Für immer verlassen - Ute Dombrowski - E-Book

Für immer verlassen E-Book

Ute Dombrowski

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Beschreibung

Susannes Freundin Justine wird vor ihrem Haus umgestoßen. Zuerst denken alle, dass es ein Zufall war, aber dann wird sie weiter terrorisiert. Was steckt dahinter? Wer will sie in Angst und Schrecken versetzen? Plötzlich ist Justine verschwunden! Susanne und Robin suchen fieberhaft nach ihr und einem Motiv, aber sie können nicht verhindern, dass die Situation vollkommen außer Kontrolle gerät. Werden sie den Täter finden?

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Seitenzahl: 255

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Ute Dombrowski

Für immer verlassen

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

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Impressum neobooks

1

Für immer verlassen

Ute Dombrowski

1. Auflage 2023

Copyright © 2023 Ute Dombrowski

Umschlag: Ute Dombrowski mit www.canva.com

Lektorat/Korrektorat: Julia Dillenberger-Ochs

Satz: Ute Dombrowski

Verlag: Ute Dombrowski Niedertiefenbach

Druck: epubli

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors und Selbstverlegers unzulässig.

Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

„Von jetzt an gibt es nichts Ernstes mehr im Leben: Alles ist Tand, gestorben Ruhm und Gnade.“

William Shakespeare, „Macbeth“, Zweiter Aufzug, dritte Szene / Macbeth

Die Regentropfen auf ihrer Haut glitzerten wie winzige Diamanten im Licht der Straßenlaterne. Die Mainacht war mild und es würde bald Sommer werden. Als sie den Gurt der Sporttasche über die Schulter legte, ihren bunten Schirm öffnete und die langen blonden Haare schüttelte, stand er nicht weit entfernt im Schatten und beobachtete sie. Sie zu sehen, das ließ sein Herz schneller klopfen, das ließ seinen Atem schneller gehen, das ließ seinen Mund trocken werden.

Er war ihr im März das erste Mal begegnet, als sie mit federnden Schritten am Rheinufer entlanglief, überaus vertieft in ein Gespräch mit einer Brünetten, die neben ihr unsichtbar zu sein schien. Er hatte nur Augen für sie gehabt und war den beiden Frauen bis in die Altstadt gefolgt, wo sie in einem Café eingekehrt waren.

Er war auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehengeblieben und stellte sich vor, ihr zartes Gesicht mit Küssen zu bedecken, während er mit sanften Händen ihre schlanke Taille umfasste. Er wusste, dass sie sein Schicksal war. Er wusste, dass er sie nicht mehr lassen konnte. Und so war es auch gekommen.

Heute wusste er, dass sie Justine hieß, allein lebte, und drei Freundinnen hatte, mit denen sie sich regel­mäßig traf. Seit ein paar Wochen ging sie mit einer dunkelhaarigen Frau joggen. Er hatte sie Dornröschen und Schneewittchen genannt und war ihnen sogar einmal gefolgt. Das hatte er schnell bereut, denn die beiden Frauen waren extrem fit, weswegen er irgendwann erschöpft aufgegeben hatte.

Er sprang ins Auto und folgte ihr mit reichlich Abstand, denn er wusste, wohin sie unterwegs war. Wie jeden Dienstag lief sie zu Schneewittchen und die beiden fuhren zum Training. Beim ersten Mal war er fast verrückt geworden, denn er hatte nicht damit gerechnet, sie aus den Augen zu verlieren. Mit der Zeit hatte er sich angewöhnt, ihr mit dem unauffälligen Kleinwagen zu folgen statt zu Fuß. Der war alt und klapprig, darum sah sich keine Frau danach um. Heute war es ihm sehr lieb, denn es regnete schon den ganzen Tag, als gäbe es kein Morgen.

Sie klingelte an der Tür der Freundin, schüttelte die Tropfen vom Schirm und wurde eingelassen. Einen Augenblick später kamen beide heraus, stiegen in Schneewittchens Auto und verschwanden um die Straßenecke. Er parkte direkt vor der fremden Haustür und stieg aus, um am Türschild den Namen zu recherchieren.

„Susanne Wescham. Sagt mir nichts. Das ist also deine neue Freundin.“

Er war letzte Woche auch vor dem Haus, in dem das Training stattfand, ausgestiegen und hatte recherchiert, bei wem die Frauen was trainierten. Sein Herz war kurz gestolpert, denn es war eine Schule für Kampfkunst.

Er wusste, dass sie nach dem Training noch eine halbe Stunde bei der Freundin sein, dann nach Hause laufen würde, um schlafen zu gehen. Das hatte er in den letzten Wochen beobachtet. Bis das Licht ausging, starrte er immer auf das Fenster, seufzte und fuhr heim.

„Susanne Wescham, wer bist du?“, flüsterte er, als er wieder in seinem Auto saß.

Er fuhr zurück und wartete in der Nähe von Justines Haus, dabei recherchierte er. Er sah, wer sich hinter dem Namen „Susanne Wescham“ verbarg, und es lief ihm eiskalt über den Rücken. Sie war Polizistin. Er hatte einen Zeitungsbeitrag aus Potsdam vor sich. Susanne hatte einen Mann, der eine Frau belästigt hatte und vergewaltigen wollte, krankenhausreif verprügelt. Der Mann hatte sich nicht wieder erholt, litt noch immer unter den Folgen. Die Polizistin war versetzt worden, doch in der Zeitung hatte nicht gestanden, wohin. Er wusste es.

War diese Susanne gut für Justine? Wusste sie von der Vorgeschichte der Polizistin? Wenn ja, dann fühl­te sich Justine wohl sicher in der Nähe dieser Frau. Er hasste Susanne jetzt schon. Dann doch lieber die drei anderen Freundinnen.

Die Brünette, die aussah wie eine ewige Studentin, die andere, die beim Bäcker arbeitete. Die dritte, die anscheinend nicht arbeiten musste, kam manchmal mit einem kleinen verwöhnten Mädchen, das ständig herumsprang und sich in die Gespräche der Frauen einmischte.

Aber die Polizistin Susanne Wescham war ihm direkt ein Dorn im Auge. Vielleicht machten sie nur Sport zusammen und waren nicht näher befreundet? Der Gedanke, dass sie sich näherstanden und Susanne auf SEINE Justine aufpasste, beunruhigte ihn und ließ Eifersucht aufkommen.

Da er vorhin schon den Mut hatte, das Türschild der Polizistin zu lesen, wollte er nun auch bei Justine einen wichtigen Schritt wagen. Er schlich näher heran, obwohl er wusste, dass sie noch beim Training war, schaute sich mehrmals um. Als er niemanden entdeckte, stieg er die Treppe zu ihrer Haustür hinauf. Dort wanderte sein Blick zum Klingelschild, und er las ihren Namen.

„Justine Frinsch.“

Dann lief er rasch zurück zu seinem Auto.

Justine Frinsch? Der Name war plötzlich wie ein Schwert in sein Herz gedrungen. Gänsehaut bedeckte seinen ganzen Körper. Er konnte es nicht fassen. Justine Frinsch. Der Name war kein Allerweltsname wie Schmidt oder Müller, aber konnte das sein? Die Bilder in seinem Kopf schmerzten so heftig, dass ihm die Tränen kamen.

Nein, das war kein Zufall. Oh mein Gott, dachte er, was soll ich denn jetzt machen?

2

Susanne war heute unkonzentriert und irgendwie anders. Justine hatte sie pünktlich abgeholt und sie waren zum Training gefahren. Bereits an der Tür hatte Marcel die Stirn gerunzelt, denn auch er hatte die Veränderung gespürt.

Nach dem Training sah der Kampfkünstler Susanne fragend an. Sie senkte den Blick, band sich die Schu­he zu und schlüpfte in ihre Jacke. Dann schaute sie Marcel in die Augen.

„Du weißt, dass etwas nicht stimmt, oder?“

„Ja, aber du willst es mir nicht sagen.“

„Genau.“

Susanne grinste jetzt und schob Justine zur Tür.

„Vielleicht ist es mehr ein Mädels-Thema!“, rief der Trainer ihnen hinterher.

Auf der Straße atmete Susanne auf und stieg ins Auto. Justine hatte sich bisher zurückgehalten und nichts gefragt. Sie wusste nicht, ob ihre neue Freundschaft schon soweit war, dass sie auf der ganz persönlichen Ebene angekommen waren. Sie wusste, dass Susanne mit dem Staatsanwalt, der in diesem Sommer schwer verletzt worden war, in einer Beziehung stand, doch die Kommissarin hatte sich da sehr bedeckt gehalten.

Was passiert war, hatte Justine im Netz recherchiert, denn sie wollte nicht direkt fragen. Woher sollte sie wissen, wie Susanne reagierte? Und ging es sie eigentlich etwas an? War es eine Sache, über die die Kommissarin Stillschweigen bewahren musste? Die Art und Weise, wie Marcel Susanne angesprochen hatte, ließ sie verunsichert zurück.

Als sie bei Susanne angekommen waren und ins Haus gingen, um sich wie immer noch ein wenig zusammenzusetzen, fing die neue Freundin von selbst an zu sprechen.

„Es tut mir leid, dass ich heute ein bisschen komisch drauf bin. Ach übrigens: Gestern war der elfte Juli, mein Geburtstag, darum gibt es heute ein Glas Sekt. Und wenn du magst, erzähle ich dir die ganze Geschichte.“

Justine lächelte, nahm Susanne in den Arm und gratulierte ihr herzlich zum Geburtstag. Susanne genoss die Umarmung, denn außer Ferdinand und Robin hatten ihr nur wenige alles Gute gewünscht. Ihre Mutter hatte nicht angerufen, aber mit Lia hatte sie eine Stunde telefoniert, dann war sie ins Bett gegangen.

„Wie alt bist du denn jetzt?“

„In einem Alter, wo man für solch eine Frage verbannt wird. Nein, Spaß, ich bin jetzt achtunddreißig, wahnsinnig alt.“

„Ach Quatsch, du siehst aus wie Anfang dreißig und bist eine schöne, kluge Frau. Und jetzt rede! Was ist mit Eric? Seid ihr noch zusammen? Wie geht das mit einem Staatsanwalt? Sind das nicht immer solche Spießer wie im Fernsehen?“

„Oh nein!“, rief Susanne und grinste. „Dieser Staatsanwalt ist alles andere als spießig.“

Sie erzählte, wie sie anfangs jedes Mal mit ihm aneinandergeraten war, wie sie Eric auf dem Friedhof gefunden und nach Hause gebracht hatte, wie er versucht hatte, sie zu küssen, wie sie ihm eine geknallt hatte. Als Susanne von Phillip sprach, wurde sie ernst.

„Ich wollte wirklich nicht, dass ihm sowas Schlimmes passiert, aber es war nun mal eine Verwechslung. Sonst wäre jetzt Eric tot.“

Dann erzählte sie vom nächsten Kuss und wie es weiterging. Als das Ganze noch eine Affäre war, auf die sich die beiden eingelassen hatten, war alles noch unkompliziert, erst, als Gefühle ins Spiel kamen, wur­de ihre Welt auf den Kopf gestellt, was beinahe in einer Katastrophe endete.

„Wenn es ganz schlimm gekommen wäre, hätte der Kerl Eric dann doch getötet. Er war wie im Blutrausch, hätte nicht aufgehört ihn zu verfolgen. Jetzt sitzt der Mann im Gefängnis und kommt nie wieder raus. Ich bin heute nur neben der Spur, weil Eric morgen aus der sechswöchigen Reha zurückkommt.“

„Habt ihr etwa sechs Wochen nicht geredet?“

„Wir haben sonntags kurz telefoniert. Der Anschlag ist jetzt acht Wochen her und über unsere Beziehung haben wir noch nicht wieder gesprochen. Als er im Krankenhaus war, ging es darum, dass er überlebt. Nach zwei Wochen war er soweit zusammengebastelt, dass er in die Reha-Klinik an die Ostsee verlegt wurde. Am Telefon haben wir auch nicht über uns gesprochen, also bin ich aufgeregt und unsicher.“

„Das kann ich verstehen. Er weiß aber, was passiert ist und was vorher war?“

Justines Frage verunsicherte Susanne erneut. Sie hatten über den Tag geredet und sie hatte angenommen, dass er noch alles wusste, was geschehen war. Aber konnte er sich auch noch daran erinnern, dass sie sich nach Abschluss des Falles mit ihrer Beziehung beschäftigen wollten? Dass sie es langsam angehen wollten?

„Als er kurz aus der Bewusstlosigkeit aufgewacht ist … ähm … an dem Tag, nachdem es passiert war, da hat er etwas geflüstert. Er sagte: Ich liebe dich, Bianca.“

„Oha! Wer ist Bianca?“

„Seine große Liebe. Sie war auch Kommissarin und wurde erschossen. Er war gerade dabei, mir einen Platz in seinem Herzen einzuräumen und dann kam der Überfall. Ich weiß nicht, ob er weiß, was er gesagt hat. Ich weiß auch nicht, ob ich ihn darauf ansprechen soll. Bisher habe ich mich nicht getraut. Ich habe Angst, dass ihm genau das Stückchen Erinnerung fehlt, das uns betrifft.“

Justine sah, dass Susanne kurz davor stand, in Tränen auszubrechen, und nahm sie in den Arm.

„Ihr könnt euch ja morgen in die Augen sehen und dann weißt du, wie und ob es weitergeht. Diese Bianca ist immer noch tot und sicher weiter in seinem Herzen, aber er lebt und du lebst und wenn er dich liebt, dann wird sich alles klären. Wenn die Liebe weg ist, dann ist das eben so und du musst trotzdem nach vorn schauen. Ich habe das auch gelernt, obwohl mein Exfreund das noch nicht so richtig kapiert hatte. Er hat mich lange Zeit weiter verfolgt und wollte mich zurück. Das war sehr nervig.“

Susanne nickte.

„Sowas ist auch Mist. Aber du hast recht, ich muss es auf mich zukommen lassen. Und deine Geschichte musst du mir dann auch mal erzählen.“

„Ja, das mache ich. Jetzt muss ich nach Hause, sonst komme ich morgen früh nicht aus dem Bett.“

„Ist es als Schriftstellerin nicht egal, wann man aufsteht?“

Justine erwiderte lachend: „Nein, was denkst du denn? Es ist ein normaler Arbeitstag. Ich stehe auf, schreibe, esse Mittag, schreibe oder überarbeite und so weiter. Das Ganze ist nicht so ein tolles Hobby wie manch einer denkt. Morgens habe ich auch öfter eine Videokonferenz mit dem Grafiker oder dem Verlag.“

„Dann pass gut auf dich auf. Soll ich dich lieber fahren? Es ist schon dunkel.“

„Nein, lass mich noch ein bisschen laufen. Mich klaut schon keiner, und wenn doch, dann haue ich ihn um, auch wenn ich noch Anfängerin bin. Morgen Abend joggen?“

„Gerne. Und danke, dass du mir zugehört hast. Gute Nacht.“

Sie umarmten sich nochmal und dann verschwand Justine in der Dunkelheit. Susanne atmete auf. Es hatte gutgetan, mit jemandem zu reden, der nicht direkt in die Sache verwickelt war.

Justine lief langsam durch die milde Sommernacht und war fast zuhause, als sie hinter sich ein Geräusch hörte. Ehe sie sich umdrehen konnte, liefen ein paar Jugendliche an ihr vorbei. Dann wurde sie umgerissen und fiel vornüber auf die Straße. Für einen Moment lang wurde es ihr schwarz vor Augen und sie sackte zusammen. Alles ging so schnell, dass sie nur hörte, wie jemand eilig weglief. Sie lag orientierungslos mitten auf der Straße, presste die Hände vor ihr Gesicht und fühlte, wie Blut von der Lippe und der Nase zwischen den Fingern hindurchlief.

3

Justine wusste nicht, wie lange sie so gesessen hatte, als sie jemand vorsichtig ansprach.

„Hallo? Kann ich Ihnen helfen? Sind Sie gefallen?“

Justine war zusammengezuckt und sah jetzt ein freundliches Gesicht vor sich, in dessen grauen Augen hinter der randlosen Brille ein zaghaftes Lächeln zu erkennen war. Es war ein Mann Ende dreißig, der voller Sorge aufstöhnte, als er das Blut sah.

Justine kamen die Tränen.

„Ich wurde umgestoßen.“

„Oh mein Gott, wie furchtbar. Kommen Sie, ich helfe Ihnen auf. Hat der Angreifer etwas gestohlen?“

„Nein, ich glaube nicht. Er kam von hinten und hat mich heftig umgerissen. Dann ist er weggerannt. Da liegt meine Handtasche.“

Sie wollte sich danach bücken, jedoch wurde ihr schwindelig und sie musste sich an dem Unbekannten festhalten. Er hob ihre Tasche auf und stellte sie auf eine Bank am Rande des Weges. Alles war drin: Sportzeug, Geldbeutel, Hausschlüssel. Nur ihr Handy fehlte.

„Sie müssen die Polizei rufen.“

„Nein, nein, der hat mich sicher nur umgerannt und ist über alle Berge.“

„Dann begleite ich Sie nach Hause. Ist es weit von hier?“

„Nein, gleich dort drüben wohne ich. Danke, dass Sie sich um mich gekümmert haben, Herr …“

„Ich bin Ulrich Krägert, aber sagen Sie ruhig Uli. Kommen Sie, ich helfe Ihnen. Darf ich fragen, wie Sie heißen?“

„Justine Frinsch. Sie sind sehr freundlich.“

„Wenn Sie doch noch die Polizei rufen wollen und meine Aussage benötigen: Hier ist meine Karte.“

Justine starrte auf die kleine weiße Visitenkarte.

„Sie sind Pianist und Klavierlehrer? Dann sind Sie berühmt?“

„Nein, nein, ich bin ein Niemand.“

„So, hier ist es. Den Rest schaffe ich allein.“

Als Justine die Treppe hinaufschlich, schwankte sie und musste stehenbleiben. Ulrich Krägert trat zu ihr und schob sie vorsichtig die Treppe hinauf. Oben nahm er ihr den Schlüssel aus der Hand und schloss die Haustür auf. Er hatte es wortlos getan und das empfand Justine als angenehm.

„Danke, Herr Krägert. Jetzt schaffe ich es wirklich allein.“

Er nickte höflich, lächelte und verabschiedete sich von ihr. Dann drehte er sich auf dem Absatz um und verschwand.

Justine stellte ihre Tasche im Flur ab. Sie rieb sich die schmerzenden Glieder und goss sich in der Küche ein Glas Wasser ein, danach setzte sie sich auf den Stuhl am kleinen Esstisch.

„Scheiße!“

Sie schlug mit der Faust auf den Tisch und bereute es sofort. Der Schmerz zuckte wie ein Blitz durch ihren Kopf. Sie suchte im Badezimmerschränkchen nach einer Schmerztablette und setzte sich wieder in die Küche. Wer war der Mann, der sie über den Haufen gerannt hatte? War er irgendwo eingebrochen und dann auf der Flucht gewesen und sie stand nur im Weg? Oder hatte er es doch auf sie abgesehen und es war Absicht, um ihr wehzutun? Aber wer hasste sie so sehr, dass er ihr Schaden zufügen würde? War es Jarek, ihr Ex-Freund?

Sie dachte mit Wehmut an die schöne Zeit, die sie zusammen gehabt hatten, aber dann war es mit Jareks Kontrollwahn immer schlimmer geworden. Sie hatte keinen Schritt mehr gehen, mit niemandem mehr reden können, ohne dass er alles genau hinterfragte. Er war plötzlich an Orten aufgetaucht, an denen sie nicht mit ihm gerechnet hatte und hatte immer so getan, als wäre es Zufall. Als sie ihn gebeten hatte, einen Psy­chologen aufzusuchen, war er zusammengebrochen. Darum hatte sie sich zuerst auch nicht getraut, ihn zu verlassen.

Später schwor er immer wieder, sie nicht mehr einzuengen, aber er hatte das nie geschafft. Warum hatte er das getan? Weil er Angst hatte, sie zu verlieren. Nein, er hätte ihr niemals wehgetan. Selbst in ihren schlimmsten Streittagen hatte er sie nicht angerührt. Ihre Freundinnen hatten ihr ans Herz gelegt, sich zu trennen, aber sie hatte immer gezögert, weil sie Angst hatte, er könne sich etwas antun.

Und dann war es zu einer unerträglichen Situation gekommen: Justine war mit den Mädels zu einer Weinwanderung aufgebrochen und Jarek hatte geschworen, sie ziehen zu lassen.

„Ich bin abends wieder zuhause. Versprich mir, dass du nirgends hinter einer Wegbiegung auftauchst.“

„Ich verspreche es.“

Das hatte nicht funktioniert und er hatte sie genau in dem Moment abgepasst, als der Winzer mit ihnen in den Keller gegangen war. Jarek hatte den armen Mann verprügelt, weil er dachte, er wollte den Freundinnen in diesem düsteren Keller etwas antun.

Die Polizei und der Notarzt mussten kommen, Justine war noch am selben Abend zu Leni gezogen und hatte Jarek geschrieben, dass sie erst wieder ein Wort mit ihm reden würde, wenn er sich in Behandlung begäbe. Das hatte er getan und die Geschichte hinter seiner Angst war auch schlimm, aber sie hatte ihm auch gesagt, dass sie nicht mehr mit ihm zusammen sein könnte. Seitdem er wieder einigermaßen in Ordnung war und an seinem Trauma arbeitete, war er friedlich, konnte sie aber nicht loslassen.

„Aber er würde mir niemals etwas tun, nein“, murmelte Justine.

Die Schmerztablette wirkte und sie rief Leni vom Festnetz aus an, um ihr zu erzählen, was passiert war. Die Freundin stand zehn Minuten später bei ihr in der Küche und versuchte, Justine davon zu überzeugen, dass ein Arzt ihren Kopf untersuchen musste. Die anderen Blessuren hatten sie gesäubert und mit Pflaster abgedeckt.

„Nein, ich will nicht zum Arzt. Ich werde gleich schlafen und morgen sehen wir weiter.“

„Du glaubst wirklich, dass du nur umgerannt wurdest? Nicht, dass Jarek jetzt auf anderen Wegen an dich rankommen will.“

Lenis dunkle Augen funkelten sie an.

„Nein, er liebt mich und würde nie mit Gewalt nehmen, was er nicht umsonst bekommt. Wir sehen uns ab und zu und reden, das hilft ihm bei der Therapie. Also wozu sollte er mich umrennen? Das ist unlogisch.“

Leni verstand das, doch sie wusste, dass man niemandem in den Kopf schauen konnte. Sie kannte Jareks Geschichte, aber trotz allen Mitgefühls misstraute sie dem Mann.

„Na gut, aber wenn etwas ist, melde dich sofort. Oder du redest mal mit Susanne. Die ist doch Polizistin. Normalerweise ruft man die Polizei!“

„Ach, das hat Uli auch gesagt.“

Leni sah auf.

„Uli?“

„Der Mann, der mich gefunden hat. Er ist Pianist.“

„Oha, der gefällt dir wohl? Du bist rot geworden.“

„Bin ich gar nicht.“

Sie erzählte, wie Uli sie angesprochen und nach Hause begleitet hatte. Dann zeigte sie Leni die Visitenkarte. Die pfiff leise.

„Uuuh, ein echter Pianist. Hat er schöne Hände? Wie alt ist er denn?“

„Ich konnte noch nichts recherchieren, ich war verletzt. Also weißt du, als ob mir danach war, die Hände dieses Mannes anzuschauen. Er hat mir seine Karte nur gegeben, falls ich mich doch noch an die Polizei wenden möchte.“

Leni wurde ernst.

„Mach das bitte. Versprich mir, wenigstens Susanne davon zu erzählen.“

Justine umarmte ihre Freundin und versprach es. Dann begleitete sie Leni zur Tür und schaute ihr nach, wie sie in der Nacht verschwand. Draußen war keine Menschenseele zu sehen. Justine schloss ihre Tür ab, rüttelte nochmal an der Klinke und ging ins Bett.

4

Susanne hatte sich frei genommen, um Eric um sieben Uhr am Morgen vom Bahnhof abzuholen. Sie hatte Ferdinand und Robin letzte Woche gefragt, ob sie ihm das anbieten solle, und die beiden hatten unabhängig voneinander geschimpft, dass sie sich anstelle wie ein Teenager.

„Ich kann ihn gern abholen“, hatte Robin gesagt, „aber dann sieht es aus, als ob du eure Beziehung aufgegeben hast. Habt ihr denn mal telefoniert oder warst du auch dazu zu feige?“

„Ich bin nicht feige, nur unsicher. Ich habe dir nie erzählt, was er in der Nacht gesagt hat, als er kurz aufgewacht war.“

„Was denn?“

Susanne hatte ihr Gesicht gerieben.

„Er sagte: Ich liebe dich, Bianca.“

„Ach ja, und nun denkst du, dass er dich vergessen hat? So ein Blödsinn.“

„Quatsch, er hat mich nicht vergessen, das weiß ich schon. Und ja, wir haben jeden Sonntag telefoniert, aber nie über UNS gesprochen. Was ist denn, wenn er sich nur noch an den Überfall erinnern kann und alles, was vorher war, weg ist?“

„Tja, dann frag ihn halt. Ihr beide stellt euch aber auch an. Erst trefft ihr euch heimlich, niemand sagt etwas. Dann dieser Blödsinn mit dem Alibi und am Ende habt ihr beide gegen Ferdinands Anweisungen verstoßen, was Eric beinahe das Leben gekostet hat. Du holst ihn ab, ihr geht schön Kaffee trinken und dann klärt ihr das. Punkt. Ihr wisst, woran ihr seid und gut ist es.“

„So einfach ist das?“

„So einfach ist das.“

Robin hatte Susanne auf die Stirn geküsst und sie allein gelassen. Sie hatte geseufzt, denn bei Robin hatte sich das alles wirklich so einfach angehört.

Jetzt stand Susanne auf dem Bahnsteig und starrte in die Richtung, aus der der Zug kommen sollte. Sie war um fünf aufgestanden, weil sie einen Großeinsatz im Bad geplant hatte. Eric war wieder gesund, alle Verletzungen waren ausgeheilt, er hatte noch eine Woche Urlaub und würde dann wieder arbeiten gehen. Er musste sich in der kommenden Woche noch vor dem Oberstaatsanwalt verantworten und es würde Konsequenzen geben. Susanne hatte bereits eine Abmahnung erhalten und war an den Schreibtisch verbannt worden. Sie hatte die Strafe kommentarlos angenommen, tapfer Akten bearbeitet und Schreibkram erledigt.

In der Ferne wurde der Zug sichtbar. Mit ihm schob sich eine Welle der Schuld auf sie zu, aber auch ein inniges Gefühl von Liebe und Sehnsucht. Sie musste schlucken, denn ihr Mund war trocken. Einen Augenblick später kreischten die Bremsen neben ihr und bliesen ihr die Gedanken aus dem Kopf. Die Türen öffneten sich und Unmengen von Reisenden strömten auf sie zu. Aus Angst, Eric zu verpassen, hatte sie sich auf Zehenspitzen gestellt und konzentrierte sich auf jeden einzelnen Menschen, der an ihr vorbeiging.

Dann sah sie ihn. Eric zog einen Rollkoffer hinter sich her und trug eine kleinere Reisetasche in der anderen Hand. Er trug eine Jeans, ein dunkelblaues Shirt und weiße Sneaker. Sein blondes Haar hatte er mit der Sonnenbrille auf dem Kopf gebändigt. Als er Susanne entdeckte, breitete sich ein großes Lächeln auf seinem Gesicht aus und er lief schneller. Susanne war ein Stein vom Herzen gefallen. Eric hatte nicht gezögert, als er sie gesehen hatte, und nun flog sie auch auf ihn zu.

Er ließ den Koffer stehen und die kleine Reisetasche fallen, breitete die Arme aus und zog Susanne an sich. So standen sie eine Weile und hielten sich einfach nur fest. Drei Minuten später schob er sie ein Stück von sich, sah sie von oben bis unten an und grinste, weil sie extra ein Kleid angezogen hatte.

„Hast du dich für mich extra schick gemacht?“

„Blödmann. Es ist so schön, dass du wieder da bist.“

Statt einer Antwort hob er ihr Kinn an, schaute ihr in die Augen und küsste sie vorsichtig auf die bebenden Lippen. Sie machte sich los.

„Bist du wieder ganz gesund?“

„Fast vollkommen. Ich darf noch keine langen Strecken joggen und nicht auf hohe Berge klettern. Die Ärzte haben gesagt, ich solle mich verwöhnen lassen, die Liebe und das Leben genießen, weil ich dem Tod nochmal von der Schippe gesprungen bin.“

Susanne wurde rot.

„Und ich bin schuld.“

„Nein, wir dachten, es ist richtig und wenn, dann sind wir beide schuld. Ich habe gehört, dass du zum Innendienst verdonnert wurdest.“

„Ja, ich habe Akten gewälzt und mir Gedanken gemacht. Es war so furchtbar und tat mir so leid.“

„Wenigstens haben wir den Typen gekriegt. Er wird nie mehr jemandem wehtun können.“

Sie nahmen sich noch einmal in den Arm, dann griff Susanne nach der kleinen Reisetasche, Eric den Rollkoffer und sie liefen zum Auto. Nachdem das Gepäck verladen war, fuhr Susanne los. Sie hielt vor Erics Wohnung.

„Robin hat gestern für mich eingekauft, du kannst also mit hochkommen für einen Kaffee.“

„Das ist nett, aber … aber … vielleicht brauchst du Zeit anzukommen?“

„Ja, ich brauche Zeit, aber ich brauche sie mit dir. Schließlich wurden wir an einer ganz wichtigen Stelle unterbrochen.“

Er sah amüsiert ihre großen Augen. Er wusste noch ALLES. Sie war wirklich bescheuert gewesen, dass sie dem Satz im Krankenhaus solch große Bedeutung zugemessen hatte.

„Oh Mann“, sagte sie nur und nun kamen die Tränen, ohne dass sie es verhindern konnte.

„He! Warum weinst du denn? Es ist alles gut. Oder nicht?“

„Es ist alles gut. Ich war so dumm! Das war wieder mal ganz typisch für mich. Oh Mann. Als du im Krankenhaus am Tag nach dem Überfall kurz zu dir gekommen bist, habe ich deine Hand genommen und du hast gesagt … du hast gesagt … du hast gesagt: Bianca, ich liebe dich.“

Eric lachte. Er sah, wie sehr sich Susanne schämte und konnte nichts anderes tun als auch lachen.

„Das ist wirklich typisch für dich. Mann, ich hatte mir gerade den Kopf angestoßen! Dachtest du, ich wäre da ganz klar gewesen? Und jetzt komm, du Dummerchen.“

Sie stiegen aus, Susanne putzte sich die Nase und wischte die Tränen ab, dann gingen sie hoch. Robin hatte nicht nur Kaffee, sondern auch Kuchen gekauft, also setzten sie sich gemütlich in die Küche an den Tisch, um gemeinsam zu frühstücken. Eric war mitten in der Nacht losgefahren, weil er im Zug immer gut schlafen konnte. Er hatte sich die erste Klasse gegönnt und war nun guten Mutes, dass er noch etwas vom Tag hatte.

Susanne erzählte von der Verhandlung gegen Leo Krummhorst, der eine lebenslängliche Freiheitsstrafe bekommen hatte. Nach deren Verbüßung würde er weiter weggesperrt bleiben, denn er hatte sich vor Gericht wir ein Irrer aufgeführt, was den Richter dazu veranlasst hatte, ihn für den Rest seines Lebens aus dem Verkehr zu ziehen.

„Das ist auch besser so, den kann man nicht heilen. Ich finde es immer schlimm, wenn jemand solch eine grausame Kindheit hatte, aber es darf nicht für das ganze Leben als Entschuldigung gelten.“

Susanne nickte. Sie musste sich immer noch schütteln, weil ihr bei dem Gedanken an Leo ein eisiger Schauer über den Rücken lief.

„Lass uns über etwas anderes reden. Ich habe ein paar nette Frauen kennengelernt und mit Justine gehe ich zum Kampfsport. Außerdem joggen wir zusammen.“

„Das ist gut, denn nachdem Karin tot und Lia weg war, hattest du dich ausschließlich in die Arbeit gestürzt. Das ist auf Dauer nicht gut. Vielleicht stellst du sie mir mal vor.“

„Wir wollen heute Abend ein Stück laufen, aber du darfst ja nicht mit.“

„Ich kann mich an den Rhein setzen und ihr lauft an mir vorbei. Da fällt mir etwas ein. Ich habe noch ein Geburtstagsgeschenk für dich. Moment.“

Er verließ die sonnendurchflutete Küche und verschwand. Als er zurück war, hielt er einen Geschenkbeutel in der Hand und stellte ihn vor Susanne ab.

„Danke. Das wäre doch nicht nötig gewesen.“

Eric winkte ab und forderte sie auf auszupacken. Das Geschenk war eine große Muschel, deren Perlmuttoberfläche wunderschön schimmerte.

„Du musst sie ans Ohr halten, die Augen schließen, dann hörst du das Meer rauschen. Mach!“

Susanne schloss die Augen, hielt sich die Muschel ans rechte Ohr und hörte tatsächlich ein leises Rauschen. Als sie die Augen wieder öffnete, war Erics Gesicht direkt vor ihr. Sie küssten sich zärtlich.

Er wurde ernst.

„Du weißt, dass ich Bianca immer lieben werde. Aber ich werde auch dich lieben. So, wie ich es vor dem Überfall gesagt habe. Ich will mein Leben mit dir verbringen. Mach dir also keine Sorgen.“

Sie sprachen noch eine Weile über Erics Therapie, als es an der Tür klingelte. Eric öffnete und brachte Ferdinand und Robin mit in die Küche. Sie wechselten hinüber ins Wohnzimmer, Susanne kochte erneut Kaffee und dann genossen sie einen angenehmen Vormittag zusammen.

„Gibt es neue Fälle?“, wollte Eric wissen.

„Nein, nichts Großes“, antwortete Ferdinand, „aber darüber bin ich auch ganz froh. Susanne kann Robin gerade nicht unterstützen, da sollen sich die Verbrecher ruhig ein wenig zurückhalten.“

„Wann darf ich denn wieder raus?“

„Susanne, das sehen wir dann. Halt dich noch eine Weile zurück, das wird schon wieder.“

Robin fragte ganz ungeniert: „Und wie wird das jetzt mit euch weitergehen?“

„Wir sind zusammen und werden es genießen“, sagte Eric und nahm Susannes Hand. „Ich möchte, dass ihr uns das gönnt.“

„Ach Eric, wir gönnen euch alles Glück der Welt. Es wäre nur nett, wenn wir von weiteren Überraschungen verschont blieben.“

Sie lachten und Susanne fühlte sich endlich entspannt und frei.

5

Am Nachmittag klingelte Susanne bei Justine, um sie zum Joggen abzuholen. Es dauerte einen Moment, bis die Tür geöffnet wurde. Susanne erschrak, als sie Justines schmerzverzerrtes Gesicht sah. Sie trat ein und folgte der Freundin in die Küche, wo diese sich stöhnend auf den Stuhl fallen ließ.

„Was ist denn mit dir passiert?“

Sie stand in der Küchentür.

„Es tut mir leid, du musst allein joggen. Mir tut alles weh, aber nicht vom Training.“

Justine kaute auf der Unterlippe und wusste, dass sie Susanne von gestern Abend erzählen musste. Aber es fiel ihr schwer, Worte zu finden, damit es sich nicht nach „Überfall“ anhörte. Sie war immer noch davon überzeugt, dass sie nur umgerannt worden war, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war.

„Was ist denn passiert?“, fragte Susanne und sah Justine eindringlich an. „Wenn dich jemand angegriffen hat, musst du mir das sagen.“

Justine wusste, dass sie sich nicht rausreden konnte und berichtete, was am Vorabend geschehen war. Sie spielte das Ganze runter, um Susanne und sich selbst zu beruhigen.

„Kannst du den Angreifer beschreiben?“

„Wieso denn Angreifer? Ich habe doch schon gesagt, dass jemand in mich reingelaufen ist und mich umgerannt hat. Vielleicht machst du ein Drama draus, weil du Polizistin bist.“

„So etwas passiert nicht zufällig. Wenn doch, dann hätte dir der, der dich aus Versehen umgerannt hat, doch aufgeholfen und sich Sorgen gemacht.“