Früher begann der Tag mit einer Schußwunde - Wolf Wondratschek - E-Book

Früher begann der Tag mit einer Schußwunde E-Book

Wolf Wondratschek

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Beschreibung

Früher begann der Tag mit einer Schußwunde - mit diesem sprichwörtlich gewordenen Geniestreich begann Wolf Wondratschek seine Karriere als Schriftsteller. Und auch heute schreibt keiner wie Wondratschek – knapper, witziger, poetischer. Jeder Satz eine Geschichte, jede Geschichte eine Überraschung.

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WOLF WONDRATSCHEK

Früher begann der Tag mit einer Schußwunde

Ein Bauer zeugt mit einer Bäuerin einen Bauernjungen, der unbedingt Knecht werden will

Ullstein

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ISBN: 978-3-8437-2044-1

© Wolf Wondratschek (2019)»Früher begann der Tag mit einer Schußwunde« wurde erstmals veröffentlicht im Jahr 1969, »Ein Bauer zeugt mit einer Bäuerin einen Bauernjungen, der unbedingt Knecht werden will« im Jahr 1970Autorenfoto: © Roswitha HeckeUmschlaggestaltung: brian barth, berlinE-Book: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin

Alle Rechte vorbehalten

Einen Satz sagen. Einen Satz erzählen. Es gibt Sätze, die sich nicht mit einem Satz sagen lassen.

Deutschunterricht

Zum Beispiel.

Wenn eine italienische Fußballmannschaft in einem großen, internationalen Spiel gewinnt, informieren sich die deutschen Fußballreporter sofort, ob einer der italienischen Spieler deutscher Abstammung ist. Außerdem weisen sie immer wieder daraufhin, daß verschiedene deutsche Fußballer in Italien sehr gut fußballspielen.

Wir sind bekannt dafür, daß wir genau wissen, wie das Paradies aussieht. Möglicherweise liegt das daran, daß wir nie gelernt haben, richtig zu frühstücken.

Zum Beispiel.

Die deutschen Männerchöre haben ihre Lieder. Adolf Hitler besaß einen deutschen Schäferhund. Auch in Friedenszeiten reden wir gern von unseren Soldaten im Einsatz.

Wie in Bonn mitgeteilt wurde, liegt Berlin am Rhein.

Wir glauben fest daran, daß alles so kommen mußte, wie es kommen mußte. Und darauf sind wir stolz, denn wir haben noch immer keine Ahnung von unseren Befürchtungen.

Die deutschen Gastwirte freuen sich, wenn sich die Gäste über den Zweiten Weltkrieg unterhalten. Das fördert den Umsatz. Nach dem dritten Bier haben die Ausländer Heimweh nach Heidelberg.

Wir zeigen den Touristen auf einer Landkarte, wo Heidelberg liegt. Heidelberg sieht auch bei Regenwetter genauso aus, wie sich die Ausländer Heidelberg bei Sonne vorgestellt haben.

Zum Beispiel.

Die deutsche Nationalhymne hat drei Strophen. Manchmal beginnt sie trotzdem mit der ersten Strophe. Die Melodie erkennen wir an den Trompeten.

An den Rastplätzen der Bundesautobahnen ist Deutschland sehr schön.

Die meisten deutschen Landstraßen sind so angelegt, daß man auch bei Höchsttempo die Kirche im Dorf sehen kann. Ordnung muß sein.

Die Angst vor Kommunisten gehört noch immer zu unserer Erziehung. In der Schule erzählen die Lehrer von Rußland. Sie erzählen, daß viele Russen unsere Sprache verstehen.

Die Eltern machen den Kindern schwere Sorgen.

In Deutschland, so scheint es, begegnen sich immer nur die falschen Leute. Darin haben wir Übung. Dafür sorgen unsere Gesetze. Wir haben noch nie von unserer Vernunft profitiert. Wir ziehen den schwarzen Anzug vor.

CDU. Vor dem Haus ist der Rasen gemäht. Wohlstand für alle. Weißer gehts nicht. Das ist die Hauptsache. Wir sind vergeßlich. Nur an unseren Irrtümern ist ein Stück Wahrheit. Aber das will kein Mensch wahrhaben. Wir glauben an ordentliche Verhältnisse, nicht jedoch an politische.

Der Humor ist eine Angelegenheit von Spezialisten. Sie müssen uns im Fernsehen zur Heiterkeit überreden. Aber dann lachen wir Tränen, denn wir wollen auf alle Fälle ernstgenommen werden.

Daß das Ganze nur halb so schlimm sei, diese Rechnung geht hier immer auf. Eines der lustigsten Wörter der deutschen Sprache ist das Wort ›Revolution‹.

Zum Beispiel.

Wer dieses Land kennenlernen will, der sollte sich auch mit Frisören unterhalten. Sie sind auf eine leidenschaftliche Weise typisch für dieses Land. Zu ihrer Ausbildung gehört viel Wut.

Der Königinmutter geht es gut. Der Königin geht es gut. Dem König geht es gut. Auch den Kindern des Königspaares geht es gut. Deutsche Zeitungen berichten, es herrschen nun wieder normale Verhältnisse in Griechenland.

Wer keiner Partei und keinem Sportverein angehört, gilt hierzulande als Störenfried. Im Schwarzwald grüßen sich Spaziergänger. Auch die Nachbarn haben einen Hund. Wir lesen unter anderem eine Zeitung. Im Beichtstuhl werden die Priester aufgeklärt. Eine deutsche Frau ist keine nackte Frau.

In den Vorgärten der Einfamilienhäuser stehen bunte Gartenzwerge. Unsere Minister sehen sympathisch aus. Wir leben in einer Demokratie, sagt man.

In Zukunft will Deutschland keine Vergangenheit mehr haben. Da wir zuviel Vergangenheit gehabt haben und da wir mit der Vergangenheit nicht fertig geworden sind, haben wir die Vergangenheit ganz abgeschafft. Jetzt geht es uns besser.

Zum Beispiel.

Wir haben genügend Bundespräsidenten. Das Mittelmeer ist wieder eine deutsche Badeanstalt. Es weht kein anderer Wind.

Wir benehmen uns zwar, als verstünde in Deutschland jeder etwas von Otto Hahn, aber ansonsten ist unsere Gleichgültigkeit fast schon ein historischer Zustand.

Ein einziger Flüchtling genügt zur Rechtfertigung unserer politischen Einfallslosigkeit. Die Gleichsetzung von ›Germany‹ und ›Bundesrepublik Deutschland‹ ist mehr als nur ein Übersetzungsfehler.

Weil uns einfache Überlegungen so schwerfallen, vereinfachen wir die Schwierigkeiten.

Zum Beispiel.

Das Unglück bleibt das Privileg der Unglücklichen.

Die Arbeit bleibt das Privileg der Arbeiter. Die Politik soll das Privileg der Politiker bleiben, sagt man in Bonn. Aber diese Fortsetzung hat Folgen. Die Pessimisten kritisieren die Optimisten. Und die Optimisten kontrollieren die Pessimisten. So funktioniert bei uns, was wir unter politischem Dialog verstehen. Doch das wird sich bestimmt eines Tages noch deutlicher zeigen als bisher.

Die Deutschen sehen nicht mehr so aus, als würden sie heute noch Maier und Müller heißen. So weit haben wir es inzwischen gebracht. Und diese Illusion nennen wir Fortschritt.

Das ist typisch. Ein schönes Begräbnis ist wichtiger als der Genesungsurlaub in der Schweiz. Auch der kleine Mann auf der Straße ist nicht größer geworden.

Wir sind alle optisch außerordentlich beeinflußbar. Wer hier vor mehr als sechs Mikrophonen spricht, hat selbstverständlich mehr zu sagen als andere. Die besseren Argumente entsprechen der besseren Kleidung. Diese Verwechslungen haben wir gelernt. Wir machen keine Politik. Wir wollen Eindruck machen.

Wir werden nicht müde, einander beweisen zu wollen, daß wir eigentlich garnicht so sind, wie wir eigentlich sind.

In Deutschland wird die Unzulänglichkeit robust. Wir verstehen keinen Spaß. Die Polizei hilft ihren Freunden. Die Jugend ist ein Risiko, auf das sich die deutsche Bevölkerung nicht mehr einlassen will. Deshalb sprach unsere Regierung von Naturkatastrophen und verabschiedete die Notstandsgesetze.

Wir tragen unser Schicksal wie eine Uniform. Wir applaudieren der Lüge. Bei uns sind auch die Holzwege aus deutscher Eiche. Wir erkennen die Juden schon wieder auf den ersten Blick.

Postkarten

Auf der Sonnenterrasse oder direkt auf der weichen Wolldecke, entweder einen Strohhalm zwischen den Zähnen oder die Filterzigarette, tagsüber mit Brille und vorerst trotz Sonnenöl ein leichter Sonnenbrand im Genick. Solange das keine Bläschen gibt, sagt sie und lächelt radikal. Man muß schon sehr alt sein, um hier nicht wesentlich jünger auszusehen.

Die Männer sprechen oft von Routine und Sommerreifen und davon, daß es die Rückfahrt nach Deutschland doch ziemlich erleichtert. Abends noch ein Bier. Die Mädchen wirken dieses Jahr schlanker oder das täuscht. Auf jedem Tisch liegt Möwendreck. Die Frauen sprechen lange von Coca-Cola und anderen Frauen.

Venezia. Venedig. Venice. Basilica della Salute. Es ist kalt hier. Daheim ist es auch schön. Viele Grüße.

Postkarten aus Österreich nimmt keiner mehr ernst. Wandern ist sehr gesund. Die Norddeutschen haben wieder den roten Gummiball dabei.

Der Sonnenschirm neben den Handtüchern und den Taschen macht die Hitze erst richtig komplett. Die Kinder nennen diese Hitze einfach idiotisch.

Sie geht am Strand entlang und sagt, das Meer ist über Nacht größer geworden.

Wenn Du im nächsten Jahr nicht mitkommst, schreibt er, bist Du selbst daran schuld. Er hätte auch schreiben können, der August ist kein Monat und kein Vergnügen, sondern eine Tortur plus Familie. Gestern traf ich einen aus dem Büro, stell Dir vor. Ich bin völlig erledigt.

Die Ebbe macht Spaß. Die Flut macht auch Spaß. Ferien sind ganz einfach. Am Strand entstehen Freundschaften. Die Mädchen liegen da und machen den Sand absolut. Sie hypnotisieren mit ausgestreckten Beinen. Auf dem Bauch brütet die Sonne. Die Männer geben sich fachmännisch.

Der einheimische Bademeister sagt, die Deutschen haben wirklich Talent zum Ertrinken, auf einen Engländer kommen ganz bestimmt sieben Deutsche.

Peter bevorzugt Spanien, weil Spanien an Mexiko erinnert und Mexiko zu weit abseits liegt. Paß auf, sagen die Eltern, paß auf, komm heil zurück und laß von Dir hören. Mal sehen, was sich machen läßt, antwortet Peter. Mexiko ist Mexiko, eigentlich müßte ich ja nach Mexiko fahren. Die Eltern schlagen die Hände über dem Kopf zusammen. Sie wissen, daß eine Postkarte gar nichts beweist.

Weihnachten läßt sich ausdehnen. Die Berge werden fett. Postkarten machen den Leuten etwas weiß. Ein Satz genügt. Mir geht es gut genügt sowohl im März wie im August.

Tageszeitungen bekommt man selten am Urlaubsort. Gegen Postkarten muß man sich wehren.

Plötzlich wollen sie alle mit Kirchen, Bauern und Tulpen etwas zu tun haben. Plötzlich schwimmen sie. Plötzlich verlieben sie sich. Ferien dauern meistens drei Wochen.

Ich schreibe über Postkarten und schreibe, daß ich Frauen und Männer habe schwimmen, skifahren, daliegen, trinken, ballspielen und essen sehen; daß sie die Sonne vertragen und ein Auto mit Schneeketten besitzen, daß jeder das Gebirge kennt und daß sie nächstes Jahr bestimmt wieder herkommen wollen, wundert mich nicht. Ich werde schreiben, daß ich nicht verstehe, weshalb es Ärzte gibt.

Postkarten sind praktisch und blau. Wenn es regnet, vergißt man Postkarten schnell.

Also

5 Uhr früh und das Husten der Bauersfrauen.

Siebenprozentiges Gefälle. Geschwindigkeitsbegrenzung. Danach wieder Steigungen. Immer wieder liest man in den Zeitungen Berichte, daß übermüdete belgische Autobusfahrer auf der Autobahn gegen Brückengeländer rasen. Schon der Großvater hieß Paul. Wildwechsel. Dauerregen in Richtung Hamburg. An der Windschutzscheibe zerplatzt ein Vogel. Scheiße. Und mittlerweile wurde es Montag.

Es war einmal. Einige wissen alles besser. Paul heißt Paul; das nenne ich Paul.

Der Parkplatz ist leer. Paul zieht sein Wasser aus der Hose. Die Geheimnisse der Neger sind weiß. Hinter Hannover weiden die Kühe jetzt häufiger.

Auf den Friedhöfen kümmern sich die Leute um frische Blumen. Paul kennt sich aus in dieser Gegend. Schlechte Zeiten sind gute Gesprächsthemen. Auf der Gegenfahrbahn beginnen die Ferien. Die Eltern kauen Wurstbrote. Die Kinder lachen. Sie schälen hart gekochte Eier und stellen sich das Meer vor. An den Tankstellen sitzen Tiger.

Die Zahl der Verkehrstoten hat sich gegenüber den vorausgegangenen Jahren erhöht. Einen guten Witz spürt man überall. Paul zündet sich Zigaretten an. Es gibt noch Gesichter, die an die Währungsreform erinnern.

Also.

Diese Landschaft ist links und rechts eben so üblich. Der Beifahrer schläft. Zu Hause wünscht sich Paul eine Tochter. Unterwegs wünscht sich Paul manchmal etwas. Paul ist oft in München und Frankfurt. Paul sagt ficken.

Bei hochsommerlichen Temperaturen sterben namhafte Persönlichkeiten. In den Dörfern entstehen Gewitter. Schweine leben auf dem Bauch.

Der Beifahrer ist Mitglied eines Männergesangvereins. Paul möchte wieder einmal vierundzwanzig Stunden lang besoffen sein. Er schlägt seinen Kollegen auf die Schultern, erzählt Geschichten und bestellt ein Bier. Marylin Monroe starb im August. Wahrscheinlich stirbt auch Picasso im August. Im August sterben ganze Familien. Paul nimmt eine Tablette. Paul hört Radio. In den Städten sind die Operationstische bereits überfüllt. Der Regen hält an.

Grüßgott. Nachts stehen die Wiesen senkrecht. In den Wäldern gruppieren sich die Förster. Die Polizei setzt Hubschrauber ein.

Plötzlich denkt Paul an die städtischen Beamten. Er denkt an die Sekretärinnen in den Büros. Eine Sekretärin ist eine Kulisse. Dahinter weint die Ehefrau. Wenn Paul an seine Frau denkt, denkt er an den kleinen Gemüsegarten hinter dem Haus. Er hat Beete angelegt. Die Erdbeerstauden hat er mit Holzwolle gegen Schnecken geschützt.

»Du bist jünger geworden«, sagt Paul zu seiner Frau, wenn er samstags nach Hause kommt. Sie antwortet, das sei nur Einbildung. Dann nimmt er die Zeitung mit ins Badezimmer.

Scotland Yard verhaftet einen Posträuber in Kanada. Wie gut, daß es Nivea gibt. Susi hat einen ganzen Schwanz voll Männer.

Paul fährt auf die Kriechspur. Er ist seit 11 Jahren verheiratet. Eine schwarze Susi ist billiger als eine blonde Susi. Vor Göttingen baut die Bundesrepublik Deutschland. Der Verkehr hat zugenommen. Trotz des Regens ist die Sicht so gut, daß Paul Tempo fahren kann.

Ein Bauer hat nur einen Gedanken. Ein Knecht hat zwei Gedanken. Nonnen kämpfen gemeinsam um ihre Bedeutung. Bei Regenwetter gewöhnt man Wehrpflichtige an den Ernstfall.

In der Ebene arbeiten Soldaten an falschen Vorstellungen. Offiziere halten die Luft an. Die Leichen werden sofort zugedeckt. Auf der Autobahn stehen jetzt überall Männer in kurzen Hosen herum. Die Frauen kämmen sich. Augenzeugen setzen die Sonnenbrillen ab.

Es kommt zu Stauungen. Holländer schütteln den Kopf. Engländer korrigieren den Rückspiegel. Italiener pfeifen durch die Zähne. Deutsche kauen Fingernägel.

Die Landschaft ist links und rechts immer noch so üblich. Paul spuckt über das halboffene Fenster. Hamburg 221 km. Die Augen werden jetzt flacher. Diese Welt macht es den Fotografen wirklich leicht. Schon sieht alles ganz anders aus.

11 Uhr 30. Auch langweilige Mädchen haben ihren Spaß an der Sache.

12 Uhr 45. Lyriker hören auf zu weinen und beginnen zu schreiben. Paul steigt aus. Paul nimmt die Mütze vom Kopf und bestellt eine Nudelsuppe. Die Kollegen erzählen Witze. Die Kellnerin ist eine Susi. Paul bezahlt. Schön wärs.

Paul arbeitet schon seit Jahren für die Zancker & Co. Früher verdiente er bei der Bundesbahn. Heute liest er Kriminalromane. Paul ärgert sich nicht mehr über Verkehrsunfälle.

Alles geschieht gleichzeitig. Eier kochen im Galopp. Pfarrer pochen auf ihre Bibel. Touristen werden auf die Landstraße umgeleitet. Hier krähen noch Hähne.

Der Arzt geht mit einer Tasche von Haus zu Haus. Die Liebespaare sind echt. Samstagabend spielt hier eine Tanzkapelle auf. Bevor Mutter überhaupt etwas sagt, sagt sie, wie oft soll ich es dir noch sagen.

Reifenwechsel. Fachwerkhäuser. Fußballplätze. Zu diesen Wiesen sagen wir Heimat. Paul leidet unter Föhn. Spezialisten sind auf einem Auge blind. Vorsicht Seitenwind!

Es ist höchste Zeit. Die Parkplätze sind überfüllt. Hinter jedem Baum geschieht dasselbe. Drüben verläuft der Reiseverkehr wieder normal.