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Die Zukunftsvision eines Wissenschaftlers in der Zukunft: Der Mensch wird im Universum überflüssig. Seine unheilbare Krankheit bringt ihn aber auf eine andere Idee.
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Veröffentlichungsjahr: 2016
Andy S. Falkner
*humane Globalisierung
Double Science Fiction
Megalomane und Gigantophobe, Band 6
Text & Bild © Andreas Solymosi
Umschlaggestaltung: Judith Solymosi, nach einem Gemälde-Motiv von Vera Solymosi-Thurzó
Einige Darstellungen stammen aus Wikipedia
Alle Rechte vorbehalten
Die Zukunftsvision eines Wissenschaftlers in der Zukunft: Der Mensch wird im Universum überflüs-sig. Seine unheilbare Krankheit bringt ihn aber auf eine andere Idee.
Die in Wissensdurst mündende Neugier hob den Menschen aus der ihn umgebenden lebenden Welt heraus und war der Hauptmotor jeder Entwicklung, Veränderung seiner Zivilisation. Diese übergab er seinem Nachfolger, der von ihr zur Eroberung des Universums getrieben wurde. Das Ergebnis heißt Posthumane Globalisierung.
Der erste Schritt hierzu war die Entwicklung der Elektronik und der Bau der ersten elektronischen Rechenmaschinen im 20. Jahrhundert. Daraus entwuchs eine neue Wissenschaft, die Informatik, und deren lange Zeit stolpernder Zweig, die künstliche (oder maschinelle) Intelligenz. Die Computer und die elektronischen Geräte haben zwar die menschliche Gesellschaft revolutioniert, ihre Entwicklung ist aber in eine Sackgasse geraten: Das Wachstum ihrer Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit war an physikalische Grenzen gestoßen. Mechanische Roboter aus Metall wurden zwar gebaut, sie waren aber weit davon entfernt, dem theoretisch formulierten Anspruch der künstlichen Intelligenz gerecht zu werden: Ihr Verhalten sollte nicht von dem eines Menschen unterschieden werden können. Ihre Beweglichkeit, Größe, Kraftausübung – alles war durch die Grenzen der Mechanik eingeschränkt; eine spektakuläre Weiterentwicklung dieser Technologie war nicht in Sicht.
Einen Durchbruch brachte erst die Entdeckung der mobilen Kristalle. Traditionelle Kristallstrukturen bilden eine feste, unbewegliche Materie. Die Entwicklung des Chemieingenieurwesens ermöglichte durch einen komplexen Einfluss von magnetischen und elektromagnetischen Feldern lose Kristallstrukturen herzustellen. Die festen Bestandteile dieser Materie fügen sich nicht unlösbar zueinander, sondern können sich relativ zu ihren Nachbarn bewegen. Die bedeutsamste (und billigste) dieser Strukturen besteht aus Silizium und Eisen. Die einzelnen mikrongroßen, tetraederförmigen Komponenten dieses Kristalls fügen sich entlang ihrer Kanten zueinander, füllen den Raum nur zum Teil und können dabei umkippen. Sie können unabhängig voneinander elektrisch und magnetisch gepolt werden; die hierdurch auftretenden anziehenden und abstoßenden Kräfte bewirken die inneren Bewegungen des Kristalls. Einige Strukturen erlangen dabei einen stabilen Zustand, der durch elektrische und/oder magnetische Impulse von außen verlassen wird und dies bewirkt neue innere Mobilität. Die hierzu notwendige Energie wird von den Impulsen geliefert, bewegt sich durch die Kristallstrukturen und kann als mechanische Spannung im Kristall gespeichert werden.
Die mobilen Kristalle stießen die Forschung in zwei Richtungen an: zur universellen und zur programmierbaren Materie.
Die Herstellung der universellen Materie basiert auf der Eigenschaft der Kristalle, dass sie den Raum nur zum Teil (i.A. zu einem Drittel oder noch weniger) ausfüllen. Je nach dem, mit welcher anderen Materie die Hohlräume zwischen den Kristallteilchen ausgefüllt werden, ergeben sich Stoffe unterschiedlichster Qualität: von stahlharten bis zu federleichten, von elektrisch leitenden bis zu wärmeisolierenden, alles. Durch die Programmierbarkeit der Materie ist es sogar möglich, die Füllung dynamisch auszuwechseln und somit die Eigenschaften der universellen Materie zur Benutzungszeit zu ändern. Diese Forschung war sehr ergiebig und produzierte eine fast unübersehbare Menge verschiedener veränderbarer Materialien. In Anbetracht ihres Siliziumgehalts haben einige von diesen Halbleitereigenschaften; ihr Eisengehalt bewirkt die (magnetische und elektrische) Polarisierbarkeit der Kristalle, die dann eine wichtige Rolle beim Bau von neuartigen Computern aus universeller Materie spielte.