Liedruinen - Günter Leitenbauer - E-Book

Liedruinen E-Book

Günter Leitenbauer

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Beschreibung

Bekannte Lieder und Hits mit vollkommen neuen Texten. Humor, Ironie und eine gehörige Portion Sarkasmus lassen da kein Auge trocken. Über 100 Lieder, die fast jeder kennt in einem neuen Licht. Zum Lesen, Lachen und Mitsingen - von ABBA bis Zappa, von Rainhard Fendrich bis Reinhard Mey - da ist für jeden was dabei! Wenn aus Yesterday ein Lästertag wird oder aus einem Klempner von Beruf ein Kanzler von Beruf ... ach, lesen Sie selbst!

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Titelfoto: © Günter Leitenbauer

Inhaltsverzeichnis

Vorwort zum zweiten Buch

Vorwort zum ersten Buch

Die Lieder

Oben Ohne

Allahu Nacktbar

"Da Syrer"

Glatt so glatt

Arschgeweih

Heut morgn hab i brochn!

Facebook Razzia

Das Problem lös ich mit meine Händ'!

Let it pee!

Im Verein da bin i wer!

EsoterikerIn

Irgendwann straht's uns olle!

Zumbaqual

Die Ballade vom Spanner

Eine Kniebeuge tut es doch auch

Kärchern sind's

Jetzt graust mir, ja!

Internäschionell

Die Dummen sind brav!

Lästertag

Die Ballade vom Ohrring

So ein Käs', jaja!

Tschickeria

Schörfling tut es eh!

Golfen

Ab heut' bin ich brav!

Air Sardin

Blad fia zwa

Mörtl flennt

Eier

Intermezzo – Warum lief das Huhn über die Straße?

Der Knipser

Piep, i häng nu dran!

Und scho wieder a Panne!

Fehler

Tausendmal geirrt

Man fällt aus den Wolken

Teure Nächte

Da Knipser

Kanzler von Beruf

Hey, was soll dieses Getute?

Kra-kra-krank überall

Lotto tippen wird man müssen

Eat it!

Der Anfang des Beginns des Rauchentwöhnungsunterfang's

Geld, Du magst mi!

Du bist a arme Sau!

Jö schau, da rennt er!

Weil sich da Bertl net gern braust

Mein PC, ach mein PC!

Du entschuldige

Sie kriechen hinein

Es lebe der Zentralleitstand

Mit 66 Haaren

Auf dem Schlepperkahn

Die kleine Pleite in unserem Lande

Ein bisschen sieden

Smartphones

Jö schau

Pfusch, so a bleder!

Es gibt Tage, da wünscht' ich, ich wär' ne Frau

Sabine pennt

Mehr Transparenz

Schweindln bringt der Wind

Das Bürstl föht!

Schnuppe, schnupper!

Zoi a bissl mehr

Mei! Ist das schick!

Wo i des wieda find'?

"Er-win!"

Please blitz' mich!

In my Jean

Sind'S ein Schlingel?

Prostata

Brumm, Mäher, brumm! (So ein Idiot)

Es geht nichts weiter!

Die Dummheit stirbt nie!

Dildo an' Kopf!

Jailhouse Schock!

Blaubraun ist die HC Nuss

Viele schwarze Socken

Weu'st den Schmerz da vor dir hertragst

Seine kleine Welt

Schickt's mi nu net glei ham!

Proud Claudia

Jessas, siagst i fahr!

Atemlos auf dem Rad

Bier für uns Champions

Halloween

Alpendepp

Schöne Frau

Ich werde ab heut Feminist sein

Der Fall ging in die Hose

Hysteriker

Jetzt schau ma oba sche aus!

65er Chauvy

Vorne war geil!

FotOOOO-Gott

Freu' mich auf Euch

No Stadlshow!

Weihnachtslieder

Ihr Kunden, ach kommet

Alle Jahre wieder!

A Schas is es!

Oh Tanne braun!

Klingel schnell!

Wer braucht denn des Glumpat?

Kommet zum Wirtn!

Die Weihnachtsidylle

Vier Joahr!

Das Ende naht

Ich brech die Texte, ich tu sie versau'n

Nachwort

Lied- und Interpretenverzeichnis

Vorwort zum zweiten Buch

Es ist schon ein paar Monate her, dass ich meine „Ruinierten Lieder“ in Buchform herausbrachte. Der Erfolg war überwältigend. Ich habe unzählige Exemplare verschenkt, Freunden aufgedrängt, die nicht nein sagen konnten – und sogar einige verkauft!

Natürlich stand in all der Zeit mein wirres Hirn nicht still, und so habe ich viele neue Texte zu armen, unschuldigen Liedern entdeckt. Ich erfinde ja die Texte nicht, die finden eher mich.

Also was nun tun mit all diesen neuen Liedern?

Sie euch vorzuenthalten wäre ein Verbrechen, und ich bin ein rechtschaffener Bürger. Ein zweites Buch musste her. Sollte man darin nur die neuen Texte bringen oder aber gleich ein Sammelwerk mit über 100 Liedern herausbringen? Eigentlich wollte ich nur die neuen Lieder im Buch haben, aber ich habe beim Schreiben darauf vergessen, die alte Datei zu löschen, und so findet ihr jetzt eben alle Lieder konzentriert in einem Elaborat. Ist vielleicht eh besser, zumindest wenn ihr genauso vergesslich sein solltet wie ich. Dann habt ihr das alte Buch sicher schon verlegt (da fällt mir ein, einen Verleger brauche ich auch noch) und seid froh, dass ihr jetzt alle Lieder an einer Stelle findet. Oder das erste Buch ist vom vielen Lesen schon total verschlissen, dann braucht ihr sowieso ein zweites. Oder aber begeisterte Freunde haben es euch gestohlen, als ihr den Fehler machtet, sie bei einem Besuch in eurem Hause einen Blick hineinwerfen zu lassen. Oder, oder, oder ...

Damit euch beim Lesen nicht fad wird (und um euer Gedächtnis zu testen), habe ich die Lieder durcheinander gewürfelt. Vielleicht findet ihr ja die Systematik, nach der sie angeordnet sind. Dann teilt sie mir bitte mit, damit ich das auch weiß!

Damit ich die Lieder selbst wieder finde, habe ich dann am Ende ein Titel-und Interpretenverzeichnis angefügt mit den Originaltiteln und den Ruinen. Das ist nur für mich, nicht für euch!

Einer meiner unzähligen Fans (wie gendert man eigentlich „Fan“ richtig? Na egal, ich bin politisch sowieso total inkorrekt) kam mit der Anregung, das Buch mit Bildern von mir (ich bin ja auch Fotograf) aufzulockern. Alter, geht`s noch? Wenn du ein Comic willst, dann geh in die nächste Bahnhofsbuchhandlung und kauf dir die Micky Maus!

Man machte mich auch auf ein, zwei Tippfehler im ersten Band aufmerksam. Oh ihr Götter! Glaubt ihr wirklich, das waren Fehler? Um euch nicht weiter zu verwirren, habe ich sie trotzdem „ausgebessert“ (und einige neue eingebaut) und danke pflichtschuldigst für eure Aufmerksamkeit.

Vorwort zum ersten Buch

Jedes Buch, das etwas auf sich hält, braucht ein Vorwort. Es klingt aber viel edler, wenn man es „Prolog“ nennt. Nur woher nehmen und nicht stehlen? Eigentlich sollte das jemand schreiben, der sich eingehend mit meinem Werk beschäftigt hat. Ich habe niemanden gefunden, was sehr traurig ist, und mich daher selbst interviewt. Einen gewissen Narzissmus darf man schon haben.

Herr Leitenbauer, wie kamen Sie auf die Idee, Lieder, die Ihnen gar nichts getan haben, einfach so zu ruinieren?

Wer sagt Ihnen jetzt, dass mir diese Lieder nichts getan haben? Wobei es stimmt, dass viele davon von Interpreten sind, die ich sehr schätze.

Entschuldigen Sie, also wie kamen Sie auf die Idee, Lieder zu ruinieren?

Lassen Sie es mich mit Reinhold Messner sagen. Weil sie da waren.

Das sind sie für alle anderen Zuhörer ja auch, aber die wenigsten machen sie kaputt, oder?

Dann sollten Sie nicht mich, sondern diese anderen interviewen! Was wollen Sie eigentlich von mir?

Sie haben mich doch ersucht, für Ihr Buch ein Vorwort in Form eines Interviews mit Ihnen zu schreiben. Das geht nun einmal nicht, ohne Sie ein paar Sachen zu fragen!

Ja stimmt. Zu Ihrer Frage: Ich ruiniere keine Lieder. Diese Lieder drängen sich einfach heraus. Sie sind da und dann müssen sie zu Papier beziehungsweise in den Computer. Das ist so ein wenig, wie wenn man dringend aufs Klo muss.

Sie produzieren also – verzeihen Sie den Ausdruck – Scheiße?

Nein. Ist ja ein kleines Buch. Andere urinieren, ich ruiniere, wenn Sie so wollen.

Sind die Texte alle ernst zu nehmen?

Herr Redakteur, vom Ernst, dem ehemaligen Minister, handelt, glaube ich, nur ein Lied. Aber das Wesen des Sarkasmus ist ja sowieso, dass er immer von den richtigen falsch verstanden wird. Ich biete diesen Menschen gerne einen Haken, an dem sie sich aufhängen können.

Sie sind wirklich kein einfacher Gesprächspartner, oder?

Bei Selbstgespräch-Interviews wäre Einfachheit auch nicht sehr zielführend. Da sollte man mit sich selbst schon mindestens zu zweit sein, denke ich.

Herr Leitenbauer, ich danke für dieses aufschlussreiche Gespräch.

Bitte, Sie wissen ja, wo Sie mich finden, falls noch Fragen auftauchen. Und, was ich noch fragen wollte: Warum sind wir per Sie? Müssen wir uns da Sorgen machen?

Die Lieder

Ich habe mir sehr lange den Kopf zermartert, wie ich die Lieder anordnen soll. Thematisch oder doch nach Interpreten geordnet? Nach Genre oder gar nach Versmaß? Nach endlos erscheinenden zwanzig Sekunden, in denen ich alle Höllenqualen eines Dichters durchlitten hatte, entschied ich mich im ersten Buch für eine chronologische Anordnung in der Reihenfolge des Entstehens. Im zweiten Buch gibt gerade die Anordnung ein Rätsel ko(s)mischen Ausmaßes auf, das zu lösen ich meine Löser – äh Leser – ermutigen möchte.

Ich hoffe, dass sich jetzt immer noch kein Hobbypsychologe zu einer Analyse der Entwicklung meiner Persönlichkeit bemüßigt fühlt. Das wäre immer noch genauso zwecklos wie beim ersten Buch! Ich habe mich nämlich nicht geändert. Ich werde mich auch nicht ändern! Das wäre äußerst dumm, weil ich ja der einzige bin, mit dem ich tagtäglich auskommen muss. Würde ich mich ändern, dann verstünde ich mich eventuell selbst nicht mehr, und das würde dieses Auskommen mit mir drastisch erschweren.

Dieses Buch versteht sich wie das erste Buch als Kabarett oder Satire. Unter Inanspruchnahme der künstlerischen Freiheit zur ironischen Überzeichnung sind die Texte bitte, bitte nicht ernst zu nehmen! Nicht einmal die, wo ein Ernst vorkommt. Und die anderen schon gar nicht!

Wenn ihr die Lieder singt, dann achtet bitte auf das Anheberrecht (wer fängt auf welchem Ton an) und auf das Urheberrecht! Alle Rechte zu den Texten liegen bei mir. Ihr dürft die Lieder ausschließlich nicht kommerziell aufführen, und zwar nur dann, wenn ihr dabei meinen Namen als Urheber nennt. Eine kommerzielle Verwertung darf nur mit meinem schriftlichen Einverständnis erfolgen. Da mich nach Erscheinen des ersten Buchs tausende Leserbriefe erreichten, die um eine Klärung des Begriffes „kommerziell“ baten, möchte ich das hiermit verdeutlichen:

„Ich will nicht, dass ihr mit den Früchten meiner Arbeit Kohle macht!“ (Verbrennen dürft ihr es aber schon, nur sagt mir bitte nichts davon.)

Achtet auch auf die Melodierechte! Auch diese sind durch die jeweiligen Komponisten natürlich streng geschützt.

Wer jetzt schon am Anfang ein neues Lied erwartet hat, den muss ich leider enttäuschen. Um den tieferen Unsinn dieses Buches zu erfassen, ist es sehr wichtig, mit dem ersten Lied zu beginnen.

Alles fing am 7. August 2014 an, als ich einen lustigen Cartoon über die Verwendung von Mobiltelefonen am Strand sah. Leute mit Sonnenbrand, lediglich (ich hätte jetzt auch „nur“ schreiben können, aber „lediglich“ ist länger und bläst das Buch etwas auf, und ich wollte unbedingt ein Buch mit mehr als 200 Seiten schreiben) – also lediglich der Schatten der Hände, die das Mobiltelefon hielten und der Schatten des Mobiltelefons („Handy“ wäre kürzer, gleicher Grund wie oben) vermieden mancherorts einen Sonnenbrand. Mir fiel dazu spontan

Rainhard Fendrichs gleichnamiges Lied ein. Frag dich nie, lieber Leser (falls es dich überhaupt gibt), warum ich welche Assoziationen habe. Mein Hirn funktioniert manchmal wirklich äußerst eigenwillig (und manchmal gar nicht, wie böse Zungen behaupten).

Oben Ohne

Das WLAN am Strand

ist im Sommer perfekt.

Liegst mit dem Handy am Sand

wird der Busen verdeckt.

Und du brauchst kein Nivea.

Handyschatten tut's eh a.

Nur gehst DU dann ins Wasser

bist halt stellenweis‘ blasser!

Alle tippen wie wild,

egal ob's heiß oder mild.

In den Armen die Krämpfe

In den Achseln die Dämpfe.

Alles geht heute online

bis zur Hüfte in‘ See rein.

Früher sprachen sie noch.

Heut statt Hirn nur ein Loch.

Oooooben ohne

(Ka Summa ohne WLAN, ka Summa ohne WLAN heia)

So a sportliche Tussi

knipst ein Selfie mit Bussi.

Ja ihr Busen hat "D".

Das i-Pad verdeckt's eh.

Sie schaut grinsend zum Nachbarn.

Das ist wirklich zum Lachen:

Seinen Ständer zur Not

verdeckt kaum sein i-Pod.

Da dreht er sich am Bauch.

Tja, so geht es halt auch.

iPod am Po zum Verdecken.

Und denkt sich: "Kannst mich le...

Doch jetzt brennt halt die Hitze

auf die Männerporitze.

Plötzlich macht es an "Klung"

Und's Display hat an Sprung.

Uuuuuunten ohne ....

(I brauch a neiches iPod, i brauch a neiches iPod jetzt)

Heute drückt sie, die Schwüle

furchtbar auf das Gemüt.

Keine App gibt's zum Kühlen.

Dieses Handy ist blöd!

Auch der Akku gleich leer.

Nichts wie weg hier vom Meer?

Da kommt Donner und Blitz:

Es ist aus mit der Hitz‘.

Alle Smartphones sind nass jetzt,

weil der Regen so krass fetzt.

Taxi kannst nicht mehr rufen,

weil die Smartphones absoffen.

Tausend Leute steh‘n blöd da.

Für'n Bus hat keiner a Geld da.

Online zahl‘n kannst vergessen.

Handy hin bei der Nässn!

Sie sind ohhhhhhhne Handy ...

So a Schas is des, so a Schas is des au weia!

Da passt das nächste Lied thematisch eigentlich ganz gut dazu. Es ist eines von den neuen. Das darf man sowieso zerstören, weil es sich um Wolfgang Ambros‘ „Da Hofa“ und somit von einer Leiche handelt. Wie soll man aber eine Leiche noch weiter ruinieren? Für religiös empfindliche Gemüter, Feministinnen und kleine Kinder ist es jetzt nicht direkt gedacht. Wenn ihr zu einer dieser Gruppen gehört, blättert bitte einfach ein Lied weiter (mir ist vollkommen klar, dass jetzt niemand weiterblättern wird, aber die Kunst der Manipulation hat man oder eben nicht)!

Das Lied setzt sich aus Versen zusammen und mit der Ambivalenz der Koexistenz von Religionen aus Orient und Okzident auseinander (Ich musste lange im Wörterbuch für all diese Fachausdrücke blättern, also bitte erweist mir die entsprechende Ehrerbietung dafür).

Wenn ich mich demnächst nicht mehr am Telefon melde oder ihr meine Kommentare in Facebook vermisst, hat mich ein Islamist zum Märtyrer gemacht. Bislang war mein Auto der einzige Mehrtürer in unserer Familie, das wäre also mal was Neues. Und vielleicht stimmt das mit den 72 Jungfrauen im Paradies ja wirklich, wobei ich mich frage, warum die bei all den Märtyrern noch Jungfrauen sind ...

Allahu Nacktbar

Der Westen ist moralisch tot,

verdorben ganz und gar!

So schreibt uns der Imam:

"Es lebe der Islam!"

Was tun wir da? Weißt du was?

Jetzt gibt unsereiner richtig Gas!

Wir öffnen ein Rotlichtlokal!

Proteste sind uns ganz egal.

Bei uns ist jeder, das ist klar:

Willkommen in der Allahu Nacktbar!

Ich hör sie raunen schon die Leut.

Die Männer haben eine Freud.

Denn wir sind nicht konfessionell

Bei uns kommt jeder, und das schnell!

Ob Moslem, Christ, ob Israeli:

Wennst nackt bist, kümmert sich die Geli.

Sie fesselt dich in Schleierhaft

und raubt dir deinen letzten Saft.

Geh her, mach auf de Tür!

Bei uns, da kriegst dein Bier!

Auf Wunsch auch ohne Alkohol, na klar!

Kommt rein, legt mich aufs Kreuz!

Zerst nageln, und dann zoit's!

Mit Karte, Naturalien oder bar.

Talarträger, Turbanbinder

Bei uns ist jeder gern ein Sünder.

Mit den Synagogogirln

kannst bei uns auch gerne whirln.

Und sie pumpern an die Tür!

Und machen an Krawall als wia!

Und sie tretatn's a glatt ei,

tät der Türlsteher net sei.

Der sagt:

A jeda kommt zum Buddhan dran.

Mit Frauen oder auch mit Mann.

Auch Sala fisten geht, na klar:

Im Rammeldan in ...

Allahu Nacktbar!

Ich ruiniere selten ein Lied zweimal. Aber manche sind einfach nicht kaputt zu kriegen. Wie eben das vorhin bearbeitete Lied von Ambros „Da Hofa“. Dass man aber dieses Lied auch zu einem durchaus ernsten Thema (war das Ursprungslied ja auch) verändern kann, soll der folgende Text verdeutlichen.

Ich widme dieses Lied unserer wenig verehrten Innenministerin (zur Zeit des Erscheinens hatten wir zumindest nominell eine Frau auf diesem Posten). Die ist irgendwie politisch auch nicht kaputt zu kriegen. Wie ein uralter Röhrenfernseher, den eigentlich jeder schon aus dem Wohnzimmer haben möchte, aber so lange Django drauf noch läuft, bleibt der Kasten stehen, auch wenn er nicht viel am Kasten hat außer der Blumenvase mit der verstaubten Kunststoffrose.

"Da Syrer"

Schau da liegt a Frau am Boden

Bluat am Hois ois wia.

Herst, des is makaber!

War sicher a Araber!

Der steht nu do, wos mocht der do?

Ruaft mit dem Handy seine Spezln an!

Der Syrer war's vom Zwanzgerzelt

Der Moslem aus der Mörderwelt.

Der Asy hat an Anfall kriagt

und hot de arme Frau da massakriert!

Da geht ein Murmeln durch die Massen.

"Zuerst liegn‘s uns auf unsren Kassen.

Und dann ermorden's uns're Fraun.

Ja man sollt sie z'sammenhaun!"

Und der Mob bewegt sich vor.

Den lynchen wir, das wird jetzt klar.

Der erste packt an Ziegelstein

und zielt damit auf dieses Schwein.

"Lass die Frau in Ruah!

Denn jetzt kommst dran du Bua!

Weil für den Verbrechen wirst jetzt zahln!

Leg dein Handy weg!

Schau net so verschreckt!

Du hast kane Freund, die da d'Stangen halten!

Asylant! Scheiß Migrant!

Heute wirst von uns verbrannt!

Wirst schon sehn!

Jetzt wirst nimmer lange steh'n!"

Und sie gehen auf ihn zu.

In ihren Augen blinde Wut.

Da kommt die Rettung, man macht Platz.

Der Notarzt spricht an lauten Satz:

Er sagt: "Was ist denn meine Herrn?

Sein's froh, die Frau muss eh nicht sterbm.

Mit Luftröhrenschnitt in größter Not

rettete der Mann ihr Leben grad."

Hier schlug erneut der Blitz der Erleuchtung in mich ein und fuhr durch die wie wild tippenden Finger in den PC. Wieder musste der arme Rainhard dran glauben. Ich weiß nicht mehr, was der Anlass war, aber irgendwo hatte ich wohl etwas über rasierte Männerkörper gelesen. Vermutlich in Facebook. Da stehen immer wieder so interessante Sachen. Sandras Hund schläft gerade, wie man auf dem von ihr geposteten, unscharfen Bild erkennen kann, und Ludwig hat sich Fertigpizza gemacht, ohne das Plastik vorher abzumachen, weshalb ihm jetzt Daniel gerade erklärt, dass man die besser einfach in der Mikrowelle brät. Ist aber schon wieder alles vergessen, weil Anita vor dem Ausgehen ein Selfie vor dem Spiegel gemacht hat und sich jetzt alle darüber lustig machen, dass im Hintergrund der Vibrator noch am Bett liegt. Facebook ist einfach geil.

Um euch ein wenig nachvollziehbar zu machen, wie das dann läuft in meinem Kopf. Ich lese etwas von glattrasierten Männern. „Glatt“. „Glatt so Glatt“. „Macho Macho“. Und schon geht’s dahin, schon küsst mich die Muse der Dichtkunst. Ich wäre nämlich gern dichter.

Glatt so glatt

Sie sagt sie wolle keine Wolle.

Die Augenbrauen nähm' sie aus.

Dass er sich doch rasieren solle?

Auf glatte Haut steht's überaus.

Der Mann von heute zeige Glätte!

Weg mit dem Brust- und Achselhaar!

Nur solche kämen ihr ins Bette.

Ka Angst hat sie vor Rutschgefahr.

Glatt so glatt, so soll die Haut sein!

Glatt so glatt, so ghört's rasiert!

Ob mit Creme, mit Wachsen oder mit Gilette.

Glatt so glatt, so das ist in heut!

Glatt so ist der letzte Schrei!

Ohne Haare bist bei Hasen voll dabei!

Vor fünfzehn Jahren ein Gorilla:

Vollbart und Brusthaar, halt ein Mann!

Bei Damen war er oft ein Killer.

An jedem Haar hing eine dran.

Doch plötzlich kam der David Beckham.

Und der war "metrosexuell".

Am liebsten würd‘ den Britenzecken

er teer‘n und federn rituell.

Glatt so glatt, so sind jetzt Männer!

Glatt so glatt, so soll'n sie sein!

Nicht nur außen, nein auch geistig weich und sanft.

Glatt so glatt, so ist die Mode!

Glatt so glatt, so ist die Welt!

Weil uns "Brigitte" sagt, dass uns das sehr gefällt!

Ihr Mann tat alles, was sie wollte.

Und unter Schmerzen wich das Haar.

Damit sein Weibchen ihm nicht grollte.

Das Ende, das war absehbar.

Sie traf im Urlaub den Araber.

Einsneunzig, Bart und ganzer Mann.

Sein Brusthaar und sein Sexgelaber

zog sie auf einmal magisch an.

Glatt so glatt, das ist jetzt schmierig.

Glatt so glatt, das ist jetzt out.

Nur ein Mann mit Bart und Brusthaar ist ein Mann!

Glatt so glatt sind eh schon alle.

Glatt so glatt ist jedes G'sicht.

Na da hat frau bei Bärten quasi Beischlafpflicht.

Auch die Politiker sind arm jetzt,

weil jeder da mit glattem Schmarrn fetzt.

Wir wollen Kerle, die nicht fragen sondern tun.

Weg mit den Herren Spindoktoren.

Redet‘s von Fußball und Motoren!

Statt dem Lüfterl wollen wir jetzt den Taifun.

Ich bin für geschlechtlich ausgewogenen Ruin! Gendergerechtigkeit, wenn man so will. Wenn den Männern in einem Lied gehuldigt wird, dann auch den Frauen! Ein Lied von Danyel Gérard, das es auf Französisch, Deutsch, Englisch und jetzt endlich auch auf Ruinisch gibt: "Butterfly, my Butterfly!". Für alle, die des Englischen nicht mächtig sind. Butterfly heißt Butterfliege. Und weil man Fliegen oft mit der flachen Hand erschlägt, also zerschmettert, hat sich der Begriff Schmetterling dafür durchgesetzt.

Arschgeweih

Auf dem Po saß ganz knapp ihre Hot.

Auch das Top war sehr kurz, großer Gott!

Doch sie reizte mich nicht, keinen Deut.

Grund dafür war, was schon alle haben heut':

Arschgeweih, ein Arschgeweih!

Ohne wär sie wirklich nett!

Arschgeweih, ein Arschgeweih!

Sowas kommt mir niemals in mein Spießerbett!

Ich geh weiter, und schon wieder nackte Haut.

Eine Topfigur und hübsch von vorn, die Braut!

Im Vorbeigehen da lächelt sie mich an.

Einmal umdrehen - und schon weiß jeder Mann:

Arschgeweih, ein Arschgeweih!

Sowas wird nicht aufgespießt.

Arschgeweih, ein Arschgeweih!

Weil mir das die Lust auf Sex total vermiest.

Es ist Winter und ich treffe diese Frau.

Ja die ist es, das weiß ich schon ganz genau!

Heim zu ihr, die Wäsche fällt bei Kerzenlicht.

Nur ein Blick, und ich weiß, mit der geht das nicht:

Arschgeweih, ein Arschgeweih!

Leider mir nicht einerlei!

Arschgeweih, ein Arschgeweih!

Und ich bleibe der Enthaltsamkeit heut treu.

Arschgeweih, ein Arschgeweih!

Sowas dient nur einem Zweck.

Arschgeweih, ein Arschgeweih!

Hält die Ehemänner von Versuchung weg.

Arschgeweih, ein Arschgeweih!

So ein Peckerl, das ist schön!

Arschgeweih, ein Arschgeweih!

Doch mir tut es leider in den Augen weh!

Als ich einmal im Autoradio Cat Stevens Riesenhit "Morning Has Broken" hörte, hatte ich einen Flashback auf meine Jugend – was waren das für Zeiten! Ich hab‘ mehr als einmal am Morgen gebrochen, als ich studierte!

Ich kann übrigens jedem nur empfehlen, Physik zu studieren. Da lernt man für das Leben! Als Physiker musste man damals drei sogenannte „Vorbereitungspraktika zur Diplomarbeit“ machen. Das stellt man sich am besten als kleine, ca. dreimonatige Diplomarbeiten vor. Ich war ja auf einem Experimentalphysikinstitut und arbeitete mit Seltenerdmetallen, Supraleitung und flüssigem Helium, also so richtig, wie man sich Physik eben vorstellt! Irgendetwas musste mich aber geritten haben, dass ich ein Praktikum bei den theoretischen Physikern machen wollte – das sind die, die früher nur Papier und Bleistift brauchten und mittlerweile die ganze Rechenleistung der Universitäten abschöpfen.

Am Ende des Praktikums musste ich einen Vortrag vor dem versammelten Institut halten (inkl. einiger meiner Experimentalphysikkollegen, die extra dafür eine Sondererlaubnis zum Betreten der heiligen, theoretischen Hallen im 7. Stock bekamen). Ich erklärte also meine Rechnungen und ein Dozent bemerkte scharfsinnig, dass ich dabei die zweite Ordnung der Drehimpulse vernachlässigt hatte und somit die Aufspaltung der Energieeigenwerte nicht in die Rechnung mit einging. Ich erklärte ihm, dass diese Aufspaltung für das Problem irrelevant weil vernachlässigbar sei, worauf er sagte:

„Das ist ja alles ganz nett, Herr Kollege, aber die Welt beschreibt das nicht!“

Was soll man darauf antworten, wenn auch der Präsident der Akademie der Wissenschaften und damaliger Institutsvorstand unter den Zuhörern sitzt? Nun, ich sagte:

„Herr Professor, wenn ich die Weltformel entdeckt hätte, würde ich sicher nicht hier darüber referieren!“

Kurzes, betretenes Schweigen und dann allgemeine Erheiterung und ein hochroter Dozent. Kein weiterer stellte noch irgendeine Frage. Als es dann darum ging, meine Arbeit zu benoten, meinte mein Betreuer:

„Soll ich Ihnen nun einen Einser oder einen Zweier geben, was meinen Sie?“

Ich meinte, bei einem Zweier wäre mein Ehrgeiz derart angestachelt, dass ich sicher die Diplomarbeit bei ihm am Theorieinstitut machen würde.

Ich bekam eine Eins.

Jetzt bin ich etwas abgeschweift, eigentlich ging es ja um das Lied „Mornin‘ Has Broken“ von Yusuf Islam, wie sich Cat Stevens heute nennt.

Heut morgn hab i brochn!

Heut morgn hab i brochn

Kreiz, war des jetzt grauslich!

Da Köhkopf hot gstochn,

da Schedl hot brummt!

I hob ma geschworen

I werd nimma saufen.

Gedächtnis verloren,

Woher des woi kummt?

I war mit dem Hani,

dem Jeff und dem Ferdl

an saufen. Da Schani

war a mit dabei.

Warn nur a paar Achterl

und dann a paar Klare.

A lustigers Nachterl.

Und jetzt Reiherei!

Nie wieder an Tropfen!

I schwör's hoch und heilig!

Im Schädl tuat's klopfen,

der Darm rebelliert.

I leg mi in'd Hapfn!

Glei so wia i bin.

Samt Hosn und Schlapfn.

Mei Bluatdruck is hin.

Da läutet die Glockn,

draußt stehn Jeff und Ferdl.

In'd Schuach ohne Socken,

geh i hoit schnö mit.

Was schadt' schon a Spritza?

Das kann mir nur helfen!

Am Abend da sitz ma

beim Wirtn todfit.

Wenn man mal in einem Strudel drinnen ist, dann kommt man da nicht mehr so schnell heraus. Mich hatte der Fendrichstrudel erfasst (manchmal ist es auch Mohn- oder Apfelstrudel, aber darüber habe ich noch kein Lied geschrieben). Und zugleich auch der verrückt-komische Wahn der Amerikaner, die sofort in einen semikomatösen Zustand fallen, wenn sie im Internet einen unbedeckten Nippel entdecken, nicht ohne zuvor noch kräftig Wirbel zu machen – und dem entsprechenden User Schwierigkeiten.

Wenn dieser User sie auf offener Straße mit einer geladenen Waffe bedrohen würde, wäre das kein Problem. Außer er hat in der anderen Hand eine Bierflasche, die nicht in einer braunen Papiertüte versteckt ist. Falco würde sinngemäß singen: „Amerika, wenn du nur wissast, wie du dich verpissen kannst!“ (Keine Angst, das Lied kommt später im Buch auch noch.)

Also – in so einer Situation (Nippel sichtbar) kommt sofort auf Anzeige eines selbsternannten Moralapostels die Internetpolizei und macht eine virtuelle Razzia. Und schon funken die Neuronen in meiner grauen Masse, und es fluten die Botenstoffe, man ist eine arme Sau – und der Fendrich auch, weil ihm schon wieder ein Trottel ein Lied ruiniert. Diesmal seine „Razzia“, auch bekannt unter „Gustav ans an Gustav zwa“.

Facebook Razzia

Admin ans an Admin zwa:

Wir machen heut a Razzia!

Facebook Sicherheit gefragt.

Nackerte wer‘n heut gejagt!

Ein Nippel hat da wen erschreckt.

A Wahnsinn wie das Netz verdreckt!

Gemeldet wurde gleich das Bild.

A Haut im Netz, das macht ihn wild.

Wir haben's sofort überprüft,

weil man dem braven User hüft.

Der Poster kriegt an Wickel.

Was? Ka Nippel, nur a Pickel?

Admin ans an Admin zwa:

Wir machen heut a Razzia!

Wir finden sicher so ein Schwein.

Dem sperr‘n den Zugang wir gemein!

Was sich die Poster heut erlaub’m,

das sollt' ma wirklich gar net glaubm.

Wenn ich schon so an Fetisch seh:

Da postet wer an nackten Zeh!

Die Muschi gleich daneben ist!

Scho wieder so a Sodomist.

Von wegen Katzenbilder!

Diese Message ist viel wilder!

Admin ans an Admin zwa:

Wir machen heut a Razzia!

Social Web muss sauber sein.

Nackedeis g‘hörn da nicht rein!

Ha, schau a Meldung kommt da, weil

da postet einer grad "Sieg Heil!"

Und ein Moralapostel denkt,

dass das bei uns hier jemand kränkt.

Geprüft, kein Brusterl ist zu sehen.

Die Meldung darf da ruhig so stehen.

Wir jagen keine Nazi.

Sondern nur Nudistenbazi.

Admin ans an Admin zwa:

Wir machen heut a Razzia!

Politisch mischt man sich nicht ein.

Ein Anschlag könnt die Folge sein.

Na herst, schau dir das Bilderl an:

Boah, was ist das für a Gun!

Und der Soldat, der da grad schießt:

Was glaubst, ob der schon dreizehn ist?

Wenn ja, dann darf das stehen, gut.

Was macht schon Hirn am Bild und Blut?

Das Recht auf Waffentragen,

wer will da was schlechtes sagen?

Schau, das hier ist Pornographie:

A Mund, a Brust, hängt dran und wie!

Moralisch würd' das killen.

Eine Mutter grad beim Stillen ...

Wenn wir schon bei der Moral sind – und nichts ist unmoralischer als die Moral, wie schon John Locke im 17 Jhdt. feststellte und wenn man sich mal überlegt, was alles schon mit einem Verweis auf die Moral gerechtfertigt wurde, dann schlüpft hier einfach schnell ein schlüpfriges Lied rein. Nein, nicht „Slip Sliding Away