Lore-Roman 225 - Eva Berger - E-Book

Lore-Roman 225 E-Book

Eva Berger

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Beschreibung

Heide Senger lebt bescheiden, hat eine kleine Wohnung und ihr Auskommen als selbstständige Schneiderin. Das junge Mädchen arbeitet fleißig - und träumt dabei von der großen Liebe. Eines Tages fällt ihr auf der Straße der Student Bernd Asmus buchstäblich in die Arme, als dieser sich gerade am Tiefpunkt seines Lebens befindet - ohne Geld, das Zimmer gekündigt und vor Hunger so schwach, dass eine Frau ihn stützen muss. Heides gutes Herz fließt über vor Mitleid - und auch vor spontaner Zuneigung. So bittet sie Bernd zu sich nach Hause, bereitet ihm eine stärkende Mahlzeit und bietet ihm sogar an, zu ihr zu ziehen, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Ja, so eine Frau müsste man heiraten, dann wäre man versorgt, denkt Bernd - und setzt den Plan tatsächlich in die Tat um. Heides Liebestraum scheint wahr geworden, doch eines Tages muss sie bitter erkennen, dass ihre Ehe nur aus Berechnung geschlossen wurde. Und während sie die Scheidung einreicht, ist es an Bernd, etwas zu erkennen: dass man die eigenen Gefühle keineswegs berechnen kann. Doch nun ist es zu spät!

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Seitenzahl: 117

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

Cover

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Nimm mich wieder an dein Herz

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Impressum

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsbeginn

Impressum

Nimm mich wieder an dein Herz

Oder ist es zu spät?

Von Eva Berger

Heide Senger lebt bescheiden, hat eine kleine Wohnung und ihr Auskommen als selbstständige Schneiderin. Das junge Mädchen arbeitet fleißig – und träumt dabei von der großen Liebe. Eines Tages fällt ihr auf der Straße der Student Bernd Asmus buchstäblich in die Arme, als dieser sich gerade am Tiefpunkt seines Lebens befindet – ohne Geld, das Zimmer gekündigt und vor Hunger so schwach, dass eine Frau ihn stützen muss. Heides gutes Herz fließt über vor Mitleid – und auch vor spontaner Zuneigung. So bittet sie Bernd zu sich nach Hause, bereitet ihm eine stärkende Mahlzeit und bietet ihm sogar an, zu ihr zu ziehen, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Ja, so eine Frau müsste man heiraten, dann wäre man versorgt, denkt Bernd – und setzt den Plan tatsächlich in die Tat um. Heides Liebestraum scheint wahr geworden, doch eines Tages muss sie bitter erkennen, dass ihre Ehe nur aus Berechnung geschlossen wurde. Und während sie die Scheidung einreicht, ist es an Bernd, etwas zu erkennen: dass man die eigenen Gefühle keineswegs berechnen kann. Doch nun ist es zu spät!

Bernd Asmus sprang auf und steckte die Hände in die Taschen seines recht fadenscheinigen Anzugs.

»Ich bin am Ende! Weißt du, was das heißt, acht Semester umsonst gebüffelt, in einem kalten Zimmer gesessen, gefroren und gehungert zu haben?« Seine Stimme wurde jetzt zu einem resignierten Flüstern. »Und jetzt ist es aus, hörst du, vollkommen aus! Die Wirtin wartet nicht mehr mit der Miete, und ich muss die Semestergebühren endlich bezahlen.«

Bernd Asmus sank auf einen Stuhl. Dieser ächzte unter der Last des jungen, großgewachsenen Menschen. Weder Bernd noch Ewald Henschel jedoch schenkten dem Geräusch Beachtung.

Letzterer sah düster vor sich hin.

Wie sollte er dem Freund helfen? Es war einfach ausgeschlossen, da ja auch er von daheim keinen fürstlichen Zuschuss bekam und meistens trotz aller Sparsamkeit am Fünfundzwanzigsten des Monats keinen roten Heller mehr in der Tasche hatte.

»Du darfst nicht aufgeben, Bernd. Du bist einer der begabtesten Studenten, neulich erst hat Professor Klark dich gelobt und dir eine große Zukunft vorausgesagt. Das hat der alte Meckerer, so viel mir bewusst ist, noch nie getan.«

»Danke für das Kompliment, davon kann ich aber weder die Miete noch die Semestergebühren bezahlen, ganz davon abgesehen, dass mein Magen ab und zu auch einmal nach einem Stückchen Brot verlangt.«

»Es muss sich doch ein Weg finden, Herrgott noch einmal!«, fiel Ewald ihm eifrig ins Wort.

»Der einzige Ausweg sind reiche Eltern, mein Bester. Leider habe ich keine mehr, und dein alter Herr hat auch nicht gerade Tausende im Hintergrund.«

»Gott sei's geklagt, nein! Ich bin herzlich froh, wenn ich ihm nicht mehr auf der Tasche liegen muss. Hoffentlich bekomme ich eine Planassistentenstelle in einer Klinik.«

»Das wünsche ich dir natürlich auch«, versicherte Bernd. »Doch du musst schon Glück haben.«

Die Freunde blickten sich an.

»In dieser Beziehung hast du eine bessere Fakultät gewählt«, meinte Ewald.

»Du vergisst, dass ich mich immer für Chemie interessiert und als kluges Kind überlegt habe, dass zehn Semester Hungerei gerade genug sind.«

»Herrgott, Bernd, dieses eine Jahr musst du durchhalten. Ich werde mich noch mehr einschränken, dann kannst du von mir ...«

Ewald konnte nicht aussprechen, eine energische Handbewegung unterbrach ihn.

»Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, ich nehme von dir Geld an? Nein, mein Bester, wie deine finanzielle Lage aussieht, ist mir bekannt. Ich mustere ab und gehe in irgendeine chemische Fabrik als Laborant«, verkündete Bernd.

»Du bist verrückt! Das darfst du nicht tun!«, entgegnete Ewald entsetzt.

Später forderte er den Freund auf, mit ihm noch einen kleinen Bummel zu machen, doch Bernd lehnte ab.

»Ich habe noch zu arbeiten!« Das war stets seine Ausrede.

Am nächsten Morgen schien die Sonne wieder mit der gleichen Kraft wie am Vortag. Zum Glück brachte der Mai in diesem Jahr schon Wärme, sodass wenigstens das Frieren ein Ende hatte.

Wie jeden Morgen stand Bernd auch heute rechtzeitig auf, schlürfte nur einen dünnen Tee, aß ein trockenes Brötchen und ging mit mörderischem Hunger zur Universität.

Der eintretende Professor wurde mit Füßetrampeln begrüßt. Er genoss unter den Studenten und Kollegen einen ausgezeichneten Ruf, und wenn Professor Klark einmal jemanden lobte, war das eine Auszeichnung, die erst wenigen zuteil geworden war.

Bernd Asmus hatte er gelobt – und gerade der musste das Rennen aufgeben.

Der Professor grüßte dankend mit einem Kopfnicken. Dann begann er seine Vorlesung.

Bernd bemühte sich, seinen Worten zu folgen. Vor Hunger konnte er schon an nichts anderes mehr denken als an ein kräftiges Mittagessen und belegte Brote.

Als die Vorlesung beendet war, atmete er befreit auf. Dass er aufgeben musste, war ihm jetzt klar geworden. Es war sinnlos, die Augen vor der Notwendigkeit zu verschließen. Er nahm seine Kollegmappe und wollte die Universität verlassen.

Langsam ging er die Steintreppe hinunter. Mit jedem Schritt entfernte er sich mehr von seinem großen, seinem einzigen Ziel.

In dem großen Portal lehnte er sich sekundenlang an die Mauer. Vor seinen Augen tanzten Sterne und Kreise. Verflixt, dass seine körperliche Schwäche stärker sein konnte als sein Wille.

»Oh, geht es Ihnen nicht gut?«

Als Bernd die Augen öffnete, versuchte er, zu lächeln. Es war wahrhaftig weit mit ihm gekommen! Jetzt wurden schon fremde Menschen auf ihn aufmerksam.

»Eine kleine Schwäche«, stieß er hervor.

Sein verzerrtes Lächeln vertiefte sich noch.

Ein junges Mädchen reichte ihm ein Fläschchen Kölnisch Wasser.

»Reiben Sie sich damit die Stirn ein, das wird Ihnen guttun«, riet sie fürsorglich.

Widerstrebend gehorchte Bernd. Waren es die rauchfarbenen Augen, die ihn dazu zwangen? In ihnen lagen weder Bedauern noch Mitleid. Sie sahen ruhig und klar, als sei es das Selbstverständlichste der Welt, ihm zu helfen.

»Danke!« Er gab das Fläschchen wieder zurück.

Die belebende Flüssigkeit auf der Stirn tat zwar gut, aber sie konnte den wütenden Hunger einfach nicht unterdrücken und war auch nicht imstande, das Sausen in seinen Ohren zu bannen.

Er versuchte jetzt, einige Schritte zu machen. Verdammt, er verlor das Gleichgewicht, merkte, wie er taumelte.

»Stützen Sie sich und kommen Sie mit, ich wohne nicht weit von hier«, bestimmte das Mädchen neben ihm.

Zwar hätte Bernd alles lieber getan, als sich von einer Frau helfen zu lassen, aber er fand trotzdem, dass die Fremde einen vernünftigen Vorschlag gemacht hatte. Außerdem befürchtete er allen Ernstes, nicht mehr bis zu seinem kleinen Zimmer zu kommen.

Es war wirklich nicht weit bis zur Wohnung des Mädchens. Doch während sie bisher so ruhig und selbstverständlich neben ihm hergegangen war, kam sie in Verlegenheit, als sie den Schlüssel ins Schloss steckte.

In diesem Augenblick trat nämlich eine korpulente Frau aus der Nebentür. Ihre Augen ruhten recht erstaunt auf der Begleitung des jungen Mädchens.

Bernd erwachte aus der leichten Betäubung, in die ihn der wütende Hunger getrieben hatte.

»Ich mache Ihnen hoffentlich keine Ungelegenheiten?«, erkundigte er sich besorgt.

»Nein, das tun Sie nicht«, war die schlichte Antwort.

Es ging viele Treppen hinauf. Der Mann musste sich am Geländer hochziehen. Endlich blieb das Mädchen vor einer Tür stehen und schloss sie auf.

»Treten Sie bitte ein!«

Bernd zögerte, dann durchquerte er eine winzige Diele und fand sich in einem kleinen, gemütlichen Wohnzimmer wieder. Er setzte sich in einen Sessel und schloss wie betäubt die Augen. Erst als er Geräusche neben sich vernahm, schien er zu erwachen.

»Bitte, essen Sie erst einmal.«

Als er die große Platte mit belegten Broten vor sich sah, wollte er protestieren, doch war der Hunger mächtiger als sein Stolz. Dankbar nickte er und bemühte sich, manierlich zu essen, um der guten Fee nicht zu zeigen, wie groß sein Hunger war.

Doch er brauchte sich keinen Zwang aufzuerlegen. Das Mädchen verließ das Wohnzimmer still.

Als sie dann eine Kanne in das Wohnzimmer trug, wurde sie mit verlegenem Blick empfangen.

Bernd hatte sämtliche Brote gegessen. Er fühlte sich jetzt viel wohler.

»Sie machen sich so viel Mühe mit mir, ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll.«

Das schmale Gesicht des Mädchens wurde verlegen. Sie stellte die Kaffeekanne auf den Tisch.

»Sie müssen nicht darüber sprechen, Herr ...«

»Bernd Asmus«, stellte er sich vor.

»Ich heiße Adelheid Senger, man nennt mich Heide. Adelheid ist so schrecklich altmodisch, nicht?«

Bernd bestätigte ihr das, fand allerdings, dass der Name im Grunde recht gut zu dem seltsamen Geschöpf passte.

»So – ich möchte Ihnen nun weiter keine Mühe mehr machen«, erklärte er.

Er hielt es für seine Pflicht, jetzt aufzubrechen.

»Aber ich habe doch noch Kaffee gekocht und kann ihn beim besten Willen nicht allein trinken.«

Das sah Bernd natürlich ein. Nach den schrecklichen letzten Monaten kam er sich wie im Paradies vor.

»Wohnen Sie hier allein?«, fragte er.

War es nur Interesse, menschliches Interesse, was ihn diese Frage stellen ließ?

Heide Senger nickte. »Meine Mutter starb vor einem Jahr, seitdem bewohne ich unsere kleine Wohnung allein.« Sie erhob sich und öffnete die Tür zum Nebenzimmer. »Ich bin Schneiderin, hier ist meine kleine Werkstatt. Und welchen Beruf haben Sie?«

»Ich studiere noch«, erwiderte der junge Mann mit seltsam gepresster Stimme.

Wenn sich Heide über seine finanzielle Lage ihre eigenen Gedanken machte, so verbarg sie das hinter einem höflichen Kopfnicken.

»Ja, nun will ich aber wirklich gehen. Sie haben mir so freundlich geholfen, ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen dafür danken soll.«

An der Tür drückte sie ihm herzlich die Hand.

»Wollen Sie morgen zum Mittagessen kommen?«, fragte sie vorsichtig.

»Wenn ich darf?« Es fiel ihm sehr schwer, diese drei Worte auszusprechen.

Am nächsten Morgen wurde Bernd sich darüber klar, dass es für ihn jetzt wirklich nur noch eine einzige Rettung gab – und die lag bei dem so freundlichen Mädchen. Sein Zimmer war unwiderruflich gekündigt worden.

Er hatte nicht einmal eine Frist. Vierundzwanzig Stunden verblieben ihm, dann musste er sich obdachlos melden. Bernd lachte bitter. Plötzlich schien es ihm gar nicht mehr so schwer, was er sich vorgenommen hatte.

Nach der letzten Vorlesung kaufte Bernd ein paar Alpenveilchen.

Heide nahm mit einem überglücklichen Leuchten in ihren großen Augen das Sträußchen entgegen.

Wenn Bernd über die wirklich geschmackvoll angerichtete Tafel sehr überrascht war, so zeigte er es nicht. Heide bediente ihren Gast, ermunterte ihn immer wieder, zuzulangen. Sie war sichtlich befangen.

Dass Bernd Asmus es sich leichter vorgestellt hatte, einen fremden Mädchen einen Heiratsantrag zu machen, um aus seiner Misere herauszukommen, gestand er sich endlich ein.

»Sie verwöhnen mich zu sehr! Es kommt mir so vor, als wollten Sie mir den Abschied von meiner Studentenzeit absichtlich schwermachen.«

»Wieso Abschied?« Heides Augen wurden kreisrund vor Staunen und Bangen.

»Nun ja – Sie haben doch schon erraten, wie es um mich steht. Es ist eben so, dass ich es mir finanziell nicht mehr erlauben kann, weiterzustudieren«, sagte er hart. »Heute Morgen kündigte mir meine Wirtin das Zimmer. Eigentlich müsste ich ein neues suchen. Aber ohne Geld ist das nicht gut möglich!«

»Sie Ärmster!« Ganz weich, als berühre ihn ein sanfter Luftzug, trafen ihn die beiden Worte. In ihrem feinen Gesicht arbeitete es. »Wenn Sie wollen ... es ist natürlich ungewöhnlich ... aber ...«

Heide kam nicht weiter und wusste vor Verlegenheit nicht, wohin sie sehen sollte, weil Bernd sie unaufhörlich anschaute.

Dann gab sich das Mädchen einen inneren Ruck.

»Also, wenn Sie zu mir ziehen wollen, wäre es mir recht.«

Bernd hätte eigentlich erfreut sein müssen, dass sich die Dinge ohne sein Zutun so entwickelten. Doch er musste einen dicken Kloß hinunterschlucken, bevor er antworten konnte.

»Wissen Sie auch, was Sie mir da soeben angeboten haben? Ich könnte einwilligen, was dann?«

»Dann wäre Ihnen geholfen!«

Sie bemühte sich krampfhaft, den Mann nicht anzusehen.

»Fräulein Senger, glauben Sie an Sympathie auf den ersten Blick?«

Bernd vermied es, das Wort Liebe zu gebrauchen. Es schien ihm in diesem Fall wirklich unangebracht.

Zwei große rauchfarbene Augen sahen ihn an. Heide schluckte erst, dann nickte sie.

Oh ja, daran glaubte sie! Sollte es wirklich so sein, dass auch Bernd Asmus wie sie empfand? War es möglich, dass auch er ...

»Könnten Sie sich ein Leben an meiner Seite vorstellen?«

»Ich glaube, ich könnte es«, murmelte Heide so leise, dass ihre Worte mehr ein Hauch waren.

Dann hob sie den Kopf ein wenig. Der Blick ihrer schönen Augen traf Bernd – in ihm lag Erwartung, zitternde Erwartung!

Bernd wusste, dass er jetzt handeln musste. Er brauchte dazu eine gewisse Überwindung. Doch dann schlang er seine Arme um die bebenden Schultern des Mädchens und küsste es auf die Stirn ...

»Ich will dich glücklich machen, kleine Heide!«

Er streichelte zärtlich über ihre Rechte und merkte, wie Heide unter der Berührung erschauerte. Ja, er hatte den festen Willen, sie nie zu enttäuschen, nie!

***

Am Tag der Hochzeit regnete es in Strömen. Heide hatte eine arbeitsreiche Zeit hinter sich. Ihr Rücken schmerzte vom unaufhörlichen Nähen, die Augen taten weh, und ihre Finger waren arg zerstochen.

Als Bernd, im Frack und mit Blumenstrauß bewaffnet, vor ihrer Tür stand, waren seine Gefühle zwiespältig.

Hatte er sich nicht zu viel zugemutet? Aber jetzt gab es kein Zurück mehr.

Kurz darauf stellten sich die Trauzeugen, Ewald und noch ein Student, ein. Heide trug ein schlichtes Kostüm.

Nach der Trauung war Heide so ergriffen, dass sie nicht sprechen konnte. Erst später, als sie wieder im Taxi saß und die Glückwünsche in Empfang genommen hatte, konnte sie an etwas anderes denken. Jetzt kann uns nichts mehr trennen, wir sind nun Mann und Frau.

Heide war Steffi Horstmann, einer jungen Sekretärin, die zu ihren Bekannten zählte, von Herzen dankbar, dass sie ihr so selbstlos ihre Hilfe angeboten hatte. Es war keine große Feier, die Gäste zogen sich nach dem Kaffeetrinken wieder zurück, dennoch gab es Arbeit in Hülle und Fülle. Es war ja so schön, als Braut gefeiert zu werden und nichts zu tun, als dazusitzen und sich verwöhnen zu lassen.

Dass jedoch die ungewohnte Ruhe einem übermüdeten Menschen die Schläfrigkeit brachte, hatte Heide gar nicht bedacht. So musste sie gleich nach dem Abendbrot gegen den heftig sein Recht einfordernden Schlaf ankämpfen.