Dumpfling Goes Vienna - Günter Leitenbauer - E-Book

Dumpfling Goes Vienna E-Book

Günter Leitenbauer

4,9

Beschreibung

Das krisengeschüttelte Dumpfling zieht aus, um Wien unsicher zu machen. Dabei geraten Sunny und Freunde mit dem Wiener Rotlichtmilieu in eine engere Bekanntschaft, als ihnen lieb ist. Auch Uschi und Turteltäubchen werden tief in einen Skandal verstrickt, der auch vor Wiener Politikern nicht halt macht. Und das alles in der Vorweihnachtszeit. Kein Wunder, wenn es da sogar einem Christbaum zu dumm wird.

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Foto Titelseite: © Günter Leitenbauer

„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Der „kategorische Imperativ“ von Immanuel Kant

Inhaltsverzeichnis

Vorwort des Autors

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Epilog

Vorwort des Autors

Die paar Leute, die die ersten beiden Bücher gelesen haben, ersuchten mich, die Serie nicht einzustellen.

Ein Wunsch, dem ich gerne nachkomme, wobei das vorliegende Buch vom Handlungsort her etwas urbaner ist. Außerdem wüsste ich nicht, wo ich die Serie einstellen soll, mein Haus ist voll.

Aber seht selbst, was Uschi, Sunny, Turteltäubchen & Co. so treiben…

An dieser Stelle möchte ich meiner Lektorin und lieben Freundin Doris Rettenegger danken, die mir auch bei diesem Buch mit vielen Tipps wieder die nötigen Anstöße gab, damit es – wie ich hoffe – lustig und gut werden konnte.

Viel Spaß mit dem Buch!

Günter Leitenbauer, Dezember 2015

Prolog

Es geschieht sehr selten, dass neugeborene Kinder vertauscht werden. Die Sicherheitsvorkehrungen und das Qualitätsmanagement in den Krankenhäusern und Geburtskliniken eines modernen, europäischen Staates sind in dieser Beziehung vorbildlich. Wobei mit „Qualität“ jetzt natürlich nur die Dienstleistung der Gebärinstitute gemeint ist und nicht die Produktqualität als solches.

Aber auch etwas, das so gut wie nie vorkommt, passiert laut Murphy irgendwann doch einmal. Und blöderweise geschah so ein Unglück genau dem Hirzberger Siegi und seiner Alexandra aus Dumpfling. Wobei, eigentlich geschah es dem Hinzberger Markus und seiner Maria aus Ganshofen, die am selben Tag wie die beiden Dumpflinger einen Sohn zur Welt brachten (ja, ja natürlich hat den Sohn die Maria zur Welt gebracht, aber schließlich wurde der Markus bewusstlos, nicht sie. Es war also auch für ihn anstrengend, was sich auch daran zeigte, dass er während der Schwangerschaft mehr zugenommen hatte als seine Frau).

Jedenfalls hatte sich eine Angestellte der Geburtsstation im Januar 1997 irgendwie vertippt oder verschrieben, vermutlich weil sie übermüdet war, und das kam daher, dass ihr Ehemann von Halbe-Halbe nur im Gasthaus etwas hielt, weshalb sie neben dem Beruf auch noch die ganze Hausarbeit machen musste, und so nahmen eben die Hirzbergers ihren Sohn Florian mit, der eigentlich Adrian Hinzberger heißen sollte, und die Hinzbergers bekamen dafür den Florian, den sie aber Adrian nannten.

Kurt Ostbahn hätte dazu sicher gesagt: „A blede G’schicht, aber mir ist’s wurscht!“, aber wenn du von so etwas betroffen bist, sieht das anders aus. Zum Glück ahnten die Eltern und auch die Buben davon jedoch nichts, und das blieb auch so bis schließlich beide Söhne im Herbst 2015 studieren gingen.

Und zwar nach Wien.

1

Ausnahmsweise war in Dumpfling einmal weder die Hölle noch sonst etwas los, wenn man von einer Latte am Gartenzaun der Mimi absah, die schon seit einiger Zeit so lose war wie das ortsbekannte Mundwerk der Besitzerin. Und die hatte nach dem ganzen Theater im November bis weit in den Dezember hinein endlich einmal genug Gesprächsstoff gehabt und den Ort, oder genauer gesagt seine Einwohner, mit allerlei Hintergrundwissen zum Ausraster des ehemaligen Vizebürgermeisters Vukovic versorgt, wobei das meiste davon aber zum größten Teil weniger wahr als vielmehr gut erfunden war.

Gestört hat es keinen. Gut erfunden ist zumeist eh lustiger als wahr. Die Wahrheit wird irgendwie immer überschätzt. Was ist überhaupt Wahrheit? Von welcher reden wir? Von deiner oder von meiner? Oder gar einer objektiven? Gibt es so etwas überhaupt?

Keine Angst, das war jetzt auch schon der philosophische Teil dieser Geschichte, die „in Wahrheit“ von etwas ganz anderem handelt.

Seit Oktober war nämlich der Flocki, wie alle den Florian Hirzberger nannten, „auf Wien studieren gegangen.“ Sein Onkel hielt nicht viel davon. „Was studierst? Mathematik? Sag gleich du studierst auf arbeitslos!“, meinte er recht direkt zum jungen Studiosus in spe, als die Familie bei einem Kaffee zusammen saß. Wobei, sein Onkel trank keinen Kaffee, der trank Most, und das meistens zu viel, aber das spielt hier keine Rolle. Und sein Vater trank Irish Coffee, nach altem Originalrezept. Nicht bekannt? Das ist ganz einfach: Man nehme eine Tasse, lege eine irische Goldmünze hinein, darüber kommt starker Kaffee, bis man die Münze nicht mehr sieht und dann Irish Whisky, bis sie wieder sichtbar wird.

Florian versuchte vergeblich – genauso vergeblich wie bei seinem Vater – dem Onkel zu erklären, dass Mathematiker hervorragende Berufsaussichten bei Versicherungen hätten, speziell mit Fachgebiet Statistik. Das ist ja schließlich der Grund, warum Versicherungen so viel Geld haben. Weil eben bei einer großen Menge Versicherter die Prämien in Summe mehr bringen – viel mehr – als die Versicherungsfälle kosten. Und Versicherungsmathematiker haben nun die Aufgabe, uninteressante, weil potentiell Versicherungsfälle produzierende, Klienten auszusieben, in dem sie mittels gefinkelter mathematischer Methoden schon als solche erkannt werden, noch bevor sie selbst wissen, dass ihnen irgendwann einmal das Haus über dem Kopf abbrennen wird. Statistisch gesehen.

„Da reicht zusammenzählen.“, war die lakonische Antwort des Onkels auf diesbezügliche Erklärungsversuche. Was willst du darauf noch sagen? Außer „Prost“ vielleicht.

Sein Onkel war überhaupt eine ganz besondere Nummer. Er war Totengräber, was ja im Prinzip ein krisensicheres Geschäft ist. Allerdings, so Onkelchen, habe man wenig Möglichkeiten, Neukunden von den Vorzügen der angebotenen Dienstleistung zu überzeugen, hahaha. Was ihn nicht daran hinderte, auf seinen Miniaturfriedhofsbagger in riesigen Lettern „Zieh nicht fort, stirb im Ort!“ und „Dein Tod, mein Brot!“ drucken zu lassen. Aquisition auf die gewohnt charmante Dumpflinger Art eben.

Seinem liebsten Saufkumpanen, dem Dorfarzt der Nachbargemeinde, hatte er im Wirtshaus dann nach etlichen Halben Most einmal allen Ernstes vorgeschlagen, doch ein „Tschoint Wäntscha“ mit ihm einzugehen: „Wäre ja nur logisch. Deine Kunden kommen über kurz oder lang eh alle zu mir. Meistens dauert es nicht einmal besonders lange, hahaha!“

Ja, Flockis Onkel war eine Frohnatur, wie sie im Buche stand!

Somit setzte sich der Flocki im September in den Zug, um sich in Wien eine Wohnung zu suchen. Inskribiert war er schon, das ging ja heutzutage recht einfach über das Internet. Und weil er, ganz untypisch für einen Mathematiker, recht praktisch veranlagt war, hatte er auch schnell eine Bleibe gefunden, die zudem einigermaßen erschwinglich war. Irgendwo im „zehnten Hieb“, wie die Wiener Favoriten so liebevoll nannten, eigentlich ganz in der Nähe der Hasengasse, die wir noch alle vom Mundl Sackbauer kennen, jedenfalls die Älteren unter uns. Diese Wohnung durfte er aber nur knapp zwei Monate benutzen, weil das Haus dann abgerissen werden sollte, erklärte man ihm. Aber innerhalb zweier Monate würde er schon etwas finden, dachte er sich und hoffte, dass ihm bis dahin die Bude nicht über dem Kopf einstürzen würde.

Und so war das dann auch. Er fand eine nette, kleine, aber etwas zu teure Wohnung im siebten Wiener Gemeindebezirk, Nähe Gürtel, und inserierte mittels eines Zettels an der Uni „Suche Mitbewohner“. Das war so ein Zettel, wo man darunter zehnmal die eigene Telefonnummer notiert, damit jeder sich eine abreißen kann, wobei oft der erste alle abreißt, damit er der einzige bleibt. Dieser Taktik entgegenwirkend hängt man dann auch mehrere solcher Zettel an verschiedenen Stellen auf. Keine Strategie bleibt lange ohne Gegenstrategie!

Tags darauf meldeten sich drei Bewerber, die er im Stundenrhythmus zur Besichtigung in die mittlerweile schon von ihm bezogene Wohnung in der Kaisergasse einlud. Die Wohnung hatte etwa 45 Quadratmeter, lag im ersten Stock (es gab sogar einen Lift, der aber nie funktionierte) und hatte zwei Fenster auf den Hinterhof hinaus, wo man als Gratisunterhaltung die Streitereien in der Wohnung der Prochaskas aus dem Haus gegenüber mitverfolgen konnte sowie Bad, Küchennische und zwei getrennte, kleine Zimmer.

*

Der erste Bewerber war ein nicht mehr ganz so junger, deutscher Philologiestudent im achtzehnten Semester, den seine Exfreundin von heute auf morgen aus der Wohnung geworfen hatte, als sie ihn in flagranti erwischte. Nein, nicht mit einer anderen, sondern mit ihrem Gras. Eine Frau hätte sie ihm vielleicht noch verziehen, meinte er, aber ihr das Marihuana wegzurauchen, das wäre in ihrer Welt anscheinend ein Vertrauensbruch, den sie nicht nachsehen könne. Jedenfalls bräuchte er jetzt eine Wohnung.

Er sucht vermutlich immer noch.

Der zweite Bewerber war ein Bure. Er studierte Medizin im dritten Jahr. Seine Eltern waren nach der Machtübernahme Mandelas aus Südafrika nach Deutschland ausgewandert. Florian unterhielt sich recht anregend mit ihm, obwohl sich die Ansichten des Typen bezüglich andersfarbiger Menschen teilweise ziemlich – hmmm – einseitig, antiquiert und rassistisch anhörten. Der Deutsche, er hieß Hanno, erklärte ihm dann, dass die Pathologieprüfung echt ein Horror gewesen sei. Kaum zu schaffen der Lernumfang. Er wäre nur bis zum Hals gekommen, hätte also den Kopf ausgelassen. Glücklicherweise sei bei der Prüfung keine Frage zu Krankheiten des Kopfes gekommen. Welche Fachrichtung er einmal machen wolle? Ja, weiß nicht so genau, vielleicht Neurologe.

Flocki beschloss, nie einen Hirntumor zu bekommen. Nein, nicht einmal Migräne!

Und dann kam Adrian, ja genau, der Adrian Hinzberger, also irgendwie der Sohn seiner Eltern, was aber der Flocki natürlich nicht wusste (und sonst auch niemand, nicht einmal die Krankenschwester, der damals der Irrtum unterlaufen und die mittlerweile geschieden war, weil sie ihren Mann mit einem anderen verwechselt hatte), und die beiden verstanden sich auf Anhieb bestens, was bei Brüdern und irgendwie doch nicht Brüdern nicht verwunderlich ist. Adrian war wie Flocki gerade erst nach Wien gekommen und studierte ebenfalls Mathematik. Sogar auf der selben Uni, in Wien konnte man das ja auf zwei Universitäten studieren. Da taten sich natürlich gewisse Möglichkeiten auf, sich die Arbeit aufzuteilen, wie die beiden sofort erkannten. Und zudem kam er quasi aus dem Nachbarort, dachte Florian. Die Welt ist eben ein Dorf, hätte seine Mutter, beziehungsweise die Mutter Adrians, dazu gesagt.

Solche Zufälle gibt es im wahren Leben natürlich höchst selten, aber in Geschichten wie dieser, die man in Büchern liest, ist das nichts Ungewöhnliches. Zumal es in unserem Fall ja tatsächlich so war, also nicht erfunden und wenn doch, dann gut. Die Mimi hätte ihre Freude daran.

Man beschloss also, sich die Miete zu teilen, und Adrian zog bei Florian ein. Die Wohnung war für „A & F“, wie beide erkannten, und sie lachten sich spätestens beim vierten Bier halb tot darüber. Auch als Adrian irgendetwas sagte, und Flocki darauf meinte: „Du redest ja schon wie mein Vater!“. Womit er der Wahrheit ziemlich nahe kam, was er aber wie bereits mehrfach erwähnt nicht wusste.

*

Der Adrian hätte natürlich die Wohnung gar nicht gebraucht. Seine Mutter hatte sich nämlich, als er fünfzehn war, von seinem Vater scheiden lassen und war nach Wien gezogen, wo sie im AKH als Krankenschwester arbeitete. Die Scheidung war sehr schnell abgelaufen. Als Adrians Vater entdeckt hatte, dass sie seit Jahren einen Liebhaber hatte, war ihm nichts übriggeblieben – so sah er das zumindest – als seinen Anwalt anzurufen und die Scheidung einzureichen. Dem Anwalt Prillinger war’s recht, er hatte sowieso gerade einen Wintergarten in Auftrag gegeben, und irgendwie musste der auch finanziert werden.

Wie erwachsene Menschen hatten sich die beiden zusammengesetzt und die Angelegenheit vernünftig diskutiert, was damit geendet hatte, dass Adrians Vater mit einer Platzwunde ins Krankenhaus Wels eingeliefert worden war. Der Porzellanteller, dem seine Mutter das Fliegen beigebracht hatte, wobei dieser die Stirn des Vaters als Landebahn fehlidentifizierte, war dabei genauso zu Bruch gegangen wie die Ehe. Ein Trumm weniger, um das man sich streiten musste. Bei Scheidungen streitet man sich ja um alles, selbst um die alte Kommode, die sie damals gekauft und er immer gehasst hatte.

Schlussendlich verglich man sich auf eine angemessene Auszahlung für Adrians Mutter Maria Hinzberger, mit der sie sich eine Eigentumswohnung in Wien kaufen konnte, und der Sohn blieb beim Vater.

Glaubte er zumindest, wir wissen das ja mittlerweile besser.

Auf das Angebot seiner Mutter, doch während des Studiums bei ihr zu wohnen, ging er nur unter der Bedingung ein, dass es nur so lange sein sollte, bis er sich etwas eigenes gesucht haben würde. Was dann eben als Mitbewohner von Florian Hirzberger auch der Fall war.

Er teilte seiner Mutter Maria natürlich mit, wo ihr Sohn in Zukunft wohnen würde. Und er hatte damit sogar Recht, allerdings ganz anders, als er zu wissen glaubte.

„Aber bitte Mama: Ruf an, wenn du mich besuchen willst. Keine unangemeldeten Kontrollbesuche, okay?“

2

Ein wenig war in Dumpfling aber doch die Hölle los. Geht ja auch gar nicht anders!

Dumpfling hatte sich erbötig gemacht, heuer den Christbaum (Christbaum, nicht Weihnachtsbaum – wir sind traditionsbewusst!) für Wien zu liefern. Eine fast dreißig Meter hohe Fichte, die vor dem Rathaus aufgestellt werden sollte. Eine große Ehre für das kleine, skandalgebeutelte Dorf, der armen Hauptstadt baumtechnisch unter die Arme greifen zu dürfen. Diese Ehre würde natürlich standesgemäß mit Pomp und Trara und Musikkapelle am ersten Advent in Wien gefeiert werden.

Der Baum war dann drei Meter kürzer als geplant, weil einige Dumpflinger Jugendliche das Ding im Vollrausch irgendwie mit dem Maibaum verwechselt und im Sinne gelebten Brauchtums unten ein Stück abgesägt hatten. Eigentlich wollten sie ihn in der Mitte durchsägen, aber sie waren so am Ende, dass sie diese – zum Glück – nicht gefunden hatten.

Bis auf einen. Der hatte den Baum in der Mitte halb durchgesägt, war dann aber kotzen gegangen, weil das Bier und der Schnaps den richtigen Körperausgang nicht fanden, und hatte sich danach zum Schlafen hingelegt, ohne sein Werk zu vollenden. Den halb durchgesägten Schnitt hatte aber glücklicherweise keiner bemerkt, und so werden wir in dieser Geschichte noch unseren Spaß daran haben.

Zur Strafe durften die Jugendlichen dann nicht mit nach Wien, obwohl drei von ihnen in der Musikkapelle waren. Oder vielleicht auch, weil man fürchtete, sie könnten ihr Vorhaben dort doch noch zum angestrebten Ende bringen. Was weiß man schon?

Jedenfalls würden in Kürze einige Busse, also praktisch die gesamte Gemeinde Dumpfling, Wien ihre Aufwartung machen und den G‘scherten (im Bundesland sind das die Wiener, in Wien die Leute aus dem Bundesland) zeigen, wo Bartl den Most holt. Oder das Bier. Von mir aus auch den Schnaps.

Weil Hotels teuer sind, war für den gleichen Abend dann auch die Rückreise geplant, und der Busunternehmer hatte eine Generalreinigung der Busse im Preis mit einkalkuliert.

*

Dr. Armin Turtler aus Kulmbach, alias Turteltäubchen, war komplett geschafft. Jahrelang hatte er diese jungen Dinger im Bett gehabt, aber so komplett fix und fertig wie nach ein paar Stunden mit Uschi Wagner war er da nie gewesen. Das Luder war unersättlich und ziemlich einfallsreich, wie er ihr gerne zugestand. Es gab in der Tat Schlimmeres, das einem zustoßen konnte.

Im Unterschied zu ihrem verflossenen Lover, dem Tischlermeister Nagel, konnten die beiden sich der Annehmlichkeiten seines Hauses in Kulmbach bedienen. Auf Bitte von Uschi hatte er sich da im Dachgeschoß ein „Spielzimmer“ eingerichtet, das eher wie eine mittelalterliche Folterwerkstatt aussah. Er mochte nicht daran denken, was seiner Reinigungsfrau durch den Kopf gehen mochte, wenn sie… nein, nur nicht daran denken. Er bezahlte schließlich recht gut, da musste sie sich darüber keine Gedanken machen, oder? Und wer weiß, was die selbst in ihrer Freizeit so trieb? Und außerdem dachte die sowieso türkisch, das würde ja eh keiner verstehen.

Da dies aber eine brave wenn auch da und dort etwas schräge Geschichte ist, wollen wir hier und jetzt darauf nicht näher eingehen. Vielleicht kommt einmal eine 18+ Version dieses Buches heraus, darauf lohnt es sich dann auf jeden Fall zu warten.