Du gehörst dem Mafia-Boss - Beschützt Band 3 - Sabine Richling - E-Book

Du gehörst dem Mafia-Boss - Beschützt Band 3 E-Book

Sabine Richling

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Beschreibung

"Verflucht, Emma, was glaubst du wohl, was passiert, wenn du mich jetzt nicht abweist?", fragt er grimmig und macht mir wiederholt deutlich, mich nach einer gemeinsamen Nacht für immer zu besitzen. Wieder ist Emma eine Gefangene. Nichts hat sich geändert - nur der Mann! Und dieser ist knallhart! Mateos Anweisungen werden niemals infrage gestellt. Schnell wird Emma klar, dass er eiskalt durchgreift und ein skrupelloser Killer ist. Doch er ist auch ein guter Beschützer und rettet sie nicht nur einmal vor dem sicheren Tod. Er will sie! Das zeigt er ihr ganz offen. Aber er weiß auch, dass sie noch Gefühle für Toni hat. Deshalb nimmt sich Mateo zurück, obwohl er sie zu seinem Eigentum erklären möchte. Und sein Verlangen, sie für sich zu beanspruchen, ist gefährlicher, als Emma ahnt. Sie weiß, dass sie die rote Linie mit Mateo nicht überschreiten darf ... denn dann gäbe es kein Zurück mehr ... *** "Du gehörst dem Mafia-Boss" ist eine spannende "Dark Romance"-Buchreihe von Sabine Richling. Die Themen dieser mitreißenden, spicy Serie sind möglicherweise nicht für alle Leser geeignet. Es handelt sich nicht um einen eigenständigen Roman und endet mit einem Cliffhanger. Alle Warnhinweise zum Inhalt findest Du auf der Webseite der Autorin. *** www.sabine-richling.com

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Seitenzahl: 249

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

Kapitel 54

Kapitel 55

Kapitel 56

Kapitel 57

Kapitel 58

Kapitel 59

Kapitel 60

Kapitel 61

Kapitel 1

Vier Tage sind vergangen, seitdem Mateo so überstürzt abgereist ist. Ich habe weder von ihm noch von Toni etwas gehört. Jetzt warte ich darauf, dass die Zeit vergeht und sich irgendetwas tut. Aber ich bin abgeschnitten von der Außenwelt und niemand informiert mich, was los ist. Mamma Zita durfte ich nicht wiedersehen, Moni habe ich auch nicht mehr sprechen können. Ich bin allein!

Dieses Haus ist ein übergroßes Gefängnis und Enzo achtet übertrieben genau darauf, dass ich es nicht verlasse. Nicht einmal in den Garten darf ich gehen, um mir ein wenig die Beine zu vertreten. Wenn das so weitergeht, werde ich noch verrückt!

Ich starre auf das Handy, das mir Enzo vor drei Tagen in mein Zimmer brachte. Es liegt noch unberührt an der Stelle, wo er es hingelegt hatte.

„Sie sollten es immer bei sich tragen“, hatte er mir mit seiner kratzigen Stimme angeraten. Und als ich es kurz daraufhin an mich reißen wollte, um meinen Vater anzurufen, ergänzte er beiläufig, dass es nur für eine einzige Rufnummer freigeschaltet wäre: für Mateos.

„Toll!“, sagte ich und rollte mit den Augen. „Und was soll ich damit? Mateo ist ja nicht mal hier.“

„Für den Notfall“, krächzte Enzo und zauberte eine Zigarette hervor, die er unter dem längeren Haar an seine Ohrmuschel geklemmt hatte. „Kurzwahl dreiunddreißig.“ Seine Finger angelten in der Hemdtasche nach dem Feuerzeug, während er mich abwartend anblickte. „Noch Fragen?“

„Ja. Wann kommt Mateo wieder und wie lange gedenkt er, mich hier einzusperren?“, wollte ich kiebig wissen und ließ Enzo spüren, wie sehr ich es hasste, meine Freiheit verloren zu haben.

Doch er zuckte nur mit den Schultern und verließ daraufhin mein Zimmer. Auf dem Weg nach unten zündete er sich seine Zigarette an und war gewiss froh, einer unwillkommenen Diskussion mit mir entkommen zu sein.

Jetzt stehe ich gelangweilt und doch irgendwie unruhig am Fenster meines Zimmers und zähle die Sterne am Himmel. Ob sich vor mir schon mal jemand die Mühe gemacht hat? Ich schrecke auf, als einer der Wachleute im mäßig beleuchteten Garten ohne Grund umfällt. Niemand hat es gesehen … nur ich! Ich plane, aus dem Raum zu stürmen und nach unten zu rennen. Es könnte ja sein, dass der Kerl einen schwachen Kreislauf hat. Doch nun fällt der nächste Mann einfach so um.

„Enzo“, sage ich leise Richtung Fenster, als ich sehe, dass er nach draußen gegangen ist, um sich eine neue Zigarette anzuzünden. Kurz darauf klappt auch er wie ein Taschenmesser zusammen und sinkt zu Boden.

Mir wird klar, dass ich auf einmal ohne Schutz bin und außer mir niemand mehr im Haus ist. Ich wünschte, Enzo hätte mir eine Waffe gegeben statt des Telefons, mit dem ich mich nicht verteidigen kann. Das Telefon! Ich hätte es beinahe vergessen. Ich stürze auf den Tisch zu, wo es unangetastet darauf wartet, von mir beachtet zu werden. Mit zitternden Fingern greife ich danach und will die Kurzwahl eingeben, als ich ein Geräusch im Flur wahrnehme. Mein Herz nimmt Fahrt auf und mir wird klar, dass ich die Einzige bin, die noch übriggeblieben sein kann. Wie sonst könnte es einem Fremden gelingen, das Haus zu betreten?

Um Mateo noch anzurufen, ist es zu spät! Ich höre bereits Schritte, die sich langsam nach oben bewegen. Deshalb möchte ich jegliche Geräusche vermeiden. Während ich überlege, was ich tun könnte, lasse ich das einfache Klapphandy in meiner Jeanstasche verschwinden. Den Gedanken, mich im Schrank zu verstecken, verdränge ich sofort wieder. Dort bliebe ich sicher nicht lange unentdeckt.

Der Dielenboden knackt, als der Eindringling die obere Etage erreicht hat und allmählich weitergeht. Er wird die Zimmer absuchen, eines nach dem anderen. Wenn ich Glück habe, fängt er auf der anderen Seite an, sodass mir Zeit bleibt, das Fenster zu öffnen und rauszuspringen.

Panisch nehme ich wahr, dass er sich meiner Position nähert und mein Plan nicht aufgeht. Also reiße ich das Fenster einfach auf und starre nach unten. Falls ich den Sprung überlebe und mir keine Knochen dabei breche, wird mir wahrscheinlich meine angeschlagene Kniescheibe um die Ohren fliegen. Aber ich muss es probieren! Ich will über den Fenstersims klettern, als plötzlich ein Schuss fällt.

„Noch eine weitere Bewegung und das nächste Mal treffe ich mein Ziel“, höre ich eine mir bekannte Stimme sagen und erstarre. Ich stehe nur auf einem Bein, während das andere bereits über der Brüstung baumelt. Wäre ich nur ein bisschen schneller gewesen, könnte ich vielleicht schon durch den Garten flüchten.

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass du entkommen wärst, Goldhaar“, bemerkt Pepe überlegen und schlurft bequem auf mich zu. „Das gesamte Areal wurde von meinen Männern eingenommen und abgesichert. Heute wird mir niemand dazwischenfunken.“ Er zielt weiterhin mit der Waffe auf mich und grinst dreckig, als er direkt vor mir steht. „Ich sagte ja bereits in Berlin im Hotel, dass es noch nicht vorbei sei. Und voilà, da bin ich wieder! Kein Toni, der dich retten kann. Tja, und Mateo habe ich unter dem Vorwand, verhandeln zu wollen, nach Mexiko bestellt. Du siehst, ich habe an alles gedacht und das Spiel gewonnen! Ich liebe es, am Ende zu triumphieren!“

„Dann wirst du mich jetzt diesem Fernando ausliefern?“, frage ich verloren und spüre die Schwermut in mir anwachsen. Alles war umsonst! Tonis und Mateos Versuch, mich zu schützen, die wochenlange Isolation … nichts konnte mir mein Schicksal ersparen. Ich wage es, mich zu bewegen und mein Bein zurückzuziehen, das immer noch aus dem Fenster hängt. Als ich einen festen Stand habe, packt mich Pepe am Arm und zerrt mich aus dem Zimmer.

„Das spielt doch keine Rolle, Schätzchen“, bemerkt er und schubst mich voran, während er mir den Lauf seiner Waffe ins Kreuz drückt. „Dein Todesurteil ist längst gefällt. Wer es vollstreckt, braucht dich nicht zu interessieren. Du musst nur eines wissen: Von jetzt an wird alles übel für dich sein.“

Kapitel 2

Ich schlucke das Blut runter, das ich mir von der Lippe geleckt habe. Pepe schlug mir hart ins Gesicht, als ich nicht freiwillig in den Kofferraum steigen wollte. Kurz darauf wurde mir schwindelig, sodass ich mich nicht mehr wehren konnte, als er mich gewaltsam hineinhievte. Nun liege ich angsterfüllt im Dunkeln … zusammengerollt … und werde im fahrenden Auto hin und her geschüttelt. Wohin es geht, weiß ich natürlich nicht, und wie lange ich noch zu leben habe, wird sich zeigen. Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich meinem Schicksal zu ergeben. Dabei wünsche ich mir im Moment nur eines: dass es schnell geht und ich vor meinem unvermeidbaren Tod nicht leiden muss.

Mein Telefon vibriert in der Hose. Das habe ich ja ganz vergessen! Aufgeregt fische ich es hervor und bin froh, dass meine Hände nicht gefesselt sind. Zittrig klappe ich das alte Handy auf und halte es mir still ans Ohr.

„Emma“, erkenne ich Mateos warme Stimme. „Sind Sie dran?“

„Ja“, flüstere ich ins Telefon hinein und fürchte mich davor aufzufliegen.

„Gut“, klingt er erleichtert. „Sagen Sie nichts, hören Sie nur zu.“

Ich sage nichts … wie er es von mir verlangt. Aber ich wimmere ein wenig und wünschte, Mateo könnte sich herzaubern.

„Haben Sie keine Angst, Emma“, versucht er, mich zu beruhigen. „Ich weiß, was passiert ist, und ich werde Sie da rausholen!“

„Wie?“, hauche ich kaum wahrnehmbar dieses eine Wort und kann mir nicht vorstellen, dass es ihm gelingt, mich aus Pepes Händen zu befreien. Immerhin scheint der alles von langer Hand geplant und Mateo überlistet zu haben.

„Keine Sorge, ich finde Sie!“

Es knackt in der Leitung und das Gespräch ist beendet. Mit schweißnassen Händen will ich das Handy wieder schließen, als der Wagen abrupt stoppt und mir das Ding aus den Fingern gleitet.

„Oh nein!“, sage ich entsetzt, meine einzige Verbindung zur Außenwelt verloren zu haben, und gleite suchend mit der Hand über den Filz im Kofferraum. Es ist stockdunkel und meine Augen können mir nicht helfen. Doch plötzlich wird die Heckklappe geöffnet und das Sonnenlicht blendet mich.

„So, Engelchen, wir sind da!“, macht mir Pepe klar, dass wir meine Endstation erreicht haben. „Und dein Handy wirst du hier nicht mehr brauchen.“

Er lächelt überheblich und sieht keineswegs überrascht aus, ein Telefon neben mir zu finden.

„Bring sie rein!“, sagt er zu seinem Gorilla, der soeben dazustößt. Lachend nimmt Pepe das Handy an sich und lässt es fallen. „Adiós, Mateo“, bemerkt er amüsiert und stampft feste drauf. „Hast du etwa gedacht, ich wüsste nichts von deinem Telefon in der Hosentasche? – Ich wollte nur sichergehen, dass dich dein neuer Beschützer auch findet. Hahaha …! Weißt du, Goldhaar, mit der Liebe ist es so eine Sache. Schlägt sie erst einmal ein, schrumpft der Verstand auf die Größe einer Murmel. Und unser lieber Toni hat hier oben nicht mal mehr einen Funken Grips, sonst hätte er dich nicht seinem besten Freund überlassen, der so dumm war, in jede einzelne meiner Fallen zu tappen. Es sieht schlecht für dich aus, Mädchen. Denn die zwei dümmsten Mafia-Bosse Italiens versuchen erfolglos, dich zu beschützen. Hahaha …! Und jetzt geht ihr mir alle der Reihe nach ins Netz.“

Kapitel 3

Pepe verschwindet durch das Tor einer ausgedienten Fabrikhalle. Ich schaue ihm im Kofferraum sitzend hinterher und rechne damit, jeden Augenblick unsanft aus dem Auto gerissen zu werden. Sein finsterer Gefolgsmann steht ungeduldig da und gibt mir ein Zeichen herauszuklettern. Also tue ich, was mir befohlen wird, und verdrehe mir dabei mal wieder das geschwollene Knie.

„Mist!“, schimpfe ich verzweifelt und bemühe mich wirklich, aber der Schmerz lässt jede Bewegung zu einer Qual werden.

Zu meiner Überraschung hält mir der Popeye im Anzug seine Hand hin, um mir zu helfen, statt mich brutal aus dem Kofferraum zu zerren. Also ergreife ich seine Pranke, die mich mühelos nach oben zieht. Als ich auf wackeligen Beinen raushüpfen möchte (ungeachtet dessen, was meinem Knie nach einem Sprung blüht), fängt er mich im Flug auf und setzt mich sanft auf dem Boden ab.

„Danke“, sage ich perplex und staune, als er mir auch noch seinen Arm anbietet, damit ich mich bei ihm unterhaken kann.

Ich überlege nicht lange und nehme sein Angebot an. Vielleicht ist er der einzige Mensch, der mir in meiner aussichtslosen Situation ein wenig Mitleid schenkt. Pepe hingegen präsentiert sich als eiskalter Kopfgeldjäger. Und wer weiß, was mich in der alten Fabrikhalle erwartet!

Popeye führt mich im Schneckentempo zum Eingang, der von einer schweren Eisentür verschlossen wird. Ich humple den Weg voran … voller Angst … und halte mich mit ganzer Kraft an dem starken Arm fest, der mir wie ein letzter Trost vorkommt.

„Wie heißen Sie?“, frage ich Popeye mit zarter Stimme und bin darauf vorbereitet, geschlagen zu werden. Als Gefangene steht es mir sicher nicht zu, neugierige Fragen zu stellen.

„Pino“, antwortet er tatsächlich und verstummt sogleich wieder.

„Würden Sie mir einen kleinen Gefallen tun, Pino?“, wage ich, die begonnene Konversation weiterzuführen.

Er brummt … eine Antwort erhalte ich nicht.

„Töten Sie mich bitte, wenn es zu schlimm für mich wird“, spreche ich einfach aus, was ich mir von ihm wünsche. Er scheint kein schlechter Mensch zu sein und ist womöglich nicht einverstanden mit meiner Entführung. „Bitte, bitte, bitte lassen Sie nicht zu, dass ich misshandelt werde! Bitte, Pino!“

Er brummt erneut und erspart sich eine Antwort. Natürlich kann er mir dieses Versprechen nicht geben. Er würde damit gegen die Interessen seines Bosses handeln. Der will mich schließlich lebend, um mich nach Belieben zu foltern.

Pino zieht die metallene Tür auf und macht eine auffordernde Kopfbewegung hineinzugehen. Ich pariere ohne Gegenwehr. Es hätte eh keinen Sinn, mich gegen dieses Muskelpaket aufzulehnen. Und mit meiner nicht ausgeheilten Knieverletzung würde ich nicht weit kommen. Popeye hätte mich im Nu eingeholt und wäre dann vielleicht nicht mehr so nett zu mir.

„Was erwartet mich hier?“, frage ich Pino leise und spüre, wie mir vor Furcht meine Stimme entgleitet. Und obwohl es heute heiß und sonnig ist, beginne ich zu frieren.

„Hören Sie auf, Fragen zu stellen, und gehen Sie weiter!“, befiehlt er knurrig und macht somit deutlich, seine weiche Seite wieder abgelegt zu haben.

Widerworte behalte ich für mich und befolge seine Order. Immerhin ist er der Handlanger eines bösen Mannes. Also ist davon auszugehen, dass auch Popeye sehr böse sein kann. Wie das aussieht, möchte ich lieber nicht erfahren.

Langsam humple ich voran und werde von Pino in einen Gang geschoben. Vor einer verschlossenen Tür machen wir Halt. Er fischt einen Schlüssel aus der Anzughose und öffnet das Schloss. Als er die Tür aufzieht, erblicke ich zwei weitere Mädchen. Sie liegen erschöpft auf dem kalten Boden und sind blutverschmiert.

„Oh Gott!“, sage ich erschrocken und wende mich noch einmal zu Popeye um. „Was wurde ihnen angetan?“

„Gehen Sie bitte rein“, verlangt Pino beinahe höflich von mir und erwidert nichts auf meine Frage.

„Dasselbe blüht mir auch, nicht wahr?“

Ich kann den Widerwillen in seinen Augen erkennen. Ganz sicher heißt er nicht gut, was hier passiert. Aber ihm sind die Hände gebunden, weil er weder seinen Job noch sein Leben verlieren möchte. Deshalb wird er nicht mein strahlender Retter sein, der diese Frauen und mich vor der Hölle bewahren kann.

Kapitel 4

Ich reiße mir mein Shirt am unteren Ende auf, um etwas Stoff für einen Verband zu gewinnen. Nele heißt eine der beiden Frauen und ich sehe, dass sie schwer verletzt wurde. An ihrem Arm hat sie eine offene Wunde, die viel zu stark blutet. Deshalb versuche ich, sie zwar provisorisch, aber so gut wie möglich zu versorgen.

„Gleich wird es besser“, sage ich tröstend, obwohl wir drei wissen, dass nichts besser für uns werden wird. Ich wickle den Stoff fest um die Wunde und knote ihn zu.

„Danke“, sagt Nele kraftlos und sieht mich aus geschwollenen Augen an. „Wir werden hier nie wieder rauskommen, oder?“

Bianca fängt an zu weinen und vergräbt ihr blutiges Gesicht in den Händen.

„Wir werden das durchstehen“, sage ich zu den Frauen und glaube selbst nicht daran. Denn auf Mateo brauche ich nicht zu hoffen. Er wurde von Pepe getäuscht. Falls mein Beschützer mich hier findet, wird sein eigenes Leben bedroht sein. Sicher tötet Pepe ihn und dann gibt es kein Entrinnen mehr.

Die Tür öffnet sich und Pepe tritt herein.

„Aufstehen, Goldhaar. Es will dich jemand sehen.“

Schwerfällig erhebe ich mich und humple zum Ausgang. Ich bemühe mich, meine Angst zu unterdrücken … mit mäßigem Erfolg.

„Herrgott noch mal, deine Humpelei ist wirklich anstrengend!“, lässt mich Pepe spüren, dass ich ihm zu langsam bin. „Komm schon, Mädchen, wir haben nicht ewig Zeit.“

Er packt mich am Arm und zerrt mich grob heraus. Hinter mir knallt er die Tür zu und schließt die Gefangenen wieder ein.

„Wohin bringst du mich?“, wage ich es zu reden.

Prompt holt Pepe mit seiner Hand aus und ohrfeigt mich mit Wucht. Ich lande auf dem Boden und schlage mit dem Kopf auf. Doch mit seinem Bedauern brauche ich nicht zu rechnen, denn er greift in mein Haar und zieht mich auf brutale Weise zurück auf die Beine.

„Von jetzt an wirst du keinen einzigen Ton mehr von dir geben, klar, Engelchen? Es gibt nur noch einen einzigen Satz, den du dir merken musst, wenn dich ein Freier vögeln will: Fick mich!“

Pepe schubst mich voran, während mir das Blut von meinem Schädel tropft. Mir wird schwindelig und ich könnte schwören, alles doppelt zu sehen.

Wir kommen in die Haupthalle, die nur erahnen lässt, dass hier mal Maschinen liefen, die von Arbeitern bedient wurden. Es war vielleicht ein florierendes Unternehmen, von dem heute nur noch ein leeres Gebäude übrig ist … bewohnt von Spinnen und Ratten.

Mitten in der Halle steht ein Stuhl. Das wird wohl meiner sein. Drumherum haben sich ein paar Männer postiert. Ich kann Popeye unter ihnen ausmachen. Ich zähle fünf und frage mich, wozu sie dort alle versammelt sind. Befürchten sie, ich könnte Superkräfte entwickeln und alle der Reihe nach ausschalten?

„So, Goldhaar, setzen und Klappe halten!“, befiehlt mir Pepe und fordert Pino auf, mich an den Stuhl zu fesseln.

Er kommt zu mir heran und seufzt unzufrieden.

„Tut mir leid“, flüstert er mir zu und reißt meine Arme unsanft nach hinten. Mit einem Seil bindet er sie fest und knotet das Ende an die Rückenlehne. Gleich danach zieht er sich zurück. Wahrscheinlich stellt er sich wieder auf seinen Platz zu den anderen Männern.

Eine Weile geschieht nichts. Meine Platzwunde am Kopf hat aufgehört zu bluten. Somit besteht die geringfügige Chance, nicht sofort zu sterben.

Ich höre Schritte hinter mir … selbstbewusst klingend … klackernde Absätze, die regelrecht in den Boden schmettern.

Eine Person bleibt neben mir stehen und streicht mir über den Kopf. Ich zucke zusammen, als sie auch noch mein Gesicht berührt.

„Wie schön du geworden bist“, sagt sie zu mir und lässt mich fassungslos erstarren.

Ich möchte sie ansehen, meinen Kopf in ihre Richtung wenden, aber mein Körper ist eingefroren.

„Mum“, sage ich mit durchdrehendem Herzen und panischer Angst, jeden Augenblick zu sterben.

Kapitel 5

„Emma … Herzchen, wie schön, dass wir nach so langer Zeit wieder zusammengeführt wurden. Ich hab dich vermisst.“

Sie küsst mich auf die Wange und tritt in mein Blickfeld. Ihre Haare sind streng nach hinten gebunden. Und sie ist älter geworden … grau und knitterig. Hat sie schon immer eine Brille getragen? Dünn ist sie – irgendwie verhungert. Sicher nimmt sie wieder Drogen. Ihre dunklen Augenränder sprechen dafür und das leichte Zittern ihrer Hände.

„Bitte lass mich frei“, flehe ich sie an, obwohl ich weiß, dass sie es nicht tun wird. Sie hasst mich aus tiefster Seele und macht mich für ihre Verurteilung verantwortlich.

„Vielleicht … irgendwann mal. Aber zuvor arbeitest du deine Schulden bei mir ab“, macht sie deutlich, was sie von mir erwartet.

„Ich werde nicht für dich anschaffen gehen!“, lehne ich mich auf. „Und die beiden Frauen, die du halbtot geschlagen hast, auch nicht!“

„Aber Herzchen, so etwas könnte ich niemals tun“, sagt meine Mutter lachend und winkt einen finsteren Kerl heran, dem sein Reichtum am Leib anzusehen ist. Seine Hände versenkt er in den Taschen seiner teuren Anzughose, während er an einem Zahnstocher kaut. Sein schwarzes Haar hat er nach hinten gekämmt und mit Gel bombensicher verklebt. „Das erledigen eure Freier, die sehr viel Geld dafür bezahlen, die Sache härter anzugehen.“

Der Typ befreit seine Hände aus den Taschen und ballt sie zu Fäusten. Dabei lässt er seine Gelenke knacken und wirft mir einen gefährlichen Blick zu.

„Aber warum, Mum?“, frage ich sie und bin erschüttert, wie weit sie bereit ist zu gehen. „Und was hast du mit Pepe zu tun?“

Ich schaue in seine breit grinsende Visage, um danach in ihrem Gesicht die Antwort zu erkennen. Sie sind ein Paar! Mein Gott, meine Mutter hat sich mit einem Kriminellen eingelassen, der bereit ist, ihre Tochter zu opfern!

„Während du mich im Gefängnis verrotten lassen wolltest, hat er mir da rausgeholfen“, erklärt sie, dass Pepe auch noch ihr Fluchthelfer war. „Und jetzt nehme ich mir zusammen mit ihm, was mir zusteht. Ach, und so ganz nebenbei werde ich mich bei allen revanchieren, die mir die Freiheit genommen haben. Freu dich, Emma, denn mit dir fange ich an.“

Sie gibt dem reichen Kerl ein Zeichen, dass er beginnen kann. Er spuckt seinen Zahnstocher aus und bewegt sich mit schlurfendem Schritt auf mich zu. Ihm ist anzusehen, wie es ihn aufgeilt, mir jeden Augenblick etwas antun zu können.

„Bitte nicht“, sage ich mit wachsender Furcht und rücke mit dem Stuhl, auf dem ich sitze, nach hinten. „Mum, das darfst du nicht zulassen!“

Mein Zurückweichen endet abrupt, da sich ein Stuhlbein im löchrigen Estrich verfängt. Der Typ stellt sich mir gegenüber und zieht einen Mundwinkel nach oben. Ich bin in der Falle und es ist ihm egal! Alles, was er will, ist zuschlagen. Und jetzt kann er sein krankes Bedürfnis an mir stillen, denn niemand wird ihn aufhalten. Nein, sie werden sich an meiner Qual ergötzen und ihn womöglich noch anfeuern. Sein Arm holt Schwung und saust auf mich zu.

Doch plötzlich schießt wie aus dem Nichts eine Hand heran und hält ihn auf. Es ist Pinos kräftige Pranke, die zuschnappt und den Schläger von mir wegreißt.

„Pino, verflucht, was tust du da?“, kann Pepe noch bestürzt ausrufen, bevor Popeye ein Messer zieht und es dem Kerl in den Bauch rammt. Der gleitet wie in Zeitlupe auf die Knie und senkt seinen Blick. Sein helles Hemd kann das austretende Blut nicht mehr aufsaugen, sodass die rote Flüssigkeit wie aus einem Wasserhahn nach unten fließt. Alle starren auf den Sterbenden, während Pino neben mir sachte seine Pistole unterm Sakko hervorzieht. Niemand außer mir bekommt es mit. Sie sind so abgelenkt, dass sie nicht einmal bemerken, wie sich El Gringo und Mateo mit ihren Männern von hinten anschleichen.

Kapitel 6

Ein Schuss ertönt und hallt von Wand zu Wand wider, aber niemand scheint getroffen zu sein. Pepe und seine Leute zücken ihre Waffen und halten Ausschau, doch es ist nichts zu sehen.

Popeye löst inzwischen meine Fesseln und zieht mich schwungvoll vom Stuhl. Als es Pepe auffällt, hebt er seine Pistole an und zielt mit ausgestrecktem Arm auf uns beide. Doch Mateo hat alles im Blick und schießt, ohne zu zögern … einmal! Er trifft Pepe in die Hand, sodass der seine Waffe fallen lassen muss.

„Keine Chance, Pepe“, sagt Mateo beinahe entspannt klingend und kommt aus der Deckung. „Jetzt gehört dein Arsch mir!“

„Ha, glaubst du etwa, ich war auf euer Eintreffen nicht vorbereitet?“, bemerkt Pepe überlegen und schüttelt vor Schmerz seine verwundete Hand. „Ich wollte, dass ihr eurem Mädchen nachjagt. Und auf euch verliebte Gockel ist Verlass! Ihr seid tatsächlich hier! Diese dumme Gans ist euer Verderben, ihr wisst es bloß noch nicht.“ Er sieht hoch zu einem weiteren bewaffneten Kerl auf der oberen offenen Etage. „Ihr könnt jetzt rauskommen!“, befiehlt er ihm. Der nickt und winkt einen Trupp Getreuer herbei.

Mateo und seine Männer bewegen sich nicht, als sie auf einmal mit Maschinengewehren bedroht werden. Toni ist verschwunden. Ich kann ihn nicht mehr in Mateos Nähe ausmachen.

„Tja, das war’s dann wohl“, freut sich Pepe über den gelungenen Coup. „Jetzt gehört dein Arsch mir!“

Nur was ist das? Blut rinnt aus Pepes Schulter. Erst jetzt fällt ihm und allen Umstehenden auf, dass ihn der erste Schuss ebenfalls traf! Sein Jackett verdeckte bis jetzt den Einschuss und den Schmerz hatte er wohl nicht gespürt.

„Verdammt, pustet dieses Schwein weg!“, brüllt Pepe seine Männer an, während mich Pino hinter sich schiebt. Die Kerle an der Brüstung richten ihre Maschinengewehre in unsere Richtung. Mateo und seine Leute heben die Waffen wieder an.

„Oh Gott!“, sagt meine Mutter und weicht zurück. Doch unerwartet steht Toni hinter ihr und drückt ihr den Lauf seiner Pistole an den Kopf.

„Du wirst dir schön ansehen, was du angerichtet hast“, sagt er in bedrohlichem Ton zu ihr und zwingt sie mit ihm in der Schusslinie stehen zu bleiben.

Ich will zu Toni laufen und ihn an dieser Dummheit hindern. Er könnte getroffen werden und sein Leben verlieren! Mir wird klar, wie leer meine Seele ohne ihn wäre. Er sagte in Mexiko auf Spanisch zu mir, dass sich seine Welt ohne mich nicht mehr drehen würde. Und in diesem Moment erkenne ich, dass es mir genauso geht. Er hat mich weggestoßen und mir kurz darauf das Herz gebrochen, als er ausgerechnet mit Moni schlief. Dafür hasse ich ihn! Aber ihn sterben zu sehen, würde meine Welt zusammenstürzen lassen, deshalb möchte ich auf seine Seite wechseln und mich schützend vor ihn stellen.

Aber Popeye erkennt meine Gedanken und hält mein Handgelenk so fest, dass es schmerzt.

„Nein“, flüstere ich, als plötzlich Schüsse fallen.

Pino lässt mein Handgelenk los und schubst mich zu Boden, während er sich an der Schießerei beteiligt. Wer wen zu Fall bringt, ist nicht auszumachen. Erst denke ich, die Situation wäre chaotisch, doch auf einmal ist alles schon vorbei. Pepes vier Gefolgsmänner, sind leblos zusammengebrochen. Er selbst hingegen steht noch und die Kerle mit den Maschinengewehren haben ihre Posten verlassen. Sie tauchen überraschend hinter Mateo auf und lassen sich von ihm auf die Schultern klopfen. Wie kann das sein? Eben glaubte ich noch, sie würden für Pepe kämpfen. Aber offenbar war alles nur eine Show, damit er sich in Sicherheit wähnt.

Als ich zu Pepe blicke, komme ich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Enzo, den ich im Garten tot umfallen sah, ist überraschend quicklebendig und hält den Geliebten meiner Mutter mit einer Waffe in Schach.

„So schnell kann sich das Blatt wenden“, bemerkt Mateo mit einem kühlen Lächeln und bewegt sich zu seinem Kontrahenten.

Toni verdreht meiner Mutter den Arm, sodass sie vor Schmerz auf die Knie fällt.

Enzo zwingt Pepe ebenfalls auf die Knie und jeder Mann, auch Pino, stellt sich um die beiden herum.

„Vielleicht interessiert es dich ja zu erfahren, dass wir dich seit Monaten überwachen“, lässt Mateo Pepe wissen. „Wir haben deine kleine nichtsnutzige Truppe unterwandert und der Reihe nach ausgetauscht, solange, bis kaum noch ein loyaler Mann übrig blieb.“

„Willst du jetzt einen Orden von mir, du mieses Arschloch?“, schäumt Pepe vor Wut. „Bringen wir es hinter uns. Ihr wartet doch nur darauf, uns abzuknallen!“

„Bitte habt Erbarmen“, winselt meine Mutter um ihr Leben.

„Hast du diese Milde Emma zukommen lassen?“, fragt El Gringo sie mit hasserfüllter Stimme.

„Ich habe mein Kind immer geliebt!“, sagt sie zu meiner Verwunderung. „Emma, das musst du mir glauben. Ich wollte nicht, dass das hier geschieht. Pepe hat mich dazu gezwungen.“

„Natürlich“, sagt der kopfschüttelnd und beobachtet, wie das Blut von seiner Schulter auf den Boden tropft. „Du warst eine beschissene Mutter und eine erbärmliche Geliebte. Und jetzt beweise deiner Tochter, dass du wenigstens würdevoll abdanken kannst.“

„Halt doch deine Klappe!“, blafft sie Pepe nun an. „Mich auf dich einzulassen, war mein größter Fehler!“

„Falsch!“, geht Toni dazwischen und schubst sie in die Mitte der umstehenden Männer. „Dein größter Fehler war es, ein unschuldiges Mädchen zu missbrauchen! Was du Emma angetan hast, wird sie ihr Leben lang begleiten. Du bist es nicht wert, verschont zu werden … und noch weniger wert, dass sie dir verzeiht!“

Kapitel 7

Die Männer heben ihre Waffen an … alle gleichzeitig … und zielen auf Pepe und meine Mutter – auf zwei wehrlose Menschen!

Immer noch auf dem Boden sitzend (weil mich Pino vorhin zu meinem Schutz umstieß) schrecke ich hörbar auf. Toni sieht mit einem furchterregenden Blick zu mir herüber.

„Schaff sie von hier weg!“, beauftragt er Popeye, sich um mich zu kümmern.

Er steckt seine Waffe zurück ins Holster und kommt zu mir heran. Ohne Worte reicht er mir seine Hand, um mir aufzuhelfen.

„Das ist nicht richtig“, flüstere ich Pino zu und bewege mich nicht.

„Nein. Aber der einzige Weg“, erwidert er und wartet darauf, dass ich seine Hand ergreife.

Ich tue, was von mir erwartet wird, und lasse mich von Popeye auf die Beine ziehen. Dass mich alle ansehen und darauf warten, dass ich die Halle verlasse, kommt mir seltsam vor. Als wäre ich diejenige, die im Begriff ist, etwas Falsches zu tun. Und töten ist falsch! Jemanden hinzurichten noch viel mehr!

„Emma, Kind, lass nicht zu, dass man uns kaltblütig erschießt!“, ruft mir meine Mutter zu, während ich der Gruppe den Rücken zuwende und mit Pino zum Ausgang humpeln will. Ich drehe mich noch einmal um und weiß nicht, was ich sagen soll, um es ihr leichter zu machen. Es gibt nichts, was ich für sie tun könnte, denn ihr Todesurteil wurde bereits gefällt. Toni sagte mir nicht nur einmal, dass er erst ruhen würde, wenn alle Verantwortlichen tot seien. Er ist ein Mann, der zu seinem Wort steht, und er ist ein Mafia-Boss! Ich bin ein einfaches Bar-Mädchen, das ohne ihr Zutun in eine brandgefährliche Gangsterwelt hineingeraten ist. Selbst wenn ich ihn auf Knien anbetteln würde, er ließe sich von mir nicht aufhalten. Schon gar nicht vor seinen Gefolgsleuten! Denn wenn ich eines inzwischen gelernt habe: Ein Mafia-Boss darf sich keine Blöße geben, wenn er den Respekt seiner Männer nicht verlieren will.

Ich sage nichts zu ihr ... schaue sie nur an. Sie ist die Frau, die mir so viel angetan hat und mir niemals Liebe schenkte. Aber sie ist meine Mutter! Das wird mir in einem Moment bewusst, der endgültig ist. Wenn ich jetzt rausgehe, werde ich sie nie wiedersehen.

Ich suche tief in mir drin nach meinen wahren Gefühlen. Könnte es sein, dass ich Toni sogar dankbar bin, dass er diese Sache für mich in die Hand nimmt? Oder fürchte ich mich davor, jeden Augenblick die Schüsse zu hören und zu wissen, dass sie tot ist?

Pino lässt nicht zu, dass ich noch weiter darüber nachdenke, denn er legt seine Hand um meinen Oberarm und zieht mich Richtung Eisentür. Kaum haben wir den Ausgang erreicht, drückt er mich nach draußen. Die Sonne brennt auf meiner Haut, als wollte sie mich zwingen, wieder reinzugehen.