Dorian Hunter 134 - Dario Vandis - E-Book

Dorian Hunter 134 E-Book

Dario Vandis

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Beschreibung

"Im Namen des Abbadon, Behemoth und Rahab, fahr zurück in die Hölle, aus der gekommen bist!" Ich schleuderte dem Monster die Gemme ins Maul.
John Sinclair streckte ihm das Silberkreuz entgegen. "Terra pestem teneto, salus hic maneto!"
Gleichzeitig blitzte Zamorras Amulett auf. Grünes Licht hüllte das Monster ein. Das Brüllen der Kreatur steigerte sich zu einem infernalischen Crescendo, bis die Eruption weißer Magie endete und das Licht erlosch.
Das Monster war immer noch da - und hämmerte mit der Schwanzflosse auf die Barriere ein, bis der Bannkreis zerstört war!


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Inhalt

Cover

Was bisher geschah

NIEMANDSKIND

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

mystery-press

Vorschau

Impressum

JOHN SINCLAIR meets PROFESSOR ZAMORRA meets DORIAN HUNTER – drei Romane, drei Helden, eine Geschichte!

Der vorliegende Band ist der dritte und abschließende Teil des serienübergreifenden Crossover-Dreteilers, dessen ersten beiden Teile vor zwei Wochen als JOHN SINCLAIR Band 2360, »Niemandsland«, bzw. vor einer Woche als PROFESSOR ZAMORRA Band 1288, »Niemandsleben«, erschienen sind. Weitere Erläuterungen und Hintergründe findest du auf der Leserseite im Mittelteil dieses Romanhefts!

Was in den ersten beiden Teilen passiert ist:

Der Geisterjäger John Sinclair, der Meister des Übersinnlichen Professor Zamorra und der Dämonenkiller Dorian Hunter finden sich eines Morgens in einem Hotel am Fuße eines Vulkans wieder – ohne zu wissen, wie sie dorthin gelangt sind.

Die drei Dämonenjäger erkennen schnell, dass das Hotel kein gewöhnlicher Ort ist. Immer wieder verändern sich einzelne Räume, oder Fenster in andere Welten tun sich auf. Auch können die Gäste um sie herum unmöglich echte Menschen sein. Das gilt auch für John Sinclairs frühere Freundin Jane Collins, die auf einmal den schnelleren Zeitablauf beherrscht – eine magische Technik, die eigentlich Dorian Hunters Gefährtin Coco Zamis vorbehalten ist. Kurz darauf taucht sogar Zamorras alter Freund Bill Fleming quicklebendig wieder auf, obwohl er doch vor Jahrzehnten in Zamorras Armen gestorben ist!

Ist vielleicht die junge geisterhafte Frau, die John, Zamorra und Dorian heimsucht, für alles verantwortlich? Immer wieder fleht sie die drei an, ihre Tochter Sophie, ein junges Mädchen in einem rot-weiß geblümten Kleid, zu retten, bevor sie selbst in glühender Lava versinkt. Eine magische Vision des Ausbruchs, der unmittelbar bevorsteht?

Der greise Portier des Hotels jedenfalls empfiehlt John, Zamorra und Dorian, das Hotel so schnell wie möglich zu verlassen. Auf der Suche nach Sophie machen die drei jedoch die Entdeckung, dass alle Wege wieder zum Hotel zurückführen. Zudem werden die Wälder auf dem Berghang von unheimlichen Kreaturen bevölkert. Als John Sinclair von einem unförmigen »Seetang-Monster« mit riesigen Krebsscheren und einem Fischschwanz attackiert wird, springt Hunter ihm bei – und die Felsen um sie herum versinken im Meer, obwohl sie sich doch gerade noch am Hang oberhalb des Hotels aufgehalten haben!

Nach vielen weiteren Angriffen und lebensgefährlichen Ereignissen glauben die drei Dämonenjäger endlich, in dem Portier den übermächtigen Gegenspieler ausgemacht zu haben, der die Regeln dieser bizarren »Weltenblase« bestimmt – und tatsächlich verwandelt sich dieser vor ihren Augen in das Seetang-Monster, gegen das selbst Zamorras Amulett und John Sinclairs Silberkreuz machtlos sind.

Aber ist die Reise durch die unheimliche Blase damit wirklich schon zu Ende ...?

NIEMANDSKIND

von Dario Vandis

»Im Namen des Abbadon, Behemoth und Rahab, fahr zurück in die Hölle, aus der du gekommen bist!« Ich schleuderte dem Monster die Gemme ins Maul.

Tentakel zuckten durch die Luft, der Fleischberg erbebte, und das Maul schnappte wütend nach John Sinclair, der dem Monster sein Silberkreuz entgegenstreckte.

»Terra pestem teneto, salus hic maneto!«

Gleichzeitig machte Professor Zamorra etwas mit Merlins Stern, seinem Amulett, das ich nicht verstand. Ich sah nur das grüne Licht. Es blitzte auf und vereinigte sich mit der grellweißen Leuchtkaskade, die aus dem Kreuz schoss.

Das Monster schlug um sich, die Krebsscheren klapperten, und die Schwanzflosse krachte immer wieder gegen die unsichtbare Barriere des magischen Kreises, den ich auf den Boden gezeichnet hatte.

Das Brüllen des Monsters steigerte sich zu einem infernalischen Crescendo. Bis die Eruption aus weißer Magie endete und das Licht erlosch.

1. Kapitel

Aber das Monster war immer noch da – und hämmerte mit der Schwanzflosse auf die Barriere ein, bis der Bannkreis zerstört war.

Es war wieder frei!

Mir blieben nur Sekundenbruchteile, um zu begreifen, dass John Sinclair und Professor Zamorra ihr Pulver verschossen hatten. Ich schnappte mir eine der Kerzen in den Wandhaltern und warf sie in das Gestrüpp aus Seetang, in dem sich das Monster wälzte. Die Algen glänzten feucht, aber offenbar waren sie schwarzmagisch entstanden. Jedenfalls fand das Feuer trotzdem Nahrung. Die Flammen leckten über den Leib des Ungetüms, als mich eines der Tentakel schnappte und gegen die Wand warf.

Schmerz, in jeder Faser meines Körpers.

Sinclair wollte mir zu Hilfe kommen, aber Zamorra riss ihn zurück, was ihm wahrscheinlich das Leben rettete. Das Monster packte mich erneut, und wie ein riesiges Hüftsteak verschwand ich in seinem Maul. Ich schrammte über nadelspitze Zähne, dann nahm mich etwas in die Mangel, das sich wie Gaumen und Zunge anfühlte. In einem Stück wurde ich in den Rachen geschoben und tiefer in die Speiseröhre, deren wellenförmige Bewegungen mich tiefer und tiefer in die Finsternis schoben. Ich konnte mich nicht mehr rühren, nicht mehr atmen, nicht mehr denken. Und stieß gegen einen Widerstand, der die Wand der Speiseröhre aufgeworfen hatte wie ein Tumorknoten. Mit dem Kopf wurde ich in die wabbelige Masse gedrückt und stieß gegen etwas, das faustgroß und buchstäblich steinhart war.

Meine Gemme!

Sie musste die Zerstörung der Röhrenwand verursacht haben!

Instinktiv griff ich zu und zog sie durch das Fleisch, das unter dem Druck nachgab wie Pudding. Ich schlug zu, wieder und wieder und halb von Sinnen durch die Sauerstoffnot, während das Ungeheuer zuckte und seine Muskeln mich zu zerquetschen drohten.

Dann war da Licht!

Ich schnitt mir mit der Gemme den Weg frei.

Und sog die Luft ein, die geschwängert war von Rauchschwaden und Fäulnisgestank, doch mir kam sie vor wie die klarste Meeresbrise.

Das Monstrum brannte!

Ich zwängte mich aus der Wunde, die ich der Kreatur geschlagen hatte, und weiter durch eine Lücke im Flammenvorhang. Für einen Moment hatte ich das Gefühl, glühende Kohlen zu atmen – als endlich Hände nach mir packten und mich aus dem Feuer zogen.

Ich knallte auf die Fliesen, und die Hände schleiften mich weiter.

»Da rüber!«

Die Hitze nahm ab, Gott sei Dank, und durch einen Tränenvorhang erkannte ich die Gesichter von Sinclair und Zamorra.

»Da rein!«

Jemand hob mich hoch.

Kurz darauf spürte ich unter mir den kalten Emailleboden einer Badewanne.

Wasser.

»Vorsichtig, nicht zu kalt!«

Es prasselte mir ins Gesicht, auf die Lippen und den Rest, der von mir übriggeblieben war. Ich genoss, wie die Wanne sich füllte, und dabei prustete ich und atmete, übermannt von Erleichterung, dass ich überhaupt dazu in der Lage war.

»Dorian! Hey!«

Ich öffnete ein Auge – oder bildete mir ein, dass ich es tat.

Zamorra?

»Wo ...« Die Frage blieb mir im Hals stecken.

Er drehte das Wasser kälter.

»Mehr ...!«

»Lieber nicht, sonst unterkühlst du.«

Unterkühlen. Schwachsinn.

Ich wollte nach dem Hahn greifen, aber meine Hand rutschte ins Wasser zurück wie ein totes Tier. Wieder prustete ich, als mir ein Schwall ins Gesicht spritzte.

»Sinc...?«

»Ich frag an der Rezeption nach Wundsalbe!«

Schritte, die sich entfernten.

Zamorra blieb bei mir.

Meine Gedanken rotierten. Sophie ...

Das Mädchen mit den dunkelblonden Zöpfen war auf einmal verschwunden gewesen, obwohl es vorher zusammen mit dem Monster, Sinclair und mir ins Foyer gestürzt war. Dafür war Zamorra aufgetaucht, der doch mit seinem Freund Bill Fleming nach draußen gelaufen war, um Sophie zu suchen.

Und Sophies Mutter, die uns zuvor mehrfach begegnet war. In ein weißes Kleid gehüllt wie in ein Totenhemd, hatte sie uns angefleht, ihre Tochter zu retten. Um gleich darauf wie ein Geist zu verschwinden.

Aber Sophie und ihre Mutter waren nicht die einzigen Erscheinungen in diesem Hotel am Ende der Welt, in dem Zamorra, Sinclair und ich offenbar die einzigen Gäste waren. Abgesehen von Jane Collins und Bill Fleming. Freunden von John Sinclair und Zamorra, die nicht echt sein konnten, weil entweder Details an ihnen nicht stimmten wie bei Jane Collins – oder weil sie seit Jahrzehnten tot waren wie Bill Fleming.

Und richtig, an Jane Collins hatte so einiges nicht gestimmt. Sie hatte den schnelleren Zeitablauf angewendet, den nur Coco beherrschte. Auf diese Weise hatte sie Sinclair und mich gerettet, sonst wären wir schon vor Stunden oberhalb des Hotels an den Klippen vom Meer verschlungen worden.

Genau. Oberhalb des Hotels.

Dort lag außerdem der Krater des Vulkans, dessen Ausbruch mit jedem Beben, das die Grundfesten des Hotels erschütterte, näher rückte. Jane hatte John und mich zurück zum Hotel gebracht, oder besser gesagt, wir hatten sie gebracht, da sie vom schnelleren Zeitablauf vollkommen erschöpft gewesen war. Im Speisesaal war sie von dem Seetang-Monster überrascht worden, das auch mir fast den Garaus gemacht hatte. Es hatte Jane mit seinen Krabbenscheren das Herz aus der Brust geschnitten. Und dann war da noch der Greis, der überall im Hotel auftauchte, sogar an mehreren Orten gleichzeitig, und der uns empfahl, das Hotel so schnell wie möglich zu verlassen. Ganz zu schweigen von den gesichtslosen Schemen in den Wäldern ringsum, in denen außerdem Bäume lebendig wurden und uns attackierten ...

Die Ereignisse der letzten Stunden ballten sich in meinem Kopf zu einem einzigen schwarzen Knäuel, das auseinandergerissen wurde, als ein nasses Handtuch auf mein Gesicht klatschte.

»Halt das fest, dann kümmern wir uns um deine Klamotten.«

John Sinclair war inzwischen zurückgekehrt. Ich ließ es geschehen, dass sie mich auszogen und das Wasser abließen. Sinclair verarztete meine Wunden, bis ich bandagiert war wie eine Mumie.

Ächzend tastete ich über meine Rippen. Meine Oberarme. Meine Beine. Da war nichts gebrochen. Ich zweifelte an meinem Verstand, nicht zum ersten Mal in den letzten Stunden.

Mit Hilfe meiner beiden Begleiter erhob ich mich aus der Wanne. Wir befanden uns im Badezimmer eines der Hotelzimmer, das – natürlich – unbewohnt war. Der einzige Name im Gästebuch lautete Elmar Caruso. Dafür war er gleich tausendfach eingetragen, Dutzende Male auf jeder Seite.

Wir hatten zunächst vermutet, dass Elmar Caruso der Dämon war, der hinter allem steckte, und das Fisch-Krebs-Krabben-Monster so etwas wie seine Inkarnation, aber diese Theorie hatte sich mit dem Kampf gegen das Monster wohl in Rauch aufgelöst.

»Wir müssen reden«, sagte John Sinclair.

Zamorra warf einen Blick auf meine Verbände. »Fühlst du dich dazu in der Lage?«

Ich krümmte den Zeigefinger und kratzte mich am Kopf. Das funktionierte schon mal. »Gebt mir 'n paar Minuten, um mich auszuruhen, okay?«

Eine Viertelstunde später saßen wir im Speisesaal, dessen Tische frisch eingedeckt waren. Dabei hatte hier zuletzt Chaos geherrscht: schmutziges Geschirr, zerknitterte Servietten und ein Büffet, das aussah, als wäre eine Horde Wikinger darüber hergefallen. Bestimmt hatte der Greis die Spuren beseitigt, und wahrscheinlich hatte er dabei gegrinst und der Welt sein löchriges Gebiss präsentiert, wie er es immer tat, ganz gleich, ob man versuchte, ein Zimmer zu buchen oder die verdammte Wahrheit aus ihm herauszuprügeln.

Schon stand er wieder neben unserem Tisch und trug die weiße Kellnerlivree zur Schau. Ich bestellte einen Bourbon, Sinclair und Zamorra ein Wasser.

Zamorra wartete, bis der Alte im Durchgang neben dem Speiseaufzug verschwunden war. »Bill Fleming ist tot.«

Die Nachricht überraschte weder Sinclair noch mich.

»Wie ist er gestorben?«, fragte Sinclair.

»In meinen Armen, wie damals. Sogar mit denselben Worten auf den Lippen.«

Zamorra berichtete, was Bill und er erlebt hatten, nachdem sie sich von uns getrennt hatten: von der erneuten Begegnung mit Sophie in der Hütte, von der Jagd durch den Wald, die sie bis auf die Serpentinenstraße geführt hatte. Als Zamorra von dem Porsche 356 Cabriolet und von Bill Conolly erzählte, unterbrach Sinclair ihn aufgeregt.

»Wie sah Bill Conolly aus?«

»Leicht korpulent, Halbglatze, ich würde sagen, Mitte, Ende sechzig.«

»Tut mir leid, aber das war nicht Bill.«

»Oder es war Bill, aber in einer anderen Version«, warf ich ein, »genau wie Jane.«

Sinclair legte die Stirn in Falten. »Jane war jünger, Bill war älter ... Sollte das etwa eine Verbindung sein?«