Hannahs Reise zu den Wolken - Sylvia McKaylander - E-Book

Hannahs Reise zu den Wolken E-Book

Sylvia McKaylander

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Beschreibung

Nach einem Herzstillstand durchlebt die junge Hannah einen Wandel, und stellt ihr Leben als verwöhntes Biest reicher Eltern grundlegend in Frage. Da sie dringend ein Spenderherz benötigt und ihr andernfalls nicht mehr viel Zeit bleibt, möchte sie sich mit ihren Opfern aussöhnen. Aber diese verhöhnen sie nur - und sie bekommt am eigenen Leib zu spüren, wie es ist, ein Opfer von Cybermobbing zu sein. Einsam, allein und am Boden zerstört trifft Hannah den Entschluss zu ihrem Onkel, dem schwarzen Schaf, an die Nordsee zu reisen, welcher ihr freudig bedingungslose Liebe entgegenbringt.  Nach und nach gewinnt Hannah dank der liebevollen Zuwendung ihres Onkels ihr wahres gütiges Ich zurück. Als eines Tages ihre Eltern vor der Tür stehen, kommt es zu einer unerbittlichen Aussprache und Hannah verspürt das Verlangen, alles wiedergutzumachen, doch lässt das schwache Herz ihr noch Gelegenheit dazu?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 48

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Hannahs Reise zu den Wolken

Hannahs Reise zu den WolkenDIE GeschichteDie AutorinImpressum

Hannahs Reise zu den Wolken

DIE Geschichte

Hannah sah den Tennisball auf sich zu fliegen, holte enthusiastisch mit dem Schläger aus, um ihn den Neuankömmlingen im Club nur so um die Ohren zu schlagen. Sie sah ihn in Sekundenbruchteilen aber doppelt, so dass sie daneben schlug. Der Ball pfiff an ihrem Ohr vorbei, und schlug einen Meter entfernt von ihr im Aus auf.

Lisa, ihre Freundin, eine langhaarige hochgewachsene Blondine, kochte vor Wut. „Mensch, Hannah! Jetzt reiß dich doch mal zusammen! Das war schon das vierte Mal heute.“

„Ja, verdammt! Das weiß ich selbst.“

Frustriert und schwitzend ging sie an den Rand des Platzes zu ihrer Tasche, aus der sie eine Wasserflasche holte, aus der sie einen Schluck nahm. Lisa trat zu ihr. „Wir sollten das Spiel besser ein anderes Mal fortsetzen.“ Sie riss erstaunt die blauen Augen auf, setzte die Flasche ab. „Nein, Lisa! Kommt gar nicht infrage. Es geht um die Ehre – wir gegen die Neuen.“ 

Zum Sieg entschlossen nahm Hannah von Neuem ihre Position auf dem Platz ein, und verdrängte fortan das Gefühl der Benommenheit als auch die Stiche in der Brust. Hannah spielte, als säße ihr der Teufel im Nacken, und innerhalb einer halb en Stunde gelang es den Damen, den Rückstand mehr als wettzumachen. Letzten Endes konnten sie und Lisa das Doppel für sich entscheiden. Völlig erschöpft ließ sich Hannah besorgniserregend blass auf ihren Klapp Stuhl fallen, und wischte sich stöhnend mit dem Handtuch die Stirn ab. Für einen kurzen Moment drehte sich der Tennisplatz, wankte vor ihren Augen. Sie kniff die Augen zusammen, blinzelte, dann war es vorüber.

Ihre Freundin sah sie besorgt an, aber ehe sie dazu kam, Hannah nach ihren werten Befinden zu fragen, traten Tom und sein Felix zu ihnen. Sie gratulierten beiden mit einem festen Händedruck zum Sieg. „Glückwunsch! Das war ein tolles Match. Gut gespielt, aber das gibt Revanche“, lachte er. „Ich kann es kaum erwarten", erwiderte Hannah mit gewohnter Souveränität. „Nächste Woche, gleiche Zeit - dann wollen wir mal sehen, wer hier wen platt macht.“

Winkend verabschiedeten sich die jungen Leute lachend voneinander. Selbst wenn Lisa seit Jahren ihre beste Freundin war, gegenwärtig kam sie ihr besonders neunmalklug vor, als sie Hannah in ausgelassener Stimmung neben ihr her laufend zu einer Shoppingtour überreden wollte, deswegen gab sie ihr bloß einsilbige vage Antworten, ehe sie sich, heilfroh mal für einige Minuten Ruhe zu haben, in die Duschkabine zurückzog.

Was war denn nur los mit ihr? Zugegeben, es war ein hartes und vor allem langes Spiel, doch bislang hatte sie damit nie Probleme körperlicher Art. Irgendwas stimmte mit ihr nicht, und dann noch diese fiesen Stiche in der Brust. Das Herz? Blödsinn. Sie war doch erst zweiundzwanzig. War eine Grippe in Anmarsch? Das hätte ihr gerade noch gefehlt. Wie Hannah unter dem heißen Duschstrahl stehend ihre kurzen schwarzen Haare wusch, wurde sie mit einem Mal von einer Kreislaufschwäche geplagt. 

Sie schloss, betend das die quälende Übelkeit nachlassen möge, die Augen, lehnte sich an die gekachelte Wand, während sie sich zu ruhigen tiefen Atemzügen zwang. Nach zwei, ihr endlos erscheinenden Minuten war es vorüber, doch ein unbehaglich kalter Schweißfilm überzog ihren grazilen Körper, sodass eine Dusche sich ein weiteres Mal lohnte. 

Sie brauchte fast eine geschlagene halbe Stunde anstatt wie sonst üblich zehn Minuten, um sich wieder herzurichten, sich zu stylen, damit niemand merkte, wie schlecht es der allseits bekannten Hannah Peveling in Wahrheit ging.  Öffentlich so etwas wie Schwäche zu zeigen war verpönt. 

Eilig wandte sie sich ab und lief sie zu ihrer Freundin Lisa ins Clubhaus, wo die schon ihr Bestes tat, um mit dem gewonnenen Tennismatch zu prahlen. Kopfschüttelnd, anstatt sich wie sonst in dem Ruhm zu sonnen, setzte sich Hannah an die Bar, wo sie sich ein Glas Fruchtsaft bestellte.

„Hier ist die Siegerin!“, rief Lisa aus, die zu ihr ging. „Hannah hat das Match haushoch fast im Alleingang gewonnen, ich dagegen war nur schmückendes Beiwerk – und das gegen die Neuen. Hoch soll sie leben! Dreimal hoch! Hoch. Hoch. Hoch.“

Alle anwesenden fielen in den Jubel mit ein, applaudierten. Hannah genoss schmunzelnd die Anerkennung und den Applaus, ehe sie sich, sichtlich ihren Kräften am Ende, von ihnen abwandte. Lisa setzte sich neben ihr auf den Hocker. „Du bist aber komisch drauf. Was ist los mit dir? Wir haben gewonnen gegen diese Neureichen. Willst du uns den Spaß verderben?“

Lisa sonnte sich in ihrem, in Hannahs Ruhm, und selbst etwas zustande gebracht zu haben. Sie nutzte ihre Position als Anführerin schamlos aus, um sich in der sechsköpfigen, gefürchteten Mädchen-Gang zu profilieren, ganz gleich, um was es ging. Seit Jahren ging das so. Es hing ihr zum Hals raus. Bereits vor Wochen hatte sich Hannahs Standpunkt zu vielen Dingen ihres bisherigen Lebens grundlegend geändert, quasi über Nacht. Hannah spürte, wie der Unmut in ihr aufwallte. „Lisa, es war ein Tennismatch, nichts weiter. Bleib auf den Teppich, ja.“

Lisa sah sie an, als habe sie den Verstand verloren. „Hast du die beiden Turteltauben gesehen, da hinten am Fenster? Dein Ex und die fette Nicole?“

„Du lässt gefälligst Nicole in Ruhe!“, regte sich Hannah auf. „Sie hat dir nie was getan.“

„Sie hat dir Daniel ausgespannt, dafür muss die büßen. Mensch, Hannah, was ist denn nur los mit dir?“

„Das geht dich gar nichts an.“

Lisas blaue Augen schweiften wie die eines Adlers durch den Tagungsraum des Vereins. Fernab saß das Ehepaar Reuters lachend bei einem Glas Apfelschorle. Das Juristen-Ehepaar war seit Jahren mit Hannahs Eltern befreundet. Er, Henning, beobachtete deren Tochter sichtlich besorgt.

„Sieh mal einer an! Die Reuters.“ Lisa grinste spöttisch. „Deshalb bist du also neuerdings so langweilig brav.“

„Du nervst.“ Erbost rutschte Hannah vom Hocker. „Ich fahre jetzt. Übrigens, es wird sich in Zukunft in unsere Clique allerlei zum Positiven hin ändern. Akzeptiere das, Lisa, oder geh.“

Bereits vor Wochen hatte sich Hannahs Standpunkt zu vielen Dingen ihres bisherigen Lebens grundlegend geändert, quasi über Nacht. Während sie mit der Sporttasche in der Hand zu ihrem Kleinwagen lief, folgte ihr unbemerkt Henning Reuters. „Hannah, bitte warte mal.“

Sie verlangsamte den Laufschritt. „Ja?“