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Die junge Frau oben auf dem Dach des Hotels lachte. "Komm rauf zu mir, Lassiter!", rief sie ihm zu. "Wenn du da bist, hast du einen Wunsch frei!"
"Mein Gott, halt dich fest!" Er kletterte an einer Pergola auf die Veranda. Sie weiß nicht, was sie tut!, dachte er, als er sich mit einem Klimmzug auf das Verandadach hievte.
Er spähte nach oben. Die Frau schob gerade lasziv die Träger ihres Kleides von den Schultern. Dabei geriet sie ins Wanken und setzte sich auf den Hintern. Er griff nach dem Fallrohr und stieg hastig höher.
Als er auf das Dach blicken konnte, sah er, dass sich die junge Frau in eine alte vertrocknete Greisin mit faulen Zähnen verwandelt hatte. "Küss mich!" Sie spitzelte mit der Zunge an ihren blutleeren Lippen.
Er schrak aus dem Albtraum hoch. Jemand klopfte an die Tür. "Mr. Lassiter! Sie haben Post!"
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Seitenzahl: 132
Veröffentlichungsjahr: 2024
Cover
Das letzte Wort hat der Colt
Vorschau
Impressum
Das letzte Wort hat der Colt
von Tom Hogan
Die junge Frau oben auf dem Dach des Hotels lachte. »Komm rauf zu mir, Lassiter!«, rief sie ihm zu. »Wenn du da bist, hast du einen Wunsch frei!«
»Mein Gott, halt dich fest!« Er kletterte an einer Pergola auf die Veranda. Sie weiß nicht, was sie tut!, dachte er, als er sich mit einem Klimmzug auf das Verandadach hievte.
Er spähte nach oben.
Die Frau schob gerade lasziv die Träger ihres Kleides von den Schultern. Dabei geriet sie ins Wanken und setzte sich auf den Hintern. Er griff nach dem Fallrohr und stieg hastig höher.
Als er auf das Dach blicken konnte, sah er, dass sich die junge Frau in eine alte vertrocknete Greisin mit faulen Zähnen verwandelt hatte. »Küss mich!« Sie spitzelte mit der Zunge an ihren blutleeren Lippen.
Er schrak aus dem Albtraum hoch. Jemand klopfte an die Tür. »Mr. Lassiter! Sie haben Post!«
Er schlug die Augen auf. Nach kurzer Besinnung warf er die Decke zurück. Mit einem Schwung federte er aus dem Bett. Barfuß tappte er zur Tür, öffnete sie und schaute auf den Gang.
Am Ende des Flurs huschte eine kleine Gestalt um die Ecke. Auf der Treppe trippelten schnelle Schritte. Im Nu waren sie verklungen.
Lassiter fuhr sich mit gespreizten Fingern durch das strubbelige Haar. Nur langsam wichen die gruseligen Bilder der alten Hexe aus seinem Kopf. Er blickte zu Boden und sah den Brief, der vor der Tür lag.
Auf der Vorderseite las er seinen Namen.
Eine Nachricht der Brigade Sieben?, dachte er, als er das Kuvert aufhob. Schon seit Tagen wartete er darauf, aber der Verbindungsmann aus Texas hatte noch nichts von sich hören lassen. Die Zentrale in Washington ließ sich Zeit.
Er spähte nach rechts und links. Auf dem Gang kein Mensch zu sehen. Die Gäste lagen noch in den Betten. Es war früh am Morgen. Aus der Küche des Hotels strömte der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee.
Lassiter ging in sein Zimmer, riss den Umschlag auf und faltete das Blatt Papier, das darin steckte, auseinander.
Es stand nur ein einziger Satz darauf, mit schwarzer Tinte geschrieben, in gestochener Druckschrift:
»Lassiter, ich erwarte Sie in Zimmer elf, heute um neun Uhr. P.«
Seltsam. Die Schrift kam ihm bekannt vor. Wo hatte er sie schon mal gesehen? Er zermarterte sich das Hirn, aber er kam nicht darauf.
Nachdenklich legte er den Brief auf den Tisch. Zimmer elf. Das befand sich in der Etage über ihm. Das Brazos-Hotel war eines der imposantesten Absteigen in Waco. Mit seinen drei Stockwerken, der Prunkfassade, dem Dach aus roten Schindeln und den hübschen Giebeln aus Sandsteinen bot es einen malerischen Anblick.
Lassiter machte sich frisch, zog sich an und ging zum Frühstück in den rustikal eingerichteten Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss. Eine Handvoll Frühaufsteher hatten sich bereits eingefunden. Sie tranken Kaffee, aßen Rühreier mit geröstetem Speck und plauderten im gedämpften Ton. An einem Tisch am Fenster rauchte ein Mann, der Lassiter mit seinem langen Blondhaar an General Custer erinnerte, eine dicke Zigarre mit gelber Bauchbinde.
»Kaffee und Eier mit Schinken«, sagte Lassiter, als der Kellner nach seinen Wünschen fragte.
»Kommt sofort!« Der dienstbare Geist eilte zur Durchreiche, aus der der Kopf eines pausbäckigen Koches mit Käppi lugte.
Lassiter dachte darüber nach, wer sich hinter dem Kürzel P verbergen könnte. Womöglich ein Rechtsanwalt, ein Notar, ein Doktor oder ein Unternehmer, der im Verborgenen als Kontaktperson für die geheime Organisation Brigade Sieben tätig war.
Nachdem er in aller Ruhe sein Frühstück verzehrt hatte, leerte er seine Tasse und winkte dem Kellner. Es war kurz vor neun, als er die Treppen zur obersten Etage hinauf stieg.
Vor Zimmer elf blieb er stehen.
Auf Verdacht löste er die Schlaufe an seinem Holster, in dem der schussbereite Remington-Revolver steckte. Vielleicht stammte die Nachricht gar nicht von einem Verbindungsmann, wie er annahm, sondern von jemandem, der ihn in eine Falle locken wollte. Während seiner vielen Missionen im Auftrag der Brigade Sieben hatte er schon eine Menge böse Überraschungen erlebt.
Bevor er klopfte, lauschte er einige Augenblicke. Jenseits der Zimmertür war alles ruhig.
Er pochte zweimal gegen das Holz und wartete.
Es dauerte nur wenige Sekunden, bis die Tür aufging – und plötzlich stand er vor Phoebe Gallagher!
»Phoebe!«, entfuhr es ihm. »Was in aller Welt führt dich nach Texas?«
Das letzte Mal hatte er die Journalistin des Denver Courier in Tombstone getroffen. Die schöne Frau mit den verlockenden Kurven und dem kastanienroten Haarschopf hatte sich als verlässliche Weggefährtin sowie als exzellente Liebhaberin erwiesen. Was für eine wundervolle Mixtur!
Ihr Anblick rief sogleich wunderbare Erinnerungen in ihm wach.
Er schluckte schwer.
»Da staunst du, was?« Sie wippte auf die Zehenspitzen und küsste ihn flüchtig auf die Wange. »War gar nicht so einfach, herauszufinden, in welchem Hotel du Quartier bezogen hast.«
Er kniff die Augen zusammen. »Und dennoch hast du es geschafft.« In seinem Kopf tanzten die Fragezeichen einen bunten Reigen. Eigentlich arbeitete Phoebe für eine Zeitung in Colorado. Sie befanden sich aber jetzt im McLennan County mitten in Texas. Von wem hatte sie die Information, dass er sich im Brazos-Hotel in Waco aufhielt?
»Komm erst mal rein.« Sie spähte rasch den Gang entlang, dann trat sie zur Seite und schloss die Tür hinter ihm.
Er sah, wie sich ihr Hintern unter dem leichten Hauskleid bewegte. Ohne dass er etwas dagegen tun konnte, lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Wahrscheinlich war Phoebe unter dem dünnen Fummel, den sie trug, völlig nackt. Sie hatte ihm mal erzählt, dass sie ihre Artikel für die Zeitung meist im Evaskostüm zu Papier brachte.
Eine ungewöhnliche Marotte, aber Phoebe Gallagher war auch eine ungewöhnliche Frau.
Er folgte ihr zum Tisch, an dem zwei gepolsterte Stühle standen. Phoebe trat an die Balkontür, machte sie zu und wandte sich um.
»Sicher steckst du voller Fragen«, sagte sie und nahm sich eine Locke aus dem Gesicht. »Woher ich wohl weiß, dass du hier in Texas bist. Wie ich dazu komme, als Journalistin aus Colorado mich hier ihm One Star State aufzuhalten und dergleichen.«
»Du sagst es«, nickte er, während ihn ein seltsames Gefühl beschlich.
Phoebe blickte ihn treuherzig an. »Du weißt selbst, dass in unserer Welt nicht alles so ist, wie es beim ersten Hinsehen erscheint.«
Er blieb vorsichtig. »Yeah. Das unterschreibe ich sofort.«
Sie knuffte ihn burschikos gegen die Schulter. »Weißt du was? Ich falle mal mit der Tür ins Haus.« Sie tippte sich mit dem Daumen auf die Brust. »Vor dir steht... deine aktuelle Kontaktperson!«
Das hatte gesessen.
Nur mit Mühe verbarg Lassiter seine Überraschung. Phoebe Gallagher, die Reporterin des Denver Courier, eine Kontaktperson der Brigade Sieben? Er runzelte die Stirn.
Sie schien seine Zweifel zu erraten. »Du müsstest dein Gesicht sehen!«, rief sie fröhlich aus. »Meine Güte, wie ein Kater, wenn's donnert. Einfach köstlich! Lassiter, der Staunemann.« Sie kicherte vergnügt. »Schön, dass es noch etwas gibt, was einen beinharten Burschen wie dich verblüffen kann.«
In Lassiter stieg Ärger auf. Tod und Teufel! Warum hatten die Jungs aus Washington ihn nicht im Vorfeld reinen Wein eingeschenkt? Sie ließen ihn wie einen dummen Jungen dastehen.
Auf einmal stutzte er. Oder meinte Phoebe Gallagher mit dem Begriff Kontaktperson etwas ganz anderes?
Das musste er herausfinden, und zwar sofort.
»Hm«, machte er, setzte sich hin und rieb versonnen sein Kinn. »Würdest du mir das bitte mal etwas konkreter erklären? Was meinst du mit Kontaktperson?«
Sie legte beide Hände auf seine Schultern. »Brigade Sieben«, sagte sie, während sie ihm tief in die Augen sah. »Ich bin mit von der Partie, großer Mann...«
✰
Es war pure Neugier, die Jenny Carson in das Kabinett der Kuriositäten in die River Street am Brazos getrieben hatte.
Viele der Waco-Mädchen, die sie kannte, waren schon in diesem gruseligen Haus am Fluss gewesen. Sie erzählten die unwahrscheinlichsten Dinge, und nun wollte sich Jenny selbst ein Bild von diesem absonderlichen Kuriositäten-Museum machen.
Jetzt stand die Fünfzehnjährige davor. Sie war für ihr Alter bereits ziemlich weit entwickelt. Obwohl sie ein legeres mausgraues Kleid trug, konnte man die fraulichen Formen ihres Körpers auf Anhieb erkennen. Sie war schlank, hatte einen vollen Busen und ein Gesicht, das dem der berühmten Schauspielerin Lily Langtry verblüffend ähnelte.
Sie trat näher. Über der Eingangstür hing ein ovales Holzschild mit eingebrannten Buchstaben:
D.G. Rexum's Cabinet of Curiosities
Ungefähr ein Dutzend Leute standen vor der Tür Schlange. Der Mann, der die Tickets verkaufte, läutete hin und wieder eine Kuhglocke, um neue Schaulustige anzulocken.
Jenny reihte sich in die Warteschlange ein. Der Mann mit dem Strohhut, der vor ihr stand, blickte sich um. Er sah Jenny von oben bis unten an, leckte über seine spröden Lippen und zwinkerte ihr zu.
Dann beugte er sich an ihr Ohr. »Würde dich gern mal ohne Kleid sehen, Sweety«, flüsterte er. »So wie dich der liebe Gott erschaffen hat. Ich gebe dir einen halben Dollar.«
»Lassen Sie mich in Ruhe«, fauchte sie ihn an. »Wenn Sie mich weiter belästigen, schreie ich um Hilfe.«
Der Strohhut-Typ erschrak und wandte sich schnell um. Der Mann, der hinter Jenny stand, sagte: »Alles in Ordnung, kleine Miss?«
Sie bedachte ihn mit einem dankbaren Lächeln. »Ja, alles bestens, Sir.«
Er tippte sich höflich an den Hutrand und nickte.
Jenny rückte weiter vor. Der Strohhut-Mann trat an die Kasse und erhielt sein Billett. Er verschwand im Halbdunkel der Ausstellungsräume.
Jenny vergaß den Zwischenfall. Mit klopfendem Herzen trat sie in das muffig riechende Gebäude. Rechter Hand, dicht hinterm Eingang, war eine Strauchhütte im Kleinformat aufgebaut, die Nachbildung eines Wickiup der Paiute-Indianer. Neben dem Eingang der Hütte sah sie eine Holzbank, auf der eine geflochtene Wasserflasche und ein Pima-Vorratskorb standen. Dazwischen ein von Motten zerfressener Aasgeier auf einem Sockel, um dessen Hals die kläglichen Reste eines Traumfängers baumelten.
Ein Stück weiter erregte ein kleiner, mumifizierter Mensch ihre Aufmerksamkeit. Er lehnte an einem Ständer und sah aus, als hätte man ihn in einer Räucherkammer konserviert.
Gewesenes Leben. Jenny überlief eine Gänsehaut.
Drei Schritte hinter der Mumie hing ein Skelett von der Decke. Ein Schild behauptete, dass es sich um den Mörder Johnny Pollock handelte, der einstmals von Richter Parker aus Arkansas wegen Doppelmordes zum Tod durch Erhängen verurteilt worden war.
Langsam marschierten einige Besucher an Jenny vorbei. Sie raunten sich leise etwas zu. »Da hinten ist das Kabinett des Grauens«, flüsterte ein Junge, den Jenny schon mal beim Spazierengehen auf der Waco Suspension Bridge gesehen hatte.
Das Kabinett des Grauens. Prompt schlug Jennys Herz wie das einer Maus. Sie überlegte einen Moment, dann folgte sie den anderen in den schummrigen Gang, der in den hintersten Raum des Museums führte.
Draußen läutete der Einlasser die Kuhglocke.
Jenny zuckte zusammen und blieb stehen. Sie bekam es mit der Angst zu tun.
Tapfer kämpfte sie gegen diese Anwandlung an. Über die Wände des engen Flurs zuckten Lichtstreifen von den aufgehängten Öllampen. Der Junge verschwand mit seinen Eltern hinter einem Vorhang aus durchlöchertem Sackleinen. Gleich darauf ertönte der erstickte Schrei einer Frau.
Jenny war hin- und hergerissen. Sollte sie auch in diese Kammer gehen oder lieber umkehren?
Nach kurzem Überlegen ging sie weiter. Als sie in den Raum trat, aus dem der Schrei gekommen war, biss sie die Zähne zusammen. Linker Hand standen zwei Särge mit offenen Deckeln. In beiden lagen menschliche Körper in Totenhemden. Zwischen den Särgen stand ein Schemel, auf dem mehrere Kerzen brannten. Offenbar hatte D.G. Rexum die Leichen von einem Bestatter herrichten lassen, um sie in seinem Kabinett den zahlenden Schaulustigen zu präsentieren.
Ein kalter Schauder strich über Jennys Rücken. Tote gehören ins Grab und nicht in ein Kabinett der Kuriositäten, sagte sie sich.
Doch sie überwand ihre Scheu und trat ganz nahe an einen der Särge heran. Sekundenlang betrachtete sie das wachsbleiche Gesicht eines Mannes, dessen Hände auf der Brust verschränkt lagen. Die Züge des Toten kamen ihr bekannt vor. Möglich, dass sie den Mann zu seinen Lebzeiten irgendwo in Waco gesehen hatte.
Sie setzte ihren Rundgang fort.
Ein Stück hinter den Totenkisten erregte eine unscheinbare Seitentür ihr Interesse. Was lag dahinter?
Nur ein Schild mit einem Totenkopf an der Tür.
Spannend! Der Stachel der Neugierde bohrte sich in sie wie ein Wespenstich. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass sie diese Tür lieber nicht öffnen sollte, aber ihr Wissensdurst erwies sich als größer. Von den anderen Waco-Mädchen war noch keines in dem Raum hinter der Tür gewesen. Das wusste sie genau. Die Girls würden Bauklötzer staunen, wenn sie erzählte, dass sie diesen Raum mit dem Totenkopf an der Tür betreten hatte. Ganz allein. Ohne Begleitung.
Jenny straffte ihre Gestalt.
Die Tür war nur angelehnt, und sie schob sie kurz entschlossen auf.
Der Raum hinter der Schwelle war noch spärlicher beleuchtet als die übrigen Zimmer des Kabinetts. Doch inzwischen hatten sich Jennys Augen an die schlechten Lichtverhältnisse gewöhnt.
Sie zögerte nur kurz, dann ging sie weiter.
Plötzlich geschah das Unfassbare. Die Tür hinter ihr schlug zu, und im nächsten Augenblick spürte sie, wie kräftige Hände sie zu Boden zerrten. Sie wollte schreien, aber über ihre Lippen kam nicht der geringste Laut.
Sie riss den Kopf herum und gewahrte den Kerl mit dem Strohhut. Sein Gesicht war zu einer bösartigen Fratze verzerrt. Im nächsten Moment nahm ihr ein Tuch mit einer chemischen Flüssigkeit den Atem. Ihr wurde schwindelig, und dann kam es ihr so vor, als zöge ihr jemand den Boden unter den Füßen weg.
Ihr Bewusstsein erlosch wie eine Kerze, von einem Windstoß ausgepustet.
✰
Phoebe Gallagher musste schmunzeln, als sie bemerkte, wie Lassiter sich bemühte, seine Verblüffung mit einem aufgesetzten Lächeln zu kaschieren.
»Du – meine Kontaktfrau?« Er nahm seinen Stetson ab. Ohne hinzusehen, legte er ihn beiseite. »Wer hätte das gedacht? Darf man fragen, wie du zur Brigade gekommen bist?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, darf man nicht. Du kennst ja unseren Kodex. Je weniger wir voneinander wissen, desto besser funktioniert das mit der Geheimhaltung.«
»Auch wieder wahr.«
Sie bemerkte, dass seine Blicke auf ihren Busen gerichtet waren. Sie bewegte ihre Schultern, sodass ihre Twins ein wenig wippten. Die meisten Männer liebten solche frivolen Spielereien. Sie konnten mit den Augen fühlen.
»Dann erfahre ich also von dir, weshalb ich hier am Brazos gelandet bin?«, erkundigte er sich.
»Ja, so ist es.« Sie beugte sich vor und tätschelte ihn an der Schulter. »Die Zentrale hat mich informiert. Aber bevor wir uns kriminellen und unschönen Dingen widmen, möchte ich, dass wir auch die schönen Seiten des Lebens nicht vergessen.«
Wie erwartet funkelten seine Augen auf.
Längst hatte sie bemerkt, wie sehr ihre Gegenwart ihn erregte. Vermutlich hatte er lange keine Zärtlichkeiten mehr ausgetauscht. Sie beobachtete, wie seine gierigen Blicke über ihre weiblichen Reize glitten.
»Hat es eine besondere Bewandtnis, dass du mir diesen Steppke mit dem Brief geschickt hast?«, fragte er.
»Nein, nichts von Bedeutung. Es war nur ein Scherz am Rande.«
Er nickte. »Hätte ich mir denken können. Worum geht es in dieser Waco-Mission eigentlich?« Er stand auf und zog Hemd und Hose aus. Sie sah, dass seine Unterhose beulte, als hätte er ein Werkzeug mit Stiel darin.
Ihr Herz schlug ein paar Takte schneller. »Worum es geht? Das verrate ich dir später.«
»Später?«
Sie schmiegte sich an ihn. »Zuerst will ich mit dir schlafen.«
»So scharf bist du schon?«
»Darauf kannst du Gift nehmen.« Mit Daumen und Zeigefinger vergrößerte sie den Ausschnitt des Umhangs. Sie wusste genau, dass Lassiter voll auf diesen Anblick abfuhr. »Ich sehne mich nach dir, mein Schatz«, bekannte sie. »Immer wieder denke ich an unsere schönen Stunden am Arapaho-Pass und in Tombstone zurück. Noch nie habe ich einen Mann wie dich kennengelernt.«
»Uff!«, machte er. »Du weißt, wie man einen Kerl um den Finger wickelt.«
»Ich mag, was du mit mir gemacht hast.«
»Und ich mag, was du mit mir gemacht hast.« Er griff unter ihren Umhang.
Sie spürte, wie seine kräftigen Finger sich um ihre Boobies wölbten.
Prompt durchfuhr sie ein neuer Schub des Verlangens.