Blutgeborene. Und wenn du es tust… wird die Welt brennen.“
Der Schatten wandte sich ab, schritt über die Leichen hinweg, trat hinaus in die regennasse Dunkelheit. Mit ihm verschwand auch das Kind, verschluckt von der Nacht. Die Flammen begannen an den Wänden zu lecken, Rauch stieg in die sternlose Unendlichkeit auf. Die Vergangenheit wurde ausgelöscht. Doch die Zukunft… war geschrieben.
Die Blutgeborene war in die Welt gekommen. Und nichts würde sie aufhalten.
Die Nacht war ein lebendiges Wesen, das sich um die Stadt legte wie eine undurchdringliche Decke aus Schatten und Stille. Der Regen fiel schwer auf das Pflaster, sammelte sich in schmutzigen Pfützen, die das fahle Licht der Straßenlaternen verzerrt widerspiegelten. Der Geruch von feuchtem Asphalt mischte sich mit dem metallischen Hauch von Rost und Abfall, während der kalte Wind durch die engen Gassen schnitt wie eine unsichtbare Klinge. Die Dunkelheit war nicht leer. Sie war voller Flüstern, voller rastloser Bewegungen, die in den Ecken lauerten, wo das Licht nicht mehr hinreichte. Es war eine Nacht, in der etwas lauerte. Etwas, das nicht menschlich war.
Elena spürte es.
Sie zog den Mantel enger um ihren Körper, als könne er den unsichtbaren Blicken standhalten, die sie spürte – ein Druck auf der Haut, eine unsichtbare Präsenz, die sich wie kalter Atem in ihrem Nacken festsetzte. Ihr Herz pochte schneller, eine dumpfe, pulsierende Angst breitete sich in ihrem Inneren aus. Es war nicht das erste Mal, dass sie verfolgt wurde. Nicht das erste Mal, dass sie das Gefühl hatte, dass etwas in den Schatten auf sie wartete. Doch diesmal war es anders. Intensiver. Näher.
Seit ihrer Kindheit war die Dunkelheit ihr ständiger Begleiter gewesen. Albträume, so lebendig, dass sie beim Erwachen glaubte, noch immer darin gefangen zu sein. Schatten, die sich in ihrem Zimmer bewegten, Stimmen, die ihren Namen flüsterten, obwohl niemand da war. Sie hatte gelernt, es zu ignorieren, es zu verdrängen, doch es verfolgte sie, lauerte in den stillen Momenten, wenn die Welt den Atem anhielt. Sie erinnerte sich an die schlimmsten dieser Träume – an die Augen, rot wie flüssiges Blut, an die knurrenden Stimmen, die ihr sagten, dass sie ihnen gehörte.
Und nun war die Dunkelheit nicht mehr nur ein Traum.
Ihre Schritte wurden schneller, das Echo hallte an den feuchten Wänden der Gasse wider. Sie war allein. Keine Passanten, keine Autos, nur das monotone Prasseln des Regens. Ihre Kehle war trocken, ihr Körper angespannt, jeder Muskel bereit zum Kampf oder zur Flucht. Doch wovor? Sie drehte sich um, musterte die Gasse hinter sich. Nichts. Und doch…
Ihr Atem ging schneller.
Ein leises Kratzen.
Ein Schatten, der sich bewegte, nicht als Reflexion, sondern als eigenständige, atmende Präsenz.
Ihre Finger krampften sich um das kalte Metall eines kleinen Messers, das sie seit Jahren bei sich trug. Nicht, dass es helfen würde, wenn das, was sie fühlte, real war. Doch allein die Berührung beruhigte sie. Sie biss die Zähne zusammen, konzentrierte sich auf ihre Sinne.
Und dann – ein Geräusch.
Nicht der Wind. Nicht der Regen. Ein lautloser, kaum spürbarer Schritt.
Dann noch einer.
Elena riss den Kopf herum. Da war es. Eine Gestalt, kaum mehr als eine Verzerrung in der Dunkelheit. Lange, dünne Gliedmaßen, ein Körper, der sich beinahe flüssig bewegte, als würde er mit der Finsternis selbst verschmelzen. Und dann sah sie die Augen. Schwarz wie Pech, mit einem schimmernden, silbrigen Rand, unmenschlich, unergründlich.
Ihr ganzer Körper erstarrte.
Lauf!
Ihre Beine gehorchten, bevor ihr Verstand nachkommen konnte. Sie wirbelte herum, rannte, hörte das Klatschen ihrer Schritte auf dem nassen Pflaster. Ihr Atem war hart, ihre Lungen brannten, doch sie rannte weiter, ließ sich von der Panik antreiben, die wie Feuer durch ihre Adern schoss. Das Wesen bewegte sich lautlos, glitt durch die Dunkelheit, verfolgte sie mit einer unnatürlichen Präzision. Es war schneller als sie. Viel schneller.
Sie bog um eine Ecke, stolperte, fing sich gerade noch, rannte weiter. Die Gebäude um sie herum verschwammen zu dunklen Silhouetten, Fensterscheiben reflektierten das trübe Licht, verzerrten ihre eigene Gestalt zu einem verschwommenen Phantom. Ihr Herz schlug gegen ihre Rippen, ein donnernder Rhythmus, der sich mit dem Rauschen des Blutes in ihren Ohren vermischte.
Dann – ein Schlag gegen ihren Rücken.
Sie flog nach vorn, schlug hart auf das nasse Pflaster. Der Schmerz explodierte in ihrer Schulter, doch sie hatte keine Zeit, ihn zu fühlen. Sie drehte sich um, keuchend, die Haare an ihrer Stirn klebend, während ihr Blick das Wesen suchte. Es stand über ihr. Zu groß, zu verzerrt, sein Gesicht eine leere Maske, die sich nur vage an etwas Menschliches erinnerte.
„Was… bist du?“ Ihr eigener Flüsterton war kaum zu hören, erstickt von der Angst, die wie ein Eispanzer ihre Brust umklammerte.
Das Wesen neigte den Kopf. Dann bewegte es sich. Nicht laufend, nicht springend – es glitt, ein Schatten, der keine Gesetze der Physik kannte. Und dann spürte sie es. Ein Beben tief in ihrem Inneren, eine Antwort auf die Präsenz vor ihr. Ihr Herz schlug schneller, aber nicht aus Angst. Etwas in ihr reagierte.
Es war, als hätte ein Schalter umgelegt.
Ihre Sinne schärften sich, sie hörte das Pochen der Regentropfen auf dem Pflaster, das entfernte Summen einer Straßenlaterne. Ihr Atem wurde ruhiger, langsamer, kontrollierter. Der Schock wandelte sich in etwas Anderes. Eine Hitze, die sich in ihren Adern ausbreitete. Ihr Blick fixierte das Wesen, nicht mehr voller Furcht, sondern mit etwas… Instinktivem.
Das Ding erstarrte.
Einen Herzschlag lang geschah nichts.
Dann bewegte es sich, schnell, ein tödlicher Schatten, der über sie hinweg stürzen wollte. Elena reagierte, ohne nachzudenken. Ihr Körper explodierte in Bewegung, sie rollte zur Seite, sprang auf die Füße, spürte eine neue Kraft, eine neue Geschwindigkeit. Ihre Beine trugen sie nicht nur – sie schienen den Boden zu beherrschen. Ihre Muskeln spannten sich auf eine Weise, die sie nie zuvor erlebt hatte.
Und dann war da der Geruch.
Blut. Eisen. Eine vertraute Süße, die sie betörte, ihr den Kopf verdrehte. Ihre Finger krallten sich in die Luft, als wollten sie etwas zerreißen, ihre Kehle brannte mit einem Durst, den sie nicht verstand.
Was war mit ihr geschehen?
Das Wesen stieß ein kehliges Geräusch aus, etwas zwischen einem Knurren und einem Lachen. „Du… bist es…“
Elena spürte, wie sich ihr gesamtes Inneres zusammenzog. Ihr Körper wusste es, lange bevor ihr Verstand es begriff.
Es kannte sie.
Es hatte nach ihr gesucht.
Und es war nicht allein.
Sie hörte es, bevor sie es sah – ein leises Rascheln, ein dunkles Flüstern in der Ferne. Mehr Schatten, mehr von ihnen. Sie hatten ihre Spur. Und diesmal würden sie nicht aufhören.
Die Jagd hatte erst begonnen.
Elena rannte, doch die Dunkelheit rannte mit ihr. Der Regen fiel schwer, prasselte auf die schmutzigen Straßen und verwandelte das Pflaster in ein tückisches Meer aus glänzenden Pfützen. Ihre Stiefel klatschten auf den Boden, ihr Atem kam stoßweise, heiß und dampfend in der kalten Nachtluft. Hinter ihr – Stille. Kein Geräusch, keine Bewegung, als hätte sich das Wesen, das sie eben noch verfolgt hatte, in Luft aufgelöst. Doch sie spürte es noch. Eine unsichtbare Präsenz, ein Blick, der sich in ihren Rücken bohrte wie ein Dolch aus Schatten.
Sie bog in eine schmale Gasse, die Wände eng, die Luft stickig, durchtränkt vom Geruch nassen Betons und altem Müll. Die Straßenlaternen reichten nicht bis hierher. Nur der fahle Schein des fernen Mondes malte geisterhafte Umrisse auf die Mauern. Ihr Puls raste, nicht nur wegen der Flucht, sondern wegen etwas anderem, etwas Tieferem. Ihr Körper fühlte sich fremd an, seltsam leicht und zugleich gespannt, als würde sich unter ihrer Haut eine Kraft winden, die sie nicht verstand. Die Art, wie sie gelaufen war, die Geschwindigkeit, mit der sie sich bewegt hatte – es war nicht normal.
Sie lehnte sich schwer atmend an die kalte Backsteinwand, schloss für einen Moment die Augen. Ihr Herz pochte heftig, doch es war nicht nur Angst. Es war… Erwartung. Als hätte ein verborgener Teil von ihr darauf gewartet, genau in diese Situation zu geraten. Sie presste die Finger gegen ihre Schläfen. Nein, das ergab keinen Sinn. Sie war eine gewöhnliche Frau. Sie hatte nichts mit dem zu tun, was in der Dunkelheit lauerte.
Aber wenn das wahr war – warum fühlte es sich so vertraut an?
Ein Geräusch ließ sie aufschrecken. Ein leises, langsames Klatschen von Schritten auf nassem Stein. Und diesmal war es nicht das Wesen von vorhin. Nein… dies war etwas anderes.
Sie öffnete die Augen – und sah sie.
Drei Gestalten standen am anderen Ende der Gasse, kaum mehr als Silhouetten in der Dunkelheit.